Werner Siegert - Die Recherche

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Lesben in München. Ausgerechnet dieses Thema bietet der Chefredakteur einer bedeutenden Münchner Zeitung Bettina an, einer freien Journalistin, wie immer knapp bei Kasse. Warum? Sie und Lesbe? Widerwillig stürzt sie sich in die Recherche. Sie braucht das Geld. Alsbald zappelt sie sie in völlig neuen Netzwerken und lernt neue Welten kennen. Liebt sie nun Männer oder Frauen? Lernt sie am Ende die große Liebe ihres Lebens kennen?

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„Aber immer noch interessiert? Vielleicht machen wir uns ja beide an die Recherche für meinen Artikel? Haben Sie Lust dazu?“

„Eher nicht! Die Lesbenszene pendelt doch zwischen Politik, Feminismus und Schmuddel! Wenn du Kontakt suchst, mit ner hübschen, kultivierten Frau – das ist was anderes. Die findest du nicht in der Szene, sondern im Hilton, Sheraton, bei Möwenpick. Da siehst du sie rumsitzen, allein, Zeitung lesend, rauchend, ihre Einkäufe auf dem Stuhl daneben angehäuft. Daran, dass sie nicht dauernd zur Tür schauen, erkennst du, dass sie nicht auf ihren Macker warten. Die sind allein. Beruf? Teilzeit oder frei – wie du!“

Schade, dachte sich Bettina. Zu zweit hätte sie sich sicherer gefühlt. Zu zweit hat man mehr Mut, mehr Ideen. Und diese Piggy hatte offenbar schon richtig reingeschnuppert.

„Hätte gern noch weiter mit Ihnen geplaudert. Aber ich habe noch einen Termin. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder. Falls Ihnen eine Idee für meinen Artikel kommen sollte, hier ist meine Karte!“

Dieser überraschende Aufbruch kam vor allem für sie selbst, für Bettina überraschend! Sie kannte sich plötzlich selbst nicht mehr! Das mit dem Termin war natürlich gelogen. Nein, sie hatte keinen Termin. Aber sie fühlte sich ganz und gar verunsichert. Wenn sie bei einer Tasse Kaffee gehofft hatte, ihren Frust abzubauen, war das gründlich misslungen. Im Gegenteil – in ihr brodelte es. Diese Frau! Was hatte sie gesagt von wegen allein rumsitzen, Zeitung lesen, nicht zur Tür schauen. Ja, allein rumsitzen – und eigentlich genau auf einen solchen Kontakt warten, auf eine kultivierte Piggy, jemanden zum Plaudern, zum Shoppengehen, jemanden fürs Wochenende, raus an die Seen oder ins Theater. Miss Piggy war ja eigentlich genau richtig! Gerade das jagte ihr Angst ein. Erst der Chef mit seiner Lesbengeschichte – und sich jetzt selbst ertappen.

Bettina wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Irgendwie weg. Weg von sich selbst. Hinein in die Hypo-Kunstgalerie! Was anderes sehen, denken!

Doch selbst das gelang ihr nicht. Heute morgen noch wäre sie völlig unbefangen durch die Räume mit den Gemälden und Skulpturen aus dem bayerischen Barock geschlendert – und jetzt?

Mandy

Nein, für Bettina war der Tag gelaufen. Sie stürmte heraus aus dem Musentempel. Wohin? In den Hofgarten! Und weiter in den Englischen Garten! Nur Laufen, Laufen, Laufen. Das Adrenalin musste raus! Noch eine Runde um den Kleinhesseloher See. Am Chinesischen Turm eine Bratwurst? Nein, der Appetit war ihr vergangen. Sie fand einfach keine Ruhe. Mehr noch, ja viel mehr als der Auftrag für die Lesben-Recherche hatte sie getroffen, dass sie ihrer selbst nicht mehr sicher war. Die Lesben-Recherche, das hatte sie in Google schon oberflächlich mitbekommen, konnte sie zu einem wesentlichen Anteil vom PC aus erledigen. 1,4 Millionen Eintragungen fand sie allein unter „Lesben München“. Eine schier unübersehbare Vielfalt bot sich ihr da. Wie Piggy – dieser Name hatte sich an der Namenlosen bereits festgesetzt – ganz richtig vermerkt hatte, hatten Politik und Ideologie das Feld stark beackert. Da gab es die Rosa Liste und jede Menge Emanzentum. Ein, zwei Stunden im Internet, da konnte sie sich einen guten Überblick verschaffen. Dennoch blieb es ihr wohl nicht erspart, auch persönlich in die Szene einzutauchen, um ihre Story mit „human touch“ zu bereichern.

