Ann-Katrin Wallner - Sehnsucht einer Stieftochter

Здесь есть возможность читать онлайн «Ann-Katrin Wallner - Sehnsucht einer Stieftochter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Sehnsucht einer Stieftochter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Sehnsucht einer Stieftochter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Frankfurt 1938. Lena ist gerade vierzehn Jahre alt geworden, als ihre Mutter stirbt. Dass sie und der Stiefvater sich bald verlieben, weiß niemand und darf auch niemand wissen, denn das, was sie tun, ist nicht erlaubt. Für Lena füllt diese Liebe eine große Leere. Doch ihr Glück währt nicht lange. Als eine andere Frau in das Leben des Stiefvaters tritt, bricht Lenas Welt zusammen, sie reißt von zu Hause aus und gerät in die Mühlen einer seelenlosen Zeit. Erst Jahrzehnte später begegnet sie dem Stiefvater wieder und beide können das, was damals unverstanden, verklärt und unausgesprochen blieb, wieder zusammenfügen und auch begreifen. Doch beide hat das, was sie erleben mussten, zu anderen Menschen gemacht und ihre Persönlichkeit verändert.

Sehnsucht einer Stieftochter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Sehnsucht einer Stieftochter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

"Wenn Sie der Anblick des Kindes stört, können Sie sich an einen anderen Tisch setzen."

Seine Stimme klingt dabei so durchdringend, dass die Gäste am Nebentisch ihre Hälse recken. Die junge Frau stutzt, setzt das Kind in den Wagen, bezahlt an der Verkaufstheke und überquert die breite Straße, die zum Park führt. Unruhig rutscht Lena auf dem Stuhl hin und her, noch etwas verstört von dem seltsamen Erlebnis, beobachtet den Mann, nimmt die knallroten Flecken an seinem Hals wahr und beginnt, den Namen der Mutter zu buchstabieren, leise, mehr in Gedanken. Sie muss das tun, hat das Bedürfnis, Ordnung zu schaffen in dem, was sie gerade erlebt hat, denn immer, wenn ihr etwas unbegreiflich wird, buchstabiert sie den Vornamen der Mutter, was ihr wieder Orientierung gibt.

"Was ist das nur für ein Mensch, dieser Mann dort drüben?"

"Jemand ohne die geringste Spur eines Gefühls im Bauch und auch im Herzen", beantwortet Paul ihre Frage.

Im nächsten Moment setzt sie sich aufrecht hin, beginnt sogar zu lächeln, spürt, wie die dunklen Gedanken wie auf Knopfdruck von ihr abfallen.

"Schmeckt dir die Torte?", fragt sie, doch Paul hat gerade den Mund so voll und hält es für sinnvoller, zunächst nur mit dem Kopf zu schütteln.

"Der Kuchen hat einen Stich, schmeckt seltsam, die Sahne ist sauer", er winkt die Kellnerin zu sich, deutet auf die Torte.

"Dieser Kuchen hat einen Stich."

"Wieso denn das, das ist ungewöhnlich, unsere Torten sind ganz frisch. Ich bringe Ihnen sofort ein neues Stück."

"Nein, nein, um Gottes Willen, nicht wieder diese Schwarzwälder Sahnetorte, die ist doch sauer."

"Möchten Sie ein Stück Buttercremetorte?"

"Aber gerne, wenn die nicht auch schon sauer ist, gerne!"

Ein großes Stück Buttercremetorte steht nun vor ihm, Paul sagt nichts mehr, ist dabei, das Stück Torte zu vertilgen, schiebt sich die letzten Bissen in den Mund, kaut wie auf einem harten Stück Brot, obwohl ihm die lockere Torte zwischen den Zähnen zerschmelzen müsste. In diesem Moment bemerkt sie Oskar, der aufwacht, sich auf die Beine stellt und zu quengeln beginnt.

"Du kleine Nervzicke, gib Ruhe", faucht Lena.

Der müsse vielleicht mal Pipi machen, meint Paul, der noch ein Stück Buttercremetorte im Mund hat, an dem er sich so sehr verschluckt, dass sie ihm ein paar Mal auf den Rücken klopfen muss, bevor sie aufsteht.

"Wo willst du hin?"

