Enrico Schmidt - Warum sollte es anders sein?

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"Irgendwann begriff ich, dass Vergangenheit und Jetzt nicht ausreichten. Ich begann an die Zukunft zu denken, malte sie mir mit meiner Vorstellungskraft. In meinem Kopf bestand sie nur aus Zielen, die an einem bestimmten Punkt allesamt erreicht sein sollten. Sie sollte besser sein als Jetzt und Vergangenheit."
Jan Kellner ist zwanzig Jahre alt und will im Leben eigentlich gerade durchstarten, als er von einer heimtückischen Lungenerkrankung erfährt. Die Diagnose verändert ihn. Er ist dabei sich selbst aufzugeben, bis er eine besondere Begegnung macht.

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»Herr Kellner, bitte in Zimmer zwei!«, tönte es dann aus der Sprechanlage, die über der Tür hing. Ich stand auf und verließ das Wartezimmer.

»Einfach geradeaus und dann die vorletzte Tür!«, ich wandte meinen Blick kurz zu meiner Linken und begegnete der Sprechstundenhilfe mit einem dezenten Lächeln. Genau danach hätte ich sie im nächsten Augenblick gefragt: Nach dem Weg, aber sie war mir zuvorgekommen.

»Danke!«, antwortete ich nach einer kurzen Pause. Ich folgte dem Flur entlang bis zur vorletzten Tür. In dem Moment, als ich die Klinke fassen wollte, wurde die Tür von innen geöffnet und eine Schwester trat hervor. Sie musste trotz meiner eher durchschnittlichen Größe zu mir aufschauen. Hinter ihren schmalen Brillengläsern, deren Gestell sich farblich gut mit ihren nussbraunen Augen ergänzte, zogen sich Falten durch ihre Augenpartie. Keine Schande, denn sie hatte sicher längst die Fünfzig hinter sich gelassen. Ihr Blick verriet mir, dass sie mich niemandem zuordnen konnte.

»Sind Sie Herr Kellner?«, erkundigte sie sich.

»Ja, der bin ich!«, entgegnete ich direkt.

»Gut, dann nehmen Sie kurz Platz. Der Doktor kommt gleich«, sagte sie, während sie mir mit der einen Hand die Tür aufhielt und mit ihrem noch freien Arm zu verstehen gab, ich solle mich auf den Stuhl links neben einem großen Schreibtisch setzen. Ich stand noch kurz in der Tür und warf einen Blick in das recht kleine Behandlungszimmer, ehe ich eine Weile allein im Raum saß. Hinter mir befand sich eine weitere Tür, die sich nach einigen Minuten auftat.

Ein groß gewachsener, schmaler Mann, in weißer Jeans und Kittel gekleidet, trat hervor. Er hatte ein hageres Gesicht, dessen Ausdruck ihn müde und gestresst wirken ließ. Neben zwei Brillengläsern, vermutlich Kassengestell, wurde es von einem graubraunen Dreitagebart dekoriert, der ihm mäßig schmeichelte. Sein überwiegend braunes Haar war kurz geschnitten und von der Stirn an nach hinten gekämmt. Es war ebenfalls leicht meliert. Nachdem er die Tür hinter sich etwas unsanft schloss, trat er an mich heran, gab mir die Hand und sprach:

»Hallo, mein Name ist Dr. Ulbrich. Wie kann ich Ihnen helfen?« Unvorsichtig … Mir einfach so die Hand zu geben, wollte er sich bei mir und meinem Infekt anstecken? Er und sein Auftreten erschienen mir schon jetzt ein wenig suspekt.

Er ging um mich herum zu seinem Bürostuhl und setzte sich, dann starrte er mich verdutzt an. Natürlich, ich hatte ihm noch keinerlei Antwort gegeben, da ich gedanklich noch bei seiner Begrüßung hing. Mit einem leicht verwirrten Kopfschütteln riss ich mich davon los und bat ihn, seine Frage noch einmal zu wiederholen.

»Ich habe Sie gefragt, was ich für Sie tun kann«, antwortete er. Ein dezentes Grinsen konnte er sich wohl nicht so recht verkneifen.

»Ach so, natürlich!«, ich sammelte mich, dann fuhr ich fort:

»Ich habe seit einigen Wochen eine Erkältung, die ich einfach nicht loswerde.«

»Welche Beschwerden haben Sie denn?«

»Na ja, anfangs hatte ich vor allem Kopf- und Halsschmerzen, dazu einen Schnupfen und einen ziemlichen Husten. Den Kopf merke ich nicht mehr so, aber den Hals jeden Morgen. Dazu der Husten, der ist eigentlich am schlimmsten …«

Ich könnte jetzt den kompletten Arztbesuch aufrollen, aber ich schätze, dass genügt. Jeder war schon mal beim Arzt. Mein allererstes Zusammentreffen mit Dr. Ulbrich war überhaupt nichts Außergewöhnliches. Er horchte mich ab, dann zwang er mich unter Verwendung eines dieser Holzstäbchen »Ahh« zu sagen, damit er mir den Rachen ausleuchten konnte. Mein Fall schien der normalste der Welt zu sein. Am Schluss verschrieb er mir ein Antibiotikum, weil ich den Husten schon so lange mit mir herumtrug. Sieben Tage lang nahm ich jeden Tag eine Tablette. Es half, eine Zeitlang. Damals dachte ich, damit wäre alles erledigt. War es aber nicht.

