Günter Meise - Der galaktische Krieg

Dora hatte traurig und verstört zur Kenntnis genommen, dass Manni verheiratet war. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht, die jetzt wie Schnee in der Sonne dahinschmolzen.

Inzwischen war Schichtwechsel auf Helene, jede Menge Bergleute kamen herein und bevölkerten die Theke um ihren Durst zu löschen. Dora und ihre Mitarbeiter hatten nun alle Hände voll zu tun um die neuen Gäste mit Getränken und Speisen zu versorgen. Manni legte den zu zahlenden Betrag auf die Theke, winkte Dora zu und ging. Er kam noch einige Male auf ein Bier zu ihr, doch eines Tages berichtete man ihr, dass er die Stadt verlassen habe.

Dora kehrte aus ihrer gedanklichen Reise in die Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Manni bestellte zwei Gläser Champagner, hob sein Glas in die Höhe, und prostete Dora zu. Beide tranken einen kleinen Schluck von dem edlen Stoff, während Manni das köstliche Nass noch verdaute berichtete er weiter: „Nach der Schließung von Helene bot man mir eine Abfindung an, die ich annahm.

Kurz danach entwich meine Frau mit einem anderen Kerl. Es war mein bester Freund. Ich fühlte mich traumatisiert, nicht wertgeschätzt, sowie durch meine Knieverletzung als Krüppel ausgegrenzt. Mehrmals hatte ich überlegt, mit dir über alles zu reden-mir war ja nicht entgangen, dass du mich mochtest-, aber dann sagte ich mir, was will so eine schöne intelligente und erfolgreiche Geschäftsfrau mit einem Luser wie mir anfangen. Ich packte meine Sachen, löste meine Wohnung auf, nahm das restliche Geld das ich noch besaß, und fuhr mit dem Zug nach München, um dort neu zu beginnen.

In München lernte ich eine Frau kennen, mit der ich eine Gaststätte eröffnete. Der Laden lief gut an, wir verdienten ordentlich Geld, und unser Glück schien perfekt. Aus steuerlichen Gründen lief das Geschäft auf ihren Namen. Eines Tages verliebte sie sich in einen anderen Mann, sie setzte mich vor die Tür, und ich reiste, nur ausgestattet mit dem was ich auf dem Leibe trug zurück in meine Heimat. Dort traf ich Fred, Benjamin und Ritschi. Wir mieteten das alte heruntergekommene Zechenhaus, und leben dort in einer Wohngemeinschaft.“

Dora hatte mit großer Empathie zugehört, nahm Manni in ihre Arme, gab ihm einen langen Kuss, und hauchte liebevoll: „Wenn du es möchtest bleiben wir jetzt zusammen solange das Schicksal es will. Die Zeit die wir verloren haben holen wir nach. Wir werden jeden Tag mit Leben erfüllen, und glücklich sein- so Gott es will-, bis an das Ende unserer Tage.“

Dora verschloss die Restauranttür, und bat Manni in ihre Wohnung. Sie legten sich nieder, und verfielen in einen Rausch von Glück, Liebe, und Leidenschaft. Die Welt hätte untergehen können, die beiden hätten es nicht bemerkt.

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