Joachim Dorn - Die andere Sicht des Alltäglichen

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Moritz von und zu Blaustein ist der selbstgewählte Name eines Katers, der irrtümlicher Weise dem Glauben erliegt, er wäre von adligem Geblüt. So ausgestattet mit einer gehörigen Portion Arroganz und Selbstverliebtheit betrachtet und beschreibt er seine Umwelt, wobei er ab und an auch zu feiner Selbstironie neigt. Alle Geschichten sind frei erfunden, jegliche Übereinstimmungen mit lebenden Personen sind rein zufällig.

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Ihr Moritz von und zu Blaustein

Die zwei Gesichter

Manchmal wenn es dunkle Nacht ist und meine zweibeinigen Freunde in tiefem Schlaf liegen, dann setze ich mich an den PC, um zu Surfen. Wenn ich dann in den einschlägigen Räumen, manchmal in weiblicher, manchmal in männlicher Gestalt, meine Erfahrungen sammle, werden mir die Zweibeiner doch etwas unheimlich. Die Vielzahl, das weite Feld und der Facettenreichtum des Angebotes, die mir als weiblichem Mitglied widerfahren, erschüttern, ja entsetzen mich. Manches davon verstehe ich nicht mal in seiner verbalen Aussage, anderes wiederum verdeutlicht mir den "Ungeist”, die einfache Strukturiertheit des Anbietenden. In diesen Momenten überkommt mich eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich ein Kater bin. Ich erhalte meine Streicheleinheiten sowohl von vierbeinigen, als auch von zweibeinigen Damen. Ich werte es auch als ein Zeichen der Emanzipation, dass die zweibeinigen Damen in dem beschriebenen Medium, sowohl in ihrer Wortwahl, als auch in ihren Vorschlägen oder Willensbekundungen den männlichen Teilnehmern in keiner Weise nachstehen. Hätte ich nicht schon ein rotes Fell, es würde diese Farbe annehmen. Eines habe ich jedoch erkannt, wer nun tatsächlich welchen Geschlechtes ist, dass ist nicht immer genau feststellbar. Manchen scheint dies bei der Verfolgung ihres bestimmten Zieles auch völlig egal zu sein. Und so schalte ich dann nach einigen Stunden kopfschüttelnd den PC wieder aus und nehme mir vor, morgen bin ich ganz lieb zu der zweibeinigen Dame, nicht dass die auch noch surfen geht.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Der Vorsatz

Wenn ich mich so auf meinem warmen Plätzchen räkle und über Sinn und Unsinn meine Gedanken schweifen lasse, fällt mir der anstehende Jahreswechsel ein. Mit Grauen denke ich nicht nur an das allgegenwärtige Knallen, sondern auch an die guten Vorsätze meiner zweibeinigen Freunde. Es erstaunt mich immer wieder, zu welcher Vielfalt an Selbstkasteiung der menschliche Geist fähig ist. Auffallend dabei ist, dass die meisten Vorsätze mit einem Genussverlust einhergehen. So gehe ich keinesfalls mit der Vorstellung an eine Gewichtsabnahme in das neue Jahr. Denn wie sollten mir auch all die Leckereien der Weihnachtszeit schmecken, wenn ich beim Verzehr schon mit dem Gedanken spiele, ab Neujahr wieder abzuspecken. Dann lass ich es doch lieber gleich sein.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Der Ton

Wenn ich mir die, manchmal beschwerliche, Mühe mache, den Gesprächen der Zweibeiner zu lauschen, fällt mir immer wieder das unterschiedliche Talent bei den Ausdrucksmöglichkeiten auf. Die Spannbreite reicht dabei von der verkürzten Lautsprache, die eine Nähe zu manchen Urwaldbewohnern vermuten lässt, bis hin zu der Fähigkeit, Worte fließen zu lassen, die Bilder auslösen und den Zuhörer in eine Welt der Phantasie entführen. Oft bemerke ich, die Form der Sprache ist abhängig von den Teilhabenden, Situationen und Orten. Je nach Thema und Grad der Betroffenheit oder Erregung steigen auch die Lautstärke und die Unvollständigkeit der Sätze. Es kommt immer wieder vor, dass die Ausdrücke überaus bildhaft werden und nicht selten werden Anleihen beim Feder- oder auch Nutzvieh genommen. Auch verfallen die Zweibeiner immer wieder in ein schwer verständliches Gemurmel, das nach meiner Erkenntnis in direktem Zusammenhang mit dem Genuss von hochprozentigen Glücklichmachern in flüssiger Form einhergeht. In diesen Momenten wünsche ich mir, obwohl ein Vertreter des offenen Wortes, dass der sprachreduzierte Zweibeiner besser geschwiegen hätte. Meinem feinen Sprachempfinden wäre dies entgegengekommen und ihm hätte es die Peinlichkeit erspart.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Der Schein