Mit dem Zeigefinger deutet sie auf die Toilette, durchquert einen langen Gang, der zu einer Tür führt. Auf dem Rückweg schaut sie in den großen Spiegel, der zwischen zwei Truhen auf dem Flur hängt und der zwar frisch geputzt aussieht, ihr Gesicht aber so verzerrt wiedergibt, dass es sie vor ihrem eigenen Anblick schaudert. Der Spiegel lügt, stöhnt sie, es ist einer dieser komischen Spiegel, die alles verzerren.

Als sie an den Tisch kommt, steht Paul bereits im Mantel und tänzelt um den Stuhl. Mit der Straßenbahn, die nur noch einen klapprigen Wagen hat, geht es zurück nach Hause, und wie schon bei der Hinfahrt, beginnt Paul zunächst zu schlummern, was schnell in ein störendes Schnarchen übergeht.

"Siehst du dort drüben das Goethehaus?"

"Na klar", sagt sie nur und wundert sich, dass er plötzlich aufgewacht ist. Mit dem "Glockenschlag zwölf", so sagt es Goethe in "Dichtung und Wahrheit", sei er hier zur Welt gekommen. Und hier habe er auch den "Götz von Berlichingen", den "Urfaust" und die "Leiden des jungen Werther" geschrieben, erklärt ihr Paul in einem respektvollen Ton und befeuchtet dabei von Zeit zu Zeit die Lippen.

"Das ist ein großer Künstler gewesen."

"So etwas Ähnliches, auf jeden Fall eine herausragende Persönlichkeit."

"Dort!" Sie deutet auf ein halbverfallenes Haus?

"Das sieht ja schrecklich aus."

"Früher war das mal ein besonderes Haus, ein Freudenhaus, heute wird es als Getreidespeicher genutzt", meint Paul und in diesem Moment zuckt ein heller Blitz aus den tief hängenden Wolken.

"Sehr freudig sehen die Männer aber nicht aus, die die schweren Säcke auf dem Rücken tragen."

Er beginnt zu lachen, klopft ihr liebevoll auf die Schulter. "Sag mal, Lena, weißt du überhaupt, was ein Freudenhaus ist?"

"Aber natürlich weiß ich das", schnaubt sie im Brustton der Überzeugung.

Auf dem kleinen Platz, wo sich hübsche alte Gebäude aus dem eintönigen Häusermeer schälen und der Eintönigkeit der Großstadt trotzen, lässt sich der Glanz dieser alten und reichen Patrizierstadt noch erkennen. Beide beobachten die Wintersonne, wie sie langsam versinkt, der sich neigende Tag das Licht verdrängt und in die Dämmerung übergeht. Nervös summen einige Mücken, die sich trotz der Temperaturen schon hervorwagen.

Wieder zu Hause angekommen, läuft ihnen im Treppenhaus die Hausmeisterin über den Weg. Eine Walküre von Frau, in knallroten Gewändern und mit wallendem Haar. "Aha, die zwei Turteltäubchen aus dem ersten Stock," kichert sie ihnen im Vorbeigehen zu.

Paul verzieht das Gesicht, ringt nach Luft, ist so erschrocken, dass es ihm für Augenblicke die Sprache verschlägt, obgleich er sonst ein eher schlagfertiger, sogar sprachlich kreativer Mensch ist.

"Sag mal, wieso meint die denn, wir seien zwei Turteltäubchen, die hat doch was an der Erbse."

"Weiß ich doch nicht, was in die gefahren ist", erwidert Paul flüsternd und noch immer leichenblass, hastet wie ein Gaul im schnellen Galopp die Treppen hinauf, sodass sie ihm kaum folgen kann und immer wieder stehen bleibt.

"Hast du den Mann im Ledermantel gesehen?"

"Natürlich, ein komischer Kerl. Sommer wie Winter trägt der diesen Mantel, ist der derzeitige Liebhaber der Hausmeisterin."

"Aber er ist sehr nett und grüßt immer freundlich, wenn er mich sieht", stellt Lena fest.

"Ein komischer Kauz, man munkelt, er sei bei der Kripo oder sogar der Gestapo."

Sie bemerkt die Angst in seinen Augen und fühlt mit ihm, denn für Augenblicke verschwindet der sonst so starke Paul und wirkt eher hilflos.

"Nein, das glaube ich nicht. Die bei der Geheimen Staatspolizei würden niemals so freundlich grüßen."

"Lena, wer hat dir denn diesen Mist erzählt?"

