Gerhard Gröner - Der lange Arm meiner Mutter

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Manche platt daher gesagten Sätze erleichtern keinesfalls das Leben: «Du redest wie deine Mutter!» oder «Deine Nase ist unser Erbgut!» oder «Du und dein Vater, ihr seid aus dem gleichen Holz geschnitzt!»
Nach diesen oder ähnlichen Sätzen fragen sich viele ob das starre Korsett der Gene gesprengt werden kann und wie das soziale Umfeld und die regionale Umwelt unser Leben beeinflußt.
Vielleicht stellen sich Frauen diese Fragen intensiver als Männer, suchen konzentrierter, manchmal selbstzerstörerisch, nach Antworten.
Der Roman «Der lange Arm meiner Mutter» behandelt diese Themen anhand einer Familie mit einem zwinkernden Auge und zum Schluss mit einer Erläuterung der Terminologie, mit Fachbegriffen wie «Urbindung» oder «Matrophobie».
Das Seelenleben der Protagonisten gestaltet den Roman stets abwechslungsreich, fundiert und dennoch unterhaltsam.

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„Wie heißt nun eure Kleine endgültig? Ihr hattet doch lange genug Zeit, darüber nach zu denken. Habt ihr einen schönen Mädchennamen gefunden?“ Fast alle Gäste formulierten, kaum zur Tür herein und oberflächlich die Begrüßungsformel dahin gesagt, als ersten vollständigen Satz diese Frage.

„Tja, das war keine einfache Übung. Wir schrieben mit unzähligen Vornamen beinahe ein Merkheft voll. Doch ihr wisst selbst, je größer die Auswahl um so schwieriger wird die Entscheidung. Schlussendlich blieben wir bei Elvira“, sagte Anne Kestig und streichelte behutsam, mit tastenden Fingerspitzen, über die zarte Haut der Wangen, die vom üppigen Rosa ausgespart blieben.

„Wir wollten keinen dieser weit verbreiteten Modenamen, blieben etwas konservativ und hoffen nun, den richtigen Namen für unsere Kleine gefunden zu haben“, ergänzte der Vater, Herbert Kestig.

„Ihr habt es heute wesentlich leichter als wir früher“, sagte Elisabeth, die Mutter von Anne Kestig in leicht vorwurfsvoller Stimmlage, „ihr kennt das Geschlecht bereits vor der Geburt“, und schob den prallen Karton mit Windeln, in leuchtend rosa

Geschenkpapier verpackt, in der Flur. Sie zog ihren Mantel aus und sagte dann: „Allerdings, wir durften ein paar Tage länger im Krankenhaus bleiben, das brachte mehr Ruhe. Dich schickten sie bereits am nach dem dritten Tag nach Hause.“

„Ist gut, Mama“, antwortete Anne Kestig, „nicht die Ärzte schickten mich nach Hause, ich wollte mich keine Stunde länger in dieser sterilen Atmosphäre aufhalten. Ich wollte mit meinem Kind schnellst möglichst nach Hause.“

„Schön, dass du weiter Mama zu mir sagst, Anne. Ich bin ja stolz, nun Oma Elisabeth zu sein und eine Enkelin zu haben aber sag ruhig weiter Mama zu mir, ich bin ja nicht deine Oma“, stellte Annes Mutter klar und schaute dabei in den Spiegel im Flur, ob sie nicht doch eine tiefe “Omafalte“ auf ihrer Stirn oder um die Augen entdecken müsse.

Neben weiteren üppigen Geschenken in Rosa, von denen einige, weil zu kitschig, für immer in den Tiefen eines Schrankes verschwanden und nach einem entrückten Blick auf das Baby, taten alle Gäste ihre Meinung kund:

„Ganz die Mutter, ja, ich meine ganz die Mutter, besonders Augen und Lider.“

„Obwohl, mh“, Onkel Manfred wiegte gewichtig mit dem Kopf, „die Ohren könnten vom Vater sein. Ja, ich bin mir sogar ziemlich sicher, vom Vater.“

„Was ihr alles seht“, Vater Herbert Kestig zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

„Doch, doch, die Grübchen auf den zarten Wangen sind bereits ausgeprägt wie bei Herbert“, legte Onkel Manfred nach und zeigte auf die babyrunden Wangen.

„Nein, Manfred, schau dir nur die blonden Haare an, die sind

unverkennbar von Mutter Anne. Doch, zugegeben, auch Tante Claudias Haare sind ähnlich. Vielleicht etwas mehr ins Aschblonde.“

„Du weißt ja wohl, dass sich Haare und Augenfarben verändern können“, das Stimmgewirr schwoll in Lautstärke und Tonlage kräftig an. Allein Elvira schlummerte einen ruhigen Schlaf.

„Und erst die Fingerchen, sind die nicht süß. Wem die wohl nachkommen?“

„Jetzt ist aber gut“, Mutter Anne Kestig unterbrach das eifrige Redegewitter das sich über dem unschuldigen Säugling Elvira entlud, „ist es nicht absolut unwichtig wem Elvira gleich sieht?! Ich freue mich, dass meine Kleine rundum gesund ist. Sie wird, so wünsche ich es mir, ihr ganzes Leben lang Ähnlichkeiten mit Herbert und mir aufweisen aber von eigenständigem Charakter geprägt sein.“

„Stimmt, Anne, Hauptsache ist und bleibt: Mutter und Kind sind gesund“, ein Freund aus Herbert Kestigs Kindheitstagen wollte nun auch noch seinen Senf zur allgemeinen Meinungssoße hinzu geben, „nun habt ihr beide mit Bravour die erste dicke Übung hinter euch gebracht, dann wird hoffentlich der kleine Bruder nicht lange auf sich warten lassen.“ Laut prustete er dabei „die erste dicke Übung“ heraus.

