Thomas Nobbe - Zimmers Turm

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"Zimmers Turm" ist eine ausgefallene Burleske mit witzigen Szenen und ausgeprägter Situationskomik.
Auf einer Geburtstagsfeier erfährt eine Gruppe kunst- und literaturbegeisterter, kauziger Personen beiderlei Geschlechts von der beabsichtigten Schliessung des Hölderlinturms in Tübingen und beschließt, zu dessen Rettung vor Ort auf ziemlich skurrile Weise aktiv zu werden. In Anlehnung an Hesses «Morgenlandfahrt» gründen sie spontan einen Bund gleichen Namens und brechen kurz darauf nach Tübingen auf. Die ursprüngliche Absicht, per Bahn an den Ort des Geschehens zu reisen, wird allerdings, nachdem man aufgrund einiger turbulenter Ereignisse auf dem Bahnhof den Zug verpasst hat, nach einer engagierten Diskussion zugunsten einer Wanderung zu Fuß aufgegeben – ausschlaggebend für diese Entscheidung ist letztlich ein beeindruckendes, in diese Richtung weisendes Gedicht, welches eine Teilnehmerin des Bundes verfasst hat und im Laufe der Debatte vorträgt sowie auch die auf diese Weise gesteigerte ideelle Nähe zu Hesses literarischem Vorbild.
Im Verlauf der nun folgenden Wanderung begegnet der bunte Zug einer Reihe von Leuten ähnlich schrägen Formats, namentlich einer Gruppe von Künstlern und Graphikern auf einem Aussiedlerhof, mit denen man in einer grotesken Aktion einem ortsbekannten Widerling zu Leibe rückt, einem humorigen Förster, der mit einer frappierenden Tanzeinlage den Zug zu beeindrucken weiß und einem mit Bauwagen und altem Deutz-Traktor reisendem Sangesquartett, mit denen man einen Hölderlin-Hymnus einstudiert um anschließend gemeinsam als Bundesgenossen nach Tübingen zu ziehen. Dort angekommen mündet die Geschichte dann in ein wildes Finale.

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Das Geburtstagskind, vom Gang der Dinge aus der ihr entglittenen Situation befreit, ist gerade im Begriff unter allgemeinem Hallo das stimmungsvolle Kunstwerk anzuschneiden, als sich die Wohnungstüre öffnet und, tutto grandezza, schwarzlockig und schnauzbärtig und wie immer umgeben von seiner um einige Jahre jüngeren weiblichen Entourage, angetan mit einem schneeweissen Sommeranzug, einem fliederfarbigen Hemd und mit einem Panama-Hut auf dem Kopf, Enrico Morgen ins Zimmer tritt, nein schreitet, dabei huldvoll um sich schauend, ein Lächeln hierhin werfend, ein Kopfnicken dorthin, unbeirrbar und martialisch selbstsicher an allen Anwesenden vorbei auf die Gastgeberin zusteuernd, diese sodann an beiden Händen fassend und an sich ziehend und mit seiner stadtbekannten Theaterbühnenstimme und seinem ebenso stadtbekannten emotionalen Überschwang also ansprechend: "Liebste Lisa, Einzige unter den Weibern," - die Entourage blickt ein wenig indigniert - "den weitesten Weg würde ich nicht scheuen, käm` ich nicht bloß aus dem Theater, um mit diesen meinen Händen, die so oft gezwungenermassen Nichtiges zu befassen und zu begreifen haben, die Deinen, gerade so wie jetzt, zu nehmen und dich Schlag und Wärme meines Herzens spüren zu lassen, wenn ich sage: Alles Gute, Liebe und Schöne, das Dreigestirn des menschlichen Glücks wünsch ich Dir und für Dich in deinem neuesten Jahr, wo doch noch keins der vorigen alt und jedes folgende nur Bestätigung deiner immerjungen Blüte ist. Alles Gute, Liebe und Schöne also, und wenn Dir auch nur das Schicksal selber dies gewähren kann, so ist doch wenigstens dies Kleinod," er greift elegant nach hinten und nimmt einer der ihn begleitenden Damen ein kleines Päckchen aus der Hand, "dies Kleinod hier von niemandem sonst, als von deinem treuen Enrico!" Sprichts, verbeugt sich tief vor der begratulierten Jubilarin, küsst dieser noch galant die Hand und schielt aus den Augenwinkeln nach der Wirkung seines Auftritts.

