Mit routinierter Bewegung schlüpfte sie aus ihrer Pyjamahose, zog mir meine herunter und griff sich, was sich ihr schon entgegen strebte. "Ich hab keinen Gummi mit", flüsterte ich ihr zu. "Brauchst du nicht, ich hab vorgesorgt," hauchte sie und zog mir das Ding auch gleich über. Sie legte sich auf mich und führte mich ein. Ich war wie benommen, als ich dieses Gefühl des Eindringens in eine Frau zum ersten Mal in meinem Leben erfuhr. Es war alles so unwirklich, fast wie ein Traum. Vor wenigen Minuten hatten wir die ersten Worte gewechselt, ich wusste nicht einmal wie sie hieß, weder Vor- noch Familiennamen. Nichts, gar nichts wusste ich von ihr und auch sie wusste überhaupt nichts von mir und jetzt lag sie auf mir und ich war in ihr. Sie hob meinen Kopf ein wenig an, sodass meine Lippen ihre Brust berührten. Die Brustwarzen, was für ein hässliches Wort für einen so reizvollen Körperteil, fühlten sich himmlisch an zwischen meinen Lippen. Dabei ist, genau betrachtet, nichts Besonderes dran an einer Brust, was so faszinierend sein könnte, wie es wirklich ist. Wir Männer haben ja fast die gleichen Dinger dran und die sind eigentlich völlig nutzlos, eine Verschwendung der Natur. Bei jeder meiner Zungenbewegungen zitterte sie ganz leicht. Mit sanften und allmählich schneller werdenden Bewegungen, dabei peinlich bemüht, jegliche Geräusche zu vermeiden und nicht an der Decke anzustoßen, führte sie mich zum Höhepunkt. Heiß und kalt lief es mir durch den ganzen Körper, es war unbeschreiblich. Wir hatten uns beide einigermaßen verausgabt, blieben noch einige Minuten ineinander, bis sich mein Glied von selbst zurückzog. Rasch zog sie mir das Verhüterli herunter und putzte mich mit einem Tempotaschentuch ab. Wir blieben eng aneinander gedrückt, Platz war sowieso nicht viel, noch eine Zeit lang liegen. "War's gut", fragte sie, "Wahnsinn" antwortete ich. "Komm, wir machen's noch mal," flüsterte sie mir zu und wurde auch gleich aktiv. Mit 20 Jahren hat man damit keine Schwierigkeiten, da strömt man noch über vor Potenz; nur diesmal wollte ich versuchen es langsamer anzugehen und länger auszuhalten, mehr von diesem Wahnsinnsgefühl zu behalten, es nicht so schnell herzugeben. Noch ehe ich es eigentlich wollte, war mein Penis schon wieder steif und meine Hände gingen auf Forschungsreise an und in diesen wunderbaren unbekannten Körper. Wieder zog sie mir ein Kondom über und schob sich unter mich. Wie von selbst rutschte ich in sie hinein. Mit beiden Oberschenkeln fasste sie mich fest um meine Taille und wieder übernahm sie die Führung. Diesmal fühlte ich auch ihre Erregung, versuchte mich darauf zu konzentrieren und mich so gut es ging zurückzuhalten, bis ich das Gefühl hatte, sie kommt auch zum Höhepunkt. Dann schoss es mir wieder glühend heiß durch den ganzen Körper, ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, fühlte aber noch, oder glaubte es zumindest, dass es ihr genauso erging und dachte, mein Herz müsste mir zerspringen. Schreien hätte ich wollen vor Freude und Glück, musste aber mucksmäuschenstill sein, damit niemand in dem Abteil etwas mitbekommt. Lange blieben wir noch eng umschlungen und fast völlig nackt nebeneinanderliegen. Nach einiger Zeit bin ich wohl eingeschlafen. Als ich kurz vor Berlin erwachte, war sie weg, auch nicht in ihrem Bett. Sie muss wohl inzwischen ausgestiegen sein, vielleicht in Leipzig. Ich weiß es nicht. Sie hat mir keinen Zettel hinterlassen, rein Gar nichts, nie wieder habe ich sie gesehen oder auch nur etwas gehört von ihr. Das war mein erstes richtiges Intimerlebnis mit einer Frau. So etwas skurriles ist mir (leider) nie wieder geschehen.
In Berlin angekommen wartete ich auf die anderen "Delegierten" und auf das Ostberliner Empfangskomitee. Es ging alles ganz zügig und problemlos. Mit Funktionärskarossen der mittleren Ebene, den viertürigen EMW's (Eisenacher Motorenwerke, vormals BMW) ging es zu einem Hotel, wo man sich duschen, frisch machen und frühstücken konnte. Danach zum Konferenzort, einem der wenigen nicht von Bomben oder Granaten beschädigten Häuser in der berühmten Straße Unter den Linden, Haus Nr. 15. Das Übliche Programm im sogenannten Konferenzraum begann. Vorne an der Schmalseite auf einem kleinen Podest, 2 Tische und die 4 "Konferenzleiter" mit Namensschildern vor sich auf den Tischen, 2 Ossis, 2 Wessis. Im Podium saßen auf der rechten Seite ungefähr 20 Wessis, auf der linken Seite die gleiche Anzahl Ossis. Es begann mit der Vorstellung der Delegierten. Das "Du" war, wie innerhalb der Gewerkschaft und damals auch in der SPD, die übliche Ansprache und weil es eine Gewerkschaftsveranstaltung war, redete man sich mit "Kollege" an, nicht mit "Genosse".