Ohne Unterbrechung legte er nach: „Ich habe gehört, Knaben werden bei Vollmond gezeugt. Oft mit dem Aussehen des Vaters. Und doch, es kommt wie es kommen muss, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, blonde Frauen gebären blonde Töchter.“

Alle sahen sich fragend an und der Kalauerfreund von Vater Herbert setzte noch einen obendrauf: „Wie wir alle wissen, bietet das Leben für alle, auch für eure Tochter, nicht nur Kindergeburtstage. Doch gesund ist gesund.“

Sechs Wochen später, am Tag der Taufe, zwischen einem gut gefüllten Glas Cognac nach dem Essen aber vor Kaffee und Kuchen, standen alle Verwandten wieder um die kleine Elvira, die nun bereits im Kinderwagen lag.

Herbert Kestigs Freund aus Kindheitstagen hatten sie wegen seiner platten Sprüche nicht mehr eingeladen. Anne Kestig begründete dies, bevor nach ihm gefragt wurde: „Die platten Witze von Herberts Kindergartenfreund wirken auf eine angenehme Stimmung wie Bitterkraut im Hals. Das könnt ihr doch nachempfinden.“

Taufpaten und Verwandte begannen auch ohne den Kalauerfreund erneut mit der Fragestellungen: „Wem sieht unsere süße Elvira nun gleich, Papa oder Mama?“

„Jedenfalls“, Taufpatin Julia hob den Zeigefinger als müsse sie, wie in lange zurückliegender Schulzeit, mit diesem Fingerzeig auf sich aufmerksam machen, um einen wichtigen Satz mit zu teilen, „jedenfalls hat sich Elviras Haarfarbe seit ihrer Geburt nicht verändert. Also, nun bestehen für mich keine Zweifel mehr, sie wird das Ebenbild ihrer Mutter.“

„Seht doch, die anfänglich dunkelblauen Augen sind heller geworden. Klein-Elvira blickt nun wie Onkel Heinz aus ihrem Bettchen.“

Eine Großtante blies vehement die Atemluft aus: „Hoffentlich wird sie nicht wie der. Dieser Opportunist sucht zunehmend nur noch seine Vorteile. Früher, ja früher...“

Nun sah Tante Ulrike die Notwendigkeit gekommen, das Baby einem Elternteil zu zuordnen. Sie holte mit einem lauten Seufzer tief Luft.

Herrgott hilf, Anne Kestig ahnte schlimmeres, auch das noch, Tante Ulrike, die gerne zitierte und zu jeder Gelegenheit mit spitzen Lippen sprach, als besäße Wort für Wort besondere

Wichtigkeit. Tante Ulrike, die niemand in der Verwandtschaft

jemals ohne Handtasche gesehen hatte und die sie ausnahmslos, versehen mit gefälschten Gucci- und Versace-Logos von nordafrikanischen Händlern als Original beim alljährlichen Urlaub am Lido-Strand von Rimini gekauft hatte. Ausgerechnet sie will nun mein Kind mit irgend einem Verwandten vergleichen. Bitte nicht auch noch Tante Ulrike.

Anne Kestig hob die Hand und unterbrach die Prozedur der mehr oder minder gut gemeinten Vergleiche:

„Nun ist aber gut. Ich möchte, dass ihr bei unserer Tochter den Gerüchtebrunnen mit seinem schalen Wasser verwandtschaftlicher Mutmaßungen völlig außen vor lasst. Nicht böse sein wenn ich das so hart formuliere. Elvira ist ausschließlich das Kind von Herbert und mir, nicht die von irgend Onkel oder Tante. Also unser beider Tochter. Und dennoch: Sie ist ein eigenständiger Mensch und benötigt keine Vergleiche.“

„War doch alles gut gemeint, Anne“, Herbert Kestig wollte die Schärfe aus der Argumentation seiner Frau herausnehmen, gerade am Tag der Taufe.

„Ich will vermeiden“, Anne Kestig sprach nun direkt ihren Mann an, „dass die Entwicklung unserer Tochter durch Vergleiche mit Vorfahren, auf stählerne Gleise gezwungen wird. Sie soll sich frei entfalten können! Sie soll nicht ständigen Vergleichen mit Verwandten ausgesetzt sein.“

Behutsam liebkoste sie die Wangen von Elvira, durch deren zarter Haut hellrote Stellen durchschimmerten. Elvira, so schien es Anne Kestig, schaute glücklich und zufrieden in die noch unbekannte Welt.

Und, Anne Kestig lehnte sich beruhigt zurück, in die Glaubensgemeinschaft ist sie ab heute auch noch aufgenommen worden.

Die Verwandten wussten nun, dass die seit jeher gestellte Frage, „wem kommt Eure Kleine nach?“ keinen elternfreundlichen Gesprächsboden befruchtete.

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