Eckhard Lange - Dafür und Dagegen

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Der Roman erzählt die Artus-Sage auf sehr eigene Weise: Von drei Generationen einer deutschen Schriftstellerfamilie wird berichtet. Ulrich von Pendragon, im Berlin der zwanziger Jahre zum Zyniker geworden, pendelt zwischen allen politischen Fronten, aber er kann die Liebe des schönen Revuestars Ellen nicht erzwingen, auch als er deren jüdischen Ehemann den braunen Mördern ausliefert. Artur, Sohn der beiden, ist später gefeierter, doch auch kritischer Literat im Arbeiter- und Bauernstaat, Mentor einer Gruppe junger aufmüpfiger Intellektueller, und Jennifer liebt beide – den jungen Lothar Lanzel, mit dem sie vergeblich in den Westen fliehen wollte, und Artur, mit dem sie verheiratet ist. Zuletzt ist da noch Mortimer, von Artur inzestuös mit seiner Halbschwester Morgana gezeugt. Doch beide wissen nichts voneinander, und so kommt es zum Machtkampf zwischen den Konkurrenten – und zur Katastrophe

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Plötzlich war die politische Gegenwart wieder ganz nahe, die Ulrich von Pendragon so lange aus seinem Leben herausgehalten hatte. Das alles klang einleuchtend, aber es war doch letztlich auch Meuterei. Nur dass diesmal nicht irgendwelche gemeinen Soldaten oder Matrosen sich auflehnten, sondern Offiziere an der Spitze standen. Und immerhin war General von Lüttwitz Oberbefehlshaber der Reichswehr hier in Berlin, ein verdienter Militär von altem, schlesischem Adel.

Doch Ulrich zögerte. Das alles kam zu überraschend, er wusste zu wenig von der politischen Lage, kannte die Forderungen und Ziele der Putschisten nicht – und ein Putsch war es doch allemal, was hier geplant war. Wenn er sich wenigstens erst einmal mit Merlin darüber beraten könnte! Und eines war sicher: Es würde nicht ohne Blutvergießen abgehen, Gustav Noske hatte auf Arbeiter schießen lassen, er würde auch auf rebellierende Truppen schießen – wenn es denn regierungstreue Soldaten geben wird.

Ulrich richtete sich auf und legte seinem Besucher die Hand auf die Schulter. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Zieselitz. Aber ich kann nicht in ein paar Stunden zum Kampf antreten, ohne Waffen, ohne Uniform. Ich bin kein wilder Revoluzzer wie diese Spartakus-Leute. Wir sind doch Offiziere, das muß man sehen können. Und was ich dazu brauche, liegt daheim in Platikow.“ Werner von Zieselitz war sichtlich enttäuscht, aber er konnte dem nichts entgegensetzen. Und außerdem drängte die Zeit, er hatte noch einige Besuche vor sich.

Er erhob sich: „Schon gut, Pendragon. Da kann ich eben so schnell auch nichts machen. Aber wir rechnen mit Ihnen, wenn die Sache sich hinziehen sollte.“ Er reichte dem anderen die Hand und griff nach seinem Mantel. „Wünschen Sie uns Glück, Herr Kamerad,“ sagte er zum Abschied. Ulrich blickte ihm nach, wie er die Stiege hinuntereilte. „Jetzt werden schon wieder Deutsche auf Deutsche schießen,“ murmelte er. „Und irgendwann werde ich auch dazwischen sein. Und ich weiß noch nicht einmal, auf welcher Seite.“

Der junge Baron sollte Recht behalten: Es gab Tote in den nächsten Tagen, mehr als genug. Aber dem Putsch war kein Erfolg beschieden. Es waren nicht die Kameraden von der Reichswehr, und es waren auch nicht die streikenden Arbeiter, die ihn zusammenbrechen ließen. Es waren die Beamten, diese unterwürfigen und doch selbstbewussten Männer mit ihren Ärmelschonern, die sich an das oberste Gesetz aller preußischen Beamten hielten: Zu sagen hat allein der Vorgesetzte. Und das war nicht irgend ein Hergelaufener, das war letztlich der Minister. Und der war zwar geflohen, aber er war und blieb der Vorgesetzte, Repräsentant des Staates, dem sie dienten, wie sie bislang dem Kaiser gedient hatten.

So war Ulrich von Pendragon froh, nicht in die Sache verwickelt worden zu sein. Und er zog daraus seine Lehren: Halte dich möglichst aus allem heraus, warte ab, wie sich die Dinge entwickeln. Was du selber denkst, behalte für dich. Dies sind nicht mehr die Zeiten, in denen alles überschaubar ist, seine Ordnung hat und auch behält. Er war in diesen Tagen zum Skeptiker geworden, und das war der erste Schritt zu einem Zyniker. Doch das alles war ihm nicht bewusst.

4. Kapitel

Aus dem Fenster seines Logis hatte Ulrich die Lastkraftwagen fahren sehen, besetzt mit den Soldaten des Freikorps, hatte auf Helme und Gewehre geblickt und Schüsse aus dem Regierungsviertel gehört. Er hatte auch auf Gruppen streikender Arbeiter hinuntergeblickt, die zum Lustgarten zogen. Das alles hatte ihn aufgewühlt, und es hatte ihn zweifeln lassen an der Vernunft des Menschen, an seinem Verstand, seinem Urteilsvermögen. So wurde eine simple Aufgabe, in einem juristischen Seminar den Studenten gestellt, zu einem Wendepunkt in seinem Leben.

