Angela, die Tochter und einzige Erbin eines sehr reichen und mächtigen Duca, also Herzogs, hatte sich nach ihrem Abitur nach reiflicher Überlegung für das Leben im Kloster entschieden. Für die Eltern war dieser Entschluss sehr schmerzlich. Es verging kein Tag, wo sie nicht insgeheim ihre Angela sich immer wieder zurückersehnten und inbrünstig hofften, dass sie ihre Entscheidung irgendwann vielleicht doch noch rückgängig machen würde. Sie hatten sich nie mit der Tochter im Ordenskleid abgefunden. Angela allerdings hatte ihre Entscheidung nie bereut oder an etwas anderes als an die uneingeschränkte Einhaltung der Maßgaben ihrer Ordensregeln gedacht. Sie war wirklich ein durch und durch guter, lieber und frommer Mensch und lebte auch genau so. Sehr menschliche Regungen, wie Ärger, oder auch einmal etwas ungehalten und nicht gerade bestens gelaunt sein kannte sie natürlich auch, ließ es nach Möglichkeit allerdings nicht ihre Mitmenschen spüren.
Wenn eine entsprechende Gefahr drohte, rief sie sich immer selbst zur Ordnung und konnte auch solche Gedanken immer sehr schnell besiegen. Außerdem war es nie so, dass sie damit ein ganz besonderes Gefühl verbunden hätte. Das war alles immer nur etwas Sympathie, Zuneigung. Mehr war es nie. Niemals bestand die Gefahr, dass auch nur ein kleines Flämmchen hätte aufflackern können. Nie spielte sie mit dem Feuer, das zwischen einem Mann und einer Frau meist blitzschnell unkontrollierbare Dimensionen annehmen konnte. Hier und im Moment war alles anders, einfach alles ganz anders, auch wenn sie mit diesem ‚ganz anders’ noch überhaupt nichts anfangen konnte. So nahe war sie – abgesehen natürlich von Patienten – einem Mann noch nie gekommen. Hier drehten sich ihre Gedanken nur noch um diesen so männlich aussehenden Körper, dieses anziehende Gesicht mit den schönen Augen, seine tiefe Stimme, sein... sein… und sein …
Sie ahnte instinktiv, dass es auch ganz Anderes, momentan noch nicht Beschreibbares geben musste, was sie bisher noch nie erlebt und immer schon im Ansatz abgehakt hatte. Sie spürte, dass die ganze Situation sie vehement beschäftigte, ihr etwas den Atem nahm und ihren Kreislauf mehr als das Gwitter auf vollen Touren laufen ließ. Sie ahnte im Unterbewusstsein, dass sich hier etwas entwickeln konnte, das sie sehr rasch nicht mehr unter Kontrolle hatte. Das Seltsame war, dass sich in ihr dazu nicht die geringsten Abwehrmechanismen meldeten, die doch sonst immer perfekt sofort da waren. Irgend etwas in ihrem Kopf hatte jede vernünftige Reaktion, die Selbstdisziplin und das nüchterne, rationale Denken abgeschaltet und wollte, dass sie sich einfach treiben ließ. Genau genommen war diese Blockade schon vor Minuten eingetreten.
Eine solche Situation hatte sie wirklich noch nie erlebt. Und sie wusste auch nicht, wie sie damit umgehen sollte und dachte immer wieder nur „Er ist so erregt wegen mir! Ich bin die Ursache! Das geht doch nicht. Das kann doch gar nicht sein, das darf nicht sein! Angela, das darf nicht sein! Das ist kein Spiel mehr, kein Spaß, nein es wird ernst, sehr ernst …!“ versuchte sie sich immer wieder verzweifelt zur Ordnung und Disziplin zu rufen. Und es dachte die Frau in ihr „Was will er denn von mir, so hässlich, unfrisiert und verschwitzt wie ich aussehe. Und viel älter bin ich bestimmt auch als er. Bestimmt meint der nicht mich. So wird es sein. Der wird an seine Frau oder Freundin denken. Genau, aber wo ist die denn? Wird wohl nicht wandern wollen? Eben, aber trotzdem, so einfach bekommt doch ein Mann keinen steifen Schwanz, also hat er den doch wegen mir … Einen Ring hab ich allerdings nicht gesehen … Und wieso sollte er nicht mich meinen … Angela, mach dir nichts vor. Den steifen Schwanz hat er nur wegen mir. Der Kerl ist geil, aber auch sowas von geil und will was. Wahrscheinlich überlegt nur noch dauernd wie er über mich herfallen, mit seinem Prügel am schnellsten in mich eindringen, mich ficken könnte. Angela, der meint dich, dich, kann nur dich meinen. Dich sieht und spürt er. Ich bin doch hier direkt neben ihm …!“ Diese Erkenntnis gefiel ihr, gefiel ihr rasant zunehmend immer mehr. Sie freute sich darüber und dachte unentwegt "Ich gefalle ihm. Der junge, hübsche und sympathische Kerl findet mich aufregend, wird durch mich total geil, bekommt durch mich 'reifes Mädchen' sogar einen steifen Schwanz, Wahnsinn. Dabei haben wir doch bisher nur ein paar Worte gewechselt, konnte er doch von mir kaum etwas sehen, nur fühlen wie ich so bei ihm lag."
