Manfred Kappes - Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung
Здесь есть возможность читать онлайн «Manfred Kappes - Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Doch Sieburg spottet nicht nur, er bietet unaffektiert eine Erklärung für das Omen an, die Lust am Untergang, die er als Lebensgefühl selbst in dem damals aufstrebenden Wirtschaftswunder der Bundesrepublik allenthalben diagnostiziert:
»Der Alltag der Demokratie mit seinen tristen Problemen ist langweilig, aber die angeblich bevorstehenden Katastrophen sind hoch interessant. Wenn wir schon mit unserem Dasein nicht Rechtes mehr anzufangen wissen, dann wollen wir wenigstens am Ende einer weltgeschichtlichen Periode stehen.«
Die Beschäftigung mit dem eigenen ›ich‹ dürfte andererseits unter der von Sieburg geschilderten Langeweile zu sehen sein, zweckdienliche Aufgaben und feste Berufsbilder fehlen offenbar vielen Menschen in unseren Wohlstandsystemen. Spricht also der Freudsche Todestrieb aus uns?
»Das wunderbare Sehnen dem Abgrund zu…«,
wie Johann Christoph Hölderlin (1770-1843) es nannte? Auf den ersten Blick scheint die Annahme weit davon und unerreichbar, wie Wotan in Richard Wagners Oper im › Ring der Nibelungen‹ donnerte:
»Nur Eines will ich noch, das Ende… das Ende…«
Das Todessehnen des deutschen Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811) kam nach seiner handschriftlich hinterlassenen Botschaft in einem unvereinbarenden ›ich‹ mit diesem selbst, aber auch mit seinen Lebensumständen, ausgelöst durch äußerliche nicht zu behebende Einflüsse, zustande. Als testamentarische Hinterlassenschaft gilt die Offenbarung über sein ›ich‹ , »Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war.«
Der von ihm im Alter von nur 34 Jahren ausgelobte Freitod, gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel begangen, brachte sein ›ich‹ wohl unwiderruflich ins Gleichgewicht; der Preis indes war das Leben. – Die Seligkeit im Tode erkannte Kleist auf dem Bild des französischen Malers Simon Vouet (1590-1649) ›Sterbende Hl. Magdalena‹ . Sie ist darauf wie ein glücklicher Mensch abgebildet. Kleist junges Alter und sein Glauben vom Weiterleben nach dem Tode ließen ihn wohl kaum zweckvolle Nachforschungen nach dem ›wer bin ich?‹ , bestallen.
Der Mythenbegriff der modernen Wissenschaft geht auf das Finale des 18. Jh. zurück und im 19. Jh. dehnt sich das dazugehörende Blickfeld aus: Die indischen Mythen wurden in Europa bekannt, die Brüder Grimm – Jakob (1785-1863) und Wilhelm (1786-1859) – brachten 1853 die Kinder- und Hausmärchen › Deutsche Mythologie ‹ heraus.
Im Schnittbereich von Soziologie, Ethnologie, Anthropologie und Religionswissenschaften wandten sie Spekulationen zur Erklärung der Mythen an und hinterließen uns wundervolle Geschichten, die gerne den Kindern vorgetragen werden. – Nicht verhehlen sollte man gleichwohl, dass diese Märchen meist recht grausam waren, man denke nur an › Max und Moritz ‹ des Wilhelm Busch (1832-1908), die zur Buße für die üblen Scherze durch die Mehlmühle gedreht, um sodann dem lieben Federvieh zum Fraß vorgeworfen wurden.
Und hat sich nicht Engelbert Humperdinck (1854-1921) mit dem Libretto zu › Hänsel und Gretel‹, seiner glänzenden Musik zur gleichnamigen Oper, allen Gesetzen der Menschlichkeit zum Trotz, verhoben? Wer würde heuer einer Großmutter unterstellen wollen, dass sie dem Kannibalismus frönt? Diese Furcht wird oft Kleinkindern vermittelt, das ›ich‹ muss darunter leiden, man kann daran erkennen, wie es im Inneren ausschaut.
Die menschlichen Geschöpfe des Mittelalters hatten Angst, von einem Himmelskörper oder von der Pest kollektiv ausgelöscht zu werden. Daneben begann das zwanzigste Jahrhundert – vor dem realen Schrecken des ersten Weltkrieges – in ängstlich fiebriger Erwartung des sogenannten Halleyschen Kometen.
