Kathrin Noreikat - Zeiten der Lügen

Здесь есть возможность читать онлайн «Kathrin Noreikat - Zeiten der Lügen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zeiten der Lügen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zeiten der Lügen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sommer 1945. Der Zweite Weltkrieg ist in Europa zu Ende. Die Straßen sind voll von Flüchtlingen und Vertriebenen. Menschen, die auf dem Weg in ihre Heimat sind oder einen Ort finden wollen, an dem sie eine neue Existenz aufbauen können. Es sind Menschen, die vergessen wollen. Darunter ist der ehemalige SS-Sturmbannführer Viktor Vossler, der auf den so genannten «Rattenlinien», von Sympathisanten des NS-Regimes organisierten Fluchtwegen, nach Südamerika gelangen will. Ebenso auf der Flucht ist die aus Schlesien stammende Jüdin Hannah Weizmann. Ihre Wege kreuzen sich auf einer Berghütte in Südtirol. Wider Erwarten verlieben sich die beiden ohne ihre Herkunft zu kennen, ineinander. Gemeinsam beschließen sie, in Argentinien eine neue Zukunft aufzubauen. Doch die Vergangenheit holt sie bald dort ein …

Zeiten der Lügen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zeiten der Lügen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Da er alleine war, konnte er hemmungslos fluchen und sogar Tränen traten ihm in die Augen. Es tat verdammt weh. Doch er konnte nicht länger dasitzen und sich selbst leid tun, deshalb wischte er sich mit dem Handrücken die Tränen fort. Ihm blieb nicht viel Zeit für seine Flucht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht packte er seine Sachen, warf einige Kleidungsstücke und sein Rasierzeug in eine Reisetasche. Im Schlafzimmer nahm er das gerahmte Hochzeitsfoto vom Nachtisch in die Hand und betrachtete es. Wie hübsch sie gewesen war, er hatte ihr langes blondes Haar gemocht, dachte er wehmütig.

Während eines Heimaturlaubs hatte er Gertrud auf einer Gartenparty bei Freunden kennengelernt. Sie hatten sich den ganzen Abend unterhalten und anschließend ihre Adressen ausgetauscht. Von da an schrieben sie sich wöchentlich Briefe und Postkarten, lernten sich so besser kennen und schmiedeten bald Pläne für die Zeit nach dem Krieg. Als er ein Jahr später wieder auf Heimaturlaub war, hatten sie kurzfristig geheiratet.

Nur vier Monate später war Gertrud tot. Das Mietshaus, in dem sie wohnte, wurde bei einem Bombenangriff getroffen und er war zum Witwer geworden. Gertruds Briefe bewahrte er in einem alten Schuhkarton auf. Kurz überlegte er, ob er die Briefe mitnehmen sollte, doch dann rügte er sich: „Sentimentaler Quatsch!“

Zuletzt nahm er noch seine Dienstwaffe, eine P.38 mit passender Munition aus einer Schublade und steckte sie ein.

Die Briefe, das Hochzeitsfoto, wie auch andere Dokumente und Unterlagen fielen dem Feuer zum Opfer. Von Strelitz Worte: „Verbrenne alles, was deine Identität ausmacht“, waren nämlich sehr eindringlich gewesen.

Später musste Viktor mühsam sein Hemd wechseln, denn die Wunde hatte durch den Verband geblutet und das Hemd rot gefärbt.

Der angekündigte SS-Mann Gravenwald erschien noch am selben Tag. Er überreichte dem Sturmbannführer einen dicken Umschlag.

„Darin ist ihre Fahrkarte in die Freiheit. Das Geld geben sie dem Kontaktmann in München. Der Treffpunkt steht hier drauf“, sagte Gravenwald und gab Vossler ein paar Geldscheine und einen Zettel mit einer Adresse darauf.

„Viel Glück!“, wünschte er und eilte dann wieder davon.

Viktor Vossler warf einen Blick in den Umschlag und pfiff anerkennend. Heinrich von Strelitz hatte an alles gedacht, denn unter anderem befand sich darin ein Zeugnis auf einem bedruckten Briefkopf. Er las die Ausführungen der harmlos klingenden Dienstaufträge, die er scheinbar in den letzten Jahren getätigt haben sollte. Anschließend legte er den Umschlag mit dem Inhalt ebenso in die Reisetasche. Er vergewisserte sich, dass er nichts vergessen und alle Spuren beseitigt hatte. Dann verließ Vossler die Wohnung im Norden Berlins und machte sich auf den langen Weg zum Bahnhof.

Auf den Straßen Berlins herrschte Angst und Chaos. Die Stadt hatte sehr unter den Bombardierungen der Alliierten gelitten. Häuserruinen und Schutthügel wohin man blickte. Einige Straßen waren durch herumliegende Trümmer unpassierbar, andere Straßen waren von den sowjetischen Truppen mit Kontrollstationen versehen. Menschen mit Handkarren, Rucksäcken und Koffern schleppten sich vorwärts, andere räumten Steine zur Seite oder besserten zerbrochene Fensterscheiben notdürftig aus. Leichen und Pferdekadaver lagen herum, der Gestank, der von ihnen ausging, war entsetzlich.

