Christoph Wagner - Waldesruh

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Aufruhr in Waldesruh. Vor zehn Jahren als Mörder verurteilt, kehrt Wolfgang Maurischat in sein so idyllisches Heimatdorf im Odenwald zurück. Doch er hat nie gestanden, sondern beteuert bis heute seine Unschuld.
Kaum ist er zu Hause, gibt es einen Mordanschlag auf seinen Vater.
Wenig später verschwindet ein kleines Mädchen. Entführer fordern eine Million.
Hauptkommissar Travniczek und seine Kollegen von der Mordkommission Heidelberg sehen sich einer Mauer des Schweigens gegenüber. Nur einer bittet in einem anonymen Brief um Hilfe: «Hier herrscht die Hölle!»
Was hat das mit dem Multimillionär Ansgar Schittenhelm zu tun, der in einer wie ein Hochsicherheitsgefängnis gesicherten Prachtvilla wohnt?
Und welche Rolle spielt der kauzige Kunstmaler Pietro Mostacci?
Doch dann ist alles ganz anders. Grausamer, als man es sich je hätte vorstellen können.

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Travniczek atmete geräuschvoll aus und senkte den Kopf. Natürlich hatte Bernhard recht, aber er fürchtete, wieder alles falsch zu machen.

„Aber sie will ja auch mit mir nichts mehr zu tun haben. Wie soll das dann gehen?“

„Ich glaub, du überschätzt das. Wenn du ihr jetzt signalisierst, du holst sie da raus, ist euer Problem vom Tisch.“

„Hast du mit ihr schon darüber gesprochen?“

„Logo.“

„Und?“

„Du bist nicht das Problem. Sie will weg, hierher, je früher, je lieber. Denn sie liegt ja auch mit Mutter ständig im Clinch. Kein Wunder, wenn die ihr nicht glaubt. Aber sie will auch ihre Freunde in München behalten. Es geht da wohl besonders um einen. Aber als ich versucht hab, ihr ganz nüchtern klarzumachen, dass sie beides gleichzeitig nicht haben kann, ist sie heulend auf ihr Zimmer gelaufen. Pubertät eben.“

„Und danach? Hast du sie zur Vernunft bringen können?“

„Nichts danach. Das war gestern Abend. Und heute früh bin ich weg. Ich hab sie nicht mehr gesehen.“

Tagebuch - 28.12.

Vater ist heute ganz wütend nach Hause gekommen. Außerdem hatte er wieder getrunken. Er hat nicht gesagt, warum er so wütend ist. Das sagt er nie. Er hat mich gepackt und mit auf sein Arbeitszimmer genommen. Ich mußte mich ausziehen. Dann hat er mich mit seinem Gürtel geschlagen, auf den Rücken und auf den Hintern. Ich habe versucht, nicht zu schreien, denn ich weiß, dann schlägt er mich noch mehr. Ich habe die Zähne zusammengebissen. Dann war er erschöpft. Mama hat mich danach sehr traurig angeguckt. Aber geholfen hat sie mir nicht. Denn wenn sie mir helfen will, schlägt er sie auch.

1 https://www.youtube.com/watch?v=otdayisyIiM

2In den zwei Bänden des Wohltemperierten Klaviers fasst Bach jeweils eine Folge von 24 Präludien und Fugen in allen 24 Tonarten unseres Tonsystems zusammen. Es gehört zu den wichtigsten Werken der Klavierliteratur und wird oft als das „Alte Testament der Klaviermusik“ bezeichnet.

3Siehe Travniczeks dritten Fall in Heidelberg: „Metastasen eines Verbrechens“

4Die zitierten Lieder stammen aus dem Zyklus „Winterreise“ von Franz Schubert.

Dienstag, 30. Dezember 2014

6

Das Wetter hatte sich über Nacht gedreht. Nach mehreren Tagen Dauerschneefall schien die Sonne vom klarblauen Himmel und tauchte die Stadt in eine so nur selten zu sehende weiß glitzernde Pracht.

Travniczek kam nach seinen freien Tagen wieder ins Präsidium, fand aber keine Arbeit vor, die nicht bis nach Neujahr hätte warten können. Er musste schmunzeln bei dem Gedanken, dass die Mörder und Totschläger zwischen den Jahren wohl auch Pause machten. So plauderte er längere Zeit mit seiner Sekretärin Melissa Siebert darüber, was sie Schönes an Weihnachten gemacht hätten. Sein Kollege Michael Brombach hingegen saß einsilbig am Computer und arbeitete verbissen irgendwelche alten Sachen ab. Travniczek ließ ihn in Ruhe, denn er hatte gemerkt, dass er schlechtgelaunt war. Kurz vor Weihnachten war wohl eine Beziehung, die hoffnungsvoll begonnen hatte, wieder in die Brüche gegangen. Und das war nicht die erste.

Martina Lange, die auch zum Team gehörte, war noch eine Woche in ihrem alljährlichen Taucherurlaub auf den Seychellen.

Schon vor dem Mittagessen ging er wieder nach Hause, Überstunden abfeiern, wie er Brombach beim Verlassen des Büros zurief, wobei „abfeiern“ die Sache nicht ganz traf. „Minimal reduzieren“ wäre zutreffender gewesen.

