Wolf-Rainer Seemann - Mit blossen Händen

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Über Nacht ist Harrys Leben zu einer einzigen Katastrophe geworden. Weil er die Mitarbeit bei einem Waffendeal verweigert, entführt der Waffenhändler und ehemaliger Schulfreund Zach Harrys Sohn. Um den Sohn zu retten, muss er gegen all seine Prinzipien verstoßen und findet sich plötzlich zwischen den Räder nuklearer Weltpolitik wieder. Nur die Liebe einer Frau könnte das freigesetzte Böse in ihm wieder einfangen. Der Preis dafür wäre sein Sohn!
Aber leider sind die Gefahren und Notausgänge, die wir kennen, selten die, die uns erwarten…
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten.

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Unter den Augen iranischer Kollegen, die eigens für diese Operation angereist sind, schält er die Trümmer des geborstenen sechsten Wirbelköpers sowie die obere und untere Bandscheibe aus ihren Lagern aus. Zachs Halswirbelsäule hat nun keine Verbindung mehr mit der Brustwirbelsäule. Der Kopf wird in diesem Bereich nur noch vom Muskelmantel gehalten. Die geringste Bewegung könnte Zach enthaupten. Die Ärzte um ihn herum stöhnen hinter ihrem Mundschutz auf.

Die Türe wird aufgerissen. Lärm, Schreie und Dieselgeruch dringen in die Hütte. Ärzte und Assistenten zucken zusammen und scharen sich um den zum Operationsgebiet umgebauten Küchentisch. Jemand ruft: „Schützt den Sardar ! Schützt den Helden!“ Feldkamp klopft einem der Assistenten mit dem Skalpell auf die Finger, weil diese schreckhaft zittern. Feldkamp ist fokussiert und bekommt von alldem nichts mit.

Schließlich bringt er noch das Knochenmark des zerstörten Wirbelköpers in die obere und in die untere Wirbelkörperbegrenzung von Nummer fünf und sieben ein, damit der Titandistraktor hier schneller einwachsen kann. Dann zwängt er den Distraktor in die Lücke zwischen dem fünften und dem siebten Halswirbelkörper und pumpt ihn, wie bei einem Wagenheber, in die entsprechende Länge. Endlich verhaken sich Zangen in der Unterkante des fünften und der Oberkante des siebten Halswirbelkörpers. Auf die künstliche Verplattung zur zusätzlichen Stabilität muss er verzichten, da im Operationsset die Platte fehlte.

Er blickt auf die Uhr. Viereinhalb Stunden Operationszeit. Deutlich länger als zu Hause. Seine OP-Kleidung ist durchgeschwitzt, sie sind hier in der Wüste und es gibt keine Klimaanlage. Das Zunähen des Operationsgebietes überlässt der den iranischen Kollegen, die diese niedere Kärrnerarbeit aber nicht gewohnt sind. Feldkamp bemerkt erst an der ablehnenden Haltung seiner Kollegen, dass er auf fremdem Boden operiert hat. Im Iran ist der Arzt noch ein Gott, den man nicht mit dem Zunähen des Operationsgebietes behelligt. Wie nach einem überlangen Film versucht er seine Sinne wieder an der Wirklichkeit auszurichten. Er muss schnellstens zurück, denkt er.

„Es ist alles in Ordnung“, sagt Thor ungewohnt freundlich. „Brauchst erst nächste Woche zurück in Deutschland zu sein.“

Er deutet auf eine kleine Kammer, in der ein Bett für Feldkamp gerichtet ist. Ohne sich auszuziehen fällt Feldkamp auf das Feldbett und ist mit dem Aufschlagen des Kopfes auf dem Kissen eingeschlafen.

Feldkamp fühlt sich wunderbar erfrischt, als er nach zwölf Stunden Schlaf Zach in seiner Einzelzelle besucht. Über das untere Bettende ragen Zachs Füße heraus. Die linke Kleinzehe fehlt. Jeder Quadratzentimeter an Zach ist Erinnerung.

„Nicht jede Zelle ist ein Gefängnis“, krächzt Zach und versucht ein Lächeln, das aber nicht recht gelingt.

Ja, Zachs Gesichtszüge sind gealtert, stellt Feldkamp fest. Falten wie Canyons durchziehen die Wangen, obwohl Zach weder trinkt noch raucht. Vielleicht ist vorzeitiges Altern der Preis der Angst eines Waffenhändlers, denkt Feldkamp. Oder es sind die Frauen, die ihn fertigmachen?

Er weiß von Zachs vier Frauen. Seine Hauptfrau Swita lebt in Teheran. Sie ist die Tochter eines ehemaligen Ministers des Schah-Regimes. Eine Nebenfrau lebt in Marrakesch, die andere in Algier. Nur Feldkamp kennt Zachs vierte Frau, die mit ihren drei Söhnen in Deutschland lebt. Nicht einmal Swita weiß von ihr.

„Sechs Wochen Bettruhe“, sagt Feldkamp kurz angebunden.

