Helmut H. Schulz - Dame in Weiß

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Berlin ist die Stadt, in der Hans Stadel, Kind einer Lehrerstochter und eines kleinbürgerlichen Kaufmanns, heranreifte, wo er zur Schule ging, vom Triumph der germanischen Rasse hörte, wo er Jungvolk-Uniform trug und schließlich, nach Evakuierung, die sich Kinderlandverschickung nannte, zurückkehrte: mutlos, frühreif, unsicher. In Berlin erlebte Stadel Luftschutzkel-lerängste, die erste Liebe, den Einzug der Roten Armee; er musste lernen, kleine Geschäfte zu tätigen fürs Überleben. Berlin ist der Schauplatz dieses Fami-lienromans, der ebenso ein Entwicklungsroman ist.
Der Roman entwirft an differenziert gezeichneten Schicksalen ein dichtes Mosaik von Begebenheiten und Beobachtungen, die in Ihrer Gesamtheit das Nachdenken über die Ausbreitung des braunen Ungeistes fördern und uns mit einer Fülle von Erfahrungen Bereichern…; Tribüne
Schulz … arbeitet mit den Erfahrungen seiner eigenen Entwicklung, die seiner ganzen Generation auf…; Rhein-Neckar-Zeitung

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Ich stellte ihre Sachen hin, stand begriffsstutzig da; sie drehte mich bei der Schulter herum und schob mich hinaus. In der Küche stellte ich alle Töpfe und Kessel, die ich fand aufs Gas, suchte nach Schüsseln und Wannen. Sie kam, wusch sich gründlich mit heißem Wasser die Hände, ich suchte in ihrem Gesicht nach Spuren einer Katastrophe - bahnte sich hier ein Drama an? Was, wenn Verena stürbe und das Kind am Leben bliebe?

»Geht euer Telefon?«

»Bis vorhin ging es noch nicht.«

»Der Krieg hat was Gutes«, sagte die Hebamme. »Er hat euch zu richtig brauchbaren kleinen Männern gemacht. - Hoffentlich schlafe ich nicht ein.«

»Ich kann Ihnen eine Tasse Kaffee kochen«, ich wusste, wo Kaffee für den Notfall aufbewahrt wurde, und ich sah, dass sich die alte Frau nur mühsam auf den Beinen hielt.

Erfreut nickte sie. »Ich hatte wenig Schlaf.«

Auch wir hatten kaum geschlafen.

»Und wenn wir Alarm kriegen, was machen wir dann?«

»Dann musst du deine Mutter runter schleppen, und sie wird ihr Kind im Keller zur Welt bringen.«

Wir brühten Kaffee, ich selber trank auch davon.

»Wie alt bist du?«

»Zwölf.«

Sie sah mich aufmerksam an. Anscheinend gefiel es ihr, wie ich mich hielt. Sie nickte befriedigt und gab eine Erklärung ab: »Das Kind ist bei deiner Mutter im Bauch, das weißt du, und es ist viel größer als ...«, sie suchte nach einem Ausdruck, der für mich passte, und überschlug den Satz. »Kurz gesagt, wir werden beide alle Hände voll zu tun haben, aber es wird schon klappen. Du bleibst hier, bis ich rufe, dann bringst du heißes Wasser, wir müssen deinen Bruder oder deine Schwester baden. Was ist dir eigentlich lieber, Bruder oder Schwester?«

Ich zuckte die Schultern, es war mir gleich.

Sie drängte: »Du musst doch eine Meinung haben - du, ein vernünftiger Junge?«

Ich tat ihr den Gefallen. »Einen Bruder, wie mein Bruder Felix.«

Sie erinnerte sich. »Den hab ich auch geholt. Wo ist er denn?«

»Bei meinen Großeltern, er kommt dieses Jahr zur Schule.«

Ich assistierte ihr, so gut ich konnte. Alles ging gut. Dann lag das Kind in den Armen der Hebamme, es hatte dunkle Haare und dunkle Augen, es schrie kläglich und anhaltend, was die Hebamme sichtlich erfreute. Ich sah zu, wie sie das Kind badete.

»Es ist ein Mädchen.«

»Das seh ich.«

Im Badewasser trieb eine lange bläuliche Schlange mit einem blutigen Stumpf, als hätte dort der Kopf der Schlange gesessen. Die Hebamme legte das Kind auf ein großes weiches Tuch, die bläuliche Schlange wurde zusammengebunden.

»Wird das wegoperiert?«

»Es fällt von allein ab. - Ein wunderschönes Mädchen, Frau Stadel.«

Meine Mutter bekam das Kind an die Seite gelegt. Die Augen meiner Mutter waren blau, ihr Haar und ihre Haut waren hell. Die Hebamme ließ sich erschöpft auf einen Stuhl nieder und lehnte den Kopf an die Wand.

»Machen Sie sich jetzt keine Gedanken, Frau Stadel«, warnte sie, »es ist Krieg, und Ihr Mann ...« Meine Mutter schickte mir einen Blick zu, den die Hebamme bemerkte. Sie verstummte.

