Mark Löschner - Ottokar Heisenberg - Ein relativ unscharfer Typ

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Ottokar Heisenberg mag Albert Einstein nicht, weil der die Lichtgeschwindigkeit zum allgemeingültigen Tempolimit erklärt hat. Mit Hilfe der Quantenphysik will Ottokar dieses umgehen und erfindet zufällig aufgrund eines Vorzeichenfehlers die Zeitreise. Zusammen mit seinem Freund Tom erlebt Ottokar so haarsträubende Abenteuer an verschiedenen Orten in Raum und Zeit. Und dann ist da noch eine geheimnisvolle, schöne Frau aus der Zukunft.

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Mark Löschner

Ottokar Heisenberg - Ein relativ unscharfer Typ

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Inhaltsverzeichnis Titel Mark Löschner Ottokar Heisenberg Ein relativ - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Mark Löschner Ottokar Heisenberg - Ein relativ unscharfer Typ Dieses ebook wurde erstellt bei

Ungewollte Ankunft

Die Wohnung

Der Nachbar

Warum Tom nach Dresden umzog

Erster Arbeitstag, erstes Problem

Merkwürdigkeiten

Zweiter Arbeitstag

Der Mann auf dem Balkon

Ottokars Wohnung

Ottokar

Erklärungsversuche

Das Experiment

Die Vereinten

Die Zukunft

Die Wächter der Zeit

Zeit! Was ist schon Zeit?

Die Mondlandung

Vom Mond zur Erde

Bielefeld

Flucht

Bestandsaufnahme

Bielefeld, die Zweite

Planck

Erwischt!

Rettung

Entwischt!

Überraschender Besuch

Schluss mit Lustig

Danksagung

Impressum neobooks

Ungewollte Ankunft

Irgendwo in diesem unglaublichen Ort, den halbwegs intelligente Zweibeiner poetisch als Universum bezeichnen, kreiste ein kleiner Planet fröhlich um eine rote Sonne. Der Planet liebte die Sonne, weil sie ihn wärmte und auf einer stabilen Bahn hielt, sodass er nicht in die dunkle Einsamkeit des Weltalls verschwand. Dort war es ihm einfach zu kalt und zu einsam. Und zu dunkel. Hier, rund um die Sonne, seine so innig geliebte Sonne, hatte dieser kleine knubbelige Planet nicht nur Licht und Wärme sondern auch Gesellschaft. Da zogen in nächster Nachbarschaft weitere knubbelige Geschwister ihre Bahnen um die Sonne, die ihm in Farbe und Größe ähnlich waren und etwas weiter draußen seine großen Geschwister: riesige Gasplaneten, welche die kleineren inneren Planeten in ihre Bahnen einschlossen und sie vor diesen fiesen Asteroiden beschützten, die nichts anderes im Sinn hatten, als den kleinen unschuldigen knubbeligen Planeten weitere Knubbel zu verpassen. Der kleine fröhliche Planet mochte seine Geschwister und es gab auch nie Zank mit ihnen, obwohl er doch ein wenig neidisch auf einen von ihnen war. Er nannte ihn Ringo, denn er hatte wunderschöne Ringe, die im Sonnenlicht in einer schier endlosen Farbenpracht glitzerten. Der kleine Planet, der von seinen Geschwistern einfach nur ‚Nummer Drei‘ genannt wurde, hatte keine solche Farbenpracht. Seine Oberfläche war eigentlich dunkelgelb und schwarz gemustert, hatte aber aufgrund des Sonnenlichts eine rötliche Färbung. Damit sah er fast genauso langweilig wie seine Nachbarn aus, aber da er eh nichts daran ändern konnte, drehte er weiter fröhlich seine Kreise. Für schlechte Laune gab es ja keinen wirklichen Grund.

Auf einer seiner dunkelgelben und aufgrund des Lichtes eher dunkelroten Ebene bemerkte der Planet plötzlich etwas unerhörtes: Ein ganz kleines lokal sehr eingeschränktes Gewitter.

‚Aua‘, dachte der Planet. ‚Was war denn das? Die Gewittersaison ist doch schon lange vorbei! Mal schauen, was das wieder ist.‘

Es war eigentlich kein richtiges Gewitter sondern eher eine kugelförmige elektrische Entladung von vielleicht drei Metern Durchmesser. Sie tauchte plötzlich auf, blitzte ein paar Sekunden vor sich hin und verschwand.

‚Hm, das war jetzt aber kurz‘, dachte der Planet. ‚Ach egal, nichts passiert und ich kreise weiter fröhlich um meine Sonne. Schubidu!‘

Der Planet versuchte zu pfeifen, dann fiel ihm aber ein, dass er als Planet null Ahnung von Musik und definitiv noch weniger vom Pfeifen einer einigermaßen musikalischen Melodie hatte. Während er über das Musikproblem nachdachte, bemerkte der Planet nicht die beiden Männer, welche von der Entladung zurückgelassen wurden.

