Hans-Joachim Schmidt - Misshandelt, verraten und verkauft

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Meine Kindheit kann man eigentlich nicht als Kindheit im üblichen Sinne bezeichnen. Misshandlungen, Schikanen, Schläge, Essensentzug und Zwangsarbeit gehörten zu meiner Kindheit, so, wie andere Kinder Spielen gingen. Und wenn das noch nicht genug war prophezeite man mir, und das immer wieder: «Du wirst mal im Knast landen!» Das traurige daran, sie sollten recht behalten, nicht weil ich strafbar war im eigentlichen Sinne, sondern, weil ich mich nicht politischen Normen gegenüber verhielt.

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Weil die medizinische Versorgung flächendeckend und preiswert war?

Wer das als Errungenschaft sieht, war wohl nie in Gemeinden, Dörfern oder Kleinstädten auf ärztliche Hilfe angewiesen. Systematisch wurden dort derartige Einrichtungen geschlossen und Medikamente wurden zur Mangelware.

Über den Zusammenhalt und die vielen „Freunde“, die man vermeintlich hatte, möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern.

Jedenfalls könnte ich so bis Ultimo fortfahren, aber das, was ich anführte, waren und sind wohl die Hauptargumente der DDR-Nostalgiker.

Und noch eins. Wenn jemand sagt, es war nicht alles schlecht in der DDR, dann spricht derjenige auch davon, dass das MfS nicht schlecht war. Und das würde in Anbetracht meiner Erfahrungen dem Fass den Boden ausschlagen. Da stoße ich wirklich an die Grenzen meines Verständnisses.

Für mich, als Resümee, kann ich nur sagen, dass neben den Misshandlungen, die ich seit meiner frühesten Kindheit über 33 Jahre lang in der DDR habe erleiden müssen, ich belogen, betrogen, verraten und letztlich verkauft wurde.

Eine Berliner Lehrerin sagte einmal zu einem ähnlich gelagerten Fall, als ein Autor sein Buch vor einer Schulklasse las: „Hätten Ihre Eltern Sie richtig erzogen, wäre Ihnen das erspart geblieben!“

Was ist dann mit mir schiefgelaufen? Ich wurde in mehreren Heimen erzogen und das im Sinne des Sozialismus.

Oder wollte die Lehrerin nur mit ihrer Aussage sagen, dass jeder, ohne nachzudenken, den Machenschaften der SED und deren Vertreter hätte nachkommen sollen?

Abschließend möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich rehabilitiert wurde und als Opfer des DDR-Regimes anerkannt bin. Diese Erkenntnis und die Rechtsprechung daraus, sowie der darauf folgende Beschluss der verantwortlichen Behörden der BRD waren mir im Nachhinein sehr wichtig.

Kipsdorf

Stärke ist nicht die Härte unseres Handelns, sondern das Gefühl, welches man bereit ist zu zeigen.

Hans-Joachim Schmidt, Autor

Kinderheim Kipsdorf Haus 1 Pestalozziheim Im August 1955 fünf Monate nach - фото 7

Kinderheim Kipsdorf -Haus 1 (Pestalozziheim)

Im August 1955, fünf Monate nach meiner Geburt, kam ich ins Heim. Die genauen Umstände, die dazu führten, sind nicht mehr zu erfahren. Nur so viel: Meine Mutter war damals 17 Jahre jung, also noch nicht volljährig, als ich zur Welt kam. Und was das Mitte der 50er Jahre bedeutete, muss, so glaube ich, nicht erörtert werden. Es reichte manchmal schon, nicht verheiratet zu sein, um einer Mutter das Kind wegzunehmen und „an Kindesstatt zu geben“ – das hieß im Klartext, einer Adoption zuzuführen. Leider kam es in meinem Fall nie dazu, weil mein Erzeuger, damals 19 Jahre, dem nicht zustimmte und meine Mutter nach Mainz zu ihren Eltern zog.

Zu welcher Personengruppe mein Erzeuger zählte, bedarf ebenfalls keines Kommentars.

Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich sehr oft in den Heimen in Buckow als auch in Kipsdorf Besuch von einer Frau bekam. Sie war sehr lieb zu mir und brachte immer viel Süßigkeiten und Spielzeug mit. Als ich meine Erzieher fragte, ob sie meine Mutter sei, sagte man mir, NEIN.

Dazu muss man wissen, dass, wenn ich als Kind Besuch von jener Frau bekam, wir unter ständiger Beobachtung waren. Ich hatte mehr Freiheiten beim Sprecher im Knast (politisch) zu DDR-Zeiten. Wenn ich sie fragte, ob sie meine Mama sei, weinte sie immer und hielt meine Hand ganz fest. Oft hatte ich sogar den Eindruck, als wolle sie mich ganz fest an sich drücken. Bei solch einer Gelegenheit beugte sie sich über mich, brach aber immer unbeholfen ab – so mein damaliges Empfinden und meine Erinnerung. Ich war ein Kind und wusste nicht, wie ich mich zu verhalten hatte.

