Marco Mukrasch - Kerker aus Licht und Schatten

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Kerker aus Licht und Schatten: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Waisenjunge Jeremias vollbringt es, dank seines einmaligen Talents und seines Ziehvaters, als Handelsgehilfe Fuß zu fassen. Doch auf dem Höhepunkt seines Erfolgs wird er durch die herrschenden Umstände und jene die davon profitieren zutiefst gedemütigt, bis er schließlich daran zerbricht und auch der letzte Funke Menschlichkeit in ihm erlischt. Seiner Anerkennung, seiner Liebe und seiner Arbeit Lohn sowie der Menschen die ihm wichtig waren beraubt, beginnt er systematisch die Verhältnisse umzukehren, die Umstände ohne Skrupel für sich zu nutzen und sich Macht zu verschaffen.
Ein kometenhafter Aufstieg im Kaiserreich des 16. Jahrhunderts. Politiker, Fürsten, Könige, Kaiser und Päpste sind nichts als Schachfiguren auf dem Brett der Geschichte, gelenkt von emotionslosen Hintermännern, die ein langfristiges, großes Ganzes anstreben, bei dessen Erreichung Mord und Krieg kaum noch ins Gewicht fallen …

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Schmittler war kurz davor zu zerbrechen. Mit steifen Gliedern kehrte er in die Reihen der anderen zurück.

Diese Prozedur erfolgte während der folgenden zwei Stunden, bis die Reihe an Philipp und Jeremias war. Der Niederländer begann mit seinen geordneten Ausführungen. Lösser hielt die Bilanz vor sich und nickte stumm.

„Und, Lösser? Hat mich wenigstens unser Jansen nicht enttäuscht?“ fragte Brückfeld.

„Meister, Herr Jansen konnte seine Gewinne beinahe verdoppeln. Er ist Euer erfolgreichster Händler.“

„Tüchtig, tüchtig. So etwas hat man gern.“

Philipp ließ ein vorsichtiges Hüsteln erklingen und verbeugte sich verspannt. „Wenn Ihr erlaubt, Meister Brückfeld. Dürfte ich das Wort an Euch richten?“

„Es sei ihm gewährt.“

„Nun ... ähm ... ich möchte mich aufrichtig für Euer Wohlwollen und Eure Anerkennung erkenntlich zeigen. Wie Ihr Euch gewiss noch erinnern könnt, ist es nur Eurer Großzügigkeit vor einigen Jahren zu verdanken, dass ich den heutigen Erfolg erleben durfte.“

„Dies nehme ich gern entgegen. Was weiter?“

Philipp zupfte an seiner plötzlich zu engen Kleidung.

„Auch Eurer Generosität war es geschuldet, dass mein teurer Begleiter Jeremias Aufnahme in Euer Haus fand. Ich möchte sagen, dass er sich in den vergangenen Jahren weitaus mehr als nur bewährte. Er ist mir unentbehrlich bei meiner täglichen Arbeit geworden.“

„Gut zu hören. Dann zahlt er sich demnach langsam aus.“

Jeremias’ Finger pressten sich taub in seiner Faust. Seine Kiefermuskeln schmerzten bereits, doch er hielt seinen Blick zu Boden gerichtet.

Philipp nahm einen tiefen Atemzug. „Meister Brückfeld, wie Ihr seht, hat sich mein junger Schützling in den letzten Jahren vorzüglich entwickelt. Und ich ... nun ja, ich denke ... dass er sich wahrlich verdient machte. Hieltet Ihr es nicht auch für angebracht, ihm den nächsten Schritt zu ermöglichen?“

Der Fettkoloss hielt inne. Seine Augen pressten sich zusammen, doch er kaute ruhig an seinem Fleisch weiter. Stille hatte sich wie eine gewittrige Schwüle über den Saal gelegt. Schweigen knisterte. Brückfelds mit Marinade verschmierter Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Ihr meint also, Jansen, dass unser Gossenknabe seiner Lehrlingshose entwachsen wäre?“

Philipp befeuchtete seine Lippen. „Er verfügt wahrlich über Qualitäten, die ihn gegenüber jedermann auszeichnen. Ich würde mein vollstes Vertrauen in ihn setzen, wenn ... “

„Oh, ich habe Vertrauen in ihn. Fürwahr. Ich habe Vertrauen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie viel Vertrauen ich bereit bin, in andere Menschen zu setzen. Ich setzte mein Vertrauen auch in zahlreiche der jungen Leute, die jeden Tag an meine Pforte klopfen, um in meine Dienste zu treten. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, Jansen, welcher Begabung man in Frankfurts Jugend begegnet.“

Philipp schluckte laut. „Ja, die jungen Menschen sind gewiss eine Zierde dieser Stadt.“

Brückfeld bleckte seine gelbbraunen Zähne. „Aber von Vertrauen kann ich mir nichts kaufen. Ich weise sie alle ab, weil ich sie nicht bezahlen kann. Es gibt immer einen, der dieselbe Arbeit besser und zu einem geringeren Lohn erledigt. Ich habe Verantwortung gegenüber meinem Hause, ich muss viele Mäuler stopfen. Dafür muss ich hart schuften. Da kann ich es mir nicht leisten, alle diese vielversprechenden jungen Leute hereinzubitten.“ Er warf einem der Hunde den Knochen derart wuchtig gegen die Schnauze, dass das Tier aufjaulte. „Ein jeder sollte Gott für das danken, was für ihn abfällt. Es könnte auch weniger sein.“

