Jules van der Ley - Nachtschwärmer Online

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Der Ich-Erzähler Trithemius lädt sein literarisches weibliches Du ein zu nächtlichen Traum-Reisen.
Am Aachener Westbahnhof startet eine imaginäre Nachtdraisine, auf deren Plattform die beiden sitzen. Es gibt keine schützenden Wände, und so werden Natur, Landschaft, Bauten und Technik unmittelbar erlebt. Die Fahrt geht hinaus über eine Güterbahnlinie Richtung Moresnet und später weiter zur Maas, nach Maastricht, von dort über die Miljoenenline nach Valkenburg und Kerkrade. Die folgenden Reisen beginnen im belgischen Raeren und führen auf dem stillgelegten Vennbahngleis durch die Eifel – über Roetgen, Lammersdorf, Monschau, Kalterherberg in die belgischen Ardennen und zurück ins Münsterländchen, – nach Walheim, Kornelimünster und Stolberg-Breinig, wo sie vorläufig enden. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich vom Winter bis in den Frühling. Das nächtliche Erleben der Landschaft und des Wetters, die faszinierende Reise über das Schienennetz bilden den Rahmen für gedankliche Ausflüge an verschiedene Orte und in unterschiedliche Zeiten.
Trithemius schildert die Landschaften der Reisen, die Gleisstrecken mit ihren stillgelegten Bahnhöfen, Tunnels und Viadukten, erzählt Begebenheiten aus seinem Leben, spricht über Sprache und Schrift sowie andere Aspekte der Mediengeschichte. Oft geht es auch um Alltagserfahrungen, Lebensphilosophie sowie Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Das zentrale Thema ist die menschliche Kommunikation.
Gelegentlich wird der Erzählstrang unterbrochen, und der Leser gerät unvermittelt in historische Rollen.

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Jetzt guck mich nicht so vorwurfsvoll an. War nur Spaß. Komm, ich halte dir die Tür auf. In der Kapelle ist es schön warm, weil so viele Kerzen brennen.

Stell dir einmal vor, du wärest ernstlich krank gewesen, Tennisarmsyndrom oder so. Nichts hätte geholfen, Ärzte hätten versagt. Und dann bist du einmal in Moresnet oder in einer anderen Wallfahrtskapelle gewesen. Hast Geld gegeben, eine Kerze genommen, sie angezündet und ihr einen freien Platz in den Haltern gesucht. Und wie du so vor dem Lichtermeer stehst, siehst du dir deine Kerze an. Du freust dich, dass die Flamme züngelt und sie mittanzt mit den anderen Flammen, wenn ein Luftzug geht. Dann hast du dich gesammelt und hast deinen Wunsch laut gedacht. Bist noch einen Moment stehen geblieben und dann gegangen. Nach einer Weile hast du kaum noch daran gedacht.

Eines Tages wirst du wach und der Tennisarm ist weg. Also, der Arm ist natürlich noch da, tut aber nicht mehr weh. Spontanheilung! Dann bist du zuerst sehr erstaunt, dann freust du dich und bist dir wieder gut. Klar, dass du dann denkst, die Kerze hat geholfen. Die Muttergottes hat meine Bitte erhört. Schon hast du das Gefühl tiefer Dankbarkeit. Dieses Gefühl hast du so selten, dass du etwas Besonderes tun willst, damit man da oben deine Dankbarkeit sieht. Dann gehst du zum Steinmetz und gibst ihm einen Text. Den hast du zu Hause sorgsam formuliert, vielleicht sogar mit einem Bleistift. Der Steinmetz soll den Text in den Stein ritzen. Dafür will er Geld, und das gibst du ihm gern. Denn so lange die Kapelle steht, soll man deinen Dank sehen. Er soll nicht verwischen und nicht verblassen. Darum steht dein Dank eingegraben in einen Stein. So gibst du deinem Dank Gewicht.

Siehst du, darum hängen hier die Wände voller Votivtafeln. Wenn jetzt noch einer käme und wollte der Muttergottes für ein Wunder danken, da wüsste ich jetzt nicht, wo für seine Danktafel noch Platz wäre. Aber die Belgier sind findig. Die Decke ist ja noch frei.

So, jetzt auf zur Draisine. Es ist spät, wir müssen uns beeilen.

Kannst du noch, meine Liebe? Es ist nicht weit. Guck, da rechts ist der Weg durch den Wald. Er schlängelt sich zum Bahndamm hoch. Es ist kürzer dahin als du denkst. Du musst dich auch nicht fürchten, weil es dunkel ist. Manchmal fällt ja Mondlicht auf den Weg. Komm, ich nehme dich an meine Seite. Du zitterst ja. Ist es die Kälte oder hast du Angst. Hoffentlich ist es nicht beides.

Na, gegen die Kälte, hier meine Hand. Es ist witzig, ich habe immer warme Finger. Merkst du das? Fühlst du, dass es dir wärmer wird? Das ist gut. Dann brauchen wir über Angst nicht mehr zu sprechen, denn gleich packt dich garantiert der Wagemut. Wir müssen nämlich den Bahndamm stürmen, wir zwei.

Verflixt, jetzt bist du ja auch noch schneller als ich. Das lasse ich nicht auf mir sitzen!

He, das gilt nicht! Nicht am Arm festhalten!

Na, ist auch egal. Hast gewonnen.

Da steht unsere Nachtdraisine. Kommst du hoch? Blöde Frage. Beim Wettlauf warst du auch die Rabiatere. Gleich fahren wir los, meine Liebe. Setz dich bequem und rück etwas ran. Natürlich nur, wenn du willst.

Eisen auf Eisen rollt sich ab.