Wenn meine zweibeinigen Freunde außer Haus sind, um für meine adäquate Ernährung zu sorgen, lehne ich mich gerne bequem auf dem Sofa zurück. Sehr oft erliege ich dann der Anziehungskraft jenes kleinen mit Knöpfen ausgestatteten Kästchens mit dem man die nicht zu unterschätzende Macht über dieses rechteckige Gebilde hat, in dem die Bilder laufen. Besonders interessant sind dabei für mich jene Passagen, die sich mit den vermuteten Konsumwünschen der Betrachter auseinander setzen. Was es nicht alles gibt - Fortbewegungsmittel in jeglicher Form und Farbe, unterschiedliche Füllmittel für dieses Monstrum, das im Keller steht und mir mit seinen schnellen Drehungen einen hohen Respekt abverlangt, eine Vielzahl von Geruchsvernichtern, Durstlöschern und was weiß ich noch alles. Entspannend, ja erquickend bei diesem Tun ist, dass die Protagonisten nur wohlgeformte, zufriedene, glücklich lächelnde und auch sonst von keinerlei Makel behaftete Vertreter der Zweibeiner sind. Dabei ertappe ich mich dann bei der wiederkehrenden Frage, wo sind alle diese makellosen Exemplare in meiner bescheidenen Wirklichkeit? Bei meinen Streifzügen entdecke ich nämlich immer auch Andere, nicht unbedingt Wohlgeformte, höre Keifende und erlebe Weinende. So beschleicht mich dann immer der Verdacht, der inzwischen zur Erkenntnis gereift ist, dass in dieser flimmernden Kiste doch mehr Schein als Sein vorhanden ist. Dann bin ich immer dankbar, ein stattlicher Kater zu sein, der kein 24-Stunden-Sicherheit-Deo-mit-der-lockt-jedes-Mädel-an-Garantie oder einen 3-Hauptstädte-Frisur-bewegungslos-haltenden-Klebstoff braucht. Man mag mich eben wie ich bin.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Das Fell

Wenn ich so gemütlich aus dem Fenster blicke, sehe ich allenthalben die Blätter fallen, soweit es der Nebel zulässt. Es wird Herbst, die lauen Nächte und auch deren Freuden sind Vergangenheit. Und so wie Tage trüber und kürzer werden, verhält es sich mit dem Gemüt und der Geduld der Zweibeiner. Nicht mehr luftig, leicht oder beschwingt - nein in sich gekehrt, eingepackt oder gar vermummt. Selbst an ihrer Kleidung ist dies ersichtlich. Was habe ich da doch ein Glück, die Natur schenkte mir ein sinnvolles Fell. So wünsche ich den Zweibeinern auch ein dickes Fell, passend zu jeder Zeit und in jeder Situation. Ich hoffe dabei nur, dass niemand auf die Idee kommt, mir ans Fell zu wollen.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Der Machtapparat

Die meisten meiner Zweibeiner huldigen einem Fetisch, der sie in allen Lebenslagen und in fast jeder Sekunde ihres bewussten Daseins begleitet. Dieses zumeist rechteckige, flache Kästchen, in vielen Farben, Laute von sich gebend, Ohr und Augen fesselnd, mit Funktionen, die sich mir nicht völlig erschließen, ist mit einer unheimlichen Macht ausgestattet. Egal wo sich meine Zweibeiner befinden, gibt dieses Kästchen einen Laut von sich, sie lassen alles andere stehen und liegen. Im Zug, im Auto, dort selbst bei Inanspruchnahme des Lenkrades, auf der Straße, beim essen oder im Bett, dieses Ding ist allgegenwärtig und bestimmt den Augenblick, sei es in der Stille oder inmitten des größten Trubels. Dabei ist es nicht einmal von imposanter Statur, hat keine Arme und keine Beine, kann nicht fühlen oder verstehen, sein einziger Zweck ist zu bestimmen. Wehe es funktioniert nicht, setzt aus oder ist nicht erreichbar, der Zweibeiner durchläuft die Gefühlsstadien von wütend über nervös bin hin zu traurig. Und so stelle ich als Kater mal wieder glücklich fest, wenn ich etwas nicht habe, vermisse ich es auch nicht. Meine Form der Kommunikation funktioniert immer noch auf die althergebrachte Weise im Gegenüber mit dem Zweibeiner und auch mit den Vertretern meiner eigenen Gattung. Sollte dann mal kein Gesprächspartner da sein, kann ich mich immer noch mit mir selbst beschäftigen, und sei es durch das einfache Spiel mit einer kleinen Kugel.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Das Dilemma

Immer wieder stelle ich fest, der Zweibeiner, ob weiblich oder männlich, ist ein eigenartiges Wesen. Sie haben Dinge, Beziehungen oder Momente, die sie lieben, die ihnen etwas bedeuten und doch machen sie sie kaputt, zerstören den Zauber. Manchmal durch Taten, manchmal durch Worte oder eben dadurch, dass sie weder etwas tun, noch dass sie darüber sprechen. Manchmal unbewusst aus Mangel an Aufmerksamkeit, manchmal jedoch ganz bewusst, um sich nicht zu verlieren und manchmal um zu beenden. Mir scheint jedoch, unabhängig vom wie, was, wo oder warum, am Ende gibt es Verlierer. Nachdenklich und auch betroffen wünsche ich meinen zweibeinigen Freunden die Fähigkeit das Wort zur rechten Zeit zu nutzen, die Kraft Taten zu vollbringen, die Muse zuzuhören und immer den passenden Gegenpart.

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