Bernd Majewski - Unterwegs zum Horizont

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Dietlinde Majewski war Keramikmeisterin († 2010) und freischaffende Künstlerin. Bernd Majewski ist Kaufmann. Beide waren immer selbständig tätig und sind seit 38 Jahren miteinander verheiratet.
Noch bevor Kinder kamen, begannen sie zu reisen. Dabei griffen sie nicht auf Pauschalreisen zurück, sondern planten und reisten grundsätzlich nach eigenen Vorstellungen und Wünschen. Es begann mit Autoreisen in viele europäische Länder. Vom Nordkap bis nach Gibraltar. Zuerst in einem Renault 4, später in selbst ausgebauten VW Bussen. Es folgte der Nahe Osten. Türkei, Iran, Irak, Syrien, Israel, Ägypten.
2008 setzten sie sich mit ihrer Setterdame Aylin in ihren 15 Jahre alten Camper, der schon 315.000 Km auf dem Buckel hatte und brachen zum Horizont an Europas Küsten auf. Autowandern an den Küsten Hollands über Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal. Und wenn man schon mal in der Nähe ist: Eine Rundreise durch Marokko. Wieder in der EU, weiter an Spaniens und Frankreichs Ost-bzw. Südküsten entlang. Italiens Westküste, Rundreise durch Sizilien und an der Ostküste Italiens wieder zurück. 17.000 km in 48 Tagen
"Das Ganze im August und September. Wir nehmen uns zwei Monate Zeit. Wenn man ca. 350 Kilometer im Durchschnitt täglich fährt, haben wir noch genügend Reservetage. Und 350 Kilometer täglich, das sind 4-5 Stunden gemütlich fahren. Für Besichtigungen ist noch 3-4 Stunden Zeit. Dann Schlafplätzchen suchen. Das ist nun wirklich locker zu schaffen.
Wir wollen keine alten Steine angucken, keine Kathedralen, davon haben wir schon genug gesehen. Na gut, wenn sie direkt am Weg liegen. Und in Marokko ist das ein Muss.
Nein, Land und Leute, Strand, Meer mit Wellen, Wind und Fisch, viel Fisch, Oliven und Wein, einfach so, wie es kommt.
Wir schluffen durch die Küstendörfchen und lassen uns überraschen, was so alles passiert."

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Dietlinde und Bernd Majewski

Unterwegs zum Horizont

- Autowandern an Europas Küsten und in Marokko -

- 17.000 Kilometer in 48 Tagen im und mit dem VW-Bus -

Holland

Belgien

Frankreichs Westküste

Spaniens Westküste

Portugals West- und Südküste

Marokko

Spaniens Süd- und Ostküste

Frankreichs Südküste

Italiens Westküste mit Bergland Sizilien

Italiens Ostküste mit Bergland

© 2008 by Dietlinde und Bernd Majewski, Ismaning

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-5592-8

Die Autoren:

Dietlinde Majewski war Keramikmeisterin und freischaffende Künstlerin. († 2010) Bernd Majewski ist Kaufmann. Beide waren immer selbständig tätig und sind seit 38 Jahren miteinander verheiratet.

Noch bevor Kinder kamen, begannen sie zu reisen. Dabei griffen sie nicht auf Pauschalreisen zurück, sondern planten und reisten grundsätzlich nach eigenen Vorstellungen und Wünschen. Es begann mit Autoreisen in viele europäische Länder. Vom Nordkap bis nach Gibraltar. Zuerst in einem Renault 4, später in selbst ausgebauten VW Bussen. Es folgte der Nahe Osten. Türkei, Iran, Irak, Syrien, Israel, Ägypten.

Der VW Bulli und nachfolgende Generationen dienten hier meistens als fahrbares Heim oder man residierte im “Million Star Hotel” unter freiem Himmel. Nicht nur das Reisen, sondern auch das Wohnen nahe der Natur wurde zu einem Lebenswunsch. Sechs lange Jahre der Suche nach einem solchen Zuhause brachten sie zu ihrem bis heute bestehenden Lebenswerk: Seit nun 31 Jahren lebt das Ehepaar in einem ehemaligen Wasserwerk, in der Nähe Münchens, das sie zu einem Wohnparadies ausgebaut haben und das dem Sohn und der Tochter eine unvergleichliche Kindheit beschert hat.

Eine zweimalige Saharadurchquerung mit dem Landrover blieb lange ein Höhepunkt. Nun wollten zwei Kinder aufgezogen werden. Eine Berghütte wurde gebaut und viele kurze und lange Wanderungen in den österreichischen und den Tiroler Alpen unternommen. Sporttauchen im Roten Meer war lange, bevor dieser Sport zum “Massensport” wurde, wichtig für Dietlinde und Bernd. Die sanfte Faszination der Korallenriffe und des Lebens unter Wasser war dann nicht mehr ungestört und so verabschiedeten sie sich von dieser Region der Erde mit einer Reise auf dem Kamel durch den Sinai.

Seit 1985 bedingen ehrenamtliche Tätigkeiten regelmäßige Reisen in das südliche Hochland von Tanzania.

Mehrwöchige Kanutouren mit den Kindern auf den schwedischen Seen und später in den Masuren brachten die ersten engeren Kontakte mit dem Reisen auf dem Wasser.

Um fit zu bleiben, folgten Dietlinde und Bernd 2002 zusammen mit Ihrer Setterdame Aylin der Route München – Venedig, zu Fuß über die Alpen.

Das etwas ältere Ehepaar – so wurden sie während dieses Fußmarsches genannt -, ist also nicht ganz reiseunerfahren, als es eine Bootsreise auf der Donau zu planen begann. 2006 kauften sie ein altes, 6,50m langes Diesel - Motorboot und tuckerten damit 2.500 Kilometer runter bis zum Schwarzen Meer. Die Erfahrungen als Landratten auf einem Boot waren gefährlich bis wunderschön und können im Buch „Landratten unterwegs auf der Donau“: www.e-publi.denacherlebt werden.

