Dr. Jens-Michael Wüstel - Das Corona-Trauma

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Die Virus-Pandemie wird Spuren hinterlassen. Auch in unseren Seelen. Angst und Trauer sind schon jetzt – während der Krise – überall spürbar. Wut und Verzweiflung werden folgen. Corona traumatisiert eben nicht nur durch die direkte Infektion, sondern auch durch die seelischen Belastungen. Und erstmals seit der Spanischen Grippe ist zeitgleich fast die gesamte Welt betroffen. Akut werden sehr viele Menschen an den seelischen Folgen der Pandemie leiden. Hunderttausende (nicht nur Infizierte) könnten langanhaltende, posttraumatische Störungen davontragen.
Und dennoch gibt es Hoffnung. Je früher Betroffene die Zusammenhänge erkennen, je früher sie Anzeichen einer Traumatisierung an sich bemerken, desto besser können relativ einfache Verfahren die Seele in ihrer Selbstheilungskraft unterstützen. Dieses Buch hilft, die Frühwarn-Symptome einer überlasteten Psyche zu verstehen und zu deuten. Und es hilft, für jede(n) ein persönliches Akut-Programm zu entwickeln, das die innere Stabilität fördert und auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereitet.

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Verlieren

Im ersten Moment scheinen Verlust und Verlieren sich ähnlich, und sie sind es natürlich von der Wortherkunft und Bedeutung auch. Jedoch finden sich beim Verlieren noch weitere Nuancen. Verlieren ist – insbesondere für Männer – gleichbedeutend mit Versagen und Aufgeben. Hier wirken zum Teil archaische, biologisch bedingte Konzepte, die ich in meinem Buch „ Männliche Depression “ (Beltz, 2018) ausführlich dargestellt habe.

Und durch Corona können wir in der Tat viel verlieren. Unsere Gesundheit, Angehörige, Freunde, Mitmenschen, aber auch Wohlstand, Geld, Arbeit usw. Wie geht man in der kommenden Zeit mit diesen Verlusten um, ohne sich als Versager zu fühlen? Hätte man es nicht schon vorher wissen können? Auf den Partys gab es doch schon immer die Propheten der Apokalypse, die in ihren Kellern und Garagen Fischkonserven horten und Gaspistolen ihr eigen nennen. Ist man(n) ein Versager, wenn man in alles dennoch einfach hineingeschliddert ist? Nun ja, nicht nur uns „Normalos“ passieren Missgeschicke:

David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß. (2. Sam; 15, 13 ff)

Auch David, der große König des Alten Testaments, musste aus Jerusalem fliehen, nachdem er die Stadt und sein Reich an seinen Sohn verloren hatte. Trauernd lief er barfuß einen Berghang hinauf. Seine Barfüßigkeit war ein starkes Symbol. Denn Schuhe waren das Privileg der Reichen und Mächtigen. Arme Leute gingen blanken Fußes. Ihre Haut war die Belastungen gewohnt. Diese Menschen spürten buchstäblich „den Boden unter den Füßen“. Sie waren förmlich „geerdet“. Aber ein König? Es ist ein großes Zeichen, das die Bibel hier wählt. Ein Herrscher kommt in Kontakt mit dem Dreck und Unrat der Straße. Steine, Dornen und heißer Sand setzen seinen gepflegten Füßen zu. Auch David wird geerdet, nun steht er mit beiden Beinen auf dem Boden.

Und was bedeutet dieses Bild in Zeiten der Pandemie? Der Schmutz, der des Königs Füße malträtiert, ist das Virus. Wir fühlen uns beschmutzt. Etwas ist an uns, in uns. Früher galten ja manche Kranke als „unrein“. Und nun haben wir selbst unsere Sauberkeit, unsere Reinheit verloren. Ein unbehagliches Gefühl. Niemand würde sich in ein Bett legen wollen, in dem Würmer und Wanzen herumkriechen. Und jetzt soll ich Luft atmen, die vielleicht mit Coronaviren verseucht ist?

An dieser Stelle müssen wir uns klar darüber werden, dass wir es hier immer mit Gefühlen zu tun haben. Gerade jetzt sind es Ahnungen und Ängste, die im Zusammenhang mit Verlusten stehen könnten. Gewissheit haben wir (noch) nicht. Das Ereignis eines Verlusts wird von unserer Psyche quasi vorweggenommen, ohne dass es bereits eingetreten ist. Leider ist jedoch die Gefühlserfahrung unabhängig von der Realität. Der Schaden an unserer Seele wird auch dann angerichtet, wenn sich später herausstellt, dass „alles gar nicht so schlimm war“. Die Gefühle haben Realitätscharakter. Starke und chronische Ängste lösen Prozesse aus, die für sich genommen krankmachend sind. Diese Verselbständigung von Gefühlen kennen wir aus dem Alltag. Wir können uns vor einem dunklen Keller fürchten. Wir zittern und jammern. Später stellt sich heraus, dass es ein ganz harmloser Keller ist. Diese Erkenntnis ändert jedoch nichts daran, dass wir furchtbar gelitten haben. Und dass wir auch in Zukunft wieder Angst haben werden…

