K. Ostler
Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 6)
Warum der Mensch in Wirklichkeit unfrei ist und worin der Sinn des Lebens besteht!
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Inhaltsverzeichnis
Titel K. Ostler Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 6) Warum der Mensch in Wirklichkeit unfrei ist und worin der Sinn des Lebens besteht! Dieses ebook wurde erstellt bei
SCHLUSSFOLGERUNGEN, KONSEQUENZEN, FORDERUNGEN UND LÖSUNGSANSÄTZE
01-Zusammenfassung der Faktenlage
02-Forderungen und Lösungsansätze
Einsicht, Bewusstseinsbildung und Verantwortung
Zentrales Thema – Aufbau identitätsgemäßer Substanz in der Kindheit durch geeignete Rahmenbedingungen / Bedeutung der Frühkindheit
03-Unerlässliche gesellschaftliche Voraussetzungen zum Aufbau identitätsgemäßer Substanz dank Grundbedürfnisrealisierung
04-Freiheitsbegriff und neue Notwendigkeiten
Freiheit und Selbstverwirklichung
Neue Notwendigkeiten
05-Lebensziel und -sinn, Funktion des Lebens, Erfüllung
EIN GLEICHNIS – DAS HAUS UND DIE MENSCHLICHE IDENTITÄTSPROBLEMATIK
01-Das Gleichnis
Elternhaus oder Hausplanung
Schwangerschaft / Geburt / Frühkindheit oder Gründung / Baubeginn / Rohbaufertigstellung
Kindheit / Jugend oder Innenausbau / Endausbau
Erwachsenenalter / Lebensalltag oder fertiges, bewohntes Haus
Fazit
Negatives und/oder krankhaftes Selbstwertgefühl oder schlechte Bauqualität
Positives, gesundes Selbstwertgefühl oder gute Bauqualität
Impressum neobooks
SCHLUSSFOLGERUNGEN, KONSEQUENZEN, FORDERUNGEN UND LÖSUNGSANSÄTZE
VorabDie angestrebte und gesuchte, alle Lebens-, Natur- und universellen Bereiche betreffende und allgemeingültige Welterklärungsformel, sowohl im Hinblick auf den Entstehungshintergrund des Universums (Gottesteilchen, Antimaterie, Überlichtgeschwindigkeit, etc.) und des Lebens wie auf dessen Sinn, wird sich dem Menschen nicht erschließen, wenn es sie überhaupt geben sollte. Die vorangegangenen Kapitel mit ihren dargelegten Zusammenhängen und Kausalitäten haben allerdings deutlich aufgezeigt, dass sehr wohl ein System Mensch existiert, dessen ungestörte Funktionsweise und -fähigkeit von der Erfüllung konkreter Vorgaben biologischer, physischer und psychischer Art abhängig ist und folglich die menschlichen Verhaltensformen prägt und ausgestaltet. Die Mensch-Erklärungsformel, die sich tatsächlich aus vielfältigen und mehrschichtigen Faktoren zusammensetzt, beschreibt die Ursachen für Ausbildung des menschlichen Verhaltens und Handelns. Dieses System Mensch unterliegt zwar Entwicklungs- und Anpassungsprozessen, dennoch bleiben die Grundzüge und essenziellen Eckpfeiler des Systems unverändert. Mit anderen Worten: Die Verpackung wird modifiziert und modernisiert (= Lebensumstände, die sich laufend wandeln), der Inhalt (= biologische und psychische Grundbedürfnisse und Identitätsproblematik, die konstant fortbestehen) aber nicht. Von diesem System lässt sich mit dem Hintergrund der Urangst und Identitätsproblematik - trotz eines augenscheinlichen Pluralismus der Lebensformen - ein universelles, für alle Menschen gemeinsames und geltendes Erklärungsmuster (Standardmodell) für den Kern der menschlichen Verhaltensweisen ableiten.
Die Vielzahl der Lebensformen – ebenfalls die Bandbreite der verschiedenen und verschiedensten Ersatzhandlungen, Kompensationen und psychischen Reaktionsformen – sind kein Widerspruch zum erwähnten allumfassenden Erklärungsmodell. Jene sind begründet und bedingt kraft der Individualität der Identitätsproblematiken 2 bis 4, vergleichbar mit der genetischen Fülle bzw. Mischung, aufgrund der jeder Mensch anders aussieht und andere biologische/körperliche Voraussetzungen, etc. hat, jedoch letztlich in der selben Wurzel des Menschseins mit der Gemeinsamkeit der damit verbundenen, natürlichen Gesetzmäßigkeiten vereint ist (Stichwort: Gültigkeit des menschlichen Bauplans – besonders der psychischen Grundbedürfnisse -, des energetischen und metaphysischen Prinzips für alle Menschen).
