ganzes Gesicht mit dem Gummi um die Wette. Fieberhaft sucht Claudia einen Ausweg aus der
Situation. Sollte sie einfach an einer einsamen Stelle anhalten und die Sachen ausziehen? Dann säße
sie aber nur noch in Gummikorsett und Strümpfen im Auto. Auch keine Alternative in den
beleuchteten Straßen der Stadt. Außerdem muß sie ja an Monikas Wohnung aus dem Wagen steigen
und in den dritten Stock gelangen. Wie das unauffällig gehen soll, weiß sie sowieso noch nicht.
Unbewußt verringert sie ihre Geschwindigkeit und überlegt angestrengt.
Lautes Hupen und zwei Scheinwerfer, die sich von hinten rasend nähern, schrecken sie aus ihren
Gedanken. Instinktiv zieht Claudia in Erwartung eines Aufpralls den Kopf ein. Im letzten Moment
sieht sie im Innenspiegel den Wagen auf die Überholspur lenken. Neben ihr taucht ein schwerer
Geländewagen auf. Die Beifahrerin sitzt auffallend gerade und schaut stur durch die
Windschutzscheibe, während der Fahrer, eine junger Mann, lachend zu Claudia grüßt. Dann ist der
Wagen auch schon vorbei und verschwindet mit hoher Geschwindigkeit hinter einer leichten Kurve.
"Was wollte der denn?" fragt sich Claudia. Dann fällt ihr ein, daß sie eben diesen Wagen heute
schon einmal gesehen hat. Es war auf der Herfahrt, und ihre Freundin war von dem Fahrer ganz
fasziniert. Bei dem Gedanken kommt ihr Monika in den Kopf. Eigentlich müßte sie sich um ihre
Freundin kümmern. Aber in dem Aufzug hätte sie wohl kaum Chancen. Das enge Korsett behindert
sie erheblich, und mit den Stiefeln hätte sie im Wettlauf mit ihrer Oma keine Chance. Claudias
Gedanken wandern zu den vergangenen Stunden. Sie bekommt einfach keinen Sinn in die
Geschichte. Da hat sie endlich einmal eine Einladung zur wichtigsten Party der Stadt bekommen,
und bevor sie richtig da ist, steckt sie schon hilflos verpackt in Gummi. Außer mit dem Gastgeber
konnte sie mit keinem Gast auch nur ein Wort wechseln. "Hoffentlich hat wenigstens Monika ein
paar Leute kennengelernt", denkt sie. Nicht ahnend, daß ihre konservative Freundin soeben in
einem offenen Jeep und bis zur Haarspitze in Gummi in der Stadt herumgefahren wird.
Monika hat das Gefühl, nackt im Auto zu sitzen. Der hereinwirbelnde Fahrtwind fängt sich unter
dem weiten Supermini und bläst ihr zwischen die geöffneten Schenkel. Erst jetzt bemerkt sie, daß
die langen Stiefel irgendwo so befestigt sind, daß sie die Beine nicht schließen kann. In ihrer
Phantasie sieht sie sich splitternackt durch eine Menschenmenge fahren. Das Bild erregt sie
merkwürdigerweise so stark, daß sie unter der Gummihaube leise stöhnt. Das war genau einer ihrer
zahlreichen Träume, die sie selber einesteils als pervers empfindet, andererseits aber geradezu
darauf wartet. Oft schon ist sie von solchen Träumen durch einen Höhepunkt aufgewacht. Nicht
einmal ihre Freundin Claudia weiß davon - und jetzt erlebt sie das alles live!
