Marie-Henri Stendhal - Stendhal - Rot und Schwarz

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"Rot und Schwarz" enthält ein Sittengemälde Frankreichs im 19. Jahrhundert. Stendhal beschreibt schonungslos die engen gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungshaltungen an alle, die ihr Leben durch Aufstieg verbessern möchten. Der Karrierist, der im Mittelpunkt von Stendhals Roman steht, ist von Ehrgeiz zerfressen und zu jeder Anpassungsleistung bereit. Gleichzeitig registriert er mit psychologischer Tiefgründigkeit, wie ihn das Leben der Unterordnung verändert.
Stendhal hat mit «Rot und Schwarz» ein psychologisches Meisterwerk geschaffen. Dieses E-Book enthält eine ungekürzte Ausgabe in werkgetreuer Übersetzung.

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Frau von Rênal wunderte sich, daß ihre Jungfer über die ihr zugefallene Erbschaft so gar keine Freude äußerte. Sie sah sie nur immer wieder in die Pfarre laufen und von da mit verweinten Augen zurückkommen. Endlich gestand ihr Elise ihre Heiratsgedanken.

Da überkam Frau von Rênal eine imaginäre Krankheit. Sie hatte Fieber und fand keinen Schlaf. Nur wenn sie die Jungfer oder Julian unmittelbar vor Augen hatte, lebte sie sozusagen. Unablässig dachte sie an die beiden und an das ihnen nahe eheliche Glück. Sie malte sich ihren ärmlichen Haushalt, der mit tausend Franken im Jahre bestritten werden sollte, mit verführerischen Farben aus. Übrigens konnte Julian sehr leicht Advokat in Bray werden, dem zwei Wegstunden von Verrières entfernten Landratssitze. Dann verlor sie ihn wenigstens nicht ganz aus den Augen.

Sie bildete sich ernstlich ein, den Verstand zu verlieren, und sagte das auch ihrem Manne. Schließlich wurde sie wirklich krank. Des Abends, als die Jungfer sie bediente, merkte sie, daß sie weinte. Frau von Rênal verabscheute Elise und hatte sie eben ungnädig behandelt. Um es wieder gutzumachen, sagte sie ihr jetzt ein paar gütige Worte, worauf das Mädchen erst recht zu weinen anfing. Wenn die gnädige Frau es ihr erlaube, schluchzte sie, so wolle sie all ihr Unglück erzählen.

„Erzähle!“ gebot Frau von Rênal.

„Ach, gnädige Frau, er will mich nicht! Böse Menschen haben mich wohl bei ihm schlecht gemacht, und er glaubt ihnen.“

„Wer will dich nicht?“ stieß Frau von Rênal hervor.

„Ach gnädige Frau, doch der Herr Julian! Nicht einmal der Herr Pfarrer hat bei ihm etwas ausrichten können, wo er ihm doch vorgestellt hat, daß man einem anständigen Mädchen keinen Korb geben darf, bloß weil es in Diensten steht. Herrn Julians Vater ist ja auch nur Handwerker. Und wie hat sich Herr Julian sein Brot verdient, ehe er zur gnädigen Frau ins Haus kam?“

Frau von Rênal hörte nichts mehr. Vor übergroßem Glück vermochte sie kaum noch klar zu denken. Elise mußte ihr mehrmals versichern, daß Julian ihren Antrag entschieden und ein für allemal abgelehnt hatte. Darauf erklärte Frau von Rênal: „Ich will trotz alledem einen letzten Versuch machen und selber einmal mit Julian sprechen.“

Am nächsten Tag, nach dem Frühstück, vertrat Frau von Rênal die Sache ihrer Nebenbuhlerin. Eine Stunde lang hörte sie zu ihrer Wonne, daß Julian Elisens Hand und Habe beharrlich zurückwies.

Nach und nach schwand auch seine Wortkargheit, und schließlich hatten seine Einwände auf ihre klugen Vorstellungen wirklich Sinn und Verstand. Dem Glücksrausche, der ihre Seele nach so vielen Tagen der Verzweiflung überflutete, war Frau von Rênal nicht gewachsen. Nunmehr ward sie tatsächlich sehr krank. Als es ihr wieder besser ging und sie behaglich in ihrem Zimmer saß, blieb sie am liebsten allein. Sie staunte über sich selbst.

„Liebe ich Julian?“ fragte sie sich.

Diese Entdeckung, die ihr zu jedem andern Zeitpunkte Gewissensbisse bereitet und sie erschüttert hätte, kam ihr jetzt nur wie ein merkwürdiges Spiel vor, dessen unbeteiligte Zuschauerin sie war. Durch all das überstandene Leid war ihre Seele erschöpft und ihre Sinnlichkeit eingeschläfert.

Sie wollte arbeiten, aber sie schlummerte darüber ein. Als sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachte, war sie nicht so erschrocken, wie sie es hätte sein müssen. Sie war viel zu glücklich, als daß sie sich irgendwelcher Sünde bezichtigt hätte. Harmlos und unschuldig, wie sie als Kleinstädterin war, hatte sie sich angesichts einer ihr neuen Stimmung oder eines Unglücks niemals gefühlvolle Momente abgerungen. Vor Julians Ankunft war sie durch die Arbeitslast, die auf dem Land eine gute Hausfrau zu bewältigen hat, vollständig in Anspruch genommen. Und in den Leidenschaften sah sie ungefähr dasselbe wie im Lotteriespiel: eine Fata Morgana, der nur die Dummen nachrennen.

