Manfred Kappes - Auto-Identifikation - Glück und Mühsal der Selbstfindung

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Gleichermaßen wie im Gilgamesch-Epos bestellen die Götter als hervorragendes Motiv den großen Regen, setzt in der germanischen Eddasage beim Untergangsscenario eher auf den Weltenbrand, auf die uneingeschränkte Apokalypse, die mit der Bezeichnung Eschatologie – dem Endschicksal von Welt und Mensch – beschrieben werden kann.

Aber was ist Angst? Sind wir sicher, den Gefühlzustand, der uns zuweilen übermächtig bis in die innersten Tiefen unseres bewussten und unbewussten Daseins verfolgt, genau beschreiben zu können?

Angst kann sehr konkret sein, und ist eine überlebenswichtige Reaktion unserer Spezies. Die körperlichen Symptome dienen der Vorbereitung zur raschen Flucht, Angst ist also ein Überlebensvorteil.

Als Krankheitszeichen ohne erkennbare körperliche Gebrechen kommt Angst zum Beispiel als Phobie oder generalisierte Angststörung vor.

Unterstellt, dass wir die Angst philosophisch und unter der Prämisse des Gotteseinflusses deuten, also die Welt als abgefallen von Gott ansehen, wird der Gnosis, dem Okkultismus und dem frühen Christentum erstmalig die Weltangst offenbar: ›Das Vertrauen in die kosmische Ordnung ist verloren gegangen.‹

Die Unterweisung Søren Kierkegaard (1813-1855) weiterführend interpretiert Martin Heidegger (1889-1976) die Angst als Grundbefindlichkeit menschlichen Daseins:

»In der Angst erschließe sich, dass der Mensch in die Welt geworfen sei.«

An Heidegger orientiert und über ihn forschend sind andererseits Jean-Paul Sartre (1905-1980), Erich Fromm (1900-1980) und eine Anzahl einflussreiche Denker des 20.?Jh.

Zur Charakteristik des › ich und die Angst‹ zählen viele Instinkte, sie sind weder in dieser Textstelle noch allgemein gültig beschreibbar. Die Erscheinungsformen der Angst sind so vielfältig, dass sie spätestens seit den segensreichen aufklärenden Leistungen von Sigmund Freud (1856-1939) untersucht werden, doch wohl letztendlich im Inneren des Einzelmenschen ihr Geheimnis niemals preisgeben.

Dass dieser Fakt schon in der Antike bekannt ist, dafür das Beispiel eines prominenten Kirchenmannes: Der Hl. Aurelius Augustinus (354-430) hat in seiner Not, sein eigenes ›ich‹ und seine Nächsten verstehen zu wollen, ohne es zu können, an Gott gezweifelt, in dem er die provokante Frage demütig zu stellen wagt, jedoch in seiner devoten Unsicherheit:

»Du hast seine Haare gezählt, oh Herr, aber leichter fürwahr ist es, seine Haare als seine Empfindungen und Neigungen seines Herzens zu zählen.«

Aus der Sagenwelt sind uns ansprechende Exempel überliefert, die wir teilweise in unsere heutige Vorstellungswelt übernommen haben. So ist Midgard im Altnordeutschen die Götterlehre von den Lebewesen der bewohnten Welt, aus den Augenbrauen des Urriesen Ymir geschaffen und über einen Regenbogen mit der Götterwelt Asgard verbundenen Erdscheibe.

Die Midgardschlange ist ein Mythos : Der Kampf des Göttergeschlechts der Asen mit den feindlichen Mächten, ihr Untergang und die Vernichtung der Erde. Thor erschlägt die Midgardschlange, stirbt aber an ihrem giftigen Hauch. Freyr wird vom Riesen Surt getötet, der den Weltkörper und den Sitz der Götter mit Feuer vernichtet.

Richard Wagner (1813-1883) verwendet diese Saga im ›Ring der Nibelungen‹ . – Vorausgesetzt, wir vergegenwärtigen uns, welche Ängste die Urbewohner wegen ihrer Götter nicht zur Ruhe kommen lassen, schüren wir das im weiteren Verlauf so schrecklichere Szenarium und sehen Urzeitmenschen, die einem fürchterlichen Anzeichen gegenüber stehen: Sie entdecken am Firmament, dicht über der Erdoberfläche, die Midgardschlange, wie sie wolkengleich den Himmel verdunkelt und den Tag zur Nacht werden lässt.

