Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
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Sektionschef Wilhelm Exner: Ich stehe hier als Vertreter technologischer Interessen.

Gouverneur Sieghart von der Bodenkreditanstalt: Ich bin heute Gouverneur. In der sichern Erwartung, daß nunmehr die Staatsgewalt sich in den meiner Weltanschauung angepaßten Bahnen ohne Aufenthalt weiterbewegen wird, kann ich hier meinen Platz behaupten.

Präsident Landsberger von der Anglobank: Sie sagen von mir, ich sei ein Bankmagnat. Trotzdem glaube ich nicht, daß es unter meiner Würde ist, hinter dem Sarge eines wenn auch anderen Idealen zugewandten Mächtigen ein bescheidenes, aber stolzes Plätzchen anzustreben.

Herzberg-Fränkel: Mein Name ist Herzberg-Fränkel. Ich weiß, er hat bei Lebzeiten keine besonderen Sympathien für meinen Typus gehabt, aber der Tod hat etwas Versöhnendes.

Die freisinnigen Gemeinderäte Stein und Hein: Ich weiß zwar nicht, was ich hier zu suchen habe, aber da auch ich da bin, bin ich auch da.

Zwei Konsuln(stellen sich gleichzeitig vor): Stiaßny. Wir haben zwar keine nennenswerte Beziehung zu dem Verewigten gehabt, sind aber dessenungeachtet herbeigeeilt, um unsere Pflicht zu erfüllen.

Drei kaiserliche Räte(treten in einer Reihe auf): Wir sind als Abordnung erschienen, weil wir es den Manen schuldig zu sein glauben, uns in der Hoffnung auf bessere Zeiten nicht von der Überzeugung abbringen zu lassen, daß er das Gute gewollt hat, aber schlecht informiert war.

Sukfüll: Vom Gremium entsendet und berufen, die schmerzlichen Gefühle der Sektion auszusprechen, sehen wir einer ungewissen Zukunft entgegen und sind noch nicht einmal in der Lage, zu ermessen, ob das Ereignis für die geplante Hebung des Fremdenverkehrs hemmend oder fördernd aufzufassen ist. Wie dem immer sei, entbiete ich meinen letzten Gruß.

Birinski und Glücksmann: Als Vertreter der Kunst hat uns die Kunst entsendet, um an der Bahre des großen Toten das Gelöbnis idealen Strebens zu erneuern, während als Vertreter der Industrie jedenfalls andere gekommen sind.

Der Buchhändler Hugo Heller: Durch meine weitverzweigten kulturellen Verbindungen wäre es mir offenbar ein Leichtes gewesen, den erlauchten Verstorbenen dauernd an mich zu fesseln, wenn nicht wie gesagt der Tod dazwischen gekommen wär.

(Während dieser Rede ist eine Dame in tiefster Trauer eingetreten. Alles weicht zurück.)

Hofrätin Schwarz-Gelber(wie vom Blitz getroffen, gibt ihrem Gatten einen Stoß und spricht): Was hab ich dir gesagt! Die is überall, wo sie nicht hineingehört. Ob man einmal unter sich sein könnte!

Flora Dub: Wie ruhig sie daliegen! Wenn sie leben möchte, möchte sie sich erinnern, wie ich einmal Blumen geworfen hab auf ihr. Er war zwar kein besonderer Freund von Blumenkorsos. Aber ich bin gekommen, damit sie sehen sollen, ich trag ihnen nichts nach.

Der Nörgler(im Vordergrund): Du großer Gott der Großen und der Kleinen! Du prüfst die Großen, weil es Kleine gibt. Du prüftest einmal Kleine durch den Großen. Und riefst ihn weg. So hat er diese Prüfung als Prüfer und Geprüfter schlecht bestanden. War dies die Absicht, als Du Tod und Leben zu seligem Unterschied erfunden hast? Stürzt in die Bresche der Unendlichkeit der irdische Feind, ein tollgewordener Haufe? Und ist das Leid nicht göttlicher Besitz, daß die es tragen, die gemordet haben? Ist selbstvergossnes Blut nur ein Rubin, ein falscher Diamant die echte Träne, ein Putz, den sich die Judasfratze borgt? Dann ist die Zeit zu Ende und nichts bleibt als Deine Prüfung. Laß es sie entgelten, in Stadt und Staat die Mißgebornen fühlen, daß es vollbracht ist! Nimm ihr eigenes Blut und traure über sie mit Gottes Träne!

