Wolf-Rainer Seemann - Mit blossen Händen

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Über Nacht ist Harrys Leben zu einer einzigen Katastrophe geworden. Weil er die Mitarbeit bei einem Waffendeal verweigert, entführt der Waffenhändler und ehemaliger Schulfreund Zach Harrys Sohn. Um den Sohn zu retten, muss er gegen all seine Prinzipien verstoßen und findet sich plötzlich zwischen den Räder nuklearer Weltpolitik wieder. Nur die Liebe einer Frau könnte das freigesetzte Böse in ihm wieder einfangen. Der Preis dafür wäre sein Sohn!
Aber leider sind die Gefahren und Notausgänge, die wir kennen, selten die, die uns erwarten…
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten.

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„Triage“, denkt Feldkamp. Man kümmert sich um die, die eine Überlebenschance haben, die andern lässt man sterben. Hin und wieder meint Feldkamp hinter dem Hügel ein Flupp Flupp zu hören. Aber vielleicht täuscht er sich ja.

Er kann es nicht lassen und bindet einem Schwerverletzten den Oberarm ab, weil er sonst verbluten würde. Jemand brüllt ihn an, den er nicht verstehen kann.

„Ich bin Chirurg“, ruft Feldkamp und deutet auf seine Brust. „German Surgeon. May I help you?“

Irgendjemand spricht Deutsch und schiebt ihn in eines der Zelte. Hier stinkt es nach fauligem Fleisch und geronnenem Blut. Amputierte Gliedmaßen ragen aus Eimern heraus und ziehen Fliegen an. Von Sterilität keine Spur. Not ist hier ein Euphemismus. Er kennt die Bilder, er kennt die Gerüche. Jemand wirft ihm Gummihandschuhe zu, die in Deutschland seit zwanzig Jahren nicht mehr verwendet werden, oder die nach hier verkauft wurden.

Ehe er sich’s versieht, steht er an einem der provisorischen Operationstische und assistiert einem Kollegen bei der Teilentfernung eines Dickdarmes. Feldkamp ist Neurochirurg. Bauchchirurgie ist wie Starkstromtechnik im Vergleich zur filigranen Schwachstromtechnik der Neurochirurgie. Doch Feldkamp erinnert sich wieder an seine Ausbildung. Im Nu skelettiert er die Gefäße des Mesenteriums, sodass der Kollege dieses gefahrenlos durchtrennen kann. Plötzlich ragt ihnen etwas Spitzes entgegen. Dem Mann ist ein schrapnellähnlicher Gegenstand in den Bauch gedrungen.

Später operiert Feldkamp eine Halsschlagader und einen offenen Knochenbruch. Er bemerkt nicht, dass es Nacht und wieder Morgen geworden ist. Er hat vierzehn Stunden lang operiert, ohne das Vergehen der Zeit zu bemerken. Man muss ihn vom OP-Tisch wegziehen, weil Zach es befohlen hat.

Wie kann ich mich jetzt noch um deutsche Luxuspatienten kümmern, wo sich hier das Leid bergeweise stapelt?, denkt Feldkamp.

Man schleppt ihn in Zachs Hütte, wo ein riesiges Festmahl aufgetischt wurde.

Nelly van Eid schiebt sich vor den Schrecken, den er hier sieht. Mit einem Mal fühlt er das Alter. Damals war sie eine sechsjährige Göre mit einem russischen Akzent, hart wie Zwieback. Jetzt ist sie Abteilungsleiterin beim BND! Unfassbar! Er lacht still vor sich hin und schüttelt unbewusst den Kopf. Er wäre ihr gerne begegnet, doch nicht unter diesen Umständen. Er fühlt, wie die Erinnerung an Nellys Mutter ihn im Nacken bis ins Halsmark kribbelt. Schade, es hätte anders kommen sollen.

Feldkamp ist aufgrund der chaotischen Umstände gezwungen, in Zachs Holzhütte zu Abend zu essen. Beinahe schämt er sich vor den Beobachtern, die ihn nicht aus den Augen lassen. Sie gehören sicher zu Zachs Leibwächtern. Die drei Türsteherfiguren stehen stumm an die Holzwände gelehnt, die Hände, wie in der Kirche, vor ihrem Geschlecht gefaltet.

Als Vorspeise gibt es mehrere Variationen des Sabzi Khordan und Shahat, das sind riesige Platten mit verschiedenen grünen Kräutern. In mehreren Tontöpfen liegen Käsebarren aus Ziegenkäse, Panir sowie das typische Fladenbrot Nane lavash, in das die Kräuter mit einer rahmigen Soße eingerollt werden. Ferner süß und sauer zubereitete Hühnchen, Rindfleisch in allen Variationen, Gemüse, Fisch, Kaviar, Muscheln und perlendes Rosenwasser gegen den Durst.

Es ist ein Essen, das für eine Armee reichen würde. Feldkamp bietet den Bodyguards an, mitzuessen, doch diese lehnen mit einem kurzen Kopfschütteln ab. Zach beobachtet ihn mit steifem Hals durch die offene Türe.

