Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
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Und laßt der Welt, die noch nicht weiß, mich sagen, Wie alles dies geschah; so sollt ihr hören Von Taten, fleischlich, blutig, unnatürlich, Zufälligen Gerichten, blindem Mord; Von Toden, durch Gewalt und List bewirkt, Und Planen, die verfehlt, zurückgefallen Auf der Erfinder Haupt: dies alles kann ich Mit Wahrheit melden.

Vorspiel

1. Szene

Wien. Ringstraßenkorso. Sirk-Ecke. Ein Sommerfeiertagabend. Leben und Treiben. Es bilden sich Gruppen.

Ein Zeitungsausrufer: Extraausgabee –! Ermordung des Thronfolgers!Thronfolger – Franz Ferdinant d'Este, der öster.-ung. Thronfolger. War beim Adel unbeliebt, seine Ermordung am 28.07.1914 war der Vorwand zum Weltkrieg I. Da Täta vahaftet!

Ein Korsobesucher(zu seiner Frau): Gottlob kein Jud.

Seine Frau: Komm nach Haus. (Sie zieht ihn weg.)

Zweiter Zeitungsausrufer: Extraausgabee –! Neue Freie Presse! Die Pluttat von Serajevo! Da Täta ein Serbee!

Ein Offizier: Grüß dich Powolny! Also was sagst? Gehst in die Gartenbau?

Zweiter Offizier(mit Spazierstock):Woher denn? G'schlossen!

Der Erste(betroffen): G'schlossen?

Ein Dritter: Ausg'schlossen!

Der Zweite: Wenn ich dir sag!

Der Erste: Also was sagst?

Der Zweite: Na gehn mr halt zum Hopfner.

Der Erste: Selbstverständlich – aber ich mein, was sagst politisch, du bist doch gscheit –

Der Zweite: Weißt, no wer' mr halt (fuchtelt mit dem Spazierstock) – a bisserl a Aufmischung – gar nicht schlecht – kann gar nicht schaden – höxte Zeit –

Der Erste: Bist halt a Feschak. Weißt, einer wird ganz aus'n Häusl sein, der Fallota, der was –

Ein Vierter(tritt lachend hinzu): Grüß dich Nowotny, grüß dich Pokorny, grüß dich Powolny, also du – du bist ja politisch gebildet, also was sagst?

Der Zweite: Weißt, diese Bagasch hat Umtriebe gemacht ganz einfach.

Der Dritte: Weißt – also natürlich.

Der Vierte: Ganz meine Ansicht – gestern hab ich Schönpflug gsehn, Klassikaner!

Der Zweite: Weißt, der Fallota das ist dir ein Patriot, der sagt immer, es genügt nicht, daß man seine Pflicht erfüllt, man muß ein Patriot sein unter Umständ. Wenn der sich was in den Kopf setzt, da gibts keine Würschtel. Weißt was ich glaub? Wern mer halt schwitzen müssen die Täg. No von mir aus!

Der Dritte: Was is mit'n Hopfner?

Der Vierte: Du, hast die zwei Menscher gekannt da?

Der Zweite: Weißt, der Schlepitschka von Schlachtentreu, der is furchtbar gebildet, der liest dir die Presse also auswendig von A bis Z, er sagt wir sollen auch lesen, dort steht sagt er, wir sind für den Frieden wenn auch nicht für den um Frieden um jeden Preis, du is das wahr? (Eine Büfettdame geht vorüber.) Du schau, das ist das Mensch wo ich dir erzählt hab was ich umsonst gehabt hab neulich. (Der Schauspieler Fritz Werner geht vorüber.) Djehre!

Der Dritte: Du mir scheint den kenn ich nicht.

Der Vierte: Den kennst nicht? Geh mach keine Gspaß den kennst nicht! Das is doch der Werner!

Der Dritte: Klassisch, weißt was ich mir eingebildet hab, ich hab mir eingebildet, das is der Treumann!

Der Erste: Geh hör auf! Wie kann man denn den Treumann mit dem Werner verwechseln!

Der Zweite: Siehst du, weil du nicht Logik studiert hast – er hat doch konträr den Werner mit dem Treumann verwechselt.

