Friedrich von Bonin - Rudolf Mittelbach hätte geschossen

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Rudolf Mittelbach ist Staatsanwalt in Hamburg und erzählt die Geschichte seines Freundes Heinrich Görgen. Der hat sich aus ärmlichen Verhältnissen zu einer gesicherten Existenz hochgearbeitet, bevor die Finanzkrise und hartherzige Bankiers seine Existenz bedrohen. Mit kühler und knapper Sprache, ohne Larmoyanz beschreibt der Autor die Mechanismen der bis heute andauernden Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf einzelne Menschen. «Erstaunlich, wie anschaulich hier die gefährlichen Manipulationen der Hochfinanz in einen spannenden Roman verpackt werden», schrieb ein Kritiker.

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„Nun, meine Herren“, erhob nun der Gastgeber seine Stimme, so dass sie in der kleinen Runde verstanden wurde, aber nicht von Außenstehenden, „wir sind mit Wein, Wasser und Zigarren wohlversorgt. Ich bitte daher kurz um Ihre Aufmerksamkeit.

Vor einigen Minuten haben wir auf die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes in der großen Runde angestoßen, das Knallen der Sektkorken ist verhallt, nun beginnt die Arbeit. Unser Bundeskanzler hat das Wort geprägt, wir werden blühende Landschaften im Osten erleben. Wir müssen dafür sorgen, dass er nicht Lügen gestraft wird.“

„Wir?“, ließ sich die fette Stimme Thiels vernehmen, „zuerst einmal ja wohl die Politik, die das versprochen hat, also ist doch zuerst der Finanzminister am Zuge?“

„Natürlich werden wir Politiker alles tun, um den Osten aufzubauen“, warf der Finanzminister eilfertig ein, „aber dazu ist zuerst einmal Geld nötig, sehr viel Geld. Meine Entwicklungsabteilung hat das durchgerechnet: Wir müssen aus den westlichen Ländern jährlich achtzig bis einhundertsechzig Milliarden DM aufbringen, um in halbwegs absehbarer Zeit dort eine Infrastruktur zu schaffen, die der unseren ähnelt.“

„Natürlich ist es die Aufgabe der Banken und Versicherungen, der Bundesregierung die Summen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigt, um das Land aufzubauen und Sie können sicher sein, wir werden das Unsere dazu beitragen. Aber“, Alpers wendete sich direkt an die Politiker, „Sie müssen uns natürlich auch die Möglichkeit geben, unsere Aufgabe zu erfüllen. Wir brauchen niedrige Basiszinsen, und wir brauchen mehr Geld im Umlauf, als wir zurzeit haben. Das heißt, dass Sie Einfluss nehmen müssen auf den Chef der Bundeszentralbank, die Zinsen müssen gesenkt, die Geldmenge vermehrt werden.“

„Der Bundeskanzler hat gestern mit dem Vorstand der Zentralbank gesprochen und seinen Einfluss geltend gemacht. Ich gehe davon aus, dass die Basiszinsen sehr schnell fallen werden.“ Der Kanzleramtsminister blickte in die Runde: „Ich kann mich doch wohl darauf verlassen, dass dieses Gespräch vertraulich bleibt?“ Die anderen nickten.

„Gut“, begann wieder der Hausherr, „die Sterne stehen günstig für uns. Der Sozialismus als Staatsmodell hat versagt, ist besiegt. Wir müssen ab sofort keine Rücksicht mehr nehmen auf Propaganda aus den östlichen Ländern, wir seien Kapitalisten und beuteten Menschen aus. Ab sofort können wir daher wieder Geld verdienen, ohne dass sofort unser System in Frage gestellt wird. Das betrifft sowohl unsere Banken als auch uns persönlich. Mit unseren Banken werden wir den Aufbau Ost finanzieren und damit für die Institute viel Geld verdienen. Wir sollten uns das persönlich aber auch gut bezahlen lassen, ich habe bei der Deutsche Anlagenbank auf der letzten Aufsichtsratssitzung eine Bonusregelung für den Vorstand genehmigen lassen, der kräftige Vergütungen vorsieht, wenn wir Gewinne fahren. Ich hoffe, dass uns die Politik dabei unterstützt.“ Fragend sah er den Kanzleramtsminister an.

„Seien Sie beruhigt“, die stille Stimme des Ministers wurde durch ein aufkommendes Gelächter in einer Gruppe in der Nähe übertönt, „seien Sie beruhigt, wir werden nicht in den Geldmarkt eingreifen, außer durch niedrige Zinsen, und schon gar nicht werden wir in die Marktwirtschaft eingreifen, wenn es um Managerbezüge geht. Das machen die Aktionäre mit ihren Managern aus.“

„Haben Sie mit dem Kanzler auch über das amerikanische Rating gesprochen, das ich ihm vorgestellt habe?“, fragte Dr. Alpers.