Nach den Besuchen bekam ich oft Stubenarrest. Ich verstand es einfach nicht.

Heute kann ich deutlich erkennen, warum.

Auch jene Frau verneinte irgendwann meine Frage. Heute glaube ich fest daran, dass es meine Mutter war, es ihr aber verboten wurde, sich zu erkennen zu geben. Man sagte ihr bestimmt, dass, wenn sie sich zu mir als meine Mutter bekennt, Schluss mit den Besuchen sei. So kam es dennoch, nach Werftpfuhl kam sie dann nicht mehr. Der Grund dafür wird im System und in den Machenschaften selbst gelegen haben.

Kipsdorf war für mich, 1963, schon das fünfte Heim, welches ich in sehr jungen Jahren durchlief. Dieses sollte auch nicht das letzte sein, es folgten drei weitere Einrichtungen und die hatten es in sich.

Auch heute noch ist Kipsdorf ein idyllischer Kurort im Erzgebirge. Es gibt den oberen und den unteren Teil von Kipsdorf. Das Heim, in das ich eingewiesen wurde, befand sich im oberen Teil, hoch oben auf einem Berg mit einer atemberaubenden Aussicht. Es ist ein Ort, in den man sich auf Anhieb verliebt. Besonders der Winter macht diesen Ort so wunderschön und liebenswert.

Viel Zeit hatte ich nicht, um mich an die Idylle dieser Ortschaft zu erfreuen. Nach gut einer Woche in diesem Heim wurde unsere Gruppe für Reinigungsarbeiten im Dorf eingeteilt. Also Arbeiten, die eigentlich der Straßenreinigung eines VEG-Betriebes obliegen. Da wurde dann durch uns Unrat von der Straße und den Gehwegen entfernt und es galt, das Laub von selbigen zu befreien. Dass ich noch nicht mit den sächsischen Begriffen klarkam, wurde mir zum Verhängnis. Alles, was wir zusammen harkten, wurde in Kisten getan und dann auf einen Hänger geschüttet. Irgendwann rief mich meine Erzieherin zu sich und befahl mir, gleich die „Stiege“ mitzubringen. Ich stand da wie ein Idiot, weil ich nicht wusste, was sie von mir verlangte, zumal ich ihr Sächsisch ohnehin nicht ganz verstand. Sie muss sich wohl in ihrer Anweisung, durch mich, übergangen gesehen haben. Als ich bei ihr ankam, natürlich ohne Stiege, hat sie mir, ohne ihr Gesicht zu verziehen oder eine Frage zu stellen, ansatzlos ihre Faust ins Gesicht geschlagen. Beide Zahnreihen, also die obere und untere, bohrten sich in die Lippen, sodass sie bis zur Unkenntlichkeit anschwollen. Ich hatte, wie man es in Freundeskreisen nennt, ein Fischmaul. Wochen hat es gedauert, bis alle Zähne wieder ihren Halt fanden.

Derartiges ist mir zuvor noch nie widerfahren, sollte aber auch nicht das letzte Mal sein. Ja, es gab einmal, um es wohlwollend zu formulieren, einen Klaps, aber diese Brutalität war neu für mich. Und das alles deswegen, weil ich nicht wusste, dass eine Stiege eine Kiste ist. Einen ähnlichen Hammer empfing ich von selbiger Erzieherin, als wir Feldarbeiten verrichten mussten. In einer kleinen Pause, unsere Erzieherin rauchte, sagte sie mir: „Bitte halte mal meine Zigarette.“ Ich nahm sie und sie zog sich ihren Schuh aus, wahrscheinlich, um ihn von einem Steinchen zu befreien. Es war Oktober und kalt, jedenfalls tat ich so, als würde ich an der Zigarette ziehen und mein warmer Atem, der in die kalte Luft entwich, ließ bei jener Dame den Schluss zu, dass ich geraucht habe. Ihr wirklich schwerer Arbeitsschuh donnerte mit einer Wucht in mein Gesicht, sodass ich von dem Stein abhob, auf den ich bis dahin noch saß.

Irgendwann hatte ich mich an diese Entgleisungen unserer Erzieher und Erzieherinnen gewöhnt, wenn ich das einmal so sagen darf. Nun war ich schon seit fast zwei Jahren hier im Pestalozziheim , welches nach einem Schweizer Pädagogen benannt worden war. Morgen fingen endlich die Weihnachtsferien an.

Die Ferien wurden immer von uns Kindern sehnsüchtig erwartet, weil viele Zöglinge in dieser Zeit zu ihren Eltern durften. Ich freute mich natürlich auch auf die Ferien, obwohl ich keine Eltern hatte, zu denen ich gekonnt hätte.

Aber jeden Tag rodeln oder Ski fahren oder auch Schneewanderungen bestärkten meine Freude. Alles war mit meterhohem Schnee bedeckt, wie jedes Jahr um diese Zeit. Es sah einfach märchenhaft aus. Obwohl ich Kälte überhaupt nicht mag. Aber Schnee mag ich, er ist so individuell.

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