BDSM – ROMANCE
Tamora Donovan
Bibliografische Information durch
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1. Auflage
Covergestaltung:
© 2018 Susann Smith & Thomas Riedel
Coverfoto:
© 2018 @ Depositphotos
Impressum© 2018 Tamora Donovan Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks
Für Melanie Holzner
Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus eigenem Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte, so sagte Hermann Hesse einmal. Und ich füge hinzu: Deine Erzählungen sind wie wundervolle Briefe an geliebte Freunde. Schau her, wie ich vor Dir auf die Knie sinke und voller Ehrfurcht zu Dir aufschaue.
Danke für Deine Freundschaft.
»Wenn es einen Gott gibt,
wird er mich für die Dinge,
die ich getan habe, strafen.
Ich werde auf ewig
gepeinigt in der Hölle leben,
und es wird mir
meine größte Freude sein.«
Edith Warner, › Sire Bound: Part 2 ‹
(1741-1794)
Kapitel 1
Matthew hatte sie bereits seit geraumer Zeit aus der Ferne beobachtete, ehe er es wagte, sich ihr ein wenig anzunähern.
Sie hatte ihre Stellung vor gut einem Jahr angetreten und seitdem sah er sie fast täglich im Büro. Er selbst war schon einige Jahre länger in der Firma. Als Jahrgangsbestem war ihm unmittelbar mit Abschluss seines Studiums in Cambridge eine Anstellung in der Führungsetage angeboten worden.
Inzwischen war er vierzig Jahre alt und zeigte leicht ergraute Schläfen. Er war nicht verheiratet. Auch wenn ihn seine Freunde deshalb für einen eingefleischten Junggesellen hielten, sahen sie sich immer wieder dazu veranlasst, für ihn die Heiratsvermittler zu spielen. Und obwohl er über die Jahre eine Reihe Frauen näher kennenlernte, die ihn verheerend attraktiv fanden, hätte von ihnen niemand jemals seine sexuelle Ausrichtung in Frage gestellt.
Er hatte immer Frauen bevorzugt, insbesondere seit er mit Laura Adams, die gleich nebenan wohnte, im Alter von sechs Jahren zum ersten Mal Doktor spielte. Immerzu traf er sich mit Frauen und ließ sich auch auf zahlreiche Beziehungen ein. Einmal war es sogar soweit gegangen, dass er kurzfristig mit ihr zusammenlebte, wenngleich man letztlich wieder freundschaftlich auseinander gegangen war.
Mit zunehmendem Alter lernte er Dinge über sich selbst, die er in seinen früheren, weniger nachdenklichen Jahren nicht wusste und entsprechend auch nicht gelebt hatte. Es war ihm klar geworden, dass er nach einer besonderen Art der Beziehung suchte, die ihn wirklich erfüllte und glücklich machte. Er war dazu übergegangen die Dinge zu untersuchen und zu hinterfragen, die sein persönliches Interesse weckten und stellte sich schließlich seiner persönlichen Realität.
Er war ein Meister, ein › Dom ‹, auf der Suche nach einer › Sub ‹, einer Sklavin oder einer hingebungsvollen Untergebenen. Er wollte diese Art der totalen, vorbehaltlosen Beziehung, die diesen Grad des Vertrauens, der Akzeptanz und Liebe zwischen zwei Menschen ermöglichte, um er selbst zu sein – mit einer Partnerin, die dasselbe empfand. Er wollte es leben. › 24/7 ‹ oder doch zumindest so viel wie möglich davon.
In der letzten Zeit verließ er immer dann das Büro, wenn er wusste, dass auch sie ging. Er bekam sie nicht mehr aus seinem Kopf und angefangen intensiv über sie nachzudenken. Sie ließ ihn einfach nicht los, so fasziniert war er von ihr. Immerzu suchte er ihre Nähe, um mehr über sie zu erfahren, richtete seine Pausen auf sie ein und nahm an den gleichen Aktivitäten des Büros teil wie sie. Er wollte alles über sie wissen, vor allem aber, ob sie an einer Beziehung interessiert war. Aber wenn ihn seine Instinkte nicht trogen, musste er es vorsichtig angehen.
*
Madalyn genoss ihre Arbeit bei der Maklerfirma, als Verwaltungsassistentin des › Junior Vice President ‹ Harvey Poole, einem glücklich verheirateten Mann, Ende Vierzig – einem Mann mit vier Kindern, der nie irgendwelche Anstalten machte einmal aus sich herauszugehen.