Der englische Mathematiker und Astronom Edmond Halley (1656-1742) sagte 1705 die Wiederkehr des von ihm entdeckten und benannten Halleyschen Kometen voraus. Das Ereignis sollte nach damaligen Voraussagen der Panikmacher zu Sylvester 1899, also zum Übergang auf das neue 20.?Jh. stattfinden. – Wie dem Autor dieser Schrift von seinen Vorfahren berichtet, haben die Menschen damals voller Schrecken versucht, ihre Vorsorge zur Unendlichkeit zu treffen, sie verschenkten Hab und Gut. Nicht Wenige wollten dem Todesereignis in der besagten Silvesternacht vorgreifen, um ihr Leben vor lauter Angst zu beenden.
Der Halleysche Schweifstern findet immerfort als Tragödie Platz in den Gazetten. Zum Ende des Jahres 2009 zeigt er sich im Sternbild des Orion und bei der Umlaufbahn um die Sonne wurden unzählige Staubteilchen abgestoßen, also Sternschnuppen, die nur etwa 10 Milligramm schwer, in der Atmosphäre verglühen. – Hat der Leser beim Anblick einer Sternschnuppe einen Wunsch? Vielleicht, angstfrei zu leben?
In Deutschland, und ansonsten in vielen westlichen Staaten wird schon lange begeistert ein solides Untergangszenario beschrieben. In den Achtzigern des letzten Jahrhunderts weiß der Öko-Aktivist Carl Amery (*1922), dass das Waldsterben der untrügliche Versuch der Gaia ist, die Welt zu vernichten.
Die Gaia-Hypothese – benannt nach der griechischen Erdgöttin, sie entstand aus dem Chaos – ist die in den 1970er Jahren aufgestellte Theorie, dass die Natur als eine Vielzahl von Ökosystemen, das heißt vielfältig gegliederten, selbst regulierenden Ganzheiten anzusehen ist, vielleicht sogar insgesamt eine Art Lebewesen darstellt. Begründet wurde sie von dem britischen Biologen James Lovelock (20. Jh.). – Zu dieser griechischen Sage nur so viel:
» Nach Hesiod gebar Gaia dem Himmel Uranos, die Berge, das Meer und, von Uranos begattet, Titanen und Zyklopen. Da Uranos seine Kinder hasste und sie in die Erde zurückstieß, entmannte der Jüngste, Kronos, mit Hilfe seiner Mutter den Vater. Aus den Blutstropfen, die auf die Erde fielen, gebar Gaia die Erinnyen und die Giganten. «
Haben wir nach all den schauerlichen Moritaten immer noch fortwährend Angst, die uns gruselig kribbelnd den Rücken hin-unter läuft?
Dennoch, die Apokalypse wäre ohne die Untersuchung des Philosophen Karl Jaspers (1883-1969) › Die Atombombe und die Zukunft der Menschen ‹ nur unvollständig. Dahinter ist sein Motto minuziös fassbar:
» Der Mensch möge zur Besinnung und zur radikalen Umkehr aufgerufen werden. «
Diese Verhaltensmaßregel irrlichtert andauernd in abgewandelter Form durch die Medien – Furcht verbreitend. So ist selbst jahrzehntelang vor dem Ende der nicht erneuerbaren Energie moralisiert worden, alle Zeitgenossen haben Unsicherheit gefühlt und wieder an das schwarz auf weiß Gedruckte, an das postulierte aktualisierte Gedankenziel beharrlich geglaubt.
Seit ihren Anfängen zielt die Warnung vor dem Weltuntergang darauf ab, die Menschheit in ihrem Größenwahn zu zügeln, sie daran zu erinnern, dass es Mächte gibt, größer als sie selbst, siehe Karl Jaspers. Die Menschheit wird von ihren Ängsten nicht zu befreien sein, seit Prometheus den Göttern das Feuer erschlichen, und Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gekostet haben. Alle Augenblicke haben sie die nächste Apokalypse herbei phantasiert, und im Stillen gehofft, somit den glückverheißenden Weg ins Paradies neu und geradewegs aufzuspüren.
Die Achtziger des letzten Säkulums bescherten uns eine spezifisch naturverliebte deutsche Spielart der Angst: Das Waldsterben. Eigenartigerweise haben uns damals die Franzosen aufs Maul geschaut, fanden jedoch in ihrer Sprache kein Äquivalent dieser Vokabel. So hat die französische Öffentlichkeit kurzerhand entschieden, die deutsche Kennzeichnung zu übernehmen und die Fingerzeige des Geschäftes mit der Angst recht populär als ›la waldsterben‹ übersetzt. Verfielen unsere westlichen Nachbarn etwa – von uns infiziert – in Elegie?
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.