Wir haben gegenwärtig die Erklärung für das außerirdische den Horizont umspannende Monstrum schnell zur Hand. In der Südsee hat es lange andauernde Vulkaneruptionen gegeben, die den Himmel mit ihrem Ascheauswurf verdunkelten und mutmaßlich über nicht bekannte Zeitmaße hinaus die lebensnotwendige Sonneneinwirkung auf unsere Lebensbereiche zunichte machten. Derzeit wird vermutet, dass das Aussterben der Dinosaurier darin seine Erklärung findet, weil das Wachstum ihrer pflanzlichen Ernährung nicht mehr gesichert war. – Sogar dieser Vorgang verursachte die uns Menschen innewohnenden Urängste des ›ich‹ , von denen die moderne Psychologie gerne spricht.

Sintflut bedeutet – große Flut sie ist in der mythologischen Überlieferung vieler Völker eine von Gott, besser gesagt, von den Göttern, ausgelöste urzeitliche Flut, die alles Leben auf der Erde vernichtet habe, mit Ausnahme des Helden Deukalion, der auf wunderbare Weise überlebte.

Die Sintflutsagen – es gibt etwa 250?(!) – sind weltweit verbreitet und eng verwandt mit der biblischen Sintflut-Fabel über den Stammvater Noah. Als babylonische Flutsage ist sie zuvor im Gilgamesch-Epos um 2.600?v.?Chr. aufgezeichnet worden. Eine große Flut findet zugleich im indischen Dämonenglauben um Manu, dem Urvater des Menschengeschlechtes, statt.

Schuruppak ist eine Stadt in Mittelbabylonien, zurzeit ist davon über die Jahrtausende der Ruinenhügel Tell Fara nördlich von Uruk im Irak übrig geblieben und wird archäologisch untersucht. In dieser Stadt residierte der König Xisuthros, der babylonische Noah. Nach der Fassung dieses Königs von Uruk entsteht das Gilgamesch-Heldengedicht von Ninive (2.700-2.350 v. Chr.). Allda spielt eine der Sintfluthistorie um den Helden Xisuthros. Funde von Tontafeln aus dem Zweistromland, unlängst aufgespürt, geben uns definitive Auskunft über die vorchristlichen Epochen mit den Ängsten des ›ich‹ der Menschheit gegenüber der Sintflut.

Der frühen christlichen Theologie waren die antiken Mythen heidnische Fabeln, doch wurden sie bei Vereinigung des Mittelalters als Bildungsgut tradiert. Das Interesse daran ist seit der Renaissance ungebrochen, vor allem als Stoffe und Motive in Literatur und bildender Kunst, werden sie fortgesetzt wieder aufgenommen und neu gedeutet.

In der Malerei schaffte u.?a. der italienische Künstler des Manierismus – Nachfolgestil der Renaissance – Michelangelo da Caravaggio (1571-1610) aussagekräftige Gemälde, die die Sünden der Bibelvorlagen interpretieren. Bei diesen Meisterwerken haben in vielen Fällen die Obsessionen des ›ich‹ des unerreichten Meistermalers eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Ob eine palliative Vorsorge den ungezügelten Impetus geschmälert hätte? Wir glauben nicht. –

Am Rande sei dazu bemerkt, dass zum ersten Male in biblischen Szenen Caravaggios Darstellung hüllenloser Menschen, besonders von klerikalen Kreisen konzediert. Wer die Viten der Päpste des 15. und 16. Jh. studiert, wird diese obskuren Vorlieben besser verstehen können.

Das Geschäft mit den Befürchtungen zum Zukunftsschicksal dürfte in Wahrheit das zweitälteste Gewerbe der Welt sein, es berührt das ›ich‹ in ganz besonderem Maße. Neu ist hingegen, dass die angeblichen Voraussetzungen für neue Furcht-samkeit in rasantem Wechsel abgelöst werden. Nicht nur die Anschwellung der angeblichen Krise verlangt jede Woche nach neuen theoretischen Maßnahmen. Medienorgane bekränzen sich mit angeblichem Chaos, bei dem der Lautstärkeregler offensichtlich nur in eine Richtung zu drehen ist, nämlich in Richtung Katastrophe:

»Es gibt Leute, die sich über den Weltuntergang trösten würden, wenn sie ihn mehr vorhergesagt hätten.«

Diese Worte fixierte 1845 Friedrich Hebbel (1813-1867) in seinem Almanach. Und Friedrich Sieburg (1893-1964) schreibt gut hundert Jahre später:

»Ein wesentlicher Reiz unserer Zivilisation besteht in der Reichhaltigkeit der Palette, mit der wir die Menschheit malen, die dem Grabe zuwankt. Angst muss ebenfalls eine Sache sein, von der man nichts weiß, ohne zu Ende denken zu können.«

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