Werner Koschan - Ganz für sich allein

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In Dresden während der Angriffe vom 13.02.1945 bittet ein Sterbender den Halbjuden Jakon Löwenthal, der bisher durch seine Ehefrau geschützt war und an dem Tag erfahren hat, dass er noch diese Woche ins Gas muss, seine Wertsachen zur Familie nach München zu bringen. Die schier unmögliche Reise Jakobs und seiner Frau ab dem 13.02.1945 quer durch Nazideutschland unter zahlreichen lebensgefährlichen Abenteuern beginnt. Er trifft auf fanatische Nazis, einfache Menschen, Zwangsarbeiter unter unaufhörlichen Angriffen der Alliierten und zahlreichen Rückschlägen im Angesicht des Todes.

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»Nein, ich vertrage keinen Schnaps.«

»Das ist kein Schnaps ! Was sind Sie denn für ein drolliger Vogel. Na dann, zum Wohl.« Noch solch einen Becher voll kippt er und hämmert dann mit dem leeren Becher auf einen seiner Oberschenkel. »Na, das war’s dann wohl.«

»Haben Sie genug?«, frage ich. »Soll ich die Flasche wieder einräumen?«

»Nee, nee, das lassen Sie mal schön bleiben.«

»Meinetwegen, aber wie kriegen wir Sie jetzt auf die Beine?«, frage ich. »Wir sollten schnellstens verschwinden.«

Er hält die Augen geschlossen und bewegt leicht verneinend den Kopf.

»Na, Sie können ja hier schlecht liegen bleiben. Der Kasten brennt oben schon. Wir müssen raus. Und zwar schleunigst!«

»Gehen Sie alleine«, sagt er und kippt einen weiteren Becher.

»Ja, Pustekuchen. Und Sie lasse ich einfach liegen, was? Ich bin doch kein Tier.«

Wieder voll den Becher und runter damit. Ob der irgendwo ein Loch hat? Er schluckt nicht mal richtig, sondern lässt den Schnaps einfach durch die Kehle rinnen. »Mit Kurt Anders ist es aus.«

»Wer ist Kurt Anders?«

»Ich. Ich bin Kurt Anders.«

»Angenehm, Jakob Löwenthal.«

»Gleichfalls, Herr Löwenthal.« Er kippt von Neuem. »Sie müssen mir helfen, Herr Löwenthal.«

»Ja, wie denn? Soll ich Sie tragen? Blödsinn, das schaffe ich nie.«

»Nein, Sie sollen nicht mich tragen, sondern den Koffer!«

»Wozu das?«

»Sie müssen den Koffer übernehmen und ihn zu meiner Familie bringen.«

»Ich?«

»Ja, bitte. Ich komme hier nicht mehr weg, sonst würde ich das selbst tun. Ich spüre meine Beine wirklich überhaupt nicht mehr. Nein, für mich ist die Reise zu Ende. Na egal! Tun Sie mir den Gefallen und bringen Sie den Koffer meiner Familie nach München.«

»Nach ... nach München ? So gerne ich Ihnen ja helfen möchte, aber das ist vollkommen unmöglich!«

Er gießt sich erneut ein und trinkt. »Wieso unmöglich?«

Ich tippe mit der Hand an meinen Stern. »Deshalb, ich bin Jude.«

»Machen Sie bloß das dämliche Ding ab!«

»Das ist bei Todesstrafe verboten!«

»Mann Gottes.« Seine Stimme schwingt leicht, na kein Wunder, so, wie der Mann den Schnaps kippt. »Reden Sie nicht solch einen Unsinn, Verbote und Todesstrafe . Machen Sie das Scheißding ab und sehen Sie zu, dass Sie beizeiten auf einen Baum steigen!«

»Auf welchen Baum?«

»Kennen Sie nicht Wilhelm Busch?«

»Doch schon.« Jetzt fängt der damit an. Bruno hatte mir das erzählt und ich lerne so schnell auswendig. » Wenn das Rhinozeros, das schlimme, dich fressen will in seinem Grimme, und so weiter und so weiter. Ja, kenne ich!«

»Na, sehen Sie. Also weg mit allem, was bisher war und rauf auf den Baum. Im Koffer sind die Sachen meiner Familie, die ich habe retten können. Und Schmuck. Der steckt in den Büchern, die sind nämlich hohl.« Er schnauft hörbar. »Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor.«

»Ein Geschäft?«

»Ja. Ich helfe Ihnen auf den Baum und Sie helfen meiner Familie, indem Sie den Koffer dorthin transportieren.«

»Ja, aber München? Wie soll ich denn nach München kommen? Liegt ja nicht gerade um die Ecke. Das wird nie was. Bei der ersten Kontrolle bin ich erledigt.«

»Eben nicht, mein Freund. Im Koffer sind neben den Wertgegenständen auch Ausweispapiere. Haben Sie Angehörige in Dresden?«