„Rating? Was wollen Sie mit Rating in Deutschland?“ Der Chef der Treuhand Versicherung klang ärgerlich. „Wenn wir das hier einführen, müssen wir unter Umständen unser Eigenkapital erhöhen, wenn Kredite schlecht beurteilt werden. Das mag für die große Deutsche Anlagenbank egal sein, für unsere Tochter, die Kreditbank für Handel und Commerz, die kleiner ist, wäre das tödlich.“ Thiel war ehrlich verärgert über den Vorstoß seines Kollegen, wurde aber beruhigt.

„Mit meinem Vorschlag beim Kanzler habe ich nicht auf das Eigenkapital gezielt, sondern auf die Beurteilung von Krediten, um mit ihnen handeln zu können. In den USA gibt es enorme Gewinnchancen, wenn Sie in einen schlecht beurteilten Kredit investieren und bei diesem Kredit ein Turnaround stattfindet.“

„Turnaround?“, ließ sich Hausmann mit seinem Hamburger Dialekt vernehmen, „Können Sie nicht Deutsch reden? Was ist das?“

„Es kann sehr lukrativ sein, einen Kredit zu erwerben, der schlecht geratet ist, wenn Sie Informationen haben, dass sich bei dem Kreditnehmer die Verhältnisse ändern werden. Sie können einen solchen Kredit zu einem geringen Preis erwerben und nach dem Turnaround, nach der Besserung des Schuldners also, mit einer gewaltigen Gewinnspanne verkaufen. Dazu ist allerdings ein standardisiertes Rating erforderlich, das es hier noch nicht gibt. Stanley und Morgan, eine der großen Ratingagenturen in USA, haben bei uns angefragt, ob wir nicht Interesse an Rating von bestimmten Krediten haben. Denken Sie doch nur, was für Geschäfte wir machen können allein mit dem standardisierten Kredithandel.“

Hausmann brummte. Er war von seinem Aufsichtsrat, der ausschließlich mit Parteipolitikern besetzt war, zu konservativem Handeln gezwungen, er konnte sich ausmalen, was diese Feierabendbanker zu einem solchen Modell sagen würden. Aber man würde sehen.

„Nun gut, meine Herren, ich habe Sie zu lange von Ihren Frauen ferngehalten, lösen wir diese kleine Sitzung auf, wir bleiben in Verbindung“, damit stand Alpers auf, nickte den anderen zu und mischte sich wieder unter seine Gäste.

2.

„Was hat er denn von euch gewollt?“, fragte Maritta Hausmann ihren Mann, als sie spät am Abend in ihrer Limousine saßen, die von John, ihrem Chauffeur, über die Autobahn nach Hamburg gesteuert wurde. Sie hatten die Trennscheibe hochgefahren, damit sie unter sich waren.

„Er will Geld verdienen“, antwortete Hausmann, „wir haben über die Zinspolitik gesprochen und über das Ausmaß der Transferleistungen nach Osten in die neuen Bundesländer. Ich glaube, es kommen Zeiten auf uns zu, in denen das Geld, wenn man klug ist, reichlich sprudeln könnte.“ Hausmann sah seine Frau an. Sie war immer noch attraktiv, seine Maritta, mit ihren blonden Haaren, die sie kaum nachfärben musste, es waren wenig graue Strähnen darunter. Maritta hatte sich trotz der Geburt ihrer Tochter Charlotte eine schlanke, fast knabenhafte Figur erhalten, die sie auch gerne mit ihrer Kleidung betonte. So hatte sie heute zu dem Empfang ein Kleid gewählt, das kurz über dem Knie endete, „ich kann es mir schließlich leisten“, hatte sie auf die schwachen Einwände ihres Mannes geantwortet. Hausmann war nach all den Jahren immer noch etwas verliebt in seine Frau, obwohl sie längst ihre eigenen Wege ging, seit ihre Tochter aus dem Hause war. Sie brachte ihm Kameradschaft entgegen und beriet ihn, wann immer er sie fragte. Maritta war klug, ehrgeizig für ihn und achtete bei ihren eigenen Wegen peinlich genau darauf, ihn nicht zu kompromittieren. In Hamburg wäre ein Skandal sein Ende als Chef der Nordlandbank gewesen, die Hamburger Gesellschaft verstand da auch heute noch keinen Spaß. Hausmann wendete sich ab und hing seinen Gedanken nach, während sie mit hoher Geschwindigkeit nach Hamburg rauschten.

„Du wirst deine Geschäftspolitik ändern müssen“, ließ sich Maritta wieder leise vernehmen, „ich fand schon immer, dass die Nordlandbank mehr kann als Kundenkonten zu verwalten, Immobilien und Schiffe zu finanzieren. Ich finde, du solltest dich mit Richard Leibherz in Verbindung setzen. Was du brauchen wirst, sind Mitarbeiter mit Erfahrung im Anlagegeschäft.“ Richard Leibherz war einer der prominentesten Unternehmensberater in Deutschland, der berühmt für seine Qualitäten war, wenn es galt, hochrangige Manager zu finden.

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