Das große Still-Kompendium
IMPRESSUM
TITEL
Das große Still-Kompendium , enthält: I. Autobiografie - Mit einer Geschichte der Entdeckung und Entwicklung der Wissenschaft der Osteopathie II. Die Philosophie der Osteopathie III. Die Philosophie und mechanische Prinzipien der Osteopathie IV. Forschung und Praxis
Copyright © 2013 bei JOLANDOS ©JOLANDOS ©, Am Gasteig 6, 82396 D-Pähl www.jolandos.de, info@jolandos.deISBN 978-3-936679-64-9 (Print) ISBN 978-3-941523-32-6 (Ebook / MOBI) ISBN 978-3-941523-10-4 (Ebook / EPUB)
TITEL DER ORIGINALAUSGABEN
Autobiography Of Andrew T. Still: With A History Of The Discovery And Development Of The Science Of Osteopathy (1908) The Philosophy of Osteopathy (1899) The Philosophy and Mechanical Principles of Osteopathy (1902) Research and Practice (1910) von Andrew Taylor Still, Eigenverlag, Kirksville, Mo. USA
ÜBERSETZUNG
Sandra Jesse
Angelika Hamilton
Bettina Clement
BEARBEITUNG
Christian Hartmann
Dr. Martin Pöttner
UMSCHLAGGESTALTUNG & SATZ
Christian Hartmann
DRUCK / PRINTVERSION
Buchproduktion Thomas Ebertin
www.buchproduktion-ebertin.de
EBOOK-GESTALTUNG
Corinna Rindlisbacher
www.ebokks.de
VERTRIEB ÜBER
HEROLD Auslieferungsservice GmbH
Raiffeisenalle 10
82041 Oberhaching
BESTELLUNG: order@jolandos.de
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Das große Still-Kompendium
INHALTSVERZEICHNIS
Vorworte und Einleitungen des vorliegenden Still-Kompendiums erscheinen identisch in den einzeln veröffentlichten Büchern (für 2014 geplant).
VORWORT DES HERAUSGEBERS (2013)
VORWORT DES HERAUSGEBERS (2005)
PREFACE JANE STARK (2005)
VORWORT JANE STARK (2005)
EINLEITUNG DES ÜBERSETZERS (2005)
1. Vorbemerkung
2. Das Grundkonzept Andrew Taylor Stills ( Man is triune )
3. Der Einfluss Herbert Spencers, der Mechanismus bei Still und die offenen Fragen des Maschinenmodells Stills
4. Das Gliederungsmuster der medizinischen Werke im Unterschied zur Autobiografie
EINLEITUNG DES HERAUSGEBERS (2005)
Spiritualität – Elektrizität – Methodismus – Arterie als König – Nerven-system – Ganzheitliche Behandlung – Homöopathie – ‚Osteopathie‘ – Biogen – Wundermethode Osteopathie? – Triune osteopathy
Monografien
I. AUTOBIOGRAFIE: Mit einer Geschichte der Entdeckung und Entwicklung der Wissenschaft der Osteopathie
II. DIE PHILOSOPHIE DER OSTEOPATHIE
III. DIE PHILOSOPHIE UND MECHANISCHE PRINZIPIEN DER OSTEOPATHIE
IV. FORSCHUNG UND PRAXIS
(Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Bücher siehe dort.)
VORWORT DES HERAUSGEBERS (2013)
Vorbemerkung
Seit der Überarbeitung des Still-Kompendiums vor acht Jahren ist viel passiert. Andrew Taylor Still (1828 – 1917), dem Entdecker der (klassischen) Osteopathie, wird im deutschsprachigen Raum inzwischen eine zunehmend breitere Würdigung zuteil. Zudem wird immer offensichtlicher, dass seine Osteopathie weitaus komplexer ist, als man dies ursprünglich vermutet hatte. Maßgeblichen Anteil an diesem Einsichtsprozess hat dabei mit Sicherheit auch die wachsende Zahl an Titeln kompetenter Still-Kenner, von denen ich Ihnen folgende besonders empfehlen kann: Stills Faszienkonzepte (Stark), Interface (Lee), Osteopathie und Swedenborg (Fuller), A. T. Still (Lewis), Klassische Osteopathische Feldtheorie , (Hartmann/Pöttner) und natürlich der Klassiker Andrew Taylor Still 1828 – 1917 (Trowbridge), als ideale Einführungsliteratur. Die ‚philosophisch‘ wohl qualifizierteste Einschätzung zur klassischen Osteopathie ist m. E. aber nach wie vor die nachfolgende Einführung des Mitübersetzers und kritischen Bearbeiters der Still-Texte, Dr. Martin Pöttner, seines Zeichens Privatdozent für Philosophie und Theologie. Ihm möchte ich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für seine unschätzbaren Beiträge danken.