»Ja, meine Frau. Wo die allerdings ist, weiß ich momentan nicht.«

»Gut.«

»Na hören Sie mal.«

Er winkt ab. »So meine ich das doch nicht. Wenn Sie Ihre Frau wiederfinden sollten, dann nehmen Sie den Pass aus dem Koffer, der gilt für ein Ehepaar. Müssen Sie nur Ihre Fotos einarbeiten lassen. Sie tun dann einfach so, als seien Sie ich. Auf der anderen Seite der Elbe in der Neustadt, in der Forststraße steht ein gelbes Haus. Man wird Ihnen helfen. Haben Sie Ihre Kennkarte mit dem ›J‹ dabei? Wird reichen. Helfen Sie jetzt bitte mir

»Ich möchte Ihnen ja gerne helfen, aber wie stellen Sie sich das vor? Ich soll den Stern abmachen. Gut. Dann soll ich in der Forststraße mit meiner Kennkarte wedeln ohne den dazugehörigen Stern auf der Brust. Kein Mensch wird mir helfen und wenn ich zehnmal behaupte Jude zu sein. Mit dem Stern hingegen, als Jude erkennbar, komme ich wahrscheinlich über keine Brücke, ohne kontrolliert zu werden. Und das mit Ihrem Gepäck, in dem Ihre arischen Papiere sind. Haben Sie noch mehr solcher Ideen auf Lager? Und wer weiß denn, ob überhaupt eine Brücke in Ordnung geblieben ist. Vor allem, wo ich doch gar nicht draußen sein dürfte. Gut, ich könnte behaupten, dass ich ausgebombt bin (nur nicht verschreien!), aber deswegen kann ich ja nicht in der Gegend herumlaufen, wie ich will.« Das ist mir alles viel zu unüberschaubar, denke ich. »Wie soll das gehen?«

»Ich glaube nicht, dass heute viel kontrolliert wird. Sehen Sie zu, dass Sie auf die andere Seite der Elbe kommen. Dann beim gelben Haus in der Forststraße klopfen Sie dreimal kurz und einmal lang. Das Zeichen für V. Victory. Kennen Sie bestimmt von Radio London.«

»Wissen Sie, Auslandsrundfunk zu hören wird als Hochverrat bestraft«, antworte ich. »Und bevor ich mich deswegen aufhängen lasse, glaube ich lieber an den Sieg! Außerdem, wissen Sie denn nicht, dass wir Juden gar keine Radiogeräte besitzen dürfen?«

»Nein, das wusste ich nicht. Ich habe jeden Tag London gehört und es wird Sie interessieren, dass die Alliierten am 20. Juli als erstes Dekret die Aufhebung der Judengesetze erlassen haben. Dauert also nicht mehr lang, dann dürfen Sie wieder Radio hören. Na egal. Jemand wird öffnen. Und nun sage ich Ihnen etwas ungemein Wichtiges. Müssen Sie sich unbedingt merken! Dürfen Sie allerdings auf keinen Fall aufschreiben. Also, Sie fragen: Bin ich hier richtig bei Müller? - Die Antwort des anderen muss lauten: Schillers Glocke gefällt mir gut . Dann stellen Sie die zweite Frage: Ist Ihre Lieblingsspeise Coq à la Canard? - Und die zweite Antwort lautet: Ein Seitensprung schadet nicht . Wiederholen Sie und lernen Sie auswendig. Bloß nicht aufschreiben, das wäre für alle sehr gefährlich. Verwechseln Sie kein Wort, das könnte wiederum tödlich für Sie selbst sein!«

Einprägen? Kein Problem. Schon in der Schule war es mir sehr leicht gefallen, auswendig zu lernen. Auch in Englisch. Ich kann Oscar Wildes The canterville ghost bis heute hersagen: ›When Mister Hiram B. Otis, the American minister, bought Canterville chase, und so weiter und so weiter.‹ Da sind diese paar Sätze für die Forststraße lächerlich. Also los! Infantiles Kasperltheater. »Ich klopfe dreimal kurz und einmal lang. Bin ich hier richtig bei Müller? Schillers Glocke gefällt mir gut. Ist Ihre Lieblingsspeise Coq à la Canard? (Hähnchen nach Art der Ente? Was soll der Blödsinn?) Ein Seitensprung schadet nicht (sind Frauen sicher anderer Meinung).« Ich schaue dem sitzenden Mann ins Gesicht. Der trinkt mal wieder. »War das so in Ordnung?«

»Wirklich wunderbar. Ach, noch eine Kleinigkeit.« Er löst eine Kette mit Medaillon vom Hals. »Dieses Medaillon trägt das Bild eines Mädchens. Louisa. Nehmen Sie die Kette als Lebensversicherung für den äußersten Notfall, falls irgendetwas mit den Erkennungssätzen schiefgehen sollte. Sonst heben Sie sie für München auf.« Er küsst das Medaillon und reicht mir die Kette. »Um den Hals damit! Ja, so ist es richtig. Und nun geben Sie mir bitte das Reiseetui aus dem Koffer. Ja genau das. Danke.« Er zieht den Verschluss auf. »Werden Sie den Koffer meiner Familie nach München bringen?« Er schaut mich eindringlich an. »Nun sagen Sie endlich ›Ja‹!«

»Ja gut, ich will es versuchen«, entgegne ich zu meiner eigenen Verwunderung.

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