Eckhard Lange - Dafür und Dagegen

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Der Roman erzählt die Artus-Sage auf sehr eigene Weise: Von drei Generationen einer deutschen Schriftstellerfamilie wird berichtet. Ulrich von Pendragon, im Berlin der zwanziger Jahre zum Zyniker geworden, pendelt zwischen allen politischen Fronten, aber er kann die Liebe des schönen Revuestars Ellen nicht erzwingen, auch als er deren jüdischen Ehemann den braunen Mördern ausliefert. Artur, Sohn der beiden, ist später gefeierter, doch auch kritischer Literat im Arbeiter- und Bauernstaat, Mentor einer Gruppe junger aufmüpfiger Intellektueller, und Jennifer liebt beide – den jungen Lothar Lanzel, mit dem sie vergeblich in den Westen fliehen wollte, und Artur, mit dem sie verheiratet ist. Zuletzt ist da noch Mortimer, von Artur inzestuös mit seiner Halbschwester Morgana gezeugt. Doch beide wissen nichts voneinander, und so kommt es zum Machtkampf zwischen den Konkurrenten – und zur Katastrophe

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1.Kapitel

Sie hatten sich zum Abschied alle auf dem Platz unter dem Uhrenturm, zwischen den Seitenflügeln des Schlosses, in bekannter Rangfolge aufgestellt: die beiden Hausdiener in ihrer Livree, die Köchin mit ihren beiden Hilfskräften, der herrschaftliche Kutscher, der Gärtner, der Forstbedienstete, und gegenüber die Verwalter der zwölf freiherrlichen Güter und ihre Vertreter. Vorne, neben der Tordurchfahrt, warteten dann auch noch die Knechte vom Wirtschaftshof, die Mützen in der Hand, die Mägde im Sonntagskleid und die größeren Kinder. Draußen endlich, wo der Torweg in die gepflasterte Straße zur Stadt hin mündet, denn seit langem ist Platikow mit Stadtrecht begabt, standen die Honoratioren, angeführt vom Bürgermeister, danach der Landarzt und der Apotheker, der Forstmeister und der Postmeister; standen auch die Schüler der Stadtschule mit schwarzweißroten Fähnchen wie zu Kaisers Geburtstag, und der Schulmeister summte aufgeregt immer wieder den ersten Ton des Liedes, das die Knaben und Mädchen gleich anstimmen sollten.

Dann endlich war es soweit: Ulrich von Pendragon, Sohn des Freiherrn und Gutsbesitzers, trat in Begleitung seiner Eltern aus dem Portal. Allerdings nicht in der Paradeuniform eines Ulanenfähnrichs, sondern in schlichtem Feldgrau. Und niemand hielt ihm sein Pferd bereit, sondern der Vater höchstselbst würde ihn mit dem Automobil, das er sich als erster der Junker in dieser Gegend zugelegt hatte, zum Bahnhof chauffieren. Man schrieb das Jahr 1914, und es war ein herbstlich schöner Septembertag, an dem der junge Herr als Offiziersanwärter ins Feld ziehen würde, das frisch erworbene Patent in der Rocktasche. Er hatte sich freiwillig gemeldet, zum frühest möglichen Termin, um den Sieg an der Westfront nicht noch zu verpassen.

Die Menschen, die ihm dort zum Abschied zuwinkten, hatten kaum eine Vorstellung von dem, was ihn in den nächsten Jahren erwarten würde. Die wenigen Veteranen des deutsch-französischen Krieges, die einst im preußischen Heer in den Kampf um Mars la Tour und Metz gezogen waren, hatten in all den Jahren mit Sedanfeiern und Heldengedenktagen längst ihre Erlebnisse verklärt oder vergessen. Und dort, im hinterpommerschen Junkerland, auf den Gütern, in den Dörfern und Landstädten, wusste man wenig von der großen Politik, für die man nicht zuständig war und die Adel und höhere Beamte planten und beschlossen. Und weil die Junker, die Gutsherren, seit eh und je das Geschick des Landes bestimmten, wusste man sich meist auch in guten Händen.

Noch war niemand aus Platikow und von den umliegenden Gütern gefallen, und die beiden Verwundeten, die irgendwo in Belgien in einem Lazarett lagen, schrieben vaterländisch stolze Briefe nach Hause. Man war nicht kriegsbegeistert dort zwischen den Wäldern und Seen des pommerschen Hügelrückens, so wie in Berlin und den anderen großen Städten des Reiches, nein, das wird niemand behaupten können, man nahm ihn hin als notwendiges Schicksal, und der Kaiser würde schon wissen, was dem Reich nützt.

Daß der junge Herr nun so fröhlich und siegesbewusst in den Krieg zog, das war er schließlich seinem Stand schuldig: Waren die Freiherrn von Pendragon nicht stets Offiziere gewesen, im Dienst der Preußenkönige und nun eben des Kaisers, hatten sie nicht die Pflicht, das Vaterland zu schützen, so wie sie ihre Untertanen schützen sollten – auch wenn das ja genau genommen längst nicht mehr ihre Untertanen waren. Aber diese Erkenntnis war auf den Gütern des Herrn noch nicht so recht angekommen: Herr von Pendragon, der Herr Baron, wie er allseits genannt wurde, war nun einmal der Gutsbesitzer, ihm gehörte das Land, die Äcker und Wiesen, der Wald und das Holz darin, ihm gehörten die Ställe und Scheunen und auch die Insthäuser, in denen die Gutsarbeiter wohnten.