Während die Zwillinge, Jannik, Blaubauer und einige Andere dem so plötzlich erschienenen Bühnenheld und Berufs-Charmeur samt dem beglückten Geburtstagskind nun selber anhaltend gratulieren, sinkt Holger noch ein wenig tiefer und noch um ein paar Grade mürrischer als zuvor in seine Polster ein, teilt er doch mit Enrico weiter nichts als eine tief empfundene gegenseitige Abneigung für das Naturell des jeweilige Anderen und so wie der ewige Kritiker in Morgens theatralischem Überschwang lediglich das schwüle Pathos der Bühne und keine echt empfundene Zuneigung erkennen kann, so kann dieser in den notorisch verdrossenen Zügen Fahrts nichts weiter sehen und lesen als die beklagenswerte Miesepetrigkeit seiner Profession und jedenfalls kein wärmeres Gefühl. Schließlich erhebt er sich aber doch, um sich dem jetzt allgemein einsetzenden Gratulationsbetrieb anzuschliessen. "Sieh da," bemerkt der überrascht tuende Enrico, der sich bis dahin angestrengt bemüht hat, die Anwesenheit seines Leib- und Magengegners geflissentlich zu übersehen, "sieh da, unser alter Magenbitter vom ´Boten` oder soll ich sagen unser alter Bote vom Magenbitter gibt sich die Ehre, unsere freudige Zusammenkunft ein wenig abzubittern und umzugällen! Heran nur, heran mein Bester und reich der wonniglichen Lisa brav die Wermutsflosse hin, damit sich dein verhärmtes Gemüt ein wenig an der Holden versüßt und dir die Gnade winkt wie den Sodomitern, denen der Herr ihren Undank um zehn Gerechter willen völlig verziehen hätte, wie wir dir alle Kritiker-Bosheit heute Abend um eines einzigen lieblichen Wortes willen, das du zu Lisa sprichst, gern verzeihen wollen - aber ich fürchte wie bei jenen findet sich auch bei dir trotz aller Mühe nichts Passendes." "Nichts von deiner bleichen Saccharose jedenfalls," entgegnet ihm Fahrt, "denn wo du bereits dein Zuckerrohr, ich mein es bildlich, wie Moses seinen Hirtenstab über die Gemeinde schwenkst, dabei aber vergeblich deinen tauben Fels nach frischem Wasser abklopfst und -schlägst, wo du also so wie in einer ayurvedischen Ölkur unablässig träufelnd uns bedauernswerten Duldern deiner Kunst die Ohren und das Gemüt bloß mit zähem Sirup klistierst, da bleibe ich doch gern ein wenig kühl und nüchtern und erspare den Gesunden das Träufeln und sage daher unsrer Lisa bloß," an dieser Stelle senkt er seine Stimme und nimmt Lisas Hände aus denen der verschleierten Lara, "herzlichen Glückwunsch meine Liebe, nimm von mir dies!" Dabei greift er etwas linkisch und noch um einige Grade finsterer blickend als zuvor, in die Hosentasche und produziert nun gleichfalls ein kleines Päckchen um es der Begratulierten umständlich zu überreichen. Diese beginnt nun, von dem süffisanten Scharmützel erheitert und von allgemeinem Stimmengewirr und steigender Spannung begleitet, der Reihe nach und also Enricos Geschenk zuerst, auszupacken. Zum Vorschein kommt eine wertvolle antiquarische Ausgabe des "Tao Te King" in der Übersetzung von Victor von Strauss, in einer günstigen Stunde dem alten und nicht immer ganz einfachen Antiquar Zacharias Himmelblau von Enrico "für eine ganz allerliebste Freundin" abgerungen, welche der Bibliothekarin und passionierten Sammlerin seltener Bücher einen regelrechten Freudenschrei entlockt und begeistert ruft sie in die Runde, daß dies Büchlein und sein erster Satz, sie meine jetzt nicht die artige Widmung, die Enrico mit seiner schönen Handschrift hineingeschrieben hat, sondern den ersten Satz dieser uralten Schrift selbst in seiner Bescheidenheit und seiner Behutsamkeit, Proust hin Marquez her, für jeden ernsthaften Autor und, in seinem zarten Respekt vor dem Gegenstand, für jeden Künstler überhaupt ein Ur- und Leuchtbild sei, indem er laute - und hier zitiert sie aus dem genannten Büchlein - "Tao, kann es ausgesprochen werden, ist nicht das ewige Tao". Beifälliges Gemurmel macht die Runde und allgemeines Lob für Schenker und Geschenk wird ringsherum hörbar, während Lisa, immer schön der Reihe nach, nun Holgers Päckchen in Augenschein nimmt, welches sich rasch als eine in schlichtem Packpapier verpackte, exquisite antiquarische Ausgabe des - Tao Te King entpuppt, in der Übersetzung von Richard Wilhelm, in einer günstigen Stunde dem alten Antiquar Zacharias Himmelblau von Holger "für eine wirklich vortreffliche Frau" abgerungen. Das daraufhin einsetzende Gejohle muß nicht weiter beschrieben werden und Lisa, nun in jeder Hand einen Lao Tse, legt einen Arm um Holger und einen um Enrico und haucht ein gerührtes Dankeschön, während der gleiche aufmerksame Zeitgenosse von vorhin die Szene mit der aus den Lautsprechern dröhnenden Behauptung, diesmal auf englisch, man könne nicht immer kriegen was man wolle, durchaus passend garniert.