Diese beiden Männer fielen mit einem kurzen Stöhnen zu Boden und blieben auf dem Rücken liegen. Nach ein paar weiteren Stöhngeräuschen drehte sich der erste auf den Bauch und erhob sich auf Hände und Knie. Er keuchte eine Reihe von Flüchen.

„Verdammt! Was ist denn jetzt schon wieder passiert? Und warum ist das hier so heiss?“ fragte er dann.

Der zweite Mann stützte seinen Oberkörper auf die Ellenbogen. Nach einem flüchtigen Blick in alle Richtungen räusperte er sich und hustete kurz.

Mit Trübsal in der Stimme sagte er: „Ich habe keine Ahnung. Und das ist die Antwort auf beide Fragen.“

Der erste Mann hob seinen Oberkörper und schaute sich vorsichtig um. Er sah in der näheren Umgebung nichts weiter als gleißenden, dunkelroten Sand. Am Horizont nahm er dunkle Formen wahr, die für ihn wie Berge aussahen. Er schwitzte und atmete schwer.

„Na toll“, sagte er vorwurfsvoll. „Du hast uns in irgendeine Wüste teleportiert. Du und deine blöden Experimente!“

„Die sind nicht blöd“, erwiderte der andere ein wenig beleidigt. „Nur etwas überraschend im Ergebnis“, setzte er etwas leiser und mit niedergeschlagener Stimme hinzu.

Er rappelte sich auf und sah sich prüfend um.

„Als erstes müssen wir Wasser finden und dann schauen wir mal weiter“, sagte er bestimmend.

Der erste Mann stand ebenfalls auf, klopfte sich den Sand von der Kleidung und schaute auf ein kleines flaches Instrument, welches er aus seiner Hosentasche gezogen hatte.

„War ja klar!“ schimpfte er. „Kein Netz! Du hast uns bestimmt in die einzige Wüste auf diesem Planeten katapultiert, die noch nicht touristisch erschlossen ist und damit auch kein Handynetz hat.“

„Ich glaube nicht, dass wir auf diesem Planeten so etwas wie ein Handynetz finden werden“, erwiderte der andere und deutete nach oben.

Sein Gefährte folgte dem Arm mit seinen Blicken und erstarrte.

„Oh nein, die Sonne ist ja rot! Du hast uns auf einen anderen Planeten gebeamt! Wir werden sterben!“

„Scheinbar ja. Aber sterben werden wir eh, niemand lebt ewig. Zumindest gibt es hier genug Sauerstoff.“

„Woher willst du das wissen?“

„Wir leben noch und das Atmen funktioniert, oder?“

Der erste Mann zog prüfend die heisse Luft mehrfach durch den Mund ein und aus. Aufgrund der heissen und trockenen Luft musste er husten.

„Ja, okay, scheint zu stimmen“, sagte er unter Tränen und nach Atem ringend. „Und jetzt? Wie kommen wir zurück zur Erde? Hast du einen Plan?“

„In groben Zügen ja: Wasser finden, sich etwas umschauen und Kontakt zu den Eingeborenen herstellen. Vielleicht gibt es ja so etwas auf diesem Planeten.“

Etwas leiser setzte er murmelnd hinzu: „Und dabei wollte ich nur ein Kaugummi über zehn Zentimeter teleportieren.“

Die Wohnung

Irgendwo in der Galaxis, welche von halbwegs intelligenten humanoiden Zweibeinern poetisch als Milchstraße bezeichnet wurde, fand auf einem kleinen blassblauen unscheinbaren Planeten eine Wohnungsbesichtigung statt.

„Die Wohnung ist ein wirkliches Schmuckstück, ein außergewöhnlicher Glücksfall für sie. Ihre außerordentlich schöne Lage, umgeben von vielen Grünflächen, fernab der Hauptstraße und doch direkt angebunden an öffentliche Verkehrsmittel ist ein Highlight. Der Große Garten ist nur wenige Gehminuten entfernt. Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs befinden sich in unmittelbarer Nähe und die Innenstadt mit den vielfältigen Shoppingmöglichkeiten erreichen sie innerhalb weniger Minuten, ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Auto oder sogar zu Fuß! Die Wohnung ist genau wie das gesamte Gebäude in einem Top-Zustand. Genau so, wie man es von einem nur wenige Jahre alten Neubau erwartet.“

„20 Jahre sind für sie wenig?“

„Wie kommen sie auf 20 Jahre?“

„Im Aufzug ist ein Typschild mit dem Baujahr angebracht und ich denke nicht, dass man einen alten Aufzug in dieses Gebäude eingebaut hat.“

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