Tullio Aurelio - Wir sterben und wissen nicht wohin

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Wohin gehen wir, wenn wir tot sind? In den Himmel? Werden wir wiedergeboren werden? Oder ist mit dem Tod alles aus? Diese Fragen stellen sich viele Menschen. Ich hatte zu ihnen keinen bloß theoretischen Zugang: Meine Biografie, gekennzeichnet durch die nahe Bedrohung meines eigenen Todes, legte sie mir nah und war der Anlass, mich auf die Reise durch verschiedene Ansätze aus der Philosophie, alten Mythen und den großen Religionen zu begeben.
Es ist eine spannende Spurensuche und Denkreise geworden, die Erstaunliches zutage fördert und zu neuen Einsichten verhilft, gleichzeitig uns in der Gewissheit lässt, dass das, was wir kennen, nur unsere Bilder, möglicherweise unsere Einbildungen sind.
"Befassen wir uns vor dem Tod mit der Zeit nach dem Tod."

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Als Agnes fertig ist, grinst Bodpa ein wenig und meint: »Wie sich die Bilder doch gleichen. So ein Gericht wird auch in unserem Totenbuch beschrieben. Und wir haben auch Götter, obwohl man meint, wir Buddhisten hätten keine. Aber es gibt einen großen Unterschied. Anders als bei euch Christen oder auch bei den Ägyptern, sind unsere Gottheiten und das Totengericht lediglich unsere Einbildungen, Projektionen unseres Bewusstseins, sie existieren nicht außerhalb von uns. Und Strafen und Belohnungen, die im Gericht ausgesprochen werden, sind nichts für die Ewigkeit, sie sind vorübergehender Natur, Frucht unserer Einbildung. Einzig wahr ist das Samsara, der ewige Kreis von Tod und Wiedergeburt: Wir sterben, unser Körper wird wieder Natur, unser Bewusstsein wird ein neues Wesen durch Wiedergeburt.«

Ramses scheint von Agnes und Bodpas Worten sehr betroffen zu sein. »Auch bei uns muss der Verstorbene vor Gericht erscheinen, bevor er ins Reich der Toten gelangt und vor Osiris tritt. Anubis legt das Herz des Verstorbenen auf eine Wage. Auf dem anderen Teller der Waage liegt die Feder der Göttin der Gerechtigkeit, Maat. Wenn das Herz schwerer wiegt als die Feder, wird es von einem Krokodil verspeist. Wenn es nicht schwerer wiegt, kann der Verstorbene ins Reich der Toten eintreten. Dann, wenn der Sonnengott Re und sein Bruder Osiris sich treffen, nimmt Re den Ba der Toten mit auf seine Barke und er fährt mit ihnen in den Himmel.« »Es ist irgendwie wie bei euch Christen«, fügt Ramses hinzu, »Die Himmelfahrt wird bei uns aber allen Verstorbenen zuteil, nicht nur denen, die gut gelebt haben. Die Auferstehung der Toten geschieht ja jeden Tag, wenn der Sonnengott im Osten in den Himmel aufsteigt, der Himmelsgöttin Nut, Mutter aller Lebenden, entgegen, nicht wie bei euch erst am Ende der Zeiten. Irgendwie scheint es mir so, als ob Ihr Christen eine ganze Menge von uns abgeschrieben hättet.«

Da schießt eine Seele wie eine Rakete an den Versammelten vorbei. Sie muss scharf bremsen, um sich den Kollegen freudig vorzustellen. Ali nennt er sich, er sei als Märtyrer für Allah und Muhammad gestorben, habe sich in die Luft gesprengt, um Ungläubige in den Tod zu schicken. Allah wird ihn belohnen: im Paradies. Das ist ein blühender, schöner Garten, in dem alle Gläubigen glücklich leben. Sie sitzen an einem reich gedeckten Tisch und laben sich an den schönsten Speisen, von vielen jungen, schönen Jungfrauen umgeben und bedient.

Agnes lächelt ein wenig. Ali meint vielleicht den Garten Eden, aus dem die Menschen hinausgeworfen wurden.

Die Verwirrung macht sich unter den Neuverstorbenen breit. Jeder hatte eine eigene Vorstellung über die Zeit nach dem Tod, aber nun weiß keiner, wer letztlich Recht hat. Hat überhaupt jemand Recht?

»Jetzt weiß ich genau so viel und so wenig wie früher«, behauptet ein unschlüssiger namenloser Verstorbener. »Meine neue Heimat scheint Niemandsland zu sein. Ihr wisst alles nur vom Hörensagen, erzählt euch Geschichten von eurem früheren Leben, an die ihr anscheinend noch glaubt, wisst aber genau so wenig wie ich, wohin wir alle gehen.«

»Wir wissen nicht mal«, fügt der Namenlose hinzu, »wie die Zeit vor dem Tod und die Zeit nach dem Tod sich unterscheiden. Es kann sein, dass Zeit nur vor dem Tod besteht, und nach dem Tod keine Zeit mehr ist. Das behauptete ein Freund vor mir. Er war ein Nichtwissender, gleichzeitig einer, der zu wissen meinte, dass nach dem Tod nichts ist. Er ist inzwischen gestorben, und ich finde von ihm hier leider gar keine Spur mehr. Ob er sich nach dem Tod vollends aufgelöst hat? Doch wenn er Recht hatte, warum sind wir dann hier versammelt? Entspricht die Wirklichkeit einfach unseren Vorstellungen? Oder bekommt jeder das, was er sich vorstellt? Stellt man sich vor, was man sich wünscht? Nicht notwendigerweise, denke ich, aber wissen tun wir es nicht.«

Bodpa wacht auf: Er hatte nur geschlafen und einen seltsamen Traum geträumt. Um sein Bett steht niemand, es ist früh am Morgen, ein ganz neuer Tag wartet auf ihn.