Soldaten marschierten im Gleichschritt vorbei und Panzerfahrzeuge schoben Schutt und Geröll beiseite. Niemand schien auf den anderen zu achten, jeder war mit sich selbst beschäftigt. Diesem Umstand verdankte es Viktor, dass er unbehelligt zum Bahnhof gelangen konnte.

Von Strelitz hatte ihn gewarnt, dass ihm, sollte er von den Russen aufgegriffen werden, das sibirische Arbeitslager drohe. Außerdem würde der amerikanische Geheimdienst bereits nach SS-Angehörigen fahnden. Im schlimmsten Fall gäbe es nur noch eine Möglichkeit. Diese würde sich in dem Umschlag befinden, meinte sein Freund, und sei eine kleine Giftkapsel.

Am Bahnhof herrschte ebenfalls Chaos. Spuren von Plünderungen waren deutlich zu erkennen, denn die Waggons von Güterzügen waren aufgebrochen worden. Auf den Gleisen lag der Inhalt zerstreut.

In der teilweise beschädigten Bahnhofshalle und an den Gleisen standen und saßen wartende Menschen. Es schien so, als ob ganz Berlin weg wollte.

Die Anzeigetafel für die Züge war zerstört und niemand wusste, wann der Zug nach München abfahren würde. So blieb Viktor Vossler nichts anderes übrig, als ebenso zu warten.

In der Menge entdeckte er ein bekanntes Gesicht. Es musste Hellmann sein, der ebenfalls bei der SS gewesen war. Mit einem kurzen Kopfnicken signalisierte Hellmann ihm, dass auch er ihn erkannt hatte. Viktor nickte kaum merklich und wendete dann rasch den Kopf in eine andere Richtung. Niemand sollte mitbekommen, dass sie sich kannten, und schon gar niemand sollte sie als ehemalige SS-Angehörige erkennen.

Nach einigen Stunden des Wartens kam eine Durchsage:

„Achtung, Achtung! Demnächst wird ein Zug kommen. Nach einem Aufenthalt von ca. einer Stunde wird dieser Zug voraussichtlich weiter nach München fahren! Ich wiederhole: nach München!“

Als endlich der Zug im Bahnhof hielt, kämpfte sich Viktor Vossler durch die Menge und ergatterte sogar einen der wenigen Sitzplätze im Zug. Es saßen bereits Passagiere in dem Abteil, aber der Platz am Fenster war noch frei. Seine Reisetasche stellte er zwischen seine Beine, rollte die Jacke zu einem Bündel zusammen und lehnte damit seinen Kopf an die Scheibe. Das lange Warten und die ungewisse Zukunft hatten ihn erschöpft. Kaum hatte er die Augen geschlossen, war er eingeschlafen. Der Zug setzte sich nach einer Weile in Bewegung und verließ die zerstörte Hauptstadt Deutschlands.

Kapitel 2

Viktor Vossler kam in München nach über einer Woche an. Auch München war während des Krieges bombardiert worden. Die imposanten Gebäude des NS-Regimes hatten allerdings, unter Tarnnetzen versteckt, die Bombardierungen unversehrt überstanden. Doch es gab auch zahlreiche Häuserruinen, Schutthügel und unpassierbare Straßen, die es Viktor Vossler schwer machten, seinen Kontaktmann zu treffen. Schließlich fand er den kleinen dicken Mann, in Lederhose und kariertem Hemd am vereinbarten Treffpunkt.

„Franz Breitenhuber“, stellte er sich dieser vor.

Vossler stellte sich ebenfalls vor und überreichte dem Mann das Geld.

Breitenhuber antwortete etwas mürrisch: „Sie komma spad. Von Strelitz hod sie für letzte Woch angekündigt“.

Sein bayrischer Dialekt war für Viktor Vossler kaum verständlich.

Vossler wäre gern schneller nach Bayern gereist, doch dies war ihm nicht möglich gewesen. Die Zugfahrt war die reinste Odyssee gewesen. Natürlich fuhr der Zug nicht von Berlin nach München durch. Die Gleise waren an unzähligen Stellen unterbrochen und Brücken waren zerstört. Der Zug musste immer wieder auf Nebenstrecken ausweichen, bis er schließlich auf offener Strecke bei Landshut stehen blieb. Von dort an musste jeder Passagier selber zusehen, wie er an seinen Zielort kommt. Für das letzte Stück nach München hatte Viktor drei Tage gebraucht. Er war auf Pferdefuhrwagen, oder – auf offenen Ladeflächen von Lastkraftwagen mitgefahren – oder er war zu Fuß marschiert. Auf den Straßen waren zahlreiche Menschen unterwegs, Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurück wollten oder Vertriebene aus den Ostgebieten, die irgendwo eine neue Existenz aufbauen wollten.

Das Gehen war beschwerlich gewesen, denn Vosslers Wunde am Arm hatte sich entzündet und schmerzte. Immer wieder hatte er Alkohol organisieren müssen, um die Wunde zu desinfizieren. Eine Heilung stellte sich allerdings nicht ein. Er musste somit dringend zum Arzt, sonst wäre seine Flucht schneller beendet als ihm lieb war.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zeiten der Lügen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zeiten der Lügen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zeiten der Lügen»

Обсуждение, отзывы о книге «Zeiten der Lügen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x