»Wie soll das Kind denn heißen?«

»Kriemhilde.«

»Auch das noch. Schicken Sie Ihren Jungen zum Standesamt, die Geburt anmelden. Der Bengel ist anstellig - viel zu weit für sein Alter.«

Meine Mutter nickte. Sie drückte das Neugeborene vorsichtig an sich, ich fühlte Eifersucht aufkeimen. Dieses Gefühl wurde durch das der Scham verdrängt. Ich ahnte einen Zusammenhang zwischen dem jungen Fliegeroffizier und dieser Schwester, und zum Schrecken über das moralische Vergehen meiner Mutter gesellte sich Verachtung. Zuletzt überwog Mitleid mit ihr, die das alles eben mit einer tiefen Erschöpfung bezahlte.

Meine Mutter schlief, das Neugeborene schlief, sie erwachten, meine Mutter stillte das Kind, ich sah zu, wie aus den Brüsten meiner Mutter Milch quoll; es gelüstete mich, diese Milch zu kosten; aber ich war bereits so etwas wie ein Mann, zwischen ihr und mir standen schon die Zeichen des anderen Geschlechts. Von Erziehung zur Natürlichkeit konnte in der Familie keine Rede sein, ich war allein in den Nächten, unwissend, mit schmerzhaft erigiertem Glied, und hatte keine Ahnung, was in meinem Körper vor sich ging. Meine Freunde wollte ich nicht fragen, ich ahnte auch, dass sie nicht klüger waren als ich. Wir lebten in barbarischer Keuschheit unter dem Schreckgespenst, das Selbstbefleckung hieß.

Meine Tante Barbara konnte nicht kommen, sie war, in Weimar dienstverpflichtet bei Siemens. Meine Tante Gusti konnte nicht kommen, sie erteilte Unterricht in einer Schule weitab, mein Vater hatte das Telegramm nicht beantwortet, mein Bruder Felix war zu klein, um zu schreiben. Mein. Großvater Friedrich Arzt ließ uns allerdings seine Glückwünsche zukommen. Er erschien jedoch auch nicht.

Eines Tages legte ich meiner Mutter die standesamtliche Urkunde aufs Bett. Sie fühlte sich nicht wohl - es war ihr drittes Kind, sie bekam es im Alter von achtunddreißig Jahren. Ihr Gesicht war knochig geworden, ihre Finger dünn und weiß, mich entsetzte alles, dieser Geruch von Schweiß und Schwäche. Ich half ihr beim Aufstehen, half ihr beim Waschen der Windeln, ich ekelte mich, aber ich blieb standhaft; oft badete und fütterte ich das Kind allein. Schule gab es keine mehr, ich hatte Zeit.

»Du musst sie lesen«, sagte ich.

Sie las und legte das Blatt in ihr Schubfach.

»Kriemhilde ist ein blöder Name, Mama.«

Ich hatte eigentlich nichts gegen den Namen einzuwenden gehabt, aber ich wollte dieses Mädchen, an dessen Leben ich meinen Anteil hatte, zu meinem Besitz schlagen.

»Aber wie bist du bloß auf den Namen Veronika gekommen?«

»Ich habe im Buch nachgesehen, er gefiel mir - Verena, Veronika. Ich habe Papa den Namen geschrieben.«

Sie erschrak, fiel in ihre stumpfsinnige Müdigkeit und fragte leise: »Und hat er schon geantwortet?«

Ich log, dass er geantwortet habe. Sie verlangte den Brief zu sehen, und ich log weiter: »Ich habe ihn mit verbrannt, als ich die anderen Sachen verbrannt habe.«

Ob sie mir glaubte oder nicht, war mir gleichgültig.

»Wenn Felix hier wäre«, sagte sie.

Felix erschien und mit ihm mein Großvater Friedrich Arzt. Er trug noch immer seinen dunklen, jetzt abgeschabten Anzug, eine Weste und den dünnen schwarzen Schlips. Ihm war ein dichter grauer Bart gewachsen, und mein Großvater hatte eine Glatze bekommen. Er setzte sich an das Bett seiner ältesten Tochter. Felix setzte sich zu ihr, sie nahm seine Hand, und ich drängelte mich neben Felix. Mein kleiner Bruder verströmte Wärme, er war braun gebrannt und lachte viel.

»Es geht dir anscheinend nicht sehr gut«, sagte mein Großvater missbilligend. »War es nötig, in deinem Alter noch ein Kind zu bekommen?«

Meine Mutter sah schuldbewusst auf die Decke ihres Bettes, ihre Hände bewegten sich krampfhaft, sie schloss und öffnete die Fäuste.

»Lass sie in Ruhe«, sagte ich zu meinem Großvater. Friedrich Arzt bemerkte: »Und warum hören wir von diesem freudigen Ereignis erst jetzt? Wo ist dein Mann?«

Sie weinte, mich quälte dieses Gerede, ich nahm instinktiv ihre Partei oder stand vielleicht auch schon bewusst gegen den philiströsen alten Mann, diesen ordentlichen Menschen, der einer Leidenden einen Tritt versetzte und sich zu dieser Rohheit berechtigt glaubte.

Er stand auf, ging hin und her, so wie er vielleicht in seiner Dorfschulklasse hin und her ging.

»Hier bleiben könnt ihr nicht. Das ist wohl klar, du«, er zeigte auf mich, »musst endlich wieder zur Schule gehen, sie braucht in der Tat Pflege, und die Luftangriffe hier tun ein Übriges. Ich denke, es ist das Beste, Mutter und Kinder kommen zu uns nach Hammelspring.«

Ich war gegen diesen Plan, ich weiß nicht warum, seine Art stieß mich ab.

»Ich gehe in keine Dorfschule.«

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