Dafür eine Kontaktanzeige aufgeben? Dafür gab es jede Menge Angebote. Mit Fotos – wenn man sich in eine der Kontaktbörsen einwählen würde. Das Alter muss man eingeben, das Alter der gewünschten Partnerin. Natürlich den Beruf und Bildung. Etwas Geld würde sie schon investieren müssen, um schließlich an die eine oder andere Lesbe, von der einen Sorte und von der anderen, heranzukommen. Man würde sich treffen, sich beschnuppern. Man konnte sich sogar als „Neu in der Szene“ outen. Sozusagen als lesbische Jungfrau. Aber das und die Bestellung einiger Publikationen erledigte sie wie selbstverständlich mit journalistischer Routine. Mit Sicherheit würde sie dabei ein paar gebrochene Herzen zurücklassen. Oder?

Dieses Oder ließ sie nicht schlafen. Das waren einfach ein paar Signale zuviel an diesem Tag: Dass der Chef ausgerechnet sie für diesen Artikel ausgewählt hatte, und dass dann noch diese mollige Miss Piggy trotz vieler leerer Tische unbedingt an ihrem Tisch Platz nehmen musste. Wenn sie wenigstens doof gewesen wäre. Aber sie schien ein ziemlich aufgeweckter Typ zu sein. Gepflegt noch dazu. Kontaktfreudig. Ob sie sich melden würde?

Bettina setzte sich wieder an ihren PC. Sie bestellte das Probeexemplar einer Lesben-Zeitung und gab bei drei Kontaktbörsen ihre Wünsche ein.

Doch wenn sie glaubte, dadurch nunmehr Ruhe zu finden, weil damit ein paar Weichen gestellt waren, hatte sie sich getäuscht. Lesbisch – was ist das überhaupt? Sind das die Gene? Kann man da gar nicht anders? Oder sehnt man sich nur nach wissender Zärtlichkeit? Möchte man alles Maskuline verbannen? Sich nur von Frau zu Frau austauschen – in jeder Beziehung? Trifft man da eher die im Geschlechterkampf Gescheiterten? Solche, die alle Illusionen über eine liebevolle Partnerschaft von Mann und Frau begraben haben? Aus welchen Gründen? Brutalität? Gewalt? Erniedrigung? Unterwerfung? In einer Kontaktanzeige war ihr die Headline aufgefallen „Ich bin fett – na und?“ Keine Chance mehr, von einem adretten Mann umflirtet zu werden, höchstens von perversen Typen.

Schon am nächsten Tag fand Bettina eine Reaktion auf eine ihrer Kontaktanzeigen. So schnell? Hatte diese Mandy auch eine schlaflose Nacht mit dem Internet verbracht? Die Stimme am Telefon war angenehm, ein bisschen rauchig heiser. Als Treffpunkt vereinbarten sie den Biergarten am Chinesischen Turm. Kennzeichen: eine große lila Umhängetasche. Kupfergetöntes, gesträhntes Haar. Heller Sommermantel.

War sie je so aufgeregt, wenn sie sich mit einem Mann verabredet hatte? Nein. Aber das geschah ja auch nicht per Kontaktanzeige. Man hatte sich vorher irgendwo gesehen, gesprochen. Jetzt jedoch war Bettina kurz davor, Angst vor der eigenen Courage zu haben. Herzklopfen bis unter die Kinnspitze. So etwas hatte sie noch nie gemacht. Von Ferne schon erspähte sie die lila Tasche. Musterte die graue Maus dazu. Glatt gekämmte, strähnige Haare, die Kupfertönung ziemlich rausgewachsen, Jeansjacke, hellrosa Bluse. Genau so stellte sie sich eine Hartz-IV-Empfängerin vor. Arbeitslos, mutlos, vor sich ein Mineralwasser auf dem verwitterten Tisch. Unsicher, ängstlich schaute sich Mandy nach allen Seiten um. Und war sehr überrascht, als sich Bettina zu erkennen gab. Bettina im Biergarten-Gewand, Dirndl-Andeutung, nicht zu vornehm, kleines Make-up. Aber immer noch ein paar Klassen über Mandy.

Wie begrüßt man sich in einer solchen Situation? Wie eine solche Frau, die zusammengekauert wie ein Bündel Hilflosigkeit um 11 Uhr einsam in einem Biergarten verabredet ist? Nun – sie steuerte geradenwegs auf sie zu, streckte ihr beide Hände entgegen. Mandy erhob sich, sichtlich überrascht, ließ sich umarmen und auf beiden Wangen andeutungsweise busseln. Ein Lächeln ging über ihr Gesicht, während sich Bettina innerlich noch mehr verkrampfte: Diese Mandy schrie förmlich nach jemand, der sie beherzt an die Hand nahm, nach jemanden, auf den sie sich dauerhaft verlassen kann – aber am allerwenigsten nach einer Journalistin, die von nichts weiter als von beruflicher Neugier getrieben war, und keinesfalls bereit, sich zu binden.

„Ich will mir erst einmal was zum Trinken holen. Kann ich noch was mitbringen? Wollen wir nicht irgendetwas essen?“

„Ich hab’ ja mein Wasser!“

Sollte Bettina Mandy mit Sie anreden, um ihr mit dem normalen Respekt zu begegnen? Oder verriet sie sich damit, dass sie nicht zur Lesben-Community gehört. Ist dort nicht das schwesterliche Du üblich?

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