Geschichte und deren Verlauf ist weder zielloses Treiben noch zufällige Entwicklung, sondern wird durch den Menschen als Akteur gestaltet und bestimmt, der in einer Kombination aus bewussten und unbewussten Anlässen agiert, die wiederum immer unterschwellig die Urangst und die Identitätsproblematik als Grundlage, Impulsgeber und direktives Element haben.
Dieser Sachverhalt, dass am Anfang von im Ergebnis maßgebender und durchaus als monumental zu bezeichnender Gebilde, wie u. a. Gesellschafts-, Wirtschafts-, Rechts-, Politik- oder Religionsformen, Wertesysteme, dominante Verhaltensausprägungen (Gier, starke Leistungs- und Konsumausrichtung, etc.), mit denen der Mensch im Alltag konfrontiert ist, stets der singuläre Mensch mit seiner Identitätsproblematik als Ausgangspunkt, Triebkraft wie Bestandteil steht bzw. gestanden hat, muss dezidiert hervorgehoben werden. Sinnbildlich: Auch ein Berg setzt sich aus einzelnen Steinen und Felsen unterschiedlicher Beschaffenheit und Größe zusammen bzw. ist deren Summe, wird gleichwohl nur in seiner Ganzheit wahrgenommen.
Diese Herausstellung ist deshalb so wichtig, weil die während oftmals langwieriger Prozesse erwachsenen Strukturen und Produkte, vom Menschen in vielen Bereichen als abstrakt, zu komplex und nicht greifbar empfunden und normalerweise lediglich in ihrem jetzigen Istzustand zur Kenntnis genommen werden, aber nicht im Kontext mit ihrem Entstehungswerdegang.
Sich indessen über die Entstehungsgeschichte und -hintergründe von den die Lebenswirklichkeit schaffenden Fundamenten, Grundfesten und Eckpfeilern – speziell aus Sicht der psychischen Motivlage – im Klaren zu sein, ist die Basis für deren richtiger Beurteilung und Einschätzung. Ausschließlich derart kann für die notwendigen Veränderungen an den zutreffenden Hebeln angesetzt und somit Ursachen- und nicht Symptombekämpfung betrieben werden.
Diese Aussage im Umkehrschluss: Jede noch so entscheidende Entwicklung kann in ihrer Ausbildung im Wesentlichen auf den einzelnen Menschen und seine Identitätsproblematik heruntergebrochen und isoliert werden.
Der verbindende rote Faden, also das menschliche Leitmotiv und zudem typisches Charakteristikum, das die ausschlaggebende Genese von Zuständen und Verhaltensweisen auf einen Urgrund zurückführen lässt, erstreckt sich selbstredend nicht einzig auf den Gegenwartsbereich, hingegen genauso auf die Vergangenheit.
Gleichfalls wird mit dieser Grundstruktur dokumentiert, dass es kein freies, gänzlich selbstbestimmtes Verhalten gibt und geben kann, da die Lebensumstände insgesamt keinen psychisch vollkommen gesunden Menschen ermöglichen und deshalb nur Graduierungen von psychischer Gesundheit existieren. Dies ist überdies die Ursache, weswegen die Heranziehung von historischen Vergleichen mit der frühen Menschheitsgeschichte als Erklärung und/oder Rechtfertigung für die Ausbreitung entsprechender Wesensarten unpassend und nicht zielführend ist. Die Essenz der Identitätsproblematik hat schon seinerzeit bestanden, bloß waren die Ausprägungen der damaligen Zeit angepasst (u. a. jeweilige Gestalt und Ausmaß der Ersatz- und Kompensationshandlungen, besonderer Charakter von identitätsstiftenden Faktoren).
Die gesamte gesellschaftliche Entfaltung basiert im Endeffekt auf der Identitätsproblematik, zumal sie eine Ansammlung von nach Ersatzbefriedigung zielenden Handlungs- und Verhaltensweisen darstellt.
Die Umgangs – und Bewältigungsversuche mit der Urangst und Identitätsproblematik und der daraus resultierenden weiteren Unsicherheiten und Ängste haben sich u. a. in Riten und Ritualen (z. B. Opfergaben, Totenzeremonien, Beerdigungsrituale wie im frühen Ägypten), Sitten, Bräuchen, Kulten, Mythologien, Traditionen, Religionen und Ideologien manifestiert, die demnach die konkreten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ordnungen und Systeme ergeben haben bzw. ergeben.
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