„Lasst jetzt das lächerliche Gepöbel. Wir haben Wichtigeres zu erledigen, als sich über die Essgewohnheiten des anderen aufzuregen. Meine Devise lautet in diesem Fall, jedem das, was ihm am besten bekommt“
Zu Tom gewandt sagte sie:
„Etwas anderes wäre es, wenn Esmaraldus eine fette Katze wäre.“
Sie wandte sich Esmaraldus zu und sprach:
„Außerdem bin ich sicher, dass Esmaraldus in deiner Gegenwart keine Fliege verspeisen wird.“
Esmaraldus stellte sich wieder auf alle acht Beine und meinte:
„Wenn es sich vermeiden lässt, selbstverständlich nicht. Ich esse gerne in Ruhe und hasse es, wenn andere mir neugierig dabei zusehen.“
„Dass du in meiner Gegenwart keine Fliege frisst ist ja wohl das Mindeste, was ich von dir erwarten kann“, brummte Tom, allerdings mehr zu sich als zu Esmaraldus, denn er wollte den Disput nicht noch einmal entfachen. Er verschränkte wieder die Vorderpfoten vor der Brust und hockte sich ins Gras. Er war sauer, weil es ihm nicht gelungen war, sich ins rechte Licht zu setzen. Ganz nach Politikermanier saß er seinen Ärger aus.
„Lasst uns friedlich sein und überlegen, wie wir auf die andere Seite kommen. Vielleicht weiß Esmaraldus ja einen Weg.“
Die Mütze hatte in ruhigem, beschwichtigenden Ton gesprochen, doch ein saurer Politiker ist eben ein saurer Politiker. Sofort plapperte er dazwischen.
„Was versteht eine Spinne schon vom Boot fahren!“
Die Mütze wurde ärgerlich:
„Schluss jetzt. Kein Wort mehr!“
Tom knirschte vor Ärger mit den Zähnen. Er fühlte sich eindeutig verkannt. Die Mütze beachtete ihn nicht.
„Du willst also auch nach Süden“, sprach sie zu Esmaraldus, „wie wärst du über den Fluss gekommen, oder hattest du noch keinen Plan?“
Esmaraldus blickte über den Fluss, der ihm aus seiner Sicht unermesslich breit schien. Er konnte das andere Ufer nicht erkennen. Schließlich kratzte er sich ausgiebig mit dem zweiten linken Vorderbein den Rücken und murmelte leise:
„Na ja - einen Plan.“
Noch einmal kratzte er sich ausgiebig.
„Einen Plan direkt nicht. Ich hätte es auf die spinnenübliche Art versucht.“
„Was ist die spinnenübliche Art?“
„Ich hätte versucht, mich an meinem Faden auf die andere Seite zu hangeln. Von einem hohen Baum aus lässt man einen Faden in den Wind schießen. Der Wind trägt den Faden auf die andere Seite, wo er sich verhakt und man kann hinüber.“
Er blickte die Mütze etwas ratlos an.
„Aber bei dieser Breite? Ich weiß nicht. Das sieht eher nach einem Vollbad, als nach einem sicheren Übergang aus, denn so ein Faden hängt in der Regel sehr weit durch.“
„Du stehst also genauso ratlos da wie wir“, fasste die Mütze Esmaraldus’ Ratlosigkeit in einem Satz zusammen.
Esmaraldus nickte.
„Ja und außerdem ist der Wind zu stark.“
„Schade“, murmelte die Mütze in die Wolle, „es muss doch eine Möglichkeit geben, wie wir alle zusammen übersetzen können.“
„Wie wolltet ihr den Fluss überqueren?“
„Mit dem Stiefel als Boot, aber er ist leck. Wir brauchen dringend Fett, um ihn abzudichten, und Fett wiederum gibt es nur auf der anderen Flussseite.“
„Hmmmmm.“--- Esmaraldus kratzte sich wieder ausgiebig.
„Er ist leck?“
„Ja es muss ein großes Loch sein. Er zieht ziemlich schnell Wasser.“
Nach einer weiteren langen Gedankenpause sprach Esmaraldus:
„Wenn das Leck an den Nähten ist, kann ich vielleicht helfen.“
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