Diese Geschichte stellt so viele Fragen: Sind diese Jenseitsvorstellungen denn nun tatsächlich Bilder vom Jenseits? Gibt es überhaupt ein Jenseits? Sagen unsere Bilder wirklich irgendetwas über die Zeit nach dem Tod aus? Gibt es eine solche Zeit überhaupt?

Ein Text aus den Upanishaden gibt zu denken:

Alles, was hier ist, ist auch dort;

Was dort ist, dasselbe ist auch hier.

Wer das Hier als etwas anderes ansieht,

Trifft Tod nach dem Tod.

Nur im Geist lässt sich das begreifen,

und dann gibt es hier keinen Unterschied.

Von Tod zu Tod geht, wer meint,

Dass hier ein Unterschied besteht.

Katha Upanishad, IV, 10–116

Berührungen mit dem Tod

Unter vielen Themen, mit denen ich mich persönlich beschäftigt habe, sind mir zwei besonders nahegegangen: Gott und der Tod. Irgendwie sind beide Themen miteinander verknüpft, was kulturgeschichtlich in den unterschiedlichsten Kulturkreisen leicht feststellbar ist.

Das Thema Gott – abhängig vom jeweiligen und sich verändernden Bild, das ich mir von Gott machte, also abhängig davon, wie ich in irgendeiner Phase meines Lebens über ›Gott‹ dachte, wie ich ihn mir vorstellte – hat mein Leben existenziell beeinflusst. Lange Zeit war ich ein Mensch des zurückhaltend bejahenden Glaubens und der hinterfragenden, kritischen Hoffnung. Aber auch in dieser Lebensphase war ich eher ein nachdenklicher als ein begeisterter Bekenner. Missionieren lag mir fern, Charismatiker sind mir immer suspekt gewesen und wie Gaukler vorgekommen.

Später zerbrachen mehrere Gottesbilder in meiner Vorstellungswelt, und bei mir entstand eine beunruhigende und gleichzeitig wohltuende Sprachlosigkeit. Über das Thema Gott habe ich ein ganzes Buch geschrieben7.

Wie kluge Marktbeobachter wissen, sind die Bücher dafür da, um den Autor und die Leser in ihren Ansichten zu festigen. Auch mein Buch hat bei den wenigen Lesern, die bereits meine Ansicht teilten, diesen Effekt gehabt: Sie reagierten begeistert, und ich fühlte mich in meinem Versuch, mir Rechenschaft zu geben, bestätigt. Der Gang der Dinge und der Kurs der Weltgeschichte wurden dadurch natürlich um keinen Zentimeter verändert. Die anders Denkenden, Fühlenden und Glaubenden haben das Buch entweder nicht gelesen oder meine Gedanken als versteckten Atheismus gedeutet oder einfach bedauert, dass einer, der das ganze berufliche Leben mit Lesen und Verlegen von theologischen Büchern verbracht hat, zu keinem anderen Ergebnis kommt als zum Agnostizismus. Und Agnostizismus wird als Kategorie, als Substantiv, also als eine Substanz gewordene Größe verstanden, so wie die parallelen Begriffe Theismus und Atheismus. Ich selbst habe nie behauptet, ich sei ein Agnostiker. Ich habe nur behauptet, dass ich über das Thema Gott vieles schreiben könnte, über Gott selbst aber nichts weiß, – was, wenn man will, ein positives Bekenntnis zum Nichtwissen ist. Andere haben mir gewünscht, ich möge irgendwann Gott entdecken oder ihm gar begegnen und darüber ein neues Buch schreiben.

Das Thema ist für mich keineswegs ›erledigt‹ oder gar zu Ende gedacht. Wie könnte es auch sein. Ich will es im Zusammenhang mit dem Thema Tod noch einmal angehen, denn beide Themen sind stark miteinander verwoben.

Beide Themen sind mir auch persönlich wichtig. Ihre Gegenstände (Gott und der Tod) berühren mich aber unterschiedlich. Gott könnte ich auf Anhieb lieben, wenn ich ihm begegnen würde, weil ich mit seinem Bild lauter gute Eigenschaften verbinde, sodass es mir warm ums Herz wird. Dem Tod kann ich spontan keine Sympathie entgegenbringen, geschweige denn ihn so lieben wie jenen Gott, den ich im Kopf habe. Ich möchte ihn von mir fernhalten. Kurz formuliert: Wenn es ihn gibt, möge Gott mich vor dem Tod schützen und retten.

Ob meine Ansichten mich weiterbringen werden, werden wir sehen. Es könnte sein, dass dieser aufmerksame und neugierige Besuch in den Wohnungen des Todes, nachdem ich geistig einige Monate lang im Reich der Toten herumgeirrt bin, ziemlich ergebnislos bleiben wird. Auch diesmal befürchte ich, keine zuverlässigen Antworten auf die Frage geben zu können, was unser Los nach dem Tod sein wird. Ich denke, der Titel des Buches ist das kurz gefasste Ergebnis meiner langen Reise.

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