Karin Kehrer - Wir sind nur Gast auf Erden

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Wir sind nur Gast auf Erden: краткое содержание, описание и аннотация

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Viktorias Begegnung mit Jonathan stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Denn der einfühlsame Mann hütet ein furchtbares Geheimnis. Sie lässt sich trotzdem auf eine Beziehung mit ihm ein und findet dadurch auch zu sich selbst.
Doch ihr Traum von einem harmonischen Familienleben in ihrem neuen idyllischen Haus rückt in weite Ferne, als sie die Wahrheit über Jonathan erfährt – eine Wahrheit, die unglaublicher ist, als alles, was sie sich vorstellen kann …

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Das alles erzählte Frau Papst bestimmt schon zum dritten Mal, während sie ihr Auto durch den Stadtverkehr lenkte und die vertraute Umgebung aus Jonathans Blickfeld verschwand.

„Leider kann dich deine neue Familie nicht abholen“, sprach sie weiter. „Onkel Paul kommt erst sehr spät von der Arbeit nach Hause und Tante Mina kann nicht Auto fahren.“

Er kannte Tante Mina und Onkel Paul nicht, hatte sie nie gesehen. Sie waren nicht einmal zum Begräbnis seiner Eltern gekommen.

Familienzwist, hatte Papa gesagt.

Jonathan wusste nicht, was das bedeutete. Aber es musste etwas Schlimmes sein, so wie er dabei ausgesehen hatte. Und Onkel Paul hatte Mamas Briefe einfach zurückgeschickt, ohne sie zu lesen.

Während der Fahrt warf Frau Papst ihm ab und zu mitleidige Blicke zu. Jonathan tat so, als würde er sie nicht bemerken, starrte einfach auf die Straße und umklammerte den Käfig auf seinem Schoß, in dem sich Micky befand. Das Tier duckte sich furchtsam in eine Ecke.

Er hätte am liebsten mit Micky gezittert, aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

Du musst jetzt tapfer sein.

Alle hatten das gesagt. Immer und immer wieder. Also versuchte er es.

Je weiter sie fuhren, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er kein Zuhause mehr

hatte.

Vater und Mutter gibt es nicht mehr. Sie sind tot. Gestorben bei einem Autounfall. Es ist meine Schuld. Schließlich habe ich mir gewünscht, dass sie verschwinden sollen.

Nur wegen dem blöden Fahrrad!

Gott ist bestimmt jetzt böse auf mich. Weil ich meine Eltern weggewünscht habe. Gott weiß alles und er hat mich bestraft.

Er lässt mich nicht sterben. Frau Papst fährt ganz langsam.

Es war schon dunkel, als sie das Haus der Klamms erreichten. Sein neues Zuhause lag ziemlich abgelegen auf einem Hügel und Jonathan kam sich nun gänzlich verloren und verlassen vor.

Er zitterte, nicht nur vor Kälte, als er aus dem Auto stieg. Frau Papst holte seinen Koffer aus dem Wagen und läutete an der Tür.

Tante Mina öffnete. Sie war klein und dünn, trug eine bunte Kleiderschürze. Der Geruch von gekochten Kartoffeln drang aus der Küche. Seine Tante reichte ihm eine feuchte, heiße Hand und musterte ihn mit verbissenem Gesichtsausdruck. „Onkel Paul kommt später“, erklärte sie mit leiser Stimme.

Es klang, als wäre sie froh darüber.

Sebastian tauchte auf und starrte ihn neugierig an. Er war mindestens um einen Kopf größer als Jonathan, aber sehr dünn. Sein blasses Gesicht war mit vielen Sommersprossen übersät. Jonathan betrachtete fasziniert seine abstehenden Ohren. Im Licht, das aus der Küche fiel, wirkten sie durchscheinend.

Sebastians blaue Augen musterten ihn. Jonathan mochte diesen Blick nicht, weil er ihm das Gefühl gab, als sähe der große Junge bis in den letzten Winkel seines Körpers. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sebastian hatte sich bereits abgewandt und begutachtete den Inhalt von Jonathans Käfig.

„Oh, eine Maus!“, sagte er lächelnd. Sein Finger bohrte sich durch das Gitter. Micky drückte sich ängstlich in eine Ecke. Ein kleines, weißes Fellbündel, das vor Angst zitterte.

„Sie mag Fremde nicht“, erklärte Jonathan und presste den Käfig schützend an sich.

Tante Mina sagte nichts und warf ihm nur einen ausdruckslosen Blick zu.

Frau Papst strich Jonathan zum Abschied flüchtig über das Haar und das hätte ihn beinahe zum Weinen gebracht. Aber er schluckte die Tränen tapfer hinunter.

Jetzt bin ich ganz allein.

Nach dem Abendessen, das aus Kartoffeln und Spinat bestand, zeigte Tante Mina ihm sein Zimmer. Eine Kammer im oberen Stockwerk, die auf einer Seite noch durch die Dachschräge verkleinert wurde.