Das Gleisbett zieht unter uns weg. Das sieht irgendwie witzig aus. Weil man kaum hört, wie die Draisine fährt, denkt man, der Boden rollt weg. Dass wir fahren, hörst du am Tocktock, wenn die eisernen Räder über Nahtstellen in den Schienen flitzen. Genieße die Fahrt, ich weiß, was ich tue.

Ja, der Fahrtwind ist enorm. Zum Glück hast du eine Kapuze auf. Für mich ist das nichts. Ich will, dass meine Haare fliegen. Du weißt ja, ich setze mir nie irgendwas auf den Kopf.

Gleich kommt der Tunnel. Mach dich gefasst. Es ist leider stockfinster, ich kann es nicht ändern. O Gott, da taucht das Mundloch auf, schwarz wie ein Kohlenkeller. Komm ruhig ganz nah, hörst du. Ich werde es nicht ausnutzen. Auch wenn ich dich jetzt nicht sehen kann, und du siehst von mir nichts, so bin ich doch neben Dir. Du spürst mich, und ich spüre dich.

Es hallt hier ganz schön, was?

Ich will dich auch nicht länger quälen. Du bist an solche Fahrten nicht gewöhnt. Das macht man nicht alle Tage. Und in der Nacht noch seltener. Die Durchfahrt wird jetzt einfach um drei Minuten verkürzt. Und ehe du ein langes Wort sagen kannst, zum Beispiel „Gesundheitswiederherstellungsmittelzusammenmischungsverhältniskundiger“, flutsch - sind wir draußen. Siehst du, und es hat gar nicht wehgetan.

Jetzt rollen wir nach Hause. Guck dich nicht um, du bist müde.

Da an der Bleiberger Straße, unweit von meinem Haus, spring ich ab. Ich will noch ein Stückchen laufen. Und du bist dann bald am Westbahnhof. Von da hast du Anschluss zu dir nach Hause. Du schließt die Tür auf und bist auch schon drin. Ruh’ dich gut aus, es geht bald weiter. Ach ja, ich hab was vergessen. Kommst du einmal ein kleines Stückchen näher?

Hier, der trockene Gutenachtkuss auf dein Haar.

Schlaf gut!

Es dreht sich

Weißt du, wohin wir heute fahren?

Also, den Viadukt, den fahren wir noch nicht. Es war schon gut, dass es letztens nicht ging. Man soll solche Zeichen nicht missachten. Der Tunnel ist schon schlimm genug.

Darf ich deine geschätzte Aufmerksamkeit einmal auf den Weg lenken? Sonst stoßen wir zwei gleich irgendwo an. Man kann stolpern, wenn man seinen Weg nicht würdigt, weil man in Gedanken ist.

Ich glaube, du musst heute auch ein bisschen auf mich aufpassen. Dass ich nicht zu sehr in Gedanken gerate. Machst du das? Gibst du mir mal deine Hand?

Man darf nämlich auch als Mann mal eine Schwäche zeigen. Wer niemals schwach ist, ist auch niemals stark. Und stark muss ich sein, meine Liebe, sonst kann ich die Nachtdraisine nicht fahren.

Wie fahren heute nicht weit. Ich hoffe, du bist mir nicht böse. Also, wir steigen hinab zu den Schienen. Siehst dort drüben eigentlich den Lousberg? Den mag ich ziemlich gern, diesen Berg. Er hat was Gutes, das spürt man da.

Oben steht ein Drehturm. Er war mal ein Wasserturm, da war er zu was gut. Jetzt ist ein Drehcafé darin. Warst du schon einmal in einem Café, das sich dreht? Muss das sein? Ich meine, wozu ist es gut? Braucht man dort den Löffel im Kaffee nicht zu drehen, weil sich das Café um den Löffel dreht?

Jetzt musst du lachen, das ist gut. Bringst du eine Frau zum Lachen, hast du mindestens zehn Punkte.

Ich helfe ich dir über die Gleise – pass auf, da liegt Draht und anderer Kram, hier fährt kein Zug mehr!

Weißt du, warum es hier am Westbahnhof so wüst aussieht? Die Bahn spart, wo sie kann, damit sie die glitzernden Hochgeschwindigkeitszüge und die neuen Trassen überhaupt bezahlen kann.

Hier war einmal ein großer Güterbahnhof. Jetzt siehst du kaum noch einen Menschen. Irgendwie macht mich das traurig. So ein großer Bahnhof und keine Menschen von der Eisenbahn.

Ja, du guckst mich an? Ich bin nicht von der Eisenbahn. Ich komme vom Teppichhaus. Und das Teppichhaus hat nur eine Nachtdraisine. Wenn ich ne Eisenbahn hätte, sähe es in Deutschland anders aus.

Schon nach zehn. Und wir sind noch kein Stück gefahren. Du merkst, ich bin heute nicht so frisch. Weißt, was wir machen? Wir fahren einfach. Setz dich! Los, rauf auf das Ding!

Sitzt du gut? Ich spring hinterher. Und schon rollt es los, unser Zaubergefährt. Wir gucken nicht auf die Uhr. Die Räder der Draisine geben uns den Takt. Schon geht der Fahrtwind, ich muss rufen. He, das geht jetzt schnell! Und jetzt kommt etwas Komisches. Wir fahren einen Hügel hinauf. Den braucht man, um die Waggons zu sortieren. Sie rollen dann vom Hügel hinab, und irgendwo hinten im Stellwerk sitzt einer und stellt die Weichen. Ne, der ist jetzt zu Hause. Die Lampen scheinen für nichts. Außer uns sieht das hier keiner. Ist auch kurios, findest du nicht?

So, jetzt aber den Hügel hoch gebraust. Halt dich fest an mir, sonst hebst du ab! Denn nach der Kuppe geht es wieder hinab. Das ist so ein bisschen wie eine sanfte Achterbahn.

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