Sie grinste in sich hinein. Dieses Grinsen war an sich für eine Nonne in einer solchen Situation ungewöhnlich. Und doch war Angela auch nur eine ganz normale Frau, die sich instinktiv eben geschmeichelt fühlte und sehr freute, wenn sie das Begehren eines Mannes auslösen konnte. Sie wusste nur Eines und dieser Gedanke überschattete alles andere immer wieder „Er darf so nicht in meiner Nähe sein, das geht ganz einfach so nicht. Ich muss weg von diesem Mann, der och dazu offensichtlich völlig nackt ist. Distanz muss zwischen uns sein und ich muss meinen Blick von ihm abwenden. Dann werden sich meine wirren Gedanken und ausufernden, zunehmend völlig unkontrollierbaren Gefühle sehr schnell wieder in geordnete Bahnen lenken lassen, ganz bestimmt …!“ Sie dachte „Komisch, das Gewitter ist mir auf einmal fast völlig egal. Und trotzdem rast mein Herz, dass ich es meine an meinem Hals zu hören. Und mein Körper fiebert und gehorcht mir nicht mehr so, wie ich es gewohnt bin. Distanz … Angela … Distanz … sofort … Du kannst, du darfst nicht weiter warten. Auch wenn dir das alles wahnsinnig gefällt, seine Fantasie und sein Körper für die Dauer der Erektion dir ganz gehören, so wie ein Mann nun einmal beschaffen ist. Immerhin wäre er jetzt dem, was ich mit ihm astellen könnte, nahezu hilflos, nahezu willenlos sogar ausgesetzt. Wenn ich es wollte, könnte ich ihn blitzschnell dazu verführen, dass er … Ich müßte ihm nur etwas signalisieren, dass er … "
"Nein, nein, nein, stopp, Angela Stopp. Weg mit diesen Gedanken. Das geht nicht, das geht nicht. Das darfst du nicht. Angela, du bist eine Nonne und hast Keuschheit gelobt. Du mußt weg von ihm. Genau, das war die Lösung. Dann habe ich die Situation schnell wieder im Griff …!“
Sofort löste sie sich von ihm, drehte sich wieder auf ihre linke Körperseite und schob sich zurück in ihr Bett. Sie legte sich möglichst nahe an den Rand des eigenen Bettes. Der Kopf hing fast aus dem Bett. Klaus erschrak über ihr Verhalten. Er dachte, „Hat sie es also doch bemerkt! Schade, war eigentlich ja ganz schön so. Und ich dachte schon, das mit dem steifen Prügel macht ihr also nichts aus. Hätte sich ja bestimmt sehr viel mehr noch daraus machen lassen, vielleicht. Eine Frau in diesem Alter kennt doch das sowieso …!“ Es gab ihm einen regelrechten Stich. Er wusste, was er falsch gemacht hatte. Zu gerne hätte er dieses reizende Wesen noch länger in seinen Armen gehalten, versucht zu trösten und zu beruhigen, die Ängste vor dem Gewitter etwas zu mildern. Er ahnte, dass seine unwillkürliche Körperreaktion, die ihm sogar weitgehend sehr gefallen hat, weil er gehofft hatte, dass er sie vielleicht doch ganz schnell benötigen könnte, die Ursache war und hatte sekundenlang schuldbewusste Gedanken. Gleich war es allerdings mit dem Schuldbewusstsein schon wieder vorbei und seine Erregung und sein Begehren ergriffen seinen Geist und seinen Körper erneut mit aller Macht. Da war kein Platz mehr für andere Gedanken. Er spürte, wie blitzschnell zunehmend eine brennende Geilheit sich erneut in seinem Becken aufbaute und Wellen einer Sehnsucht nach diesem Körper, dieser Frau, in seinem Innersten brandeten. Seine Gedanken waren beherrscht vom "Ich will dich und ich krieg dich, muss dich kriegen, muss irgendwie zwischen deine Schenkel, du geiles Mädchen du, du wunderschönes, aufregendes Geschöpf du." Trotzdem wusste er nicht im Mindesten, was er tun sollte. Er beschloss auf jeden Fall nichts, was sie noch weiter irritieren konnte.
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