Sie war eine schöne Frau, von natürlicher Schönheit, die gern auf jegliches Make-Up verzichtete, mit heller, makelloser Haut – abgesehen von wenigen Schönheitsfehlern, die sie aber ignorierte, wohl wissend, wie sie geschickt vertuscht werden könnten.
Der Make-Up-Verzicht war zum Teil auch ihren letzten drei Jobs geschuldet, wo ihr die Männer ständig am Rockzipfel hingen, was ihr überhaupt nicht gefallen hatte. Hier im Maklerbüro fühlte sie sich von dieser Art der Verfolgung erstmals befreit.
Ihr hüftlanges, kastanienbraunes Haar trug sie in aller Regel, als Knoten oder Pferdeschwanz. Sie liebte schlichte, lockere Hosenanzüge, die nichts von ihren sehr weiblichen Kurven erahnen ließen, die sie darunter versteckte, wenngleich ihr Gewicht perfekt zu ihrer durchschnittlichen Größe passte. Gerade in den Kurven vermutete sie den Faktor, der die ständige, nervende Jagd nach ihr auslöste. In den Mundwinkeln ihrer schmalen, sanft geschwungenen Lippen, lag immer ein verschmitztes, süßes Lächeln.
Über zwei Monate hatten ihre Kolleginnen, die teilweise zu Freundinnen geworden waren, gebraucht, um sie davon zu überzeugen, doch endlich mal an den zweimal monatlich stattfindenden gemeinsamen Aktivitäten der Bürobelegschaft teilzunehmen. Zumeist ging es zum Bowlingspielen, auf einen Drink nach der Arbeit und gelegentlich auch zu einem Essen anlässlich eines Geburtstages. Nur widerwillig war sie dem ständigen Drängen gefolgt, hatte dann aber doch zunehmend Spaß daran gefunden, wobei sie schnell herausfand, dass bis auf wenige Teilnehmer alle ledig oder geschieden waren. Ab und zu kamen auch liierte Kollegen mit, deren Partner beruflich abwesend waren oder schlichtweg nichts unternehmen wollten. Insgesamt erwies sich die Gruppe als sehr freundlich und gesellig. Damit es gar nicht erst zu irgendwelchen Nachstellungen kam, sorgte sie immer dafür, dass sie mit einer Kollegin so zusammensaß, dass sie den Männern jederzeit geschickt ausweichen konnte.
Natürlich gab es in der Gruppe auch einige, die gern mehr als nur den kameradschaftlichen Ausflug suchten. Die wurden aber in der Regel durch die Gruppe darin gehindert und zogen sich schnell zurück. Allgemein waren alle an einer langfristigen Beziehung interessiert – entweder an einer engagierten oder einer freundschaftlichen. Erst letzte Woche war es wieder zu einer Verlobungsfeier einer jungen Kollegin gekommen, die sich anschickte einen der Männer aus der Gruppe zu heiraten, und jeder freute sich für die beiden.
Die Hochzeit fand am nächsten Wochenende statt und wider besseres Wissen, hatte sie sich dazu breitschlagen lassen, die Aufgabe einer Brautjungfer zu übernehmen. Geplant war eine sehr anspruchsvolle Hochzeitsfeier, die über das ganze Wochenende gehen und auf dem Anwesen der wohlhabenden Eltern der Verlobten stattfinden sollte.
Vor etwa einem halben Jahr war Matthew Buxton dazu übergegangen sich den Ausflügen anzuschließen. Madalyn war sich seiner bewusst gewesen, seit sie ihm an ihrem zweiten Arbeitstag erstmals gesehen und Harvey sie gebeten hatte, einige spezielle Unterlagen ins Büro des › Senior Vice President ‹ zu bringen. Er stand dort am Schreibtisch seiner Assistentin als sie ankam. Augenblicklich hatte sie ein ihr unbekanntes Zittern im Innersten verspürt. Er gefiel ihr auf Anhieb, war äußerst attraktiv, und das Gefühl ging sehr viel tiefer als es ihr recht war. Irgendetwas schien sie ziehen zu wollen, gerade so, als ob sie in ihm und sich selbst etwas Bestimmtes erkannte. Ihre offizielle Vorstellung war von seiner Assistentin Melissa Bridges übernommen worden, die ihr schon am ersten Tag ausgesprochen freundlich begegnet war und sie quasi unter ihre Fittiche genommen hatte.
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