Im Laufe des Vormittags hatte er bereits unauffällig die Akte Maurischat aus dem Archiv geholt. Die wollte er zu Hause in Ruhe durchsehen. Aber da seine Nachbarn immer noch alle in Urlaub waren, musste er einen Teil des freien Nachmittags unbedingt nutzen, um noch einmal ausgiebig Klavier zu spielen.

Die große Schubertsonate, die er tags zuvor gespielt hatte, wollte er jetzt weiter studieren. Als Fünfzehnjähriger hatte er sie bei einem Klavierabend mit Svjatoslav Richter 1gehört. Das hatte ihn so erschüttert, dass er mehrere Tage nicht in die Schule gehen konnte. Seitdem hatte er sie immer mal wieder oberflächlich durchgespielt, aber nie gewagt, tiefer in ihre Geheimnisse einzudringen. Er fürchtete sich vor der Wucht ihrer Emotionen.

Zu Hause angekommen setzte er sich sofort ans Klavier und begann zu spielen. Am Ende des ersten Teils des ersten Satzes 2brach er ab und verfiel in Nachdenken. Er wollte Schubert auf die Spur kommen. Wie ließ er diese ganz spezielle intensive Gefühlswelt entstehen, diese Mischung aus eigentlich Unvereinbarem: tiefste Traurigkeit mit schon fast überirdischer Freude, unendliche, unstillbare Sehnsucht nach Leben, Verzweifeln an der Wirklichkeit und dann immer wieder diese tiefe Angst?

Schon am Vortag war er sich über den ersten Abschnitt klargeworden: Einer Melodie, in der, wie er fühlte, Schubert akzeptierte, dass das Leben vorbei war, folgte eine Entwicklung, die Neues erwarten ließ, aber stattdessen nur zu einer Bekräftigung des schon Gesagten führte. Doch dann eine wahre Eruption: Unvorbereitet brach ein geradezu mystischer Klang 3in die Musik ein, der alles bisher Gesagte radikal in Frage stellte. Daraus entstand durch hämmernde Tonwiederholungen, brutale Akkordschläge, Steigerung ins Fortissimo für Sekunden höchste Dramatik, die die Schönheit der Musik buchstäblich zerschlug, mit geballter Wucht eine dicke Mauer zu durchbrechen schien und den Spieler in die Welt einer völlig abseitigen Tonart (ges-Moll) warf.

Tiefer kann man gar nicht fallen, fand Travniczek und staunte, wie Schubert eine Welt des Ungewissen entstehen ließ: Ganz leise erklangen gleichzeitig zwei verschiedene Melodien. Die eine suchte mit ihren ständig aufsteigenden Linien endlich wieder Lebensfreude, doch die absteigende zweite Linie verharrte in resignierender Apathie. Und in diesen Passagen wechselte die Musik dann wie ein Chamäleon ganz unmerklich ihre Farbe 4und er meinte plötzlich in hellem Licht zu stehen, so als ob ein Bergsteiger beim Aufstieg durch eine Regenfront über die Wolken gekommen war ins helle Licht der Sonne.

Hier brach Travniczek ab. Wie konnte ein Mensch angesichts des gewissen, viel zu frühen Todes zu einer so hoch differenzierten Gefühlsdarstellung finden? Denn er kannte das künstlerische Gesetz, nach dem ein Gefühl nur derjenige gestalten kann, der es überwunden hat. Oder kam diese Musik einfach rein aus der Intuition, ohne jede gedankliche Arbeit? Aber wer war dann ihr eigentlicher Schöpfer?

Innerlich aufgewühlt begann Travniczek wieder zu spielen, den ganzen langen ersten Satz.

Dann schlug er die Noten zu, ging in die Küche, um sich einen ordentlichen Kaffee zu kochen. Er wollte jetzt endlich die Akte Maurischat studieren.

Aber noch ehe der Kaffee fertig war, kreisten seine Gedanken mal wieder um sein eigenes Familiendesaster. Bernhards Schilderung der Situation in München hatte ihn bedrückt, aber auch nervös gemacht. Wie sollte er jetzt vorgehen? Er musste endlich den ersten Schritt tun und Julia anrufen. Und wenn sie nicht ans Telefon kam?

Er goss sich Kaffee ein, setzte sich ins Wohnzimmer und öffnete die Akte Maurischat. Er erschrak. Auf der ersten Seite war ein Foto von Berit. Sie sah seiner Julia sehr ähnlich. Natürlich war das Zufall. Dennoch spürte er seinen Puls sehr viel schneller gehen.

Aber warum war ihm dieses fremde Mädchen jetzt plötzlich wichtiger als seine Tochter?

Darüber wollte er aber nicht weiter nachdenken. Er musste jetzt einfach wissen, was es mit dem Fall Maurischat auf sich hatte.

Sei vorsichtig und lies sehr kritisch, forderte er von sich, denn du bist nicht mehr unvoreingenommen. Du hast zu Maurischat spontan Vertrauen gefasst, ohne über den Fall wirklich Bescheid zu wissen. Du hast Mitleid mit dem verzweifelten Vater, hast ihm Hoffnungen gemacht. Aber natürlich könnte es auch sein, dass Maurischat senior einfach nicht imstande war zu akzeptieren, dass sein Sohn tatsächlich ein Mörder ist.

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