Marco Mukrasch - Kerker aus Licht und Schatten

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Kerker aus Licht und Schatten: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Waisenjunge Jeremias vollbringt es, dank seines einmaligen Talents und seines Ziehvaters, als Handelsgehilfe Fuß zu fassen. Doch auf dem Höhepunkt seines Erfolgs wird er durch die herrschenden Umstände und jene die davon profitieren zutiefst gedemütigt, bis er schließlich daran zerbricht und auch der letzte Funke Menschlichkeit in ihm erlischt. Seiner Anerkennung, seiner Liebe und seiner Arbeit Lohn sowie der Menschen die ihm wichtig waren beraubt, beginnt er systematisch die Verhältnisse umzukehren, die Umstände ohne Skrupel für sich zu nutzen und sich Macht zu verschaffen.
Ein kometenhafter Aufstieg im Kaiserreich des 16. Jahrhunderts. Politiker, Fürsten, Könige, Kaiser und Päpste sind nichts als Schachfiguren auf dem Brett der Geschichte, gelenkt von emotionslosen Hintermännern, die ein langfristiges, großes Ganzes anstreben, bei dessen Erreichung Mord und Krieg kaum noch ins Gewicht fallen …

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Eine Woche später zeigte Philipp Jeremias den Rest des Alphabets. Der junge Schüler schrieb die Lettern eifrig. Die Schrift wurde immer sicherer und geschwinder. Philipp spitzte die Lippen.

„Du kannst dich wahrlich noch gut an die Buchstaben vom letzten Mal erinnern. Sprich sie einmal aus.“

Jeremias antwortete sofort. Sofort richtig. Der Niederländer fragte nach weiteren Buchstaben, aber auch hier entgegnete der Schüler korrekt.

„Nun werde ich dir einmal einige Worte zum Lesen geben. Vielleicht kannst du sie aussprechen.“

Es dauerte, aber mit ein wenig Hilfe, las Jeremias die Worte laut vor.

„Gut, du machst das wirklich hervorragend. Ich hätte nicht gedacht, dass du dermaßen schnell lernst.“

Der Junge strahlte.

„Wie würdest du die folgenden Worte schreiben, die ich dir sage?“, fragte Philipp.

Jeremias schrieb so gut er konnte, und mit der Zeit musste Philipp immer weniger berichtigen, da sein Schüler keinen Fehler ein zweites Mal beging.

Den folgenden Sonntag war Philipp auf einer Handelsreise, sodass der Unterricht ausfiel. Zurückgelassen ließ Jeremias seinen Blick durch die winzige Kammer schweifen, die er mit dem Älteren teilte, und erspähte eine kleine Fibel. Kurz darauf hatte er das Büchlein geöffnet vor sich liegen. Die gedruckte Schrift war ungewohnt. Nicht leicht ... aber ja, das muss dieser Satz bedeuten ... und der nächste ... Die Herztrommel ließ seine Brust pulsieren. Er konnte die Augen nicht mehr von dem Text nehmen, den er schneller und schneller durchmaß, bis das Buch zu Ende war. Er begann erneut. Dieses Mal blieb noch viel mehr in seinem Geiste haften. Ein fiebriges Lächeln bemächtigte sich seines Mundes. Er nestelte ziellos an seiner Kleidung herum, da sein Kragen zu eng geworden war. Hatte er tatsächlich soeben dieses Buch gelesen? Er? War dies möglich? Aber er hatte alles vor sich. Er brauchte noch mehr Luft, noch mehr Atem. Seine Zunge war pelzig, aber er vernahm keinerlei Durst. Er legte sich auf sein Lager und betrachtete die holzwurmverzierte Decke. Er lachte und ließ zufrieden seinen Brustkorb herabsinken, während er ausatmete.

Die harte Arbeit während der Woche fiel ihm nun noch leichter, da er sich auf den Sonntag freute.

