Dieter Lüders - Durch die Bank

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Claudia Petersen hat in Amerika eine Bank ruiniert. Jetzt versucht sie wieder in ihrer Heimatstadt Hamburg Fuß zu fassen. Jedoch könnte es nicht schlimmer kommen. Zum Einstand setzt sie ihr neuer Arbeitgeber ausgerechnet auf die Firma ihres Vaters an. Die soll sie nämlich abwickeln… Ein sensibel geschriebener Roman, der sich um Loyalität dreht. Entweder die Familie oder der Job. Eine ans Eingemachte gehende Konfliktsituation, die sich niemand freiwillig wünscht.

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Claudias Zweifel, ihre Bedenken, ihre Vergangenheit und ihre familiär grauen Schleier auf der Seele teilten sich. So wie sich einst das Meer für Israel auf der Flucht aus Ägypten in zwei Hälften teilte und einen neuen Weg freigab. Steine fielen ihr nicht vom Herzen, es gab keine Steine mehr. Plötzlich gab es in ihrem Herzen nur noch Schäfchenwolken, die ihr den Himmel versprachen. Sie hatte keine Gedanken mehr, sie hatte nur noch ein Gefühl, und es fühlte sich gut an. Zwar war die Schranke vor ihrem Auto noch zu, der Motor ihres Wagens lief noch, und niemand schien sich um sie zu kümmern. Aber das sollte sich schnell ändern. Peter Schlüter hatte sich inzwischen aus dem Sportwagen geschält und kam auf sie zu.

„Frau Petersen!“, rief Peter Schlüter ihr zu.

Er kam näher und reichte ihr zur Begrüßung die Hand.

„Hallo.“

„Entschuldigen Sie bitte, ich kann Sie nicht reinlassen.“

Claudia durchfuhr ein Schreck, sie dachte schon an etwas anderes.

„Mein Sohn hat mir nur seine Wagenschlüssel gegeben. Warten Sie, ich hole die Fernbedienung für die Schranke.“

Claudia setzte sich in ihr Auto und schaltete den Motor aus. Sie sah, wie Peter Schlüter zur Treppe eilte und noch versuchte, seinen Sohn einzuholen. Aber der war längst im Gebäude verschwunden.

Warten. Claudia stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Ihre Gedankenmaschine kam wieder in Gang. Sie starrte auf die „Perle an der Elbe“, ein Glashaus, teuer und nobel. Das Zweite Deutsche Fernsehen funktionierte dieses Haus oft in die >Hafenklinik< an der Hafenkante um. Ein Sternekoch, der auf einem Privatsender eine coaching-show leitete, hatte ein Haus weiter sein Restaurant. Claudia hatte es in den USA oft im Fernsehen gesehen: Diese Adresse war eine der ersten Adressen der Stadt. Und Horst, Claudias Vater, hatte es sich mit diesen „Söhnen der Stadt“ gründlich verdorben. Hier Glanz und Gloria, und dort ein fahnenflüchtiger Landmaschinenhändler, der sich im Alkohol erging.

Claudia musste nicht lange warten. Manuel Schlüter kam selber die Treppen herunter geeilt. Er fuchtelte mit einem elektronischen Schlüssel für die Schranke. Sie hob sich, sie senkte sich. Er fand es witzig, wie die Schranke seinem Daumendruck auf dem Sender folgte. Er verlangsamte seinen Schritt und hielt inne.

„Frau Petersen?“, fragte er und war nur noch wenige Meter von ihr entfernt.

„Herr Schlüter?“, entgegnete sie.

Sie sahen sich an. Es waren Blicke, die tiefer nicht hätten sein können.

Claudias Puls schnellte hoch. Der „Sunny-Boy“ hatte sie angesprochen. Es musste für sie wie an einem Samstag Abend gewesen sein, als wenn man im Sekundentakt seine Lottozahlen ihm Fernsehen nach und nach fallen sah. Sein Gang, seine Frisur, seine Wangengrübchen, seine Krawatte. Und das weiße Hemd schaute vier Zentimeter unter seinen Sakkoärmeln hervor. Die Manschettenknöpfe waren garantiert aus echtem Gold. Und weiße Zähne hatte er. Konnte er gut küssen, konnte er tanzen? Claudia durchfuhr es heiß und kalt. Wen interessierte jetzt noch die Trunksucht des Vaters?

Johann Wolfgang von Goethe, der bewusste Geheimrat, formulierte in seinem „Heinrich Faust“ auf dem Osterspaziergang: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein“. Claudia erinnerte sich in ihrer Euphorie an diesen Ausspruch und auch an ihre Chance. Wie gut, dass ich diesen Job bekommen habe, dachte sie. Hier geht vieles, hier ist alles möglich. Hamburg, meine Heimat, das Tor zur Welt, endlich daheim.

Sie vergaß ihr USA-Desaster und reichte Manuel Schlüter zur Begrüßung die Hand. Sie vergaß ihren Vater und ihren Job, sie war hin und weg. Manuel Schlüter war ihr Hauptgewinn, als Kollege zumindest. So empfand sie es in diesem Moment.

„Ich mache Ihnen die Schranke auf“, sagte er dann.

Claudia konnte sich kaum von seinem Lächeln lösen. Er drückte auf die Taste seiner Fernbedienung, und die Schranke öffnete sich.

„Was ist?“ fragte er.