Hilflosigkeit

Die Trauma-Forschung konnten zeigen, dass das Empfinden der Wehrlosigkeit und des Ausgeliefert-Seins bei den meisten Opfern die Hauptbelastung ausmacht. Die Traumatisierungen sind umso ausgeprägter und anhaltender, je stärker die Hilflosigkeit real (oder gespürt) war. Offenbar ist es für das Erleben des Menschen von enormer Bedeutung, als Individuum fühlen und wirksam sein zu können. Viele seelisch belastete Menschen haben Schwierigkeiten, sich abzugrenzen. Sie fühlen sich oft „überfahren“ und „fremdbestimmt“. Später werden das Ich-Erleben und die Selbstentfaltung gestört oder unmöglich. Hilflosigkeit ist immer auch an Passivität gebunden. Die Betroffene erleiden, erdulden, ertragen etwas, das von außen kommt. Und wieder wirkt Corona hier doppelt tückisch. SARS-CoV-2 ist der Täter. Und er ist unsichtbar. Nicht von ungefähr bestand in den Medien früh der Wunsch, dem Virus „ein Gesicht“ zu geben. Fotomontagen von runden Kugeln mit roten Spikes darauf vermitteln wenigstens den Eindruck, wir hätten ein Fahndungsbild vom Täter.

Ich wage zu prophezeien, dass in der Zeit nach Corona enorme Anstrengungen unternommen werden, sich vor zukünftigen „Überfällen“ zu schützen. Menschen nach einer traumatischen Erfahrung haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Im Falle des Virus wird es vor allem das Hygiene-Thema sein, das diskutiert wird. Es steht zu befürchten, dass es hier auch zu krankhaften Übertreibungen kommt: Phobien und Waschzwänge sowie Angst vor sozialen Kontakten sind denkbare Folgen. Gemeinschaftlich werden Ursachen-Forschung und die Suche nach Heilmitteln (z.B. Impfstoffen) im Fokus stehen.

Ich erwähne das nur, da hier ebenfalls psychische Kräfte wirken. Wir wollen nicht hilflos sein! Um jeden Preis wollen wir wieder handlungsfähig werden. Eben deshalb werden wir aktiv, sichern uns und versuchen zu begreifen, was geschehen ist. Und im optimalen Fall sind wir auf „das nächste Mal“ vorbereitet. Für Individuen und Gruppen ist dieses Vorgehen normal und heilsam. Es hilft, das Trauma zu überwinden.

Zweifel

Die Angst, die sich mit Corona in unsere Herzen schleicht, ist oftmals auf das eigene Ich gerichtet. Und sie ist nicht immer rational begründbar, also logisch. Wir haben gesehen, dass uns die Krisensituation in die Tiefen unseres Unterbewusstseins führen kann. Und dort lauern eine Menge Zweifel. Etwas zu überdenken und zu bedenken, ist gut und schafft Vorteile beim späteren Handeln. Wenn Bedenken jedoch zu Selbstzweifeln werden, dann machen sie auf Dauer krank. Die traumatische Wirkung der Pandemie beruht auf drei wesentlichen Grundmechanismen: Das Virus kam überfallartig, ist scheinbar überall und wir fühlen uns wehrlos. Das wirft Fragen in uns auf, die nichts mit modernem, aufgeklärten Denken zu tun haben:

Bin ich „gut genug“, um das Ganze zu überleben?

Hätte ich noch mehr tun müssen?

Gebe ich im Moment alles?

Liegt es an mir, dass es mir schlecht geht?

Haben wir verdient, was jetzt kommt?

Bin ich nicht normal, wenn ich Ängste habe?

Vielleicht bin ich generell nicht „gut genug“?

Zu der Wut und Angst gesellen sich also schnell die Zweifel. Es sind immer auch Selbstzweifel. Unser Selbstbild ist eben ein zerbrechliches Bild unseres Selbst. Fatalerweise muss es sich dabei nicht um ein Bild unseres wahren, echten Selbst handeln. Oft sind es Vorstellungen davon, wie „man sein muss“ oder „sein sollte“.

Ich bin ja total froh, dass ich gesund bin. Aber ich schäme mich dafür, dass ich gar nichts tun kann. Es gibt so viele Leute, die weiterarbeiten. Im Supermarkt oder in den Krankenhäusern. Und ich sitze zu Hause. Ich wollte mich für einen sozialen Dienst melden, aber ich habe zu viel Angst. Ich bin deshalb fürchterlich wütend auf mich und habe das auch schon an meiner Familie ausgelassen.

Bei diesem Mann trifft eine unpassende Erwartung an sich selbst auf einen Schutzmechanismus, die Angst. Er meint, er müsse etwas tun, aber er kann nicht. Es ist, als träte er auf Gas und Bremse gleichzeitig. Wenn eine Erwartung von außen gesetzt wurde, reicht sie als Motiv zum Handeln nicht aus. Dann ist die Angst stärker. Eltern und Freunde, aber auch Glaube, Internetblogs oder Beruf können in uns falsche Erwartungen setzen. In Entscheidungssituationen kämpfen wir dann mit ihnen. Wichtig ist auch hier, dass wir erkennen, dass es gar kein Gut oder Böse, Richtig oder Falsch gibt. Menschen, die mit Selbsterwartungen kämpfen, müssen lernen, die passenden Erwartungen an sich zu stellen. Anstatt den unpassenden hinterher zu laufen. Letztlich gilt dann in (und nach der Krise), dass jede(r) eine für sich angemessene Rolle finden muss. Ein Koch kann sich ums Essen kümmern, eine Pflegerin kann Kranke versorgen. Es wäre Quatsch, die Rollen zu tauschen, wenn jede(r) am richtigen Platz ist.

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