Am nächsten Sonntag holte Philipp stolz die Fibel hervor: „Das habe ich für dich vor einigen Tagen erstanden. Mal sehen, ob wir zusammen die erste Seite schaffen.“

„Das sollte kein Problem sein. Auf der ersten Seite steht Folgendes ... “

Er fing an zu rezitieren. Philipps Gelassenheit zerbröckelte, als er gewahr wurde, dass Jeremias Wort für Wort alles aufsagte, was in der Fibel stand. Jedwede Bewegung war aus der Mimik des Niederländers gewichen. Er war nicht fähig, den unteren Kiefer nach oben zu ziehen.

Jeremias hörte auf, strich verlegen über seine Stirn. „Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Aber ich habe das Buch schon gelesen, als du fort warst.“ Er trat von einem Fuß auf den anderen.

Endlich fasste sich Philipp. „Du hast das ganze Buch gelesen? Das ... das kann nicht sein. Wie hast du ... ?“

Doch Jeremias zuckte nur mit seinen Achseln. „Ich weiß es nicht, aber bitte gib mir mehr zu lernen. Es ist noch viel Zeit. Wir werden Brückfelds zeigen, dass Verstand nichts mit Reichtum zu tun hat.“

Philipp schluckte einige Male. Er hatte so etwas noch nie erlebt. Schließlich fuhr er mit dem Unterricht fort: Zahlen, Rechnen … die Grundlagen der Mathematik. — Jeremias meisterte es mühelos. Er verband, zerstückelte und verwob immer größere Beträge. Landkarten, Städte, Flüsse, Namen von Händlern — Jeremias schrieb das Gelernte aus dem Gedächtnis nieder.

Die Sonne hatte ihren höchsten Stand an diesem Tag erreicht. Noch immer umströmte Philipp Jeremias mit Wissen, doch der Junge fasste die Massen nicht nur, sondern sog mehr und mehr aus seinem Lehrer hervor. Eine heiße Begeisterung loderte zwischen ihnen, versengte den Sorgenmotten die Flügel und trieb beide voran.

„Kannst du mir deine Sprache beibringen? Ich möchte wissen, wie man in Amsterdam spricht“, bat Jeremias.

Die niederländischen Worte tanzten wie bunte Mosaiksteine durch seinen Geist; fügten sich erst langsam, kurz darauf immer flinker und schließlich rasend schnell zu wachsenden Teilen zusammen, bis sich das gesamte Bild vor Jeremias auftat.

Die Sonne stand nun dicht über dem Horizont. Doch noch länger als die Schatten draußen, waren Geduld und Eifer der beiden in der Kammer, wo sich ein Lernsturm entfaltet hatte.

„Beherrschst du auch Französisch?“

„Äh, ja ... aber willst du dies auch noch ... ? Ich meine, du hast heute schon so viel gelernt und ... “ Philipp keuchte.

„Wir haben noch den gesamten Abend“, sagte Jeremias. „Aber trink’ etwas. Deine Stimme ist bereits rau geworden.“ Er lachte.

Mit dem letzten Tageslicht flogen sie weiter voran. Jeremias’ Zunge musste sich mit den weichen Worten anfreunden, die ihm bald elegant über die Lippen sprudelten. Eine kleine Kerze war Zeuge, wie Jeremias und Philipp, der nur noch durch die Begeisterung seines Schülers wach gehalten wurde, auf Französisch parlierten. Schließlich jedoch ging Philipp erschöpft ins Bett.

Jeremias war indes noch nicht müde; er hätte die ganze Nacht hindurch lernen können. Noch immer hörte er die Brandung des Wissens, sah die angewachsene Welt um sich herum wie von einem hohen Berg herab.

Es dauerte noch fast einen Monat, bis Philipp es wagte, um eine Audienz bei Meister Brückfeld zu bitten.

Brückfeld saß grinsend zusammen mit Lösser als Examinator vor Jeremias und Philipp, die stehen mussten.

Der Oberbuchhalter eröffnete die Prüfung: „Vor dir liegen Korrespondenzen und Rechnungen aus dem Kontor. Du hast Zeit, bis die Sanduhr abgelaufen ist, alles zu studieren, die Rechnungen zu überprüfen und uns das Gelesene in deinen Worten zusammenzufassen. Trödele nicht herum.“ Mit diesen Worten wendete er die Sanduhr.