Mit der nachfolgend beschriebenen Reise kehren sie zu ihrer schon vielfach praktizierten Art zu reisen zurück: Das Autowandern quer durch die Welt mit dem Bulli.

Fragen? berndmajewski@gmx.de

Vorbereitung, Holland, Belgien

6.2

> Jaaa, das ist es! < juchzt es aus der Küche.

> Bitte, was?<

ich eile: Dietlinde blättert in einem Katalog und zeigt auf eine Plane, die an der geöffneten Heckklappe eines VW Busses herunter hängt.

> Schau mal. Das ist die ideale Duschkabine! <

> Die wollen 209 € dafür< tippe ich aufs Preisschidl.

> Die spinnen wohl<

Wir brauchen vieles für die Reise.

Eine Duschkabine für die Dame des Hauses wäre wichtig.

Dietlinde misst, rennt in den Keller und kommt mit einer Plastikplane, die sonst immer den Brunnen im Winter abdeckt, zurück. In unserem großen Wohnzimmer wird sie ausgebreitet.

Der Zollstock hüpft über die Plane:

Ratsch, Schnipp und Schnapp, schon sind Bahnen zugeschnitten.

Dann rattert die Nähmaschine im Turmzimmer.

Gummizug rein und fertig.

Zzzzz, 200 €. Nix kostet das.

Wir haben jetzt einne Duschkabine an unserem Bus.

Der Regen klatscht ans Fenster. Es stürmt. Es ist Februar.

Anfang August wollen wir los.

Wir beginnen gerade, unsere Reise über 17.000 Kilometer mit dem Bus zu planen. Es soll die gesamte West- und Südküste Europas entlang gehen. Ein 10 tägiger Ausflug nach Marokko ist auch noch drin.

Wir wollen über Kassel – Tochter besuchen – nach Enschede – Bekannte mit ihrer über 80 Jahre alten Mutti besuchen – nach Holland. Dort an der Küste entlang nach Belgien, Frankreich Spanien, Portugal, Marokko, wieder Spanien, dann die Cote d´Azur entlang nach Italien, den Stiefel runter und um Sizilien herum, den Stiefel an der Adriaseite wieder rauf bis Triest.

Auch England sollte umrundet werden, aber die wollen uns nicht. Aylinchen ist der Inselfeind Nr. 1. Entweder mindestens ein halbes Jahr vor Reiseantritt Tollwutimpfungen und Blutuntersuchungen und einen implantierten Chip, oder mindestens ein halbes Jahr Quarantäne. Und 8 Tage vor Reiseantritt auch noch Zeckenimpfungen durch einen amtlichen Veterinär. England schickt uns begeistert BSE, aber Tollwut auf der Insel, nein danke.

Und Marokko will maximal ein halbes Jahr vor Reiseantritt Tollwutimpfungen und Blutproben für die Wiedereinreise nach Europa.

Was denn nun?

Entweder minimal oder maximal. Beides geht nicht.

Behörden sind blöd.

Also nix mit England. Vielleicht ein andermal.

Das Ganze im August und September. Wir nehmen uns zwei Monate Zeit. Wenn man ca. 350 Kilometer im Durchschnitt täglich fährt, haben wir noch genügend Reservetage. Und 350 Kilometer täglich, das sind 4-5 Stunden gemütlich fahren. 3-4 Stunden ist noch Zeit für Besichtigungen. Dann Schlafplätzchen suchen. Das ist nun wirklich locker zu schaffen.

Wir wollen keine alten Steine angucken, keine Kathedralen, davon haben wir schon genug gesehen. Na gut, wenn sie direkt am Weg liegen. Und in Marokko ist das ein Muss.

Nein, Land und Leute, Strand, Meer mit Wellen, Wind und Fisch, viel Fisch, Oliven und Wein, einfach so, wie es kommt.

Wir schluffen durch die Küstendörfchen und sehen, was passiert.

Wie immer beginnt Dietlinde mit den Vorbereitungen.

Reiseführer, Karten, ADAC Unterlagen sind bereits im Hause.

Ich schlage mich mit der Technik herum.

Unser 15 Jahre alter Bus mit 315.400 Kilometern auf dem Buckel soll es noch mal packen. Ein passendes Reparaturhandbuch habe ich schon.

25.7.

Es ist Juli und Zeit für den Autocheck.

> Chef, da brauchst einen 19er. <

> Weiß ich selber<, nuschelt es aus einem italienischen Zigarettenmund.

Die Einhängevorrichtung des Reserverades ließ sich nicht mehr richtig festschrauben, nachdem ich sie testweise abgeschraubt und ausprobiert habe. Wann macht man das schon mal in deutschen Landen.

Aber unterwegs könnte das notwendig werden.

Der Bus thront auf der Hebebühne unserer freien Werkstatt – keine VW Werkstatt. Der Besitzer der hiesigen ist ein Na Ja…. .

Hier sind ehemalige Meister und Mechaniker von VW zugange, sie konnten mit dem Herrn, der die VW Werkstatt Ismanings gekauft hatte, nichts anfangen.

Wir auch nicht.

Sie sind nett, kompetent und verkaufen einem nicht pausenlos Sachen, die man nicht braucht.

Der Mechaniker klopft, drückt und schraubt von unten am Bus herum.

>Da fehlt sich nix. Auspuff is neu. Ich selbst gemacht. Bremsen gutt, aber den Keilriemen hier, schau selbst, is schlecht. Muss Reserve mitnehmen. Kraftstoff- und Ölfilter auch. Gutes Öl sowieso.<

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