Der Dritte: Weißt, nein – wart (denkt nach). Weißt überhaupt was meine Ansicht is? »Husarenblut« is besser wie »Herbstmanöver«!

Der Zweite: Hör auf.

Der Erste: Du, du bist ja furchtbar gebildet, also –

Der Vierte: Also natürlich war das der Werner!

Der Erste: Du bist ja furchtbar gebildet –

Der Zweite : Warum?

Der Erste: Warst schon beim »Lachenden Ehemann«? Kennst auch den Marischka?

Der Zweite: Leider nicht.

Der Erste: Kennst auch den Storm?

Der Zweite: Aber selbstverständlich.

Der Vierte: Gehts, stehts nicht herum bei der Potenz-Ecken. Gehn wir zum Hopfner, wenn also die Gartenbau –

Der Dritte: Kennst auch den (Im Gespräch ab.)

Ein Zeitungsausrufer(kommt im Laufschritt): Tagblaad – da Thronfolga und Gemalin ermordet bittä –!

Der Agent: Was fangt man mit dem angebrochenen Abend an?

Ein Zweiter: Venedig soll offen sein.

Der Erste: Also schön, steig ma in eine BK und fahr ma nach Venedig.

Der Zweite: Ich weiß nicht, ich bin doch etwas nerves, bevor man nicht gehert hat –

Der Erste: Hert ma doch unten! Im Imperial haben sie auf (er ruft zur Allee hinüber) Fischl, Melpomene?

Fischl: Nu na nicht!

Der Erste: Der Schlag soll Sie treffen.

Fischl: Nach Ihnen. Glaukopis – zweiter!

Ein Wiener: (zu seiner Frau): Aber laß dir doch sagen, er war nicht beliebt –

Seine Frau: Marandjosef, warum denn?

Der Wiener: Weil er nicht papolär war. Der (ab.)

Ein alter Abonnent der Neuen Freien Presse (im Gespräch mit dem ältesten Abonnenten): Schöne Bescherung!

Der älteste Abonnent: Was heißt Bescherung? (Sieht sich um.) Besser wird alles! Es wird eine Zeit wie unter Maria Theresia kommen, sag ich Ihnen!

Der Alte: Sagen Sie!

Der Älteste: Wenn ich Ihnen sag!

Der Alte: Ihnen gesagt! Aber – um Gotteswillen – Serbien! Mein Jüngster!

Der Älteste: Erstens ist ein Krieg heutzutag ausgeschlossen und dann – grad ihn wern sie nehmen! Warum, ma hat nicht genug andere? (murmelt) Gott, du bist gerecht! Ich – freu mich morgen am Leitartikel. Eine Sprache wird er finden, wie noch nie. Wie Gojims sag ich Ihnen, und sogar den höheren Gojims und sogar den höchsten und denen ganz besonders. Er hat gewußt, was am Spiel steht, er jo!

Der Alte: Man soll's nicht berufen. Vielleicht is es nicht wahr.

Der Älteste: Pessimist Sie! (Beide ab.)

Einige Betrunkene(drängen sich durch die Passanten): Grüß enk Good allamitanandaa! Nieda! Nieda mit Serbien! Hauts es zsamm! Hoch!

Vier Burschen und vier Mädchen Arm in Arm: Er ließ schlageen eene Bruckn daaß man kont hiniebaruckn Stadtunfestung Belgerader ließ schlagen einen Brucken – aus dem Lied »Prinz Eugenius, der edle Ritter« von 1717 –

Die Menge: Hoch! (Fritz Werner kommt zurück und dankt grüßend) Hoch Werner!

Fräulein Löwenstamm: Geh jetzt zu ihm und bitt ihm.

Fräulein Körmendy(nähert sich): Ich bin nämlich eine große Verehrerin und möcht um ein Autogramm –

(Werner zieht einen Notizblock, beschreibt ein Blatt und überreicht es ihr. Ab.)

So lieb war er.

Fräulein Löwenstamm: Hat er dich angeschaut? Komm weg aus dem Gedränge, alles wegen dem Mord. Ich schwärm nur für den Storm! (Ab.)

Ein Zeitungsausrufer: Extraausgabee –! Eazheazog Franz Ferdinand –

Ein Gebildeter: Kolossaler Verlust wird das sein für die Theater, das Volkstheater war total ausverkauft –

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