Jeremias vermeinte, ein spöttisches Rieseln zu hören. Er hob einen dünnen Dokumentenstapel auf, verbeugte sich und wollte gerade ansetzen, als ihn der Meister unterbrach.

„Halt, es fehlt noch etwas. Judith, komm’ bitte herein, mein kleiner Liebling.“

Die Privattür der Brückfelds öffnete sich und Judith kam mit Louise herein. Sie hatte eine Holzflöte bei sich.

Lachen blubberte aus Brückfelds Lippenwulsten: „Mein Töchterchen hat ein neues Stück zusammen mit Louise, die eine wunderbare Stimme besitzt, eingeübt. Ich beschloss, dies mit euch zu teilen. Bitte beginnt.“

Judith hob ihr Instrument zum Mund und kurz darauf durchstachen schnelle Flötentöne den Raum. Als auch noch die Zofe einstimmte, war die Luft derart durchtränkt von Musik, dass Jeremias das Atmen schwerfiel.

Philipp räusperte sich. „Mit Verlaub, Meister Brückfeld. Ist dies denn unbedingt notwendig, wenn Jeremias nun etwas Ruhe benötigt, um ... ?“

„Sicher ist es vonnöten. Bei einer Messe ist es auch nicht klosterstill. Er muss zeigen, dass er dem Handwerk eines Kaufmannes auch in dieser Lage gewachsen ist. Er sollte lieber anfangen. Der Sand wartet nicht auf ihn.“

Jeremias vertiefte sich in das Geschriebene, kämpfte darum, die Arme unter den Pulshieben ruhig zu halten. Die Schrift war verschnörkelt und an vielen Stellen undeutlich. Er musste einige Zeilen mehrmals wiederholen. Die Musik zwickte seine Augen, verwischte alles vor ihm. Was bedeutet dieses Wort? Noch nie gehört. Ist kein Deutsch. Jene Zahl war verschmiert. Eine Acht? Das Ergebnis stimmte nicht. Hatte er sich verrechnet oder der Urheber des Schreibens? Er musste es noch einmal nachprüfen. Das nächste Dokument. Hier war die Schrift noch schlimmer. Einige Passagen vermochte er nur zu erahnen. Was war die Botschaft? Die Flöte schnitt in sein Gehirn und der Gesang klatschte an seine Wangen. Das Kichern des Sandes blieb vernehmbar. Bald war bereits die Hälfte der Zeit abgelaufen, doch der größte Teil der Papiere war noch ungelesen. Die nächste Korrespondenz: die Zahlen schienen zu stimmen, Aussage klar; weiterer Bogen, mürbes Papier, Tinte nass geworden und ausgewaschen; ein Stapel war verschnürt, Knoten gemein, Blätter ungeordnet. Kalte Fäden flossen Jeremias Rücken hinunter. Da zerschlug die Flöte seine Konzentration und er zuckte zusammen. Judith war bei ihm und pfiff direkt in seine Ohren. Sie tanzte wie ein Irrwisch und wirbelte gar einige Seiten auf. Dieses verdammte Biest. Das bereitet ihr wohl Freude. Allein mit ihr würde ich diese vermaledeite Flöte über dem Knie zerbrechen und vor ihr im Kamin verheizen. Es nützte nichts, er musste sich sammeln. Weiter, weiter, nicht auf das Sandflüstern hören, nächstes Dokument, Schrift besser, Rechenfehler auf der vierten Seite, merken. Wo kam der zweite Teilhaber her? Erklärung in der Folgekorrespondenz suchen. Der Sand feixte bereits. Wie viele Blätter waren es noch? Dieses Blatt hier kenne ich. Ist es eine Abschrift des vierten? Ja, es gleicht ihm. Nein! Hier ist noch eine zusätzliche Notiz. Oh mein Gott, dies ändert alles. Ich muss noch einmal zurück ...

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