Auch die nach fast einem Jahrhundert wieder auftauchenden Texte seines wohl wichtigsten Schülers, John Martin Littlejohn (1866 – 1947) belegen, dass die klassische Osteopathie trotz ihrer scheinbar einfachen Anwendung tatsächlich ein äußerst komplexes Gedankengebäude repräsentiert, in der die Frage nach den Lebensprozessen mit ihren Mechanismen noch im Zentrum des Interesses stand und die medizinische Umsetzung lediglich einen Seitenast an diesem Baum darstellte. Dies erscheint nur logisch, wenn man weiß, dass Still die Medizin bei seinem Vater, dem Methodisten-Prediger Abram Still, im Einflussbereich des Amerkianischen Swedenborgianismus und im Umfeld der Medizin der Shawnee-Indianer erlernte. In diesem Gesamtkontext und in Hinblick auf die prägenden Jahre der Begleitung seines Vaters ging es Still vorrangig eben nicht um Körpermedizin, sondern zunächst um Seelsorge mit der darin eingebetteten Körpermedizin. Der Menschen in seiner Gesamtheit stand im Fokus – nicht Patienten mit Symptomen und Diagnosen. So nahm Still den Menschen immer als eingebettet in und durchdrungen von einer schöpferischen Intelligenz wahr. Eine Intelligenz, die allein für alle Prozesse des Lebens verantwortlich zeichnet. Und so ist es nur konsequent, dass er dieser metaphysischen und mechanistisch wirkenden Kraft (Lebenskraft) weit mehr Aufmerksamkeit schenkte und die für Körperärzte typische Fokussierung auf Symptome und Pathologien nur nachrangig abhandelt. Da die Vorstellung der Lebenskraft aber mit dem in der Salutogenese gebräuchlichen Begriff Ressourcen gleichzusetzen ist, kann Stills Osteopathie folglich als salutogenetische Medizin identifiziert werden:
„Gesundheit zu finden sollte die Aufgabe des Arztes sein. Jeder kann Krankheit finden.“ [Still, Die Philosophie der Osteopathie]
Wenn man Still eingehend studiert (und verstanden) hat, kann man diesen Satz in etwa wie folgt in moderne Terminologie übersetzen:
Das Vertrauen in die natürlichen und sich stets in Richtung Normophysiologie prozessual entfaltenden Ressourcen im menschlichen Organismus wiederzufinden und ihnen individuell optimale anatomisch-(psycho-) physiologische Rahmenbedingungen zur Entfaltung über die möglichst frei fließenden Körperflüssigkeiten als medial wirkende Informationssysteme zu verschaffen ist Aufgabe des Arztes. Symptome und Pathologien finden und mit konzeptuellen Methoden angehen kann jeder.
Ich erwähnte ja bereits: Stills Philosophie ist ziemlich komplex. Und sie ist eindeutig salutogenetisch orientiert. Der Begriff Salutogenese wurde zwar erst in den 1970ern von dem amerikanischen Soziologen Aaron Antonovsky geprägt, er selbst betont aber, dass es sich um einen Denkansatz handelt, der so alt ist wie die Menschheit und keine Erfindung oder Methode von ihm sei; insofern ist es vollkommen legitim, Stills Osteopathie als ‚salutogenetisch‘ zu bezeichnen. (Salutogenese schließt Pathogenese übrigens nicht aus, sondern betrachtet diese als integralen Sonderfall.)
Ein zentrales Paradigma der Salutogenese fordert darüber hinaus dazu auf, die Vorstellung der Absolutbegriffe ‚Gesundheit‘ und ‚Krankheit‘ durch die Vorstellung eines relativen und sich daher ständig ändernden Zustandskontinuums zu ersetzen. Durch die Auflösung des Krankheitsbegriffs verschwindet auch die Vorstellung des ‚Bösen‘, welches es zu besiegen gilt und folglich auch die Vorstellung des Behandlers als ‚Heilers‘ oder ‚Gesund-Machers‘ (Dass sich jedes gesunde Therapeuten-Ego dagegen zunächst verwehrt ist nur normal, denn schließlich ist es doch exakt das, was die Patienten von Ihren Behandlern erwarten.) Dass die klassische Osteopathie dieses zentrale Paradigma der Salutogenese geradezu beispielhaft erfüllt, mag Ihnen auch ein kleiner Auszug aus Louisa Burns, DO Basic Principles aus dem Jahr 1907 (!) verdeutlichen:
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