Gudrun Anders
Weisheit des Alltags
Inspiration für den Löwen in dir
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Inhaltsverzeichnis
Titel Gudrun Anders Weisheit des Alltags Inspiration für den Löwen in dir Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Weisheit des Alltags Inspiration für den Löwen in dir Gudrun Anders Mit diesem Werk entführe ich Sie in ganz unterschiedliche Alltagssituationen. Situationen, die anrühren, für Verwunderung sorgen oder auch betroffen machen. Ich hoffe, Sie regen Sie dazu an, den Löwen in sich wieder zu suchen. Ich glaube, das müssen wir alle machen. Sinnieren darüber, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befinden. Ob wir die Welt nicht verändern möchten. Oder ob wir einfach anders leben möchten. Ich glaube, wir sind stärker als alle Generationen vor uns, dazu aufgerufen – ja, aufgefordert – neue Wege zu gehen. Grenzen zu hinterfragen und diese zu überschreiten. Für mehr Menschlichkeit und auch für mehr Miteinander zu sorgen. Neue Kommunikationswege zu gehen. Ein neues Zusammenspiel von uns Menschen zu erschaffen, dass dazu angetan ist, eine lebenswertere Zukunft für alle Menschen zu ermöglichen. Viele Reformen sind dafür nötig. Viele Veränderungen. Und an allererster Stelle die Veränderung in uns selbst. Die fängt damit an, dass wir über den Alltag nachdenken, ihn uns anschauen. Ist das alles so in Ordnung? Will ich das so noch weiterhin mitmachen? Oder gibt es vielleicht alternative Wege für mich? Die wahren Erlebnisse, die ich Ihnen hier schildere sind solche Situationen, die zumindest mich wach werden ließen. Und vielleicht ja auch ein bisschen sie. Das würde mich freuen. Gudrun Anders, im Mai 2016
Es gibt viele Möglichkeiten! Es gibt viele Möglichkeiten! Es gibt viele Möglichkeiten auf mein Niedergeschriebenes zu reagieren: Mein Vater würde denken, dass ich sicher nicht sein Fleisch und Blut bin … Meine Bekannten werden jetzt denken, dass ich vielleicht durchdrehe. … Meine Freunde werden sicherlich nachdenklich. … Völlig fremde Menschen werden kritisch prüfen, in welche Schublade sie mich reinstecken können. Mein Therapeut wird möglichweise den Kopf schütteln und verzweifelt das Weite suchen. … Und vielleicht gibt es auch welche, denen ich aus der Seele spreche.
Auf der Suche nach Scheibenwischern Auf der Suche nach Scheibenwischern Kürzlich war der Scheibenwischer meines Autos defekt. Da ich dies sonst immer in der Werkstatt hatte mitmachen lassen, fragte ich mich, wo ich neue Scheibenwischer kaufen konnte. Wo fährt man hin, um einen neuen Scheibenwischer zu besorgen? Klar. Zur Tanke. Das hat in den letzten 30 Jahren geklappt, das wird heute auch noch klappen. Ich mich also ins Auto geschwungen und zur nächstgelegenen Tanke gefahren. Schon draußen leuchtete mich Stapelweise die Holzkohle für die gerade eröffnete Grillsaison an. Ich hatte keine Ahnung wo ich die Wischerblätter suchen sollte und schaute mich um. In einer kleinen Ecke standen mehrere Öl-Dosen – okay, Ölplastikflaschen – vielleicht waren die Wischerblätter da dabei. Ein paar Utensilien für die Fahrzeugreinigung, Lufterfrischer und Duftbäumchen für den Rückspiegel – aber keine Scheibenwischer. Im Riesenkühlschrank mit Dutzenden Sorten Wasser und Limonade würden Sie sicher nicht sein, so dass ich schnell die Gänge weiter abging. Chips und jede Menge Schokolade, belegte Brötchen und Bockwurst im Brot, mehrere Meter Zigaretten und Tabak. Aber keine Wischerblätter. Ich frag also den jungen Mann an der Kasse. „Keene Ahnunk. Probiernse ma woanners.“ Ich also an die nächste Tanke in unserem Stadtteil. Same precidure – jede Menge ungesunde Nahrung, aber was sehen beim heutigen Nieselregen könnte ich noch immer nicht. Draußen machte ich die Scheiben sauber, damit ich bis zur nächsten Tankstelle kam. Auch hier das gleiche Spiel. Ich bin in unserem Stadtteil und auch dem Nachbarort zu drei weiteren Tankstellen gefahren – ohne Erfolg. Aber Zeitungen, Getränke und Süßigkeiten hatten die alle en masse. Und Brötchen für die armen, hungrigen Autofahrer. Die Wischerblätter hab ich dann im 5ten Anlauf auch endlich gefunden. Im Baumarkt – gleich neben dem Katzenfutter.