"Haben die neulich in der Schule gesagt."

Paul schaut nachdenklich aus dem Küchenfenster, denn dieser Mann und die seltsamen Worte der Hausmeisterin beunruhigen ihn noch immer.

"Mach dir wegen der Hausmeisterin keine Sorgen, die hat oft so blöde Sprüche drauf und ihr Liebhaber ist keiner von der Staatspolizei, ganz sicher nicht, sonst würde der nicht so freundlich sein", versucht sie Paul zu beruhigen. Der aber lässt sich nicht besänftigen, meint, diese Zicke und der Typ würden ihn noch um den Schlaf bringen, geht an den Küchenschrank, greift sich im Vorbeigehen eine halb volle Flasche Apfelkorn, setzt sie an den Mund und lässt den Schnaps durch die Kehle rinnen. Lena ist längst aus dem Raum gegangen und bekommt von seinem plötzlichen Durst auf Apfelkorn nichts mit.

Der Affe

Ein unangenehmes, ja schreckliches Geräusch fährt durch die Stille, als der Wecker so früh am Morgen bimmelt. Das Erste, was ihr einfällt, ist diese blöde Schule. Wie gerne hätte sie noch ein bisschen geträumt, von Oskar, einem eigenen Garten mit Äpfeln und Birnen und natürlich von Paul.

"Na gut, es ist, wie es ist", murmelt sie, nun munterer geworden.

Als sie in die Küche kommt, ist niemand da. Stattdessen findet sie einen Zettel, auf dem eine dick geschmierte Butterstulle ruht. Der Hund sei schon Gassi gewesen, steht darauf in fast gemalten Buchstaben, die zum Ende der Zeile immer kleiner werden. Beiläufig lugt sie aus dem halb geöffneten Fenster. An einem hohen Mast auf der gegenüberliegenden Straßenseite hängen schlapp die Fetzen einer Hakenkreuzfahne, die der Wind so zugerichtet hat. Kein schöner Tag, kein schöner Gang, eigentlich hasst sie diese Schule, die zwar nur einige Steinwürfe von hier entfernt liegt, ihr aber trotzdem so unnahbar und fern vorkommt. Im Grunde hat dieser Weg unter großen, schlanken Bäumen etwas Entspannendes, es ist aber der Schulweg, der zur Mühe wird, je näher sie dem Gebäude kommt. Obwohl sie kein intellektuelles Naturtalent ist, lernt sie gerne, auch fällt ihr das Lernen nicht schwer, nur diese Schule mag sie nicht. In Gedanken versunken spricht sie Worte vor sich hin, sagt sie nicht laut, will niemand sein, der laute Selbstgespräche führt, so wie es die einsamen Menschen tun, mit denen niemand mehr redet. Ihr Kopf beginnt zu schmerzen, sie spürt einen undefinierbaren Druck hinter der Stirn, ist sich sicher, dass das etwas mit der Schule zu tun haben muss. Nicht nur der Zaun, auch das Gebäude dahinter, wirkt wie eine unüberwindbare Mauer, vor der sie so gerne Halt gemacht hätte, lieber wieder nach Hause gelaufen wäre.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Sehnsucht einer Stieftochter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Sehnsucht einer Stieftochter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Anna-Sophie Wagner - Stationen einer Liebe
Anna-Sophie Wagner
Anne-Kathrin Wagner - Maiglöckchen sind …. giftig
Anne-Kathrin Wagner
Anna Katharina Bodenbach - Kurzgeschichten Band I
Anna Katharina Bodenbach
Ann-Kathrin Speckmann - Beginn eines Piratenlebens
Ann-Kathrin Speckmann
Ann-Kathrin Speckmann - Der Traum von New Providence
Ann-Kathrin Speckmann
Ann-Katrin Nickel - Love connects
Ann-Katrin Nickel
Anna Katharina Bodenbach - Der Seelenhandel
Anna Katharina Bodenbach
Erotik-Hypnotiseurin Aimée - Sex-Abenteuer einer Erotik-Hypnotiseurin
Erotik-Hypnotiseurin Aimée
Ann-Katrin Fett - Briefe aus dem Krieg
Ann-Katrin Fett
Anne Stuart - Shadows At Sunset
Anne Stuart
Отзывы о книге «Sehnsucht einer Stieftochter»

Обсуждение, отзывы о книге «Sehnsucht einer Stieftochter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x