„Wie geht es unserer seidenweißen Pergola? Muss sie den Abstand zwischen Mund und Flaschenöffnung immer noch mit Daumen und Zeigefinger abmessen, wenn sie aus der Flasche trinken will?“

„… und später nur mit Halskrause, ein bis eineinhalb Monate lang.“

„Dir steht das Alter jedenfalls besser als mir. Aber sicher wissen das deine OP-Schwestern und Ärztinnen auch besser als ich, gell?“

„Bevor du die Halskrause ablegst, will ich dich nochmal sehen.“

„Können wir eigentlich noch normal miteinander reden oder behalten wir das Rückwärtsgequatsche bei, Harry?“, hustet Zach wütend.

„Ich will nur weg von hier.“

„Zweihunderttausend Dollar, wenn du bis Sonntag bleibst. Damit hast du die Spielschulden deines Sohnes Tankred mit einem Schlag vom Hals.“

Feldkamp zieht scharf die Luft ein. Er riecht Medikamente, Urin und Holz. Sonntag wäre übermorgen. Woher weiß Zach von Tankreds Spielschulden? Egal, er kann für zweihundert Riesen einen Tag seines Lebens opfern. Genau genommen wäre es eine angemessene Bezahlung für eine abgewendete Querschnittslähmung und den Fick mit meiner Frau, denkt er. Er kann sich ein Leben ohne Tankreds Spielschulden schon nicht mehr vorstellen. Unter jedem Dach ein Ach …

„Du kannst mir das mit Pergola nicht verzeihen“, stellt Zach betrübt fest.

„Würdest du mir dasselbe mit Swita verzeihen?“

„Och Harry, die Polygamie hat so ihre speziellen Vorteile. Da fällt so ein falscher Stecker in der Büchse kaum auf. Du kannst dir übrigens zu den zweihunderttausend noch eine Million dazuverdienen, wenn du mir bei einem Transport hilfst“, sagt er verschwörerisch, als ginge es um die Lieferung wertvoller antiquarischer Bücher. Feldkamp liebt diese alten Schinken, das weiß er.

Zachs Stimme wird heiser, weil Feldkamp den Nervus Recurrens während der Operation malträtiert hat. Geschieht ihm recht, denkt der.

„Du bist so ekelhaft wie immer. Ich will gar nicht wissen, worum es geht. NEIN .

„Worum? Um Waffentransport natürlich!“, versucht Zach zu lachen. „Dieses Mal quer durch Russland nach Wladiwostok und von dort via U-Boot in den Persischen Golf und dann zu uns in den Iran. Das ist ein verzweifelt langer und gefahrenvoller Weg. Deshalb sollst du eine BND-Beamtin für mich aushorchen. Der BND ist gut vernetzt, wenn es um Proliferation und Waffen geht“, fährt Zach unbeirrt fort. Er blickt Feldkamp spöttisch an, weil er dessen Reaktion schon vorausgesehen hat. Er kennt Harry seit ihrer Kindheit und er weiß, wie man ihn triggern kann.

„Es geht um die Leiterin der Abteilung PW, Proliferation und Waffenhandel, im BND. Sie heißt Nelly van Eid. Klingelt es da bei dir?“

Nelly van Eid, die sechsjährige Tochter der Sergejewa Eiderowa. Sie waren Aussiedlerinnen, die anlässlich des Staatbesuches von Leonid Breschnew bei Helmut Schmidt im November1981 in den Westen ausreisen durften. 1982 traf Sergejewa mit ihrer sechsjährigen Tochter Nelly in Freiburg ein. Feldkamp besorgte ihr einen Job bei Didi Maier, dem Erdbeerplantagenbesitzer. Da waren Zach und Pergola schon zusammen. Hätte er doch damals die erheblich ältere Sergejewa genommen, dann hätte er jetzt eine Tochter beim BND und keinen aufsässigen Sohn in Spielcasinos. Doch dann wäre die Sergejewa heute sechsundsechzig und er achtundvierzig. Das wäre auch nicht gut gegangen.

„Du hast sie ja nicht alle!“, schnaubt Feldkamp empört und eilt nach draußen. Er ist kein Freund von frischer Luft, doch jetzt ...

Draußen ist es erheblich kühler als drinnen. Er saugt gierig die frische Luft in die Lungen. Ohne Unterlass werden Schwerverletzte aus dem Berg geholt. Innerhalb weniger Tage hat sich eine kleine Zeltstadt entwickelt, in der operiert, betreut, gestorben und überlebt wird. Was ist hier geschehen, fragt er sich. Was meinte Thor mit westlichen Medien? So ein Berg explodiert doch nicht von alleine. Seine professionelle Neugier und das Leid, vor dem er sich nicht verschließen kann, treiben ihn zum Ort des Unglücks. Es sind vorwiegend Männer, die anderen Männern helfen.

Sanitäter tragen Verletzte auf Bahren und eilen im Laufschritt oder schlängeln sich mit ihrer Last zwischen gestikulierenden Soldaten hindurch zu Zelten, vor denen sie die Verletzten mitunter einfach aus der Bahre kippen. Hier stapeln sich schreiende Schwerverletzte. Hin und wieder kommt ein Arzt und markiert sie mit einem wasserfesten Edding auf der Stirn. Die mit den roten Kreuzen auf der Stirn werden später hinter einen Sandhügel gebracht. Das sind offenbar diejenigen, denen man nicht mehr helfen kann.

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