Dr. Jens-Michael Wüstel - Das Corona-Trauma

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Die Virus-Pandemie wird Spuren hinterlassen. Auch in unseren Seelen. Angst und Trauer sind schon jetzt – während der Krise – überall spürbar. Wut und Verzweiflung werden folgen. Corona traumatisiert eben nicht nur durch die direkte Infektion, sondern auch durch die seelischen Belastungen. Und erstmals seit der Spanischen Grippe ist zeitgleich fast die gesamte Welt betroffen. Akut werden sehr viele Menschen an den seelischen Folgen der Pandemie leiden. Hunderttausende (nicht nur Infizierte) könnten langanhaltende, posttraumatische Störungen davontragen.
Und dennoch gibt es Hoffnung. Je früher Betroffene die Zusammenhänge erkennen, je früher sie Anzeichen einer Traumatisierung an sich bemerken, desto besser können relativ einfache Verfahren die Seele in ihrer Selbstheilungskraft unterstützen. Dieses Buch hilft, die Frühwarn-Symptome einer überlasteten Psyche zu verstehen und zu deuten. Und es hilft, für jede(n) ein persönliches Akut-Programm zu entwickeln, das die innere Stabilität fördert und auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereitet.

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Ein Chaos in unserer Psyche ist die normale Reaktion auf übermäßige Belastungen. Denken Sie an einen Verkehrsunfall. Dem Knall und dem ersten Schrecken folgen Unruhe, Geschrei und kopfloses Agitieren. Natürlich ist das von Fall zu Fall verschieden. Verbogene Stoßstangen werden noch recht „cool“ genommen, aber drei blutende Verletzte bringen doch viele Beteiligte an den Rand ihrer Möglichkeiten. Manche Menschen können dann einen „kühlen Kopf“ bewahren, andere hingegen sind völlig „kopflos“ und „ohne Plan“.

Wir werden versuchen, Lösungen zu erarbeiten, um mit dem inneren Chaos kreativ umzugehen. Viele Wege führen nach Rom, und jeder Mensch braucht einen individuellen Ansatz. Im Moment ist es nur wichtig zu wissen, dass es normal ist, wenn es in einer Situation wie der Corona-Krise auch im Inneren „drunter und drüber“ geht.

CASS - Akutzeichen

Gefühllosigkeit

*

Unklare Unruhe

*

Schreckhaftigkeit

*

Mangelnde Impulskontrolle

*

"Schreckliche" Gedanken

*

Schlafstörungen

*

Wegdriften von Gedanken

*

Konzentrationsstörungen

*

1.3 Seelentrümmer

Ein Trauma ist wie eine Abrissbirne, die unser Seelenhaus zertrümmert, ein riesiger Hammer, der auf unsere psychische Stabilität einschlägt. Einige Menschen sind robust und können – zumindest die ersten – Schläge relativ unbeschadet wegstecken. Aber für viele ist die Wucht zu groß. Bleiben wir ruhig einen Moment bei dem Bild. Übermäßige Belastungen werden als Schicksalsschläge erlebt. Sie wirken zerstörend. Sie bringen etwas in den Betroffenen zum Einsturz. Nicht von ungefähr hat der französische Präsident recht frühzeitig von einem Krieg gesprochen, den wir gegen das Coronavirus führen.

Nach wissenschaftlichen Schätzungen hinterlässt ein starkes, traumatisches Erlebnis bei etwa einem Drittel der Betroffenen einen seelischen Schaden. Es ist, als zerbreche bei diesen Menschen ein Teil ihrer Seele, im schlimmsten Fall fällt die Psyche sogar in Trümmer. Oft heilen diese Störungen spontan aus. Die Menschen sind meistens ein halbes Jahr lang in der einen oder anderen Art „verändert“. Aber Schlaf, Denken und Fühlen regulieren sich bei stabiler, sicherer Umgebung. Etwa zehn Prozent der Traumatisierten bleibt jedoch dauerhaft krank. Leider müssen wir beim CASS befürchten, dass die Zahl dieser chronisch Betroffenen eher größer ist. Die Selbstheilungskräfte der Seele sind nämlich auf liebevolle Annahme und eine sichere Umgebung angewiesen, um zu wirken. Die Verhältnisse nach der Pandemie werden jedoch eher konfus, verwirrend und unsicher sein.

Ich kann nicht richtig schlafen, habe Alpträume, die immer damit enden, dass ich versinke oder falle. Tagsüber bin ich unkonzentriert, kann mich über nichts freuen. Ständig horche ich auf die Nachrichten oder suche im Internet nach Neuigkeiten zu Corona. Ich bin sehr schreckhaft geworden. Sogar Anrufe und Post machen mir Angst. Außerdem weiß ich nicht, ob ich allein sein will oder in Gesellschaft. Allein bin ich unruhig und habe Angst. In Gegenwart meiner Familie werde ich oft ungerecht. Ich möchte ganz weit weg sein.

Was diese Klientin erlebt, ist durchaus normal. Wir werden noch sehen, dass Angst ein biologisch sinnvolles Gefühl ist, das sich beim Menschen jedoch verselbständigen kann. Die Unruhe und Schlaflosigkeit dieser Frau sind typische Zeichen für eine Phase der Anpassung. Körper und Seele müssen sich an die neuen Umstände gewöhnen. Die gute Nachricht ist, dass alle Störungen heilen können. Alle Menschen verfügen über angeborene Selbstheilungskräfte der Psyche, die nach einer Stresssituation aktiviert werden. Wir können diese Kräfte unterstützen, indem wir eine Art Psychohygiene betreiben. Wir pflegen das Gute und Heilsame in uns. Und wir fegen und putzen das Belastende heraus.