Sie stieg in ihren Wagen und fuhr unter der offenen Schranke hindurch. Manuel sah ihr zu, und sein Herz schlug schneller. Ob sie verheiratet war? Solche jungen Frauen waren normalerweise vergeben. Zumindest hatten sie einen großen Freundeskreis. Einen zum Tapezieren, einen zum Quatschen, einen zum Ausgehen, einen für's Bett und so weiter. Manuel hatte so manche Frau kennen gelernt. Die meisten waren schon verheiratet, und wenn nicht, dann hatte das meistens seine Gründe. Schlechte Gründe. Beziehungsfähige Frauen waren vergeben, beziehungsunfähige waren alleine. Manuel schätzte sie in die zweite Kategorie ein. Leichte Beute, weil sie diesen Blick hatte. Er war besonders, dieser Blick. Ein Flirtblick mit dem Unterton der Unbemanntheit. Unausgeglichen und mit einem Extra-Bonus-Moment. Sie musste es nötig haben, anderen Männern zu gefallen. Nie wieder eine von dieser Sorte, dachte sich Manuel. Und weil er sich da so sicher war, dass sich da nichts entwickeln durfte, konnte er frei und ohne Hintergedanken reagieren. Die letzte Beziehung war zu anstrengend. Sie machte die grundsätzlichen Fehler. In vielen Zeitschriften und auch sonst kursierten Top-Ten-Listen. Was denkst du gerade? Bin ich zu dick? und so weiter. Diese zwei Punkte fielen ihm ein. Manuels letzte Freundin war eine Intellektuelle, eine Frau mit Grips. Gut, man müsste denken, dass das etwas Gutes sei, aber warum in Gottes Namen musste sie ständig jeden Gedanken äußern? fragte sich Manuel. Diese Frage hatte er ihr auch einmal gestellt, was er besser nicht getan hätte. Er hatte gesagt, was er dachte. Die Frage nach ihrer Figur hatte er nicht beantwortet. Über eine Antwort, die damals richtig gewesen wäre, dachte er noch oft nach. Ihm fiel aber bis heute nichts Befriedigendes ein. Claudia Petersen würde diese gewichtige Frage nicht stellen, sie war schlank und groß. Geradezu ideal, sportlich und knackig. Dass die noch keiner vor eine Fotokamera gezerrt hatte? Und diese Haare, kraftvoll und dynamisch. Alles passte zusammen.

Sie stellte ihren Wagen neben seinem ab. Dann stieg sie aus, und zusammen gingen sie in die Höhle des Löwen namens Schlüter & Schlüter Privatbank seit 1889. Sie sprachen nicht mehr miteinander. Sie dachten und grübelten, sie hofften und phantasierten. Selbst im Aufzug sahen sie sich nicht an. Sporadische Blicke folgten. Es war, als wäre nichts gewesen, bis es dann zur Sache ging: die Landmaschinenfirma des Herrn Horst Wohlert. Horst Wohlert, der Landmaschinenhändler, der bald nach dem Tod seiner Frau verschwand, und die Privatbank, die von der Landmaschinenfirma seit Monaten kein Geld mehr gesehen hat. Zwei Welten von Gläubigern und Schuldnern. Plus und Minus, die ohne einander nichts waren. Hund und Katz, Katz und Maus, Vater und Sohn.

Manuel und Claudia kamen den Flur entlang. Sie wollten zu Peter. Der wartete schon auf die beiden, und seine Laune war auf dem Tiefpunkt.

„Mein Gott, Manuel, was soll aus dir einmal werden?“ Peter hatte noch nicht einmal Platz genommen. Sein Büro war riesig. Man konnte den ganzen Hafen überblicken, bis zu den Harburger Bergen. Abertausende Container in zig Farben, darüber der blaue Frühlingshimmel, und keiner sah hin.

„Vater, das weißt du doch. Ich will um die Welt segeln. Such dir jemand anderen, der deine Bank weiter führt.“ Manuel leierte diesen Satz herunter, als hätte er es schon mehrmals gesagt und wurde doch nie ernst genommen.

„Reich deine Diplomarbeit ein, und alles wird gut.“ Als Peter das sagte, suchte er Papiere in den Schubladen. Claudia schien keiner sonderlich zu beachten. Manuel nahm Peter einige Zettel ab und sah sie sich an. Dann machte er zwei Häufchen und sortierte sie nach Regeln, die nur er kannte.

Dass man in Hamburg zuweilen etwas kühl mit seinen Mitmenschen umging, das war Claudia bekannt. Viele mochten das nicht. In Amerika war das genau umgekehrt. Erst ‘hello’ und ‘how are you?’, und danach wurde man wie Luft behandelt. Es war aber nur der durchschnittliche Umgangston, denn es gab auch Ausnahmen. Hier aber nicht. Peter und Manuel waren sogar überdurchschnittlich im Ignorieren. Claudia dachte sich nichts dabei. Sie kannte beide Mentalitäten, und ihr war es recht so, wie es war. Hauptsache, wieder im Berufsleben. Auf dem Arbeitsamt war es teils noch viel schlimmer. Ihr zuständiger Sachbearbeiter hatte sie sogar einmal überhaupt nicht begrüßt. Er musste sehr überfordert gewesen sein. Claudia konnte sich diesen Angestellten des Jobcenters beim besten Willen nicht als Bankangestellten vorstellen. Kunden einer Bank waren so wichtig wie in Indien die Kühe. Kunden eines Jobcenters waren für ihn alles andere als gern gesehen. Sie selber gab sogar einmal die Parole raus; ‘Der Kunde ist nicht König, der Kunde ist Gott!’ Das richtete sich nicht gegen den Schöpfer, es brachte nur den verirrten Glauben auf den Punkt. Die einen tanzten um das goldene Kalb, und die anderen tanzten um die Melkkuh namens Kunde. Was manchmal als goldenes Kalb anfing und sich zur Melkkuh entwickelte, das endete ab und zu auch als störrischer Ochse.

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