3

» … Es hätte schlimmer sein können.«

Die Referentin beendete ihren letzten Satz und schwieg. Ein kurzer Moment der Stille hielt Einzug in den Saal, der mit ungefähr hundertfünfzig Plätzen bestückt und von denen nicht einmal die Hälfte besetzt war. Es dauerte einen Moment, bis das Publikum begriff, dass die junge Frau, die ich auf Anfang zwanzig geschätzt hätte, mit ihren Ausführungen fertig zu sein schien. Doch schließlich applaudierten die rund sechzig Menschen. Eine leichte Spur von Erleichterung war in ihrem Gesicht zu erkennen, während sie noch immer vor ihren Zuhörern am Rednerpult stand und auf anschließende Fragen wartete. Wie es beinahe schon zu erwarten war, blieben diese Fragen jedoch aus. Das Referat war zu Ende.

Nachdem ich im Urlaub meine Erkältung etwas auskuriert hatte, befand ich mich eine Woche drauf an der Berufsschule, wo ich meiner theoretischen Ausbildung nachging. Ich hatte noch einige Stunden zu absolvieren, ehe der Tag hinter mir liegen sollte. Als Wahlpflichtangebot belegte ich das Fach Psychologie und bekam die ersten beiden Stunden frei, um mir dieses Referat zu Gemüte führen zu können. Das Angebot meiner Psychologie-Lehrerin nahm ich dankend an. Als ich zusagte, tat ich das aber nicht, weil ich an einem ellenlangen Vortrag interessiert war, bei dem eine mir fremde Frau über das Leben schwadronierte. Vielmehr konnte ich so einem Test in Elektrotechnik entgehen, für den zu lernen ich aus irgendeinem Grund nicht bereit war.

Inzwischen kann ich aber sagen: Ich bin froh, hier gewesen zu sein. Die junge Dame hatte in den letzten Minuten wirklich eine Menge Interessantes zu berichten. Wie sich herausstellte, hatte sie es im Leben oft nicht leicht. Sie wurde früh Zeuge eines Gewaltverbrechens, bei dem ihre beiden Eltern ihr Leben verloren. Sie wuchs bei ihren Großeltern auf, der Mann ein Trinker, die Frau schon verhältnismäßig früh an Alzheimer erkrankt. Bei all den Strapazen zog die junge Sprecherin ein bemerkenswertes Fazit, das sie immer wieder wiederholte und auch ein allerletztes Mal an das Ende ihres Referates stellte: »Es hätte schlimmer sein können.« Menschen mit einer solchen Einstellung faszinierten mich. Es gehört schon eine Menge dazu, unter solch widrigen Umständen nicht in Selbstmitleid zu versinken, sondern sich an dem zu erfreuen, dass einem das Leben sonst noch so bietet. Von meiner eigenen Warte aus würde ich allerdings behaupten, dass man mit so einer Einstellung gar nicht so schlecht lebt. Schon während des Vortrages habe ich gemerkt, dass ich mich mit dem Thema weitaus besser identifizieren kann, als ich es zunächst für möglich hielt. Auch ich war mal in einer ähnlichen Situation widerferentin.

In meinem Fall hat das jedoch weniger etwas mit einer schweren Kindheit zu tun. Mitnichten. Als Kind hatte ich alles. Meine Eltern taten ihr Möglichstes, um mir jeden Wunsch zu erfüllen. Mit dem Kindsein war es dann aber schlagartig vorbei, als mein Vater an Krebs verstarb. Damals war ich siebzehn. Sein Leiden dauerte nicht enden-wollende sechs Monate. Am Ende musste man als Angehöriger froh sein, dass seine Qualen mit dem Tod vorbei waren. Aber ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Noch im selben Jahr bin ich dann von der Schule geflogen. Ich war kaum noch dort. Nach dem Tod meines Vaters baute ich eine Barriere um mich herum auf, ließ nichts und niemanden an mich heran. Wann immer ich konnte, blieb ich der Schule fern. Ich erreichte das Klassenziel nicht, das Jahr wiederholen durfte ich auch nicht – ich absolvierte es bereits zum zweiten Mal. Ohne das Abitur in Händen, fing ich eine Lehre an – zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien. Damals glaubte ich, das wäre etwas für mich, dabei kann ich kaum einen Bleistift gerade halten. Zeichnerisches Talent schadet in dem Beruf aber nicht. Ich schmiss die Lehre fast so schnell wieder hin, wie ich sie begonnen hatte.

Die Misserfolge frustrierten mich, irgendwann war das Maß voll. Ich schlief nicht mehr, stattdessen plagten mich nachts starke Magenkrämpfe.

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