Hannes Hanses - Nachrichten aus dem Exil

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Jesus ein Mensch, der die Kreuzigung überlebt hat! Ist das Blasphemie oder eine Überlegung Wert?
Was wäre, wenn wir Jesus nicht als Gottessohn betrachten würden sondern als wahren Menschen, wie du und ich es sind?
Wir könnten uns an ihm messen und versuchen in seine Fußstapfen zu treten. Und es gäbe keine Ausflüchte dass wir ihm ja doch nie nahe kommen könnten. Jesu Lebensleistung wird größer, wenn man ihn als Menshcen betrachtet. Genau das tue ich in meinem Roman. Ich lasse ihn schildern, wie er seine Überzeugungen entwickelte und seinen Glauben fand. Dabei war und ist er einer der ersten Humanisten und Naturverehrer. Er macht keine Unterschiede zwischen Mann und Frau und er liebt das Leben. Jesu Leben ist bewundernswert, gerade wenn man davon ausgeht, das er ein Mensch war!

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Die Kindheit

Über die Reise nach Ägypten wurde in unserer Familie nicht viel gesprochen.

Meine ersten eigenen Erinnerungen beziehen sich dann auch erst auf unser Leben in Alexandria.

Alexandria war in diesen Jahren eine pulsierende lebendige orientalische Stadt.

Viele verschiedene Kulturen und Rassen lebten hier friedlich nebeneinander, beeinflussten sich gegenseitig und es kam auch zu gewollten und ungewollten Vermischungen.

Unser jüdisches Viertel das sich nahe am Hafen von Alexandria befand, wo mein Vater arbeitete, grenzte an ein von indischen Menschen bewohntes Viertel. Meine Mutter verkehrte viel mit den Frauen der indischen Gemeinde und ließ sich von ihnen in die Kunst der Gewürzverwendung einweisen.

Wann immer es uns möglich war besuchten wir eines der Theater in Alexandria, um dort die Hypokritái 14zu bewundern die griechische Dramen von Aischylos, Sophokles oder Euripides oder auch Komödien von Aristophanes oder Menander aufführten.

Überhaupt entstand ein reger Gedankenaustausch zwischen den benachbarten Gruppen die hier in Alexandria in friedlicher Koexistenz lebten.

So diskutierte mein Vater nächtelang mit seinen arabischen und indischen Freunden über den Sinn der Religionen, über Gott, die Menschen und den Sinn des Lebens überhaupt.

Oft saß ich dabei und hörte mit offenen Ohren zu, schlief aber ebenso oft dabei ein, wenn die Männer kein Ende finden konnten und sich in ihre philosophischen Gedankengebäude verstrickt hatten und endlos debattierten.

Wie oft habe ich meine Mutter Jehosaf ermahnen hören, dass er seiner Gesundheit schade, wenn er sich durch das nächtelange Debattieren um den Schlaf brachte, am nächsten Morgen jedoch selbstverständlich wieder an sein schweres Tageswerk gehen musste. Wie besorgt sah meine Mutter ihrem Mann an manchem Morgen nach, wenn er übernächtigt zur Arbeit schlurfte, kaum in der Lage die Augen offen zu halten.

Häufig aber war es auch meine Mutter selbst, die meinem Vater eine schlaflose Nacht bereitete indem sie sich einander hingaben in zärtlicher Lust und Gemeinsamkeit.

Unser Heim war zu klein, als dass wir Kinder – inzwischen hatte ich einen Bruder mit Namen Jakobus und eine Schwester mit Namen Ester bekommen – das Liebesspiel und die Zärtlichkeit unserer Eltern nicht mitbekommen hätten. Wir lebten sehr frei und ungezwungen miteinander ohne falsche Scham.

In einigen Gesprächen meiner Mutter mit ihren jüdischen, indischen und arabischen Freundinnen hörte ich sie flüsternd und lachend über die Kunst des Liebens sprechen und ich beobachtete, wie diese Gespräche alle Beteiligten erregte und manchmal auch erröten ließ.

Für mich war es normal dies alles aufzunehmen und ich empfinde es rückblickend als großes Geschenk multikulturell und so frei und ungezwungen aufgewachsen zu sein.

*

Da mein Vater – wie schon gesagt – einen wachen Geist besaß der sich neuen Gedanken und Inspirationen nicht verschloss, ergaben sich in unserem Heim, oder wo auch immer sich die Männer trafen, immer rege Gespräche.

Schon früh hielt mich mein Vater dazu an mir meine eigene Meinung zu bilden und die Dinge, die mir widerfuhren, kritisch zu beleuchten.

In seinen Augen gab es kein „Schicksal“ in das man sich zu fügen hatte. Er war fest davon überzeugt, dass jeder sein eigenes so genanntes Schicksal fest in der Hand hält und aktiv an seinem eigenen Weg mitgestalten kann.