Das Beste für mich Das Beste für mich Du sagst Du willst das Beste für mich. Goldener Käfig. Aber du willst das Beste für mich. Streit. Konfrontationen. Zwei Meinungen. Aber: Du willst das Beste für mich. Ich auch. Und deshalb bist du gegen mich.
Leben ist eine Entwicklungsreise Leben ist eine Entwicklungsreise Ich bin gerade ein wenig in der Vergangenheit gereist. Die "Aachener Zeitung" hat ein Zeitungsspecial herausgebracht mit 70 Titelseiten aus den letzten 70 Jahren. Mensch, was hat sich in dieser Zeit alles getan! Welche unglaublichen menschlichen Errungenschaften sind publik geworden, welche Dramen haben sich abgespielt... Welche Entwicklung haben wir genommen! Wir haben viel gewonnen und auch einiges verloren. Ist es besser geworden? Oder hat sich nur die Technik verbessert? Ich finde, es hat sich für die Freiheit der Menschen schon einiges getan, die Möglichkeiten haben sich verändert, die Visionen auch. Wir sollten mit dieser Entwicklung mitgehen, nicht stehen bleiben, aber auch darauf achten, dass die inneren Werte nicht untergehen. Ich glaube, das wird bei allem Fortschritt manchmal ein wenig übersehen.
Furzen gegen den Job Furzen gegen den Job Kürzlich hatte ich mit einem Kollegen zu tun, der dringend einen Co-Trainer für ein Bewerbertraining suchte, da die normale Besetzung dafür langfristig erkrankt war. Ich ließ es mir eine Weile durch den Kopf gehen, hatte dieses Coaching aber noch nie absolviert. Er versicherte mir, dass ich intensiv vorher eingearbeitet würde. Nach einigem Nachdenken lehnte ich den Auftrag für das Bewerbertraining allerdings ab, weil ich den Gedanken hatte, dass ich das nicht kann. Mein Verstand hatte auch eine Menge Argumente dafür. War seit über 20 Jahren selbständig, hatte nie sowas absolviert. Und natürlich wusste ich von Arbeitnehmerseite her nicht, wie der Arbeitsmarkt funktionierte. Mein Kollege fand das alles nicht so schlimm, schaute sich aber nach einem anderen Dozenten um. Tags drauf erzählt mir eine Sportkollegin, die in der Personalabteilung tätig ist, von Einstellungsgesprächen mit Mitarbeitern. Und was Sie da täglich alles erlebte … Flegelhaftigkeit im Benehmen war dabei vielleicht noch das harmloseste. Sie erzählte auch von Bewerbern, die im Gebäude rauchen, obwohl das Rauchen im Gebäude verboten ist. Und Sie erzählte auch, dass es keine Seltenheit sei, dass Bewerber beim Bewerbungsgespräch furzen. … Sie wusste nicht, ob das normale, moderne Erziehungsmethoden waren oder ob die Bewerber nur einfach den Job nicht wollten. Naja, mich lehrte es eines: Da ich Benehmen habe, lernwillig bin und außerdem eine gute Schulbildung genossen habe und sehr viel Marketing mache, habe ich ziemlich gute Voraussetzungen um ein Bewerbertraining durchzuführen, da ich im Unterricht nie einen fahren lasse. Es sei denn, es furzt jemand im Unterricht lauthals. Da würde mir dann ein kleiner Fluch über die Lippen kommen. …
Die Kerze Die Kerze Ich möchte eine Kerze sein, umgeben von einem hellen Schein. Dann würd‘ ich Licht ins Dunkel bringen und alle würden freudvoll singen. Dann wär‘ die Nacht ganz hell und vergeht dann auch ganz schnell. Dann wär‘ es in den Herzen warm und mit meinem ganzen Charme bringe ich Gelassenheit – fortgefegt wär‘ dann der Streit. Ach, was bin ich für ein armer Wicht, denn auch ‘ne Kerze ist ja nur ein kleines Licht.
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