„Sehr wohl, Meister.“

Jeremias’ demütiger Blick fräste sich in den Dielenboden. Ein Fingernagel hatte vor Anspannung seine Handfläche geritzt, sodass Blut in seiner Faust klebte. Er erkannte aus dem Augenwinkel, dass Philipp sich verbeugte, aber er selbst wollte nicht, er wollte nicht demütig sein vor diesem Mann, der ihn all die Jahre nur verachtete. Schließlich wurde er jedoch Philipps ängstlichen Ausdruckes gewahr und so überwand er sich. Er täuschte eine ungeschickte Zerstreutheit vor, indem er seine Verbeugung zu hastig vortrug. Eine Weile mussten sie noch ausharren. Brückfeld leckte sich die Finger ab und wollte sich mit dem Ärmel den Mund abwischen, stockte jedoch und entsann sich seiner Serviette, die von Adligen bevorzugt wurde. Nachdem er dieses kleine Zeremoniell genüsslich abgeschlossen hatte, entließ er seine Untergebenen.

Wortlos gingen Jeremias und Philipp die Stufen hinab zur Straße. Während des gesamten Weges zu ihrer Unterkunft toste ein ohrenbetäubendes Schweigen zwischen ihnen. Als sie die Tür zu ihrer Stube endlich verriegelt hatten, nahm Jeremias wahr, wie seine Rumpfmuskeln sich verkrampften und seine Kehle tobte, um die Wutschreie zu entlassen, die in seinem Innern wüteten. Doch die Wände waren dünn und hinter ihnen wohnten Brückfelds Mieter. Selbst auf Niederländisch wagte er nicht, seine Empfindungen lautstark von der Kette zu lassen. Jeremias ging stumm zu dem Esstisch, beugte sich darüber, schlug seine Hände auf das Möbelstück und ergriff es. Seine Finger zogen sich immer weiter zusammen, bis sie das Holz derart stark würgten, dass dieses um Erbarmen knirschte. Jeremias vernahm, wie sein Mentor einen Schritt von ihm entfernt hinter ihm stehen blieb und einige Male laut schnaufte.

Jeremias’ Flüstern schnitt durch die Stille des Raums: „Dieser eingebildete ... dieser widerliche Fettwanst. Für was hält er sich? Seine Dummheit wird nur noch durch seine Grausamkeit übertroffen. Alles hat er von seinem Vater geerbt und alles wird von seinen Untergebenen aufrechterhalten. Er kennt keine Handelszahlen, versteht nicht, was doppelte Buchführung ist, aber hält sich für einen kleinen König.“ Philipp wollte etwas sagen, aber Jeremias ließ ihn nicht. „Er widert mich an, diese scheußliche Schmalzblase. Wie eine Warze auf der Nase: hässlich, nutzlos, immer im Blick. Er bildet sich ein, dass er zu Recht über mir stünde und mir ins Gesicht spucken könnte.“ Philipps Hand war auf seinem Rücken, doch Jeremias konnte sich nicht beruhigen. „Sage mir Philipp, wie viele Händler in ganz Frankfurt haben die Zahlen schneller parat, können Kunden besser von ihren Waren begeistern und auch noch den verstocktesten Handelspartner überzeugen? Wie viele?“

Sekunden der Stille, bis der Niederländer schließlich zugab: „Ich kenne keinen Einzigen im ganzen Deutschen Reich, der dir gleichkäme. Ich sagte dir stets, dass ich deine Begabungen für einzigartig halte.“

„Und warum können alle dennoch auf mich herabglotzen und mich gering schätzen? Nur weil ich eine Waise bin? Weil ich arm geboren wurde?“

Der Tisch drohte unter Jeremias Händen zu bersten.

„Bitte beruhige dich doch. Wir haben bereits so viel gemeinsam erreicht. Es wird sich schon fügen, wenn ... “

„Ach, was soll sich denn fügen? Was hat sich in den letzten Jahren gefügt? Sieh’ dich doch einmal um. Nützte mir meine gute Kleidung heute etwas?“

„Aber vielleicht müssen wir uns auch manchmal mit dem bescheiden, was uns zuteilwurde. Gott verlangt Demut.“

„Oh ja, mit allem muss man sich zufriedengeben. Ja gewiss … gewiss. Die Welt ist eben so. Ja, das sagst du laufend. Man muss sich mit allem abfinden, alles hinnehmen und alles ertragen. Nein ... mit einer solchen Haltung kann man die Welt niemals verändern.“

Philipps Flüstern wurde eindringlicher: „Was willst du die Welt verändern? Es ist nun einmal die von Gott bestimmte Ordnung. Es gibt solche die herrschen und solche die gehorchen müssen. Selbst Kaiser und Papst müssen dem Herrn dienen. Jedermann kann nur auf die Gnade und Gerechtigkeit Gottes hoffen.“

Die Knöchel von Jeremias’ Fingern blitzten weiß auf. „Ha, Gerechtigkeit! Was für eine Gerechtigkeit denn? Das Los eines Menschen wird nicht durch dessen Güte bestimmt, sondern aus welcher Frau er als Säugling hervor kroch, aus wessen Schoß.“

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