Mein Vater war durch und durch in seinem jüdischen Glauben an unseren einen Gott „J.H.V.H.“ verankert. Aber gleichzeitig verhielt er sich auch sehr liberal und so kam es, dass ich schon in jungen Jahren die Vielfalt der Religionen kennen lernte.

Natürlich bildete unser jüdischer Glaube das Fundament meiner religiösen Erziehung, doch mein Vater war weitsichtig und tolerant genug zu erkennen, welche positiven Gedanken und Ideen auch in anderen Religionen enthalten waren.

Oft schimpfte er über die Naturfeindlichkeit und Naturverachtung unserer eigenen Religion.

Dann sagte er: „Sind wir nicht alle Kinder dieser Erde, die uns mit ihrem Reichtum beschenkt? Wo wären wir denn ohne die Pflanzen und Tiere, die uns unter anderem Nahrung bieten, aber ebenso zur Freude unseres Herzens und unserer Seele beitragen.

Stehen wir über ihnen?

Sind wir ihnen etwa überlegen?“

Dann sagte er: „In diesem Punkt stimme ich mit unseren hinduistischen und buddhistischen Freunden überein!

Tiere und Pflanzen haben den gleichen Wert wie wir Menschen und sind ebenso beseelt wie wir.

Schau dir einen Affen an mit welchem Geschick er an einer Palme hinaufklettert um sich eine Banane zu holen. Mach es ihm nach und ich werde über deine Ungeschicklichkeit und dein Unvermögen die Palme zu besteigen schmunzeln.

Wie liebevoll kümmern sie sich um ihren Nachwuchs.

Wie klug und friedfertig regeln sie ihr soziales Zusammenleben.

Haben sie nicht in der Schöpfung genauso ihren Platz wie wir?

Sieh dir diese Pflanze an. Gestern hat der Händler sie mit ihrer Blüte gen Osten vor seinen Laden gestellt. Heute hat sie sich von selbst nach Süden gewandt um ihrer Blüte den hellsten und wärmsten Sonnenstrahl zu schenken. Und wie geschickt lockt sie mit ihrem betörenden Duft die Insekten an die sie zur Bestäubung benötigt.

Alles ist von unserem Schöpfer so wunderbar geregelt.

So etwas Herrliches soll also geringer sein als wir Menschen?

Nein, nein, ich stimme unseren Freunden zu: Alle Lebewesen auf dieser Erde sind Geschöpfe Gottes und haben damit dieselbe Achtung verdient, die wir für uns selbst von anderen verlangen!“

Meist schloss mein Vater solche Gedanken und Worte mit dem Satz: „Das ist meine tiefe innere Überzeugung“. Dann wussten wir, es hat keinen Zweck ihm zu widersprechen.

In unserer jüdischen Gemeinde stieß er mit solchen Gedanken häufig auf Unverständnis, besonders beim Rabbiner.

Aber das kümmerte meinen Vater wenig. Er pflegte dann zu sagen: „Gott ist groß und sein Reich hat viele Zimmer. Soll doch jeder nach seinen eigenen Überzeugungen glücklich werden“.

Dann wandte er sich an uns Kinder und beschwor uns: „Hütet euch vor jenen Menschen die behaupten sie wüssten alles und nur sie hätten recht. Das sind falsche Propheten die nur Unheil, Streit und Unglück bringen.

Kinder, seid tolerant euren Nachbarn gegenüber, verurteilt nicht die, die ihr nicht kennt, nur weil sie euch fremd erscheinen.

Geht mit offenen Ohren, Augen und Herzen durch eure Welt und nehmt erst alles unvoreingenommen auf, wägt es für euch ab, und wenn ihr feststellt dass es für euch gut ist, so eignet es euch an. Stellt ihr aber fest, dass es nicht gut ist, verurteilt es nicht, sondern sagt euch, für mich ist es nicht gut.“

In diesem Geiste wuchsen wir Kinder heran.

*

Sobald ich kräftig genug war half ich meinem Vater bei seiner Arbeit.

Ich erlernte sein Handwerk und war nicht ungeschickt darin.

Bei jeder Gelegenheit begleitete ich meinen Vater voll Freude und war stolz auf ihn und auf mich selbst, dass ich schon so groß war, ihm zur Hand zu gehen.

Mutter ermahnte meinen Vater oft mir doch die Zeit zum Spielen zu lassen.

Dann habe ich meine Mutter gehasst, denn sie verstand gar nichts. Welcher Junge will schon spielen wenn er gemeinsam mit seinem Vater arbeiten kann.

Ich war stolz darauf dass mein Vater mich zu seiner Arbeit mitnahm und mich in meinem Tun bestärkte.

Manchmal aber gab Vater nach, nämlich dann, wenn Mutter zu zänkisch wurde.

Dann musste ich Zuhause bleiben und „durfte“ spielen.

Doch wer wollte das schon.

An solchen Tagen war ich ungehalten und launisch und machte meiner Mutter das Leben schwer, so dass sie am nächsten Tag froh darüber war, wenn ich mit Vater wieder zur Arbeit ging.

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