Es schellte zum Mittagessen. Als sie Julians Stimme vernahm, ward sie glutrot. Er kam mit den Knaben herein. Die Liebe hatte Frau von Rênal bereits gewitzigt, und so sagte sie, zur Entschuldigung ihrer Röte, sie habe gräßliche Kopfschmerzen.

„So sind die Weiber durch die Bank!“ bemerkte der Bürgermeister und lachte rüd. „Ewig ist an ihrer Mechanik etwas nicht in Ordnung.“

Frau von Rênal war zwar an derartige Scherze ihres Mannes gewöhnt, aber seine Art und Weise verletzte sie doch. Um sich auf andre Gedanken zu bringen, betrachtete sie Julians Gesicht. Und wenn er der häßlichste aller Menschen gewesen wäre: in diesem Augenblick hätte er ihr gefallen.

Herr von Rênal hielt ungemein darauf, in Äußerlichkeiten den Grandseigneur zu spielen. Deshalb pflegte er an den ersten schönen Frühlingstagen seinen Haushalt nach Vergy zu verlegen, einem Dorfe, das durch das tragische Schicksal der Gabriele von Vergy allbekannt ist. Unweit der malerischen Ruinen einer alten gotischen Kirche lag das Schloß mit seinen vier Türmen, inmitten eines Parkes, der sein Vorbild in den Tuilerien-Gärten hatte, mit Buchsbaumhecken und Kastanienalleen, die jährlich zweimal verschnitten wurden. Das angrenzende Stück Land, das mit Apfelbäumen bepflanzt war, diente zum Spazierengehen. Am Ende dieses Obstgartens reckte eine Reihe prächtiger haushoher Nußbäume die massigen Wipfel.

Wenn Frau von Rênal von diesen alten Bäumen schwärmte, brummte ihr Mann jedesmal: „Jedes dieser verflixten Dinger stiehlt mir den Ertrag eines halben Morgens! In ihrem Schatten gedeiht kein Halm!“

Diesmal kam ihr der Landaufenthalt wie etwas ganz Neues vor. Ihr Entzücken stieg bis zur Ekstase. Die Stimmung, die sie belebte, machte sie erfinderisch und unternehmungslustig. Am zweiten Tag nach der Ankunft in Vergy, als Herr von Rênal nach der Stadt zurückgefahren war, um seines Amtes zu walten, ließ sie auf ihre Kosten Arbeiter kommen. Julian hatte sie auf den Gedanken gebracht, einen Kiespfad anzulegen, um den Obstgarten herum und entlang der großen Nußbäume, damit die Kinder schon am Morgen Spazierengehen könnten, ohne sich die Schuhe im Tau des Grases naßzumachen. Der Plan war keine vierundzwanzig Stunden alt, da ward er bereits zur Tat. Frau von Rênal und Julian verbrachten den ganzen Tag froh und heiter, indem sie den Wegebau leiteten.

Als der Bürgermeister heimkehrte, sah er zu seiner höchsten Überraschung die fertige Promenade. Nicht minder überrascht war Frau von Rênal. Sie hatte die Existenz ihres Ehegemahls gänzlich vergessen. Acht Wochen lang hörte er nicht auf, die Kühnheit seiner Frau zu tadeln, daß sie, ohne ihn zu befragen, einen so beträchtlichen Umbau ins Werk gesetzt habe. Sein einziger Trost dabei war, daß sie die Kosten bestritten hatte.

Tagtäglich war sie mit ihren Kindern im Baumgarten auf der Schmetterlingsjagd. Man hatte sich große Netze aus heller Gaze hergestellt, mit denen die Lepidopteren gefangen wurden. Diesen barbarischen Namen für die armen Tierchen brachte Julian Frau von Rênal bei. Sie hatte das schöne Buch über die Schmetterlinge von Godart aus Besançon kommen lassen. Danach erzählte ihr Julian von dem merkwürdigen Leben und Treiben dieser Geschöpfe. Sie wurden erbarmungslos auf Nadeln gespießt und in einem großen Kasten gesammelt, den Julian zusammengepappt hatte.

Nunmehr gab es auch Gesprächsstoff zwischen ihm und seiner Gebieterin, und die schreckliche Qual der Schweigsamkeit zu zweit suchte ihn nicht mehr heim. Sie redeten unaufhörlich miteinander, und zwar mit dem größten Eifer, wenngleich immer von sehr harmlosen Dingen.

Dieses rege heitere Leben befriedigte alle; nur Jungfer Elise klagte über zu viel Arbeit. „Nicht einmal zum Karneval“, sagte sie, „wenn in Verrières Ball war, hat die gnädige Frau so viel Sorgfalt auf ihre Kleidung verwandt. Sie zieht sich täglich zwei- bis dreimal anders an.“

Hierzu sei ehrlicherweise bemerkt, daß Frau von Rênal, die wundervolle Haut hatte, mit Vorliebe Kleider trug, die Hals und Arme frei ließen. Da sie prächtig gewachsen war, stand ihr dies entzückend.

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