Verlust und Trennung

Die Erfahrung, von etwas getrennt zu werden, setzt mit unserer Geburt ein. Da werden wir aus dem Mutterleib verstoßen, die Verbindung wird gekappt. Was könnte schmerzlicher sein? Viele psychologische Theorien und esoterische Vorstellungen kreisen um diesen Ur-Moment der Geburt. Er ist immer verbunden mit dem (unbewussten) Gefühl des Verlusts. Verlust von Wärme, Geborgenheit, Versorgt-Sein und Zugehörigkeit.

Dieser kleine Exkurs ist wichtig, um zu begreifen, warum das Coronavirus uns seelisch derart stark verletzen kann. Es stellt nämlich alle Sicherheiten, die wir uns im Leben so mühsam geschaffen haben, in Frage. Diese Sicherheiten dienen dazu, uns wieder gewärmt, geborgen, versorgt und zugehörig zu fühlen. Wie im Mutterleib. Nun aber haben wir Angst, dass unsere erarbeitete Stabilität wegfallen könnte. Insofern ist die Pandemie mit einer tief empfundenen Verlustangst verbunden. Aber es ist auch ein Gefühl der Trennung, das ausgelöst wird. Corona isoliert uns von vielem, was bisher selbstverständlich Bestandteil unseres Lebens war. Augenfällig ist dies bei den Einschränkungen im Alltag, etwa den Ausgangssperren. Wir werden von unseren sozialen Gruppen getrennt. Am Arbeitsplatz. Beim Sport, Einkaufen und Reisen. Im Freundeskreis. Sogar in der Familie. Dadurch wird in der Tiefe unseres Unterbewusstseins eine noch viel stärkere Angst aktiviert, die wir bei der Geburt kurz erfahren mussten: Die Angst, wir könnten ganz allein auf dieser Welt sein. Für immer. Erst der Kontakt mit der Mutter hatte uns damals als Neugeborene getröstet. Aber wer tröstet uns heute?

Wegnehmen, fortschicken, trennen. Das sind üble Erfahrungen, die uns belasten. Alte Menschen haben oft noch Erinnerungen an die Verschickungen der Kinder im und nach dem Weltkrieg. Da wurden Familien zerrissen, auf den Bahnhöfen spielten sich Tragödien ab. Zwar ging es letztlich darum, den Kindern etwas Gutes zu tun, aber sie erlebten es oft als erhebliche Belastung. Interessanterweise scheinen auch die Kinder dieser Kinder, die sogenannten Kriegsenkel, Schwierigkeiten mit solchen Situationen zu haben. Ich werde darauf noch näher eingehen. Tatsache ist, dass die Wirkungen des Coronavirus in die Tiefe unserer Psyche reichen. Alte Ängste werden geweckt, alte Traumatisierungen reaktiviert.

Ich kann im Moment schlecht einschlafen. Ich grüble viel, frage mich, ob ich im Leben alles richtig gemacht habe. Ich denke oft an meine Eltern. Meine Mutter lebt noch, sie ist dement. Unser Verhältnis war nie innig, aber jetzt verspüre ich den Wunsch, sie öfter zu besuchen und kann es nicht. Ich träume davon, dass sie dasitzt und aus dem Fenster schaut, auf mich wartet. Obwohl es nicht real ist, zerreißt mir der Gedanke daran das Herz.

Es ist ungewöhnlich, solche Worte von einem Mann zu hören. Schon dies ist ein Alarmzeichen für eine verwundete Seele. Hier wirkt der Trennungsschmerz. Hier hat die Corona-Krise freigelegt, was Jahrzehnte verdrängt wurde. Es ist wichtig, sich diesen Gefühlen zu stellen. Sonst laufen wir Gefahr, nach dieser schweren Zeit wieder in dieselben Mechanismen zu verfallen. Arbeit, Konsum, Ablenkung decken dann wieder die schmerzhafte Wunde zu. Es ist wie der berüchtigte Teppich, unter den alles gekehrt wird.

Der Klient war übrigens bereits früher bei mir. Er gehört zu den oben erwähnten Kriegsenkeln, und wir hatten an dem Trennungsthema schon gearbeitet. Die Großmutter war sehr früh von den eigenen Eltern getrennt worden. Sie wurde bei einem Bombenangriff schwer verletzt. Der Großvater war im Krieg gefallen. Die Mutter des Patienten kam während der Nazi-Zeit erst in ein Kinderheim, später wurde sie von der Tante aufgezogen, zu der sie nie eine liebevolle Beziehung aufbauen konnte.

Wir können nur ahnen, welcher Schlag hier die Seele eines kleinen Menschen traf. Schläge verbeulen, sie dellen ein und verformen uns. Es entstehen Splitter, Teile, Fragmente. Und diese Erlebnistrümmer bleiben in den Betroffenen manchmal zeitlebens wirksam. Die Beziehung zwischen meinem Klienten und seiner Mutter war immer schwierig gewesen, er hatte nie eine wirklich liebevolle Beziehung zu ihr aufbauen können. Aber in der Pandemie-Krise bricht sich offenbar der Wunsch nach Aufhebung der Trennung Bahn. Wir müssen damit rechnen, dass solche Biografien nach der Krisenzeit vermehrt berichtet werden. Und auch diese – weit in die jeweiligen Familiengeschichten zurückreichenden – Folgen des Corona-assoziierten Traumas gilt es zu berücksichtigen.

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