Und wenn er ein guter Herr war, dann ließ er die Dächer flicken und die Zäune herrichten, dann sorgte er für einen ordentlichen Schulunterricht und wählte einen Pastoren, der den Leuten tatsächlich aufs Maul schauen konnte, dann beschenkte er seine Leute an den Festtagen und hielt auch ein paar Häuser vor für diejenigen, die alt und gebrechlich waren oder durch einen Unfall zum Krüppel wurden. Das war seine Christenpflicht, und die Freiherren von Pendragon hielten sich zugute, dass sie ordentliche Christenmenschen waren. Und darum war es auch billig, dass der junge Herr nun auszog in diesen großen Krieg.

Der Abschied am Bahnhof war kurz und nicht ohne Herzlichkeit: Der Herr Baron umarmte noch einmal seinen Ältesten, schlug ihm leicht auf die Schulter und wünschte ihm Glück und Gottes Beistand. Und als der junge Herr ins Coupé kletterte, salutierte der Bahnhofsvorsteher, ehe er das Signal zur Weiterfahrt gab. Gemeinsam blickten die beiden dem Zug nach, der in einer weiten Kurve in Richtung Stettin dampfte, dann sagte der Beamte leise: „Möge er heil und gesund zurückkommen, der junge Herr!“ Der Baron nickte ihm zu: „Wollens hoffen, Pritzkoleit. Es steht alles in Gottes Hand.“ Und dann drehte er sich rasch dem Wagen zu.

Er wusste es besser als all die andern hier: Dies war keine Fahrt ins Manöver, dies war der Beginn eines Krieges, in dem Haubitzen und Mörser und vielleicht sogar Giftgas das Geschehen bestimmten. Und es konnte jeden treffen, jeden. Er war stolz auf seinen Sohn, der sich so früh freiwillig gemeldet hatte, selbstverständlich, aber er hätte es dennoch lieber gesehen, Ulrich hätte noch ein wenig gewartet. Als Vater durfte er das denken, mein Gott ja, als Vater durfte man das. Jedenfalls, wenn seine Mutter nicht dabei war, die sich sowieso allzu große Sorgen um den Jungen machte.

2. Kapitel

Ulrich von Pendragon war 22 Jahre alt, als er aus diesem unseligen Krieg nach Platikow zurückkehrte. Er hatte ihn bis auf eine kleinere Verwundung, die ihn zwei Zehen am linken Fuß kosteten, körperlich unversehrt überstanden. Aber er war wie manche seiner Kameraden zutiefst verbittert über den Ausgang dieses vierjährigen Ringens, und er lastete ihn nicht der Heeresleitung, sondern den Machenschaften in Berlin an, die in der Ausrufung einer Republik gipfelten. Er empfand es als Schmach, wie ein geschlagener Krieger zurückkehren zu müssen, obwohl er mit seiner Kompanie die Stellung jahrelang gehalten hatte. Dass dies nicht ausreichen konnte für einen Sieg, dass das Land erschöpft war, die Ressourcen aufgebraucht, die Menschen kriegsmüde, diese Erkenntnis verschloß sich seinem Gehirn.

Er kannte die Schrecken des Trommelfeuers, das Stöhnen der Verwundeten, das ganze Leiden der Frontkämpfer; die Nöte einer hungernden Bevölkerung, die Sorgen der Mütter, die die Männer in den Fabriken ersetzen mussten und dennoch ihre Kinder nicht satt bekamen, die Wut der gemeinen Soldaten, die sich als Kanonenfutter für fremde Interessen sahen – das galt ihm nichts. So kehrte er zurück, wie er aufgebrochen war: als Herr auf seinen Gütern, als Angehöriger eines Standes, der ein Recht darauf hatte, dem Land seinen Stempel aufzudrücken.

Was er aber vorfand, war ein Gutsbetrieb, der sich zunehmend verschuldet hatte. Die Privilegien des Kaiserreichs waren nun ebenfalls verschwunden, der wirtschaftliche Konkurrenzkampf jedoch war ungewohnt. Und nach und nach hatten auch die Sozialisten Fuß gefasst bei den Landarbeitern und Deputanten. Nein, es war nicht mehr seine Welt, in der er jetzt notgedrungen leben musste. Und solange der Vater versuchte, das jahrhundertealte Erbe am Leben zu erhalten, war er in Platikow überflüssig. Nur die alten gesellschaftlichen Konventionen zu bedienen, Jagden zu veranstalten, Pferde zu züchten, bei den Soireen auf den umliegenden Gütern plaudernd auszuschauen nach einer standesgemäßen Braut – das alles widerstrebte ihm zutiefst. Und obwohl er alles Revolutionäre zutiefst verabscheute, war er doch selbst zu einem heimlichen Revolutionär geworden, genauso entwurzelt wie die vielen einfachen Soldaten, genauso enttäuscht vom Leben, genauso auf der Suche nach einer neuen Idee.

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