igjen; vom Schmiede der den Teufel dran kriegte, und
Nro. 21, Smeden, som de ikke turde slippe ind i Helvebe;
vom Bauer, der ein sehr großer Schelm war,
und Nro. 54 (53), Store-Peer og Besle-Peer. Varianten
und Nachweis verwandter Märchen anderer Völker
findet man bei Asbjörnsen und Moe in den Anmerkungen.
Die Grimmsche Sammlung deutscher
Märchen beut ebenfals des verwandten und vergleichbaren
viel und vielleicht in noch zalreicheren Beispielen;
überhaupt stehen die litauischen Märchen den
deutschen (und nordischen) sehr nahe, so viel läßt
selbst die kleine Sammlung, die ich in diesem Buche
biete, deutlich erkennen.
1.
Märchen
Vom schlauen Mädchen.
Es fuhr einmal ein Herr und ein Kutscher, und sie
kamen zu einem Hause und da spann ein Mädchen.
Der Herr schickte den Kutscher zu dem Mädchen, um
etwas zu trinken aus dem Hause zu holen, aber das
Mädchen sagte ›Bärtiges (d.h. alus, Hausbier; man
denke an die Grannen der Gerste) habe ich nicht, und
das aus dem Stillen gelaufene (d.h. Waßer) wird er
vielleicht nicht trinken.‹ Der Herr aber, der das hübsche
Rätsel zu lösen wuste, sagte zu ihr ›Bist du so
schlau, so werde auch ich so schlau sein. Wenn du zu
mir kommen wirst, weder nackt noch bekleidet, weder
zu Pferd noch zu Fuße noch zu Wagen, weder auf
dem Wege noch auf dem Fußpfade noch neben dem
Wege, im Sommer und zugleich im Winter, so werde
ich dich heiraten.‹ Da entkleidete sie sich und hieng
sich ein Netz um und setzte sich auf einen Geißbock
und ritt zum Herren hin immer im Fahrgeleise und
gieng in einen Wagenschuppen und stellte sich da
zwischen einen Schlitten und einen Wagen. Jetzt war
sie gekommen weder nackt noch bekleidet, weder zu
Pferd noch zu Fuße noch zu Wagen, weder auf dem
Wege noch auf dem Fußpfade noch neben dem Wege,
im Sommer und zugleich im Winter. Aber der Herr
wollte sie nicht heiraten und schickte sie nach Hause
und ließ ihr abgekochte Eier bringen. Diese Eier sollte
sie von einer Henne ausbrüten laßen. Das Mädchen
aber kochte Gerstenkörner ab und schickte sie dem
Herren hin, die sollte er säen; wenn sie keimen und
grünen würden, da würde sie auch die Hünchen ausbrüten
laßen. Da sagte der Herr ›Diese Gerstenkörner
werden freilich nicht keimen und du wirst keine Grütze
für jene Hünchen machen können.‹ Da muste er sie
heiraten.
Darnach kamen drei, die im Streite mit einander
lagen, zu dem Herren, um sich Recht zu holen; der
Eine hatte eine Peitsche, der Andere einen Wagen und
der Dritte eine Stute, und die Stute hatte ein Folen.
Sie stritten sich nun: der Eine sagte ›Das ist das Folen
meiner Peitsche;‹ der Andre sagte ›Das ist das Folen
meines Wagens;‹ der Dritte sagte ›Das ist das Folen
meiner Stute.‹ Der Herr aber war nicht im Stande,
ihren Streit zu schlichten. Da sandte er zu seiner Frau;
diese hieß sie sich ein Netz holen, führte sie auf den
Berg und ließ sie fischen; und sie konnten da nicht fischen.
Da sagte sie zu ihnen ›So wenig ihr auf dem
Berge fischen könnt, so wenig kann eine Peitsche ein
Folen haben und ein Wagen auch nicht, sondern nur
einzig und allein eine Stute kann ein Folen haben.‹
Vom hörnenen Manne.