Der Professor – er konnte sich später trotz allen Grübelns nie seines Namens erinnern - hatte eine einfache Szene geschildert: „Stellen Sie sich bitte folgendes vor, meine Herren: Sie befinden sich auf der Straße und beobachten, wie eine Mutter mit einem kleinen Jungen an der Hand auf dem Trottoir, oder, wie man neuerdings sagt, auf dem Bürgersteige entlanggeht. Da nähert sich hinter ihrem Rücken ein Automobil auf der Fahrbahn. Ehe es jedoch die beiden überholt, reißt sich das Kind plötzlich von der Hand der Mutter los und läuft auf die Straße. Der Fahrzeuglenker bemüht sich, das Gefährt noch zum Stehen zu bringen, doch es erfasst das Kind und schleift es mit sich. Der Junge ist also dadurch verwundet, vielleicht sogar getötet worden. Soweit das Faktum.

Wie aber werden Sie es später schildern? Sie werden es kaum ohne Emotionen tun, denn das Schicksal dieser drei Personen wird sie berühren. Und – das ist der eigentliche Punkt: Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch sofort für oder gegen die eine oder andere Person Stellung beziehen, unbewußt bereits ein Urteil fällen. Und dieses Urteil wird in ihren Bericht hineinfließen, ohne dass Sie es wollen oder auch nur bemerken. Das aber wiederum wird von Ihrer eigenen Situation abhängen.

Nehmen wir an, Sie haben häufiger Gelegenheit, in einem Automobil zu fahren, Sie besitzen vielleicht sogar die Erlaubnis zum Führen eines solchen – werden Sie sich nicht auf die Seite des Chauffeurs schlagen? Sie können ja seinen Schrecken, sein vergebliches Bemühen, den Unfall zu vermeiden, nachempfinden; und folglich werden Sie dem Kind alle Schuld zuweisen, vielleicht auch die Mutter anklagen, sie hätte den Knaben festhalten müssen.

Ist Ihnen jedoch das Automobil fremd, dann erscheint es Ihnen gefährlich, und Sie fordern vom Fahrzeugführer ausreichend Vorsicht, die Sie hier also vermissen. Haben Sie gar kleinere Geschwister oder vielleicht einen Neffen im Kindesalter, mit dem Sie gerne ein wenig spielen, leiden Sie mit dem Kind, entschuldigen seine natürliche Lebhaftigkeit, die Ihnen ja vertraut ist, und verlangen die gebotene Rücksicht und Weitsicht von den Erwachsenen.

Und vielleicht fühlen Sie auch mit der Mutter, die dieses Kind mit Schmerzen geboren hat und es nun mit Schmerzen wieder verlieren muß. Das alles prägt Ihre Wahrnehmung und damit auch Ihre Aussage, und diese Aussage ist dann Grundlage für die Entscheidung, die ein Richter treffen muß. Ganz abgesehen davon, dass es auch dem Richter nicht immer gelingt, solche eigenen Erfahrungen aus seinem Urteil herauszuhalten. Versuchen Sie bitte für die nächste Sitzung, jeweils zwei Zeugenaussagen zu formulieren, ohne dabei die Fakten zu verändern.“

Am Abend suchte Ulrich den Freund Merlin auf. Er schilderte ihm, was er in dieser Sitzung erfahren hatte, und schloß: „Wenn das schon für eine simple Zeugenaussage gilt, die ja nur Tatsachen wiedergeben soll, um wie viel mehr ist dann jede literarische Äußerung, ja bereits jeder Artikel des Journalisten im Tageblatt weit ab von der Wirklichkeit, von der Wahrheit.“

„Du meinst also, es gibt im Grunde keine Objektivität?“ fragte Merlin zurück, und als Ulrich nur traurig nickte, fuhr er fort: „Aber es gibt eine innere Wahrheit, deine eigene Wahrheit. Und sie ist deshalb wahr, weil du mit ihr etwas ändern, Menschen bewegen willst. Es gibt die Wahrheit des Besseren, des Gerechten, ja, des Guten. Ist es nicht Aufgabe aller Literatur, für sie einzutreten?“

Doch Ulrich war wenig überzeugt: „Der Professor erwartet, dass seine Studenten verschiedene Wahrheiten formulieren, nur so, gleichsam zur Übung. Damit macht er sie zu Herren über die Wahrheit. Entscheidend ist allein die Formulierung der Aussage, der Stil. Das Lied, das du singst – wer bestimmt darüber? Wirklich du selbst, oder nicht doch der, dessen Brot du essen möchtest, essen musst, um nicht zu verhungern? Und wie steht es dann mit diesem anderen Sprichwort, das ja wohl aus der Bibel stammt: Niemand kann zwei Herren dienen? Wirklich nicht? Wenn es ums Brot geht – da reicht oft der eine Herr nicht. Und muß er dann vom anderen wissen?“

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