Anschließend Mittagspause mit Kantinenessen. Die Tischordnung war so eingerichtet, dass immer neben einem Wessi ein Ossi saß und wenn möglich neben einem Mann eine Frau. Bei den Westlern waren weit mehr Männer als bei den Ostlern, da waren es sogar mehr Frauen als Männer. Mit mir saß ein weiterer Münchener am Tisch und uns wurden 2 junge Frauen als Tischgenossinnen zugeteilt, vielleicht nicht ganz ohne Hintergedanken der Konferenzleitung. Die beiden waren auch noch hübsch und lebhaft, keine vertrockneten Sekretärinnen. Die völlig unpolitische Unterhaltung am Tisch kam leicht in Gang und bald bildeten sich gegenseitige Harmonien, die den Entschluss reifen ließen, diesen Abend nicht in irgendeinem Kulturpalast enden zu lassen.
Der Nachmittag beinhaltete die "Grundsatzreferate" Ost und West. Etwas Neues konnte ich dabei nicht feststellen, morgen sollte eine Diskussion darüber stattfinden. Ich trug mich in die Rednerliste ein, da mir vor allem daran gelegen war, das Thema der Wiederbewaffnung Ost und West und die unterschiedlichen Auffassungen dazu darzulegen und zu diskutieren. Die Ossis waren dafür, dass sie selbst Streitkräfte (Über dieses Wort "Streitkräfte" sollte man einmal gründlich nachdenken) bekommen, und dass es Bürgerpflicht ist, die Heimat, die "Errungenschaften des Sozialismus" mit der Waffe zu verteidigen, aber selbstverständlich unterstützen sie die "Kriegsdienstverweigerer" in der BRD. Ich bin kompromissloser Gegner jeglichen Militärs, egal ob Ost oder West und das wollte ich am nächsten Tag deutlich machen.
Beim Abendessen vereinbaren wir beiden Münchener, uns eine Stunde später mit unseren Tischdamen zu treffen, um noch ein wenig bummeln zu gehen. Ostberlin ist für uns ja billig, der Umtauschkurs am Münchener Hauptbahnhof ist 4 Ostmark für eine Westmark. Das wissen die Konferenzveranstalter auch, sie sprechen das Thema deshalb gar nicht erst an, obwohl sie offiziell davon ausgehen wollen, dass man in Ostberlin umtauschen geht und das im Verhältnis 1:1. Es ist nicht viel, was ich umgetauscht habe, ein paar Bücher will ich mir im Osten kaufen, Klassiker, Brecht, Goethe, Gorki, die sind drüben erheblich billiger als bei uns und damit hat man an der Grenze keine Schwierigkeiten.
Meine Tischdame hieß Vera, war ein oder zwei Jahre älter als ich und wohnte mit ihrer Mutter in Ostberlin, ihr Vater ist im Krieg gefallen. Ein wenig von Berlin wollte sie mir zeigen, den Alex, das Brandenburger Tor und einen Blick nach Westberlin. Unsere Freunde verabschiedeten sich bald, sie haben für diesen Abend andere Interessen. Vera möchte gerne in ein Westberliner Kino gehen, den Film "Manche mögen's heiß" wollte sie sich unbedingt anschauen, der wird in Ostberlin nicht gezeigt. Mir ist das Recht, im Kino kann man sich leicht näher kommen. Am Brandenburger Tor sind riesige Schilder auf beiden Seiten. Im Osten heißt es: "Sie verlassen jetzt den Demokratischen Sektor Berlins", im Westen steht: "Sie verlassen jetzt den Freien Teil Berlins". Am Grenzpunkt müssen wir den, nur einfach auf der Straße herumstehenden Polizisten, unsere Ausweise vorzeigen, erst dem Ossi, dann 50 Meter weiter dem Wessi und schon sind wir im "Freien Teil Berlins", so einfach ist das noch 1959. Vera kennt sich aus, weiß wo dieser Film läuft, den sie unbedingt sehen will. Manche Kinos in Westberlin haben sogenannte "1:1 Tage" eingeführt, für die Ostberliner werden dann die Ostmark wie Westmark gerechnet. Die Kinos spüren bereits die Konkurrenz des Fernsehens und sind nicht mehr so gut besucht, wie noch vor ein paar Jahren, die Ostberliner aber haben noch so gut wie keine Fernsehgeräte.
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