Es war einmal ein Mensch, der hatte drei Kälber, und
mit den Kälbern gieng er durch einen Wald und begegnete
einem andern, der hatte drei Hunde, der sagte
›Tauschen wir, ich gebe dir die drei Hunde und du
gibst mir die drei Kälber; die Hunde werden dir aus
jeder Not helfen.‹ Da tauschten sie. Der Eine zog mit
seinen Hunden weiter und kam an ein Haus und gieng
da hinein, fand aber keinen Menschen, und wie er sich
umsah, da erblickte er in der Stube eine Flinte, einen
Säbel und eine Flasche. Die Flasche öffnete er und
versuchte sich etwas auf den Finger zu gießen, um zu
sehen, was darin sei. Wie er nun etwas auf den Finger
goß, da überzog sich der Finger mit dem Öle und
ward wie Horn, und er konnte weder mit dem Meßer
noch mit dem Säbel das Horn abschneiden. Da nahm
er das Öl aus der Flasche und wusch sich damit am
ganzen Leibe; da ward er am ganzen Leibe wie Horn.
Flasche, Flinte und Säbel nahm er mit und kam in
eine Stadt, die war ganz mit schwarzem Scharlach
ausgeschlagen. Da gieng er ins erste Haus zum Zöllner
und fragte, weshalb die Stadt so schwarz ausgeschlagen
sei. Der sagte ›Das ist deswegen, weil der
König jedes Jahr eine seiner Töchter einem Drachen
geben muß, und jetzt wird der König wiederum um
eine Tochter kommen‹. Und die Tochter war schon
gebunden, denn am folgenden Tage hätten sie sie hinaus
führen müßen. Da gieng der Mensch mit den
Hunden zum Könige und sagte, er werde seine Tochter
vom Drachen erlösen; und der König versprach
ihm die Tochter zur Frau zu geben, wenn er sie befreien
werde. Sodann gieng er auf den Berg, auf welchen
der Drache zu kommen pflegte. Da lag ein großer
Stein: den Stein bestrich er mit jenem Öle. So oft aber
der Drache her flog, pflegte er sich auf diesen Stein zu
setzen und des Wagens zu harren, auf welchem man
die Königstochter hinaus fuhr. Als nun dießmal der
Wagen heran kam und nicht mehr weit vom Drachen
war, da wollte er sich erheben, aber er hob den ganzen
Stein mit sich in die Höhe. Da ließ der Drache vor
Wut eine zwölf Klafter lange Lohe aus seinem Rachen
gehen. Der Mann aber stieg vom Wagen und
hieb dem Drachen mit dem ersten Hiebe fünf Häupter
ab und mit dem zweiten eben so viele, und mit vier
Hieben hatte er ihm seine zwölf Häupter sämmtlich
abgehauen: da wars mit dem Drachen alle. Jetzt band
der Mann das Fräulein los und fuhr mit ihr heimwärts.
Während des Fahrens schlief er aber ein, denn er war
sehr müde geworden von der großen Arbeit. Als er
nun eingeschlafen war, da wollte ihn der Kutscher ermorden,
und als das Fräulein schreien wollte, drohte
er sie mit dem Säbel zu erstechen. Sodann nahm er
jenen Mann, warf ihn aus dem Wagen und grub ihn
ein. Dem Fräulein aber sagte er ›Schwörst du mir
nicht, daß ich dich erlöst habe, so ersteche ich dich
auch.‹ Da schwur sie ihm, daß er sie vom Drachen erlöst
und daß sie ihn zu heiraten habe.
Aber die drei Hunde legten sich auf den Grabhügel,
unter welchem der hörnene Mann begraben war. Da
kam ein Mensch mit einem Spaten; da gruben die
Hunde fort und fort mit den Pfoten in die Erde, und
als der Mensch das sah, fieng er auch an zu graben
und grub den hörnenen Mann aus, und wie er ihn ausgegraben
und ihn betrachtet hatte, fand er, daß er
schlafe. Da weckte er ihn und sprach zu ihm ›Warum
kriechst du lebend in die Erde?‹ Jener aber wuste jetzt
nicht, wo er war. Er gieng nun allein in die Stadt,
schrieb einen Brief, wickelte den Brief in ein
Schnupftuch des Fräuleins, band es einem der Hunde
um den Hals und sandte ihn zum Könige, wo bereits
die Hochzeit des Kutschers und des Fräuleins vor sich
gieng. Der Hund kam hin, näherte sich dem Fräulein
und legte seinen Kopf auf ihre Knie; da bemerkte sie,
daß das ihr Schnupftuch sei, und fand den Brief und
erfuhr so, daß jener Mann noch am Leben sei. Da
schrieb sie ihm auch einen Brief und band den Brief
in dasselbe Schnupftuch und sandte ihn durch denselben
Hund hin. Wie er sah, daß die Stadt jetzt mit
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