(Während dieser Worte hat die heilige Handlung in höchster Feierlichkeit ihren Anfang genommen. Man sieht, wie der gesamte im Trauersaal versammelte Hofstaat zum Gebete kniet, vorne schluchzend die drei Kinder der Ermordeten. Zeitweise wird die Stimme des Priesters hörbar. Nun spielt die Orgel. Einer der zehn, die allmählich ganz in das Trauergemach gelangt sind, wendet sich plötzlich mit lauter Stimme an seinen Nachbarn.)

Der Redakteur: Wo is Szomory? Wir brauchen die Stimmung!

(Die Orgel setzt ab. Es tritt eine Pause stummen Gebetes ein, nur vom Schluchzen der drei Kinder unterbrochen.)

Der Redakteur(zu seinem Nachbarn): Schreiben Sie, wie sie beten!

Die Leser der folgenden Szene waren der Meinung, ich hätte die Sätze, die ich dem Hans Müller in den Mund lege [Akt I Szene 25], erfunden. Als ob man so etwas erfinden könnte und als ob mein Anteil an diesen Gestaltungen darüber hinausginge, daß ich zu allem, was es gab, am rechten Ort und zur rechten Zeit die Anführungszeichen gesetzt habe. Es ist die tragische Bestimmung meiner Figuren, das sprechen zu müssen, was sie selbst geschrieben haben und so auf eine Nachwelt zu kommen, die sie sich ganz anders vorgestellt haben. Mein Verdienst besteht nicht darin, irgendetwas erfunden zu haben, sondern darin, daß man glaubt, ich müsse es erfunden haben, weil man nicht glaubt, daß man es erlebt haben könne.

I. Akt

1. Szene

Wien. Ringstraßenkorso. Sirk-Ecke. Etliche Wochen später. Fahnen an den Häusern. Vorbeimarschierende Soldaten werden bejubelt. Allgemeine Erregung. Es bilden sich Gruppen.

Ein Zeitungsausrufer : Extraausgabee –!

Zweiter Zeitungsausrufer: Extraausgabee! Beidee Berichtee!

Ein Demonstrant (der sich von einer Gruppe den Prinz-Eugen-Marsch singender Leute loslöst, ruft mit hochrotem Gesicht und schon ganz heiser unaufhörlich): Nieda mit Serbieen! Nieda! Hoch Habsburg! Hoch! Hoch Serbieen!

Ein Gebildeter (den Irrtum bemerkend, versetzt ihm einen Rippenstoß): Was fällt Ihnen denn ein –

Der Demonstrant(anfangs verdutzt, besinnt sich): Nieda mit Serbieen! Nieda! Hoch! Nieda mit Habsburg! Serbieen!

(Im Gedränge einer zweiten Gruppe, in die auch eine Prostituierte geraten ist, versucht ein »Pülcher«, der dicht hinter ihr geht, ihr die Handtasche zu entreißen.)

Der Pülcher (ruft dabei unaufhörlich): Hoch! Hoch!

Die Prostituierte: Loslassen! Sie unverschämter Mensch! Loslassen oder –

Der Pülcher(von seinem Vorhaben ablassend): Wos rufn S' denn net hoch? Sie wolln a Padriodin sein? A Hur san S', mirken S' Ihna das!

Die Prostituierte: A Taschelzieher san S'!

Der Pülcher: A so a Schlampen – jetzt is Krieg, mirken S' Ihna das! A Hur san S'!

Ein Passant: Burgfrieden, wenn ich bitten darf! Halten S' an Burgfrieden!

Die Menge(aufmerksam werdend): A Hur is! Was hats gsagt?

Ein zweiter Passant: Wenn mr recht vurkummt, so hat s' was gegen das angestaamte Herrscherhaus gsagt!

Die Menge: Nieda! Hauts es! (Dem Mädchen ist es gelungen, in einem Durchhaus zu verschwinden.) Laßts es gehn! Mir san net aso! Hoch Habsburg!

Ein Reporter(zu seinem Begleiter): Hier scheinen Stimmungen zu sein. Was tut sich?

Der zweite Reporter: Ma werd doch da sehn.

Ein Armeelieferant(hat mit einem zweiten eine Ringstraßenbahn bestiegen): Da sehn wir sie besser. Wie schön sie vorbeimarschieren, unsere braven Soldaten!

Der Zweite: Wie sagt doch Bismarck, steht heut in der Presse, unsere Leut sind zum Küssen.

Der Erste: Wissen Sie, daß sogar Eislers Ältester genommen is?

Der Zweite: Was Sie nicht sagen! Das hat die Welt nicht gesehn! So reiche Leute auch. Daß sich da nichts machen hat lassen?

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