Also bei so heftigen Lebensthemen glaube ich, dass die Blockierung so groß ist, da fällt es sehr schwer sich selbst und das Leben zu lieben. Man hofft, dass sich doch wieder ein Gefühl der Lebensliebe einstellt, gleichzeitig möchte man leiden, weil es ja auch ungerecht wäre, wenn wir uns gut fühlen, obwohl….
Du siehst keinen Lichtblick, alles ist nur dunkel – ein Bad aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Der Anfang und das Ende einer Liebe erkennt man daran, dass man sich scheut mit dem –Anderen allein sein zu wollen.
Wir leben nun mal in dieser polaren Welt mit anderen Menschen, Ereignissen und nicht allein in einer geschützten Lichtkugel, selbst in der wären wir nicht automatisch 24 Stunden glücklich. Wir würden ja nichts anderes kennen, keine Zeit, keinen Raum, keine Berührung, nicht den Unterschied zwischen Glück und Unglück. Wir wären einfach nur da, alleine in tötender Langeweile. Ein Nichts im Nichts.
Selbstbestimmt – Fremdbestimmt – Bestimmung, wahrscheinlich ist es ein Mix von Allem. Wie kann ich jemand vergeben, der mein Leben zerstört hat, wie kann ich in so einer Situation denken, es hat auch was Gutes, man sieht es vielleicht noch nicht? Nur Nichtvergeben bringt uns im tiefsten Inneren auch nicht weiter, es zerstört uns in jeder Sekunde unseres Lebens, bewusst und noch mehr unbewusst. Das ist der Teufelskreis, wir fühlen uns schlecht und nähren diesen Zustand unentwegt mit dem Ergebnis dass wir uns noch schlechter fühlen und weitere passende Situationen anziehen.
Bei „einfachen“ Gegebenheiten, die wir verändern möchten bin ich ganz sicher funktioniert jede Methode des Vergebens gut – Erkennen – Annehmen – Vergeben/Loslassen – Überzeugung – Selbstliebe – der Spiegel der Resonanz zeigt das Ergebnis.
In jedem Fall ist es ein Weg, funktioniert nicht in dieser Sekunde wo er beginnt, in der Realität. Anders als wenn du dich in einen Zug setzt (was aber die Voraussetzung ist um anzukommen), da weißt du die Fahrzeit beträgt drei Stunden, wissen wir nicht wie lange es dauern wird bis etwas so ist, wie wir es wollen.
Keiner von uns weiß wie lange er lebt, schön wäre wenn der letzte Gedanke – ich hatte ein schönes Leben – lauten würde. Die Forschung prophezeit uns, dass die Menschen immer älter werden können, die Frage ist nur ob das unbedingt erstrebenswert ist. Ich würde jedenfalls ein gutes Leben einem langen Leben vorziehen.
Deshalb müssen wir in unserem Unterbewusstsein schon so fühlen, wie wenn es erledigt wäre damit wir es anziehen. Und genau das ist so verdammt schwer. In mancher Literatur wird darauf hingewiesen, dass der Weg sehr lange dauern kann, jahrelang, wir uns auf diesem Weg noch schlechter fühlen, das aber als gutes Zeichen sehen sollen, weil da was weitergeht in der Entwicklung zu diesem inneren Frieden. Also für mich klingt das nicht sehr erbaulich, da nimmt man doch lieber ein Buch zur Hand mit der Anleitung für ein neues Leben in einer Woche. Schade ist nur, dass diese Variante auch nicht funktioniert, aber wenigstens erzeugt es kein schlechtes Gewissen etwas falsch gemacht zu haben, weil unser Geist sowieso weiß, dass das nicht möglich ist, nicht vorstellbar. Während wir im Jetzt sind warten wir das in der Zukunft was passiert und schieben es so immer weiter weg.
Wenn man sich zu sehr mit der unveränderbaren Vergangenheit beschäftigt hat es den Vorteil keine Zeit für die Gegenwart zu haben.
Viele Menschen lernen sich selbst nie kennen, vermeiden es sogar absichtlich, weil sie total damit beschäftigt sind so zu sein, wie es von der gesamten Umwelt erwartet wird.
Spiritualität – was ist das genau, wie lebt ein Mensch spirituell angekommen? Lebt er in einem geschützten Lichtraum mit dem Dauergefühl von Fülle und Leichtigkeit des Seins, hat er erkannt, dass er hier und heute eigentlich in der falschen Welt lebt, hat er ausschließlich mit gleichermaßen erleuchteten Menschen Kontakt und meidet die Nichterleuchteten, sieht er das reale Leben mit allen Facetten – von Arbeiten gehen bis Party machen – als reine Verschwendung kostbarer Zeit am Weg zum Licht?
Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr Menschen gibt, die lediglich das Hamsterrad gewechselt haben. Vom normalen Leben, wo nichts funktioniert hat, zu einem sehr ehrgeizigen, ja fast verbissen spirituellem Hamsterradleben in dem auch nichts funktioniert, nicht die Spontanheilung, nicht der supertolle überbezahlte Job, nicht die Leichtigkeit. Aus dieser Situation ergeben sich zwei Möglichkeiten, aufgeben, abwenden von dem Dreck und retour ins alte Hamsterrad oder noch verbissener nach dem richtigen Weg, einer besseren Methode suchen und weiterrennen…
Der Hacken ist, sie ist schon hier die Spiritualität, die Leichtigkeit, die Fülle – sie ist im Hier und Jetzt, aber wir erkennen sie nicht, sehen sie nicht und spüren tun wir sie schon gar nicht. Stattdessen machen wir uns auf die Suche und dadurch haben wir überhaupt keine Chance und Zeit mehr für „Jetzt“. Akzeptanz steht immer am Anfang – das Leben lieben, sich selbst lieben ist der Schlüssel so wie es jetzt eben ist. Alle Teile in uns wollen gesehen, gehört und geliebt werden und nicht immer wieder in den Keller geprügelt werden. Sie werden ja auch nicht unsichtbar und ungeschehen, ganz gegenteilig bemühen sie sich weiterhin dem Kellerverlies zu entkommen.
Jeden Schmerz, den wir jemals auf körperlicher oder seelischer Ebene erlebt haben bleibt gespeichert und verbraucht viel unserer Energie. Wie bei Allem müssen wir auch ihm zuhören, den Hintergrund anerkennen damit er sich auflösen kann, weil er nicht mehr gebraucht wird. Die frei gewordene Energie steht uns dann im positiven Sinn wieder zur Verfügung.
Der erste feste Entschluss kann nur im Jetzt getan werden, in diesem Augenblick ein Glücksgefühl überhaupt zuzulassen und es als solches zu erkennen und dafür Dankbarkeit zu spüren.
Wo soll dieses Glück herkommen, wenn es nicht in uns vorhanden ist, von Außen können nur Impulse kommen. Aber ohne unserer inneren Bereitschaft können wir selbst die nicht annehmen. Als Wunder bezeichnen wir ein Ereignis das wir gerne hätten, aber in unserer Vorstellung mit all unserem Wissen nicht möglich ist. Sobald wir uns ein Wunder realistisch vorstellen können, hat es eine echte Chance sich zu verwirklichen. Tatsächlich ist es so, dass sich etwas Unvorstellbares von einer Sekunde auf die andere verändern kann. Das ist ein Gefühlsmoment, der dich aufhorchen lässt, so wie wenn dich jemand mit einer Nadel pickst und plötzlich spürst du die Zuversicht, die Überzeugung – es ist möglich – obwohl in der Materie nicht in dieser Sekunde etwas passiert. Allein das Gefühl der Wahrnehmung von Etwas im Jetzt (obwohl es noch nicht so ist) ist keine Lüge. Bezeichne es als Fantasie und so fühlst du es jetzt. Es speichert sich ab, wenn du es öfters fühlst, weil unser Verstand nicht unterscheiden kann zwischen Realität und Fantasie, wenn es sich in der Gefühlsebene abspielt.
Wenn wir die unbewussten Ängste von all den Dingen die wir schon erlebt haben und die noch größeren Ängsten von dem was möglicherweise noch passieren könnte in den Griff bekommen, haben wir einen großen Schritt Richtung innerer Freiheit gemacht.
Wir können unser Leben nur vorwärts leben und nicht rückwärts.
Die hinderlichen gespeicherten Lebensgefühle, die uns unsichtbar wie unbewusst davon abhalten neu zu denken und zu fühlen verhalten sich wie Einbrecher in unserer Wohnung. Wir wissen sie waren da in unserem ganz persönlichen Raum und dieses Gefühl bleibt in unserem Inneren erhalten. Das bedeutet leider – wir sind das Opfer und bleiben es auch, während die Täter schon längst über alle Berge (in der nächsten Wohnung oder im Gefängnis) sind. Was wiederum heißt, dass sie die Macht über uns haben, wie unsere alten Glaubensmuster, die irgendwann mal ja ganz real unser Leben betreten haben. Es liegt an uns einen Machtwechsel vorzunehmen, weil die sehen ja keinen Grund dazu.
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