Es gab einen Kasten, ein Messingbett und eine Nachtkommode. Eine nackte Glühbirne erhellte nur spärlich das düstere Zimmer.

Jonathan kroch unter die klammfeuchte Decke und starrte auf die Glühbirne, bis seine Augen schmerzten.

„Licht aus!“, fauchte die Stimme Tante Minas vor der Tür. „Wir müssen sparen, jetzt, wo wir noch ein zusätzliches Maul zu stopfen haben!“

Er knipste mit zitternden Fingern das Licht aus. Die Dunkelheit fiel über ihn her wie ein Tier, das seinen dunklen, gefräßigen Schlund aufsperrte, um ihn zu verschlingen.

Er musste doch eingeschlafen sein, denn später weckten ihn laute Stimmen.

Jonathan riss die Augen auf und fand sich im ersten Moment nicht zurecht. Unter der Tür stahl sich ein dünner Lichtfaden in sein Zimmer.

Die Stimmen kamen aus dem Erdgeschoß. Ein Mann und eine Frau. Aber er konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Die Frau kreischte. Etwas polterte zu Boden. Jonathans Herz klopfte wild. Er zog die Decke über seinen Kopf und lag mit angehaltenem Atem ganz still.

Schwere Schritte stampften die Treppe herauf, eine Tür wurde geöffnet und wieder zugeworfen.

Jetzt dröhnte die Stimme im Zimmer nebenan weiter. Und nun konnte Jonathan auch verstehen, was der Mann – es musste Onkel Paul sein – sagte.

„Dummes Weibsstück. Was stehst du da herum? Steif wie ein Besenstiel!“

Die Antwort Tante Minas war nicht zu verstehen.

Daraufhin hörte Jonathan einen dumpfen Schlag und das unterdrückte Stöhnen Tante Minas.

Mit weit aufgerissenen Augen lauschte er in die Dunkelheit. Am liebsten hätte er sich so winzig klein wie Micky gemacht, um unbemerkt verschwinden zu können.

Aus dem Nebenraum war unterdrücktes Schluchzen zu vernehmen.

„Was flennst du? Das hast du dir nur selbst zuzuschreiben!“ Onkel Pauls Stimme hallte durch die dünne Wand und Jonathan glaubte zu spüren, wie auch die Mauer zitterte.

Wieder hörte er merkwürdige Geräusche. Dumpfes Poltern, ein Rascheln. Jonathan bemühte sich vergeblich, dem Ganzen eine Bedeutung zu geben.

Er schöpfte tief Luft. In seiner Brust pochte ein stechender Schmerz. Zu lange hatte er schon den Atem angehalten. Seine Hände krampften sich um die Bettdecke.

Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Krabbelte aus dem Bett, schlich auf die Tür zu, öffnete sie einen Spalt und warf einen Blick auf den Flur.

Vor der Schlafzimmertür kauerte Sebastian. Sein Cousin bemerkte ihn nicht. Der große Junge starrte wie gebannt durch einen Spalt der Tür auf das, was sich darin abspielte.

„Du musst wieder einmal gehörig durchgefickt werden, damit du weißt, wer der Herr im Haus ist!“

Leises Schluchzen.

„Du könntest ruhig ein wenig entgegenkommender sein! Glotz mich nicht so an!“

Onkel Paul keuchte laut.

Sebastian öffnete die Tür noch ein bisschen weiter, um ja nichts zu verpassen.

Jonathan starrte wie betäubt auf seinen Cousin.

Was macht er da? Warum belauscht er seine Eltern? Was tun sie? Und was heißt ficken?

Eine Gänsehaut überrieselte ihn. Es musste auf jeden Fall etwas Schlimmes sein.

Leise schloss er die Tür und schlüpfte in sein Bett zurück. Zog seine Füße an, die sich mittlerweile in eiskalte Klumpen verwandelt hatten.

Aus dem Nebenzimmer war ein rhythmisches Quietschen zu hören, dann leise, unterdrückte Schmerzensschreie.

Jonathan kniff die Augen zu und legte seine Hände auf die Ohren.

Ich will hier weg! Ich will nur hier weg, bitte, bitte!

*****

Am nächsten Morgen wurde er durch die Strahlen der Sonne geweckt, die durch das Fenster fielen.

Minutenlang lag er im Bett und starrte an die Decke. Genau über seinem Kopf war ein Fleck, der aussah wie ein Drache mit riesigem, weit aufgesperrtem Maul.

Der Drache würde ihn verschlingen!

Schnell hüpfte er aus dem Bett.

Sein erster Blick galt Micky. Die Maus huschte unruhig im Käfig umher. Ihm fiel ein, dass er ihr gestern Abend nichts mehr zu fressen gegeben hatte.

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