Monika hat die Augen geschlossen und ist völlig in ihren Gefühlen gefangen. Jeder Lufthauch an
ihrer entblößten Scham läßt sie wohlig erschauern. Es ist für sie nur konsequent, daß eine zärtliche
Hand zwischen den geöffneten Schenkeln auftaucht. Sanft wird sie massiert, dringt ein Finger
immer wieder ein klein wenig in die nasse Grotte. Sie stöhnt jetzt lauter und drängt der Hand
entgegen. Das Fingerspiel wird heftiger und treibt sie gnadenlos einem Höhepunkt entgegen. Kurz
davor zieht sich die Hand jedoch zurück. Enttäuscht brummt die aufs höchste erregte Frau in die
Gummischicht vor ihrem Mund. Dann aber scheint alles zu explodieren. Sie fühlt sich aufgespießt
und ausgefüllt bis zum letzten Winkel. Kraftvolle Stöße schütteln sie, lassen den ganzen Körper
vibrieren. Die Nerven scheinen blank zu liegen. Monikas Lustschreie werden von der Gummihaube
gefangen, dringen nur andeutungsweise nach außen. Sie tobt in der Unbeweglichkeit ihrer
Kleidung. Ihr Unterleib zuckt wie rasend. Schließlich versinkt alles in einem unbeschreiblichen
Strudel. Aus der Körpermitte zucken Blitze bis in ihr Gehirn, lassen vor ihren geschlossenen Augen
einen Farbenrausch entstehen. Sie bäumt sich auf, hört den eigenen rasenden Herzschlag, das
pulsierende Rauschen des Blutes in den Ohren und glaubt zu platzen. Eine neue Woge erfaßt sie, als
der Mann in ihr immer größer wird, sie zu sprengen scheint. Abermals sprüht ein Feuerwerk vor
ihren Augen, nimmt ihr die letzte Kraft. Monika sinkt, leise unter der Haube wimmernd, zusammen.
Sie bemerkt nicht, daß ihre Beine gelöst werden und der Minirock so weit wie möglich
heruntergezogen wird. Der junge Mann neben ihr streicht zärtlich über das Gummigesicht. Er weiß
sehr wohl, daß darunter die junge Frau ist, die mit ihm geflirtet hat. Er lächelt leise und läßt den
Motor an. Langsam und vorsichtig steuert er den Wagen zurück zur Hauptstraße und setzt die Fahrt
fort.
Claudia entdeckt eine Parklücke gegenüber dem Haus, wo Monika wohnt. Angestrengt rangiert sie
den Sportwagen hinein. Sie ist völlig schweißgebadet. "Geschafft" denkt sie erleichtert, löscht die
Scheinwerfer und stellt den Motor ab. Abwartend beobachtet sie den Verkehr. Autos fahren so gut
wie keine mehr um diese Zeit. Licht brennt auch nirgendwo im Haus, und Fußgänger sind weit und
breit nicht zu sehen. Claudia faßt sich ein Herz und öffnet die Fahrertür. Das Rascheln ihrer
Gummikleidung scheint durch die ganze Straße zu hallen. Das enge Cape läßt ein Spreizen der
Beine nicht zu. Mühsam dreht sie sich auf dem Sitz so, daß ihre Beine aus dem Fahrzeug ragen.
Dann stemmt sie sich mit aller Kraft am Lenkrad hoch. Nach drei Versuchen steht sie schließlich
mit zitternden Knien neben dem Wagen. "Der Schlüssel!" schießt es ihr durch den Kopf. Sie hat den
Schlüssel in der Mittelkonsole liegen lassen! Ächzend hält sie sich mit einer Hand am Dach fest,
mit der anderen angelt sie in den Wagen. Durch die Gummihandschuhe fühlt sie den Schlüsselbund
ihrer Freundin und zieht ihn vorsichtig heraus. "Bloß nicht fallenlassen!" denkt sie. Schwer atmend
richtet sie sich wieder auf und schließt leise die Tür. Ihr Blick wandert über die Straße zur Haustür.
Unendlich weit scheint Claudia der Weg. Aber sie muß da hin. Schwerfällig macht sie sich auf den
Marsch.
Es geht überraschend gut. Keine Menschenseele hat sie gesehen. Claudia schmiegt sich in den
dunklen Hauseingang und überlegt, ob sie Licht machen soll. Einesteils würde sie wie auf dem
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