Bei jenem besagten Zeitgenossen handelt es sich übrigens, wie sich jetzt herausstelllt, um den gut betuchten Bestattungsunternehmer Lothar Kelch, der nun, wiewohl sonst einer beruflichen Neigung zufolge eher im Hintergrund sich haltend und zu allen Anlässen stets in Schwarz gekleidet, was seine hagere Gestalt mit dem ebenso schwarzen dichten Haarschopf und der trotz zweimal täglichen Rasur bläulich schimmernden Wangen ein zu seiner Profession durchaus passendes, düsteres, je nach Beleuchtung beinahe dämonisches Äusseres verleiht, der nun also, wie üblich als einer der Letzten, in die stimmwirre Gruppe tritt und sein Geschenk, ein schmales Billett in schneeweissem Umschlag, mit einer förmlichen und irgendwie eckigen Verbeugung unter unverständlichem Genuschel würdevoll übergibt. Lisa, die unter allgemeiner Aufmerksamkeit das Briefchen öffnet, findet darin einen eng mit Tinte beschriebenen Bogen Papier nebst einem mit einem Gummi zusammengehaltenen Bündel Bahnfahrkarten. Sie entfaltet den Bogen und ließt: "Da die Gemeinde Tübingen ihren grossen Dichter, der wenn schon nicht ihr Sohn, so doch ebenso unstreitig wie unverdient ihr Adoptivkind durch die Guttat eines ebenda ansässigen Schreinermeisters geworden ist, weil der den in Not geratenen Poeten bei sich und somit in der Stadt aufgenommen hat, nun dadurch recht zu ehren glaubt, daß sie sein Andenken dem Kämmerer überlässt und aus schnöden Gründen fiskalischer Natur den Turm, worin unser Poet an die vierzig Jahre trauerte und schrieb, weil kostspieliger Renovierung bedürftig, schliessen will und sich somit anheischig macht, dem allgemeinen Trend zur Missachtung unseres grossen künstlerischen Erbes aus tagespolitischen Erwägungen und um einer bloß so genannten Vernunft zu folgen, nachzugeben, ergeht, anlässlich ihres heute zum soundsovielten Male wiederkehrenden Geburtstages, an Lisa Land diese Einladung und Aufforderung, mittels des hier beigefügten Bündels Bahnkarten erster Klasse, sich selbst und eine Gruppe Gleichgesinnter am bestimmten Tage an den Neckar zu expedieren, um in einer noch näher zu erörternden Aktion dem kameralistischen Unsinn Einhalt zu gebieten und, dem alten Schreiner Zimmer gleich, beizustehen dem bedrohten Johann Christian Friedrich Hölderlin. Denn, heilig Gefässe sind die Dichter, worin sich bewahret des Lebens Wein!" In die nun einsetzende Stille spricht endlich Jannik ungestört seine ersten Worte für den Abend: "Bravo, Meister Kelch," sagt er, "das nenn` ich wohlgesprochen! Die Dichter müssen, auch die geistigen, weltlich sein." worauf sich überhaupt ungeteilter tosender Beifall sowie auch ein erneutes ungeheures Stimmengewirr erhebt. "Wie, Hölderlin?" ruft man, "Was? Warum? Woher weißt du das?" und so weiter und so fort und Lothar wird genötigt, zu seinem schriftlichen Billet noch einen mündlichen Vortrag nachzureichen, in dem er noch einmal umständlich erklärt, wie es dazu kam, daß die Stadt Tübingen tatsächlich erwägt, den genannten Turm für das Publikum, wegen kostspieliger baulicher Mängel, zu schliessen. Unterdessen klirren weiter die Gläser, Flaschen werden herumgereicht und der allgemeine Festtags-Umtrieb geht noch etliche Stunden weiter, bis schließlich das Fest im Morgengrauen verhallt und man auseinander geht und von den Teilnehmern ein jedes gehet auf schmaler Erde seinen Gang.

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