„Es ist gut, dass du einmal den Mund halten musst, Wolfgang“, sagt Feldkamp kauend. „Das Essen ist erste Klasse, wirklich! Du hast schon immer Stil gehabt. Davon schwärmt Pergola seit dreißig Jahren. Was sie damit sagen will, ist, mit dir verglichen zu werden, ist, wie übers Wasser laufen zu müssen. Das war immer schon so. Damals, als du in Diskos ein Mädchen nach dem anderen abgeschleppt hast, war ich dein Resteverwerter.

Und im Ersten Golfkrieg, am vierten April in As-Shoibiyah bei Basra, weißt du noch? Thor mit seinen Norwegern und ich haben, wie an jedem gottverdammten Tag, Leichen in deine Kühlcontainer packen müssen, aber du hast einen Peilsender am einzigen russischen Militärflugplatz angebracht. Um 10 Uhr 43, ich weiß es noch genau, kam das iranische Geschwader und hat vierzig MiG-21 am Boden zerstört. Während wir Saddam Husseins Leichen eingesackt haben, hast du für den Iran spioniert. Ohne jenen Luftangriff gäbe es heute kein Ajatollah-Regime, weil die Iraker den Krieg gewonnen hätten.“

„Tammuz!“, krächzt Zach.

„Ja richtig, ich vergaß! Den israelischen Luftangriff auf Tammuz – 1981 – hatten sie auch deinem Peilsender zu verdanken. Du hast die Israelis zu Husseins Kernkraftwerk geleitet und es von ihnen zerstören lassen. Ohne dich wäre der Irak heute Atommacht und den Iran gäbe es nicht mehr. Irgendwie hast du die Welt verändert. Das war nicht unbedeutend für deine zwanzig Jahre.“

„Deswegen bin ich auch ein Sardar, ein Held, und du nicht!“, grinst Zach. „Es ist ein Treppenwitz, dass mein sechster Halswirbel ausgerechnet von den Israelis gebrochen wurde. Die haben mit einem modifizierten Stuxnet unsere Zentrifugen zum Explodieren gebracht!“

„Hm“, macht Feldkamp. „In deinem Job gibt es eben keine dauerhaften Freundschaften.“

„Du, Harry, bist ein Freund. Und als Freund bitte ich dich noch einmal um deine Hilfe. Das gesamte verdammte Risiko tragen wir. Du musst nur mit einer BND-Agentin schlafen.“

Feldkamp lacht vor sich hin und fühlt sich als Zu-kurz-Gekommener. Verglichen mit Zachs aufregendem Leben ist sein wohlanständiges nicht mehr als ein verklemmter Pups.

„Ich bin nicht dein Freund! Ich habe niemanden getötet oder ins Unglück gestürzt und ich kann auch nicht auf Befehl eine Frau aufreißen. Wir leben in verschiedenen Wertewelten“, ruft er Zach zu. „Verschone mich mit deinen kriminellen Machenschaften. Ja, du bist der große Krieger, du hast sogar Victor Bout den Amerikanern ans Messer geliefert. Du bist hier ein Sardar. Von mir aus. Aber lass mich außen vor. Behalt dein Blutgeld, ich will es nicht.“

Feldkamp ist aufgestanden und wirft Zach fünfzig Euro auf die Bettdecke. „Fürs Essen. Ich will dir nichts schuldig bleiben. Wenn du mich bitte nach Hause bringen lässt, das wäre mir das Entlohnung genug.“ Er will nicht mehr bis Sonntag bleiben, er will sich nicht korrumpieren lassen, er will einfach nur weg von Zach.

Mit einem Raubtierblick, der jede Bewegung seines Opfers mit einem inneren Angriffsplan abgleicht und diesen gegebenenfalls auf eine günstigere Gelegenheit verschiebt, macht Zach eine lässige Entlassbewegung. Während Feldkamp zum Behelfsflugplatz geleitet wird, führt Zach ein Ferngespräch. Einer seiner Bodyguards hält das Handy an Zachs Ohr:

„Nein, er lehnt alles ab – ja, die übliche Jesus-Christus-Moral“, sagt Zach hustend. „ja, das volle Programm, wie abgesprochen – nein, ich werde mich selbst um Pergola kümmern.“

Absturz

Als Feldkamp am Montagmorgen, dem 23. Januar, den Haupteingang des Ignaziuskrankenhauses betritt, begrüßt er wie immer Frau Schmidt an der Pforte mit Handschlag. Pforte und Lager sind extraterritoriale Gebiete in einem Krankenhaus. Die Pforte ist die Nabelschnur zur Realwelt, der Lagerist deren Zwischenhändler. Ohne diese beiden hängt ein leitender Arzt ziemlich in der Luft.

„Guten Morgen, Herr Doktor!“, lächelt die Schmidt etwas gezwungen. „Schön, dass Sie wieder im Lande sind.“

Seine Sekretärin Erna Mahler ist seine Nabelschnur zur Klinikwelt. Alles, was die Klinik betrifft, erfährt er von ihr. An der Mahlerin gehen weder Tratsch noch Gerüchte vorbei. Sekretariate sind Sammelbecken von Gerüchten, und Gerüchte bedeuten Macht. Der Trichter aller Klinikgerüchte ist die Röntgenabteilung, weil dort jeder Patient irgendwann einmal durchmuss und sich das Personal dort erfahrungsgemäß trifft. Frau Mahler pflegt deshalb ihre Verbindungen nach dorthin.

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