Brooklyn Collins - Mut zur Geilheit | 10 Erotische Geschichten

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Dieses E-Book entspricht 192 Taschenbuchseiten …
Zehn neue Geschichten von Brooklyn Collins, dem Schreiber deftiger und gleichzeitig romantischer Erotik.
Freuen Sie sich auf lebendig erzählte Abenteuer, die mal zum Schmunzeln anregen, mal tief berühren und mal Gänsehaut verursachen – oder alles zusammen.
Erwachsene Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten, vereint in lustvoller und sexueller Ekstase – prickelnder Natursekt inklusive.
Es gibt kein Gestern oder Morgen, es gibt nur ein geiles Jetzt und Hier!
Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Mut zur Geilheit | 10 Erotische Geschichten

von Brooklyn Collins

Als Brooklyn Collins zur Welt kam, standen zwei alte Männer lächelnd an seiner Wiege: Der eine war Dionysos – der Gott des Weines, der Ekstase und des Wahnsinns –, der andere Eros – der Gott der Leidenschaft und der erotischen Begierde. So nahm das Schicksal seinen Lauf. Brooklyn Collins entwickelte sich zum Schriftsteller. Seine Texte sind Hymnen an die menschliche Sexualität in all ihren erregenden Spielarten. Sie laden dazu ein, dem mausgrauen Alltag zu entfliehen und sich endlich (wann, wenn nicht jetzt?) mitreißen zu lassen vom ewigen Strom der Wollust. Brooklyn Collins lebt in München und liebt das Leben. Ergreifen Sie seine ausgestreckte Hand! Lassen Sie sich verführen!

Lektorat: Nicola Heubach

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: yurok @ istockphoto.com LaurentiuZ, korovin, Vesnushka, nejron, tomert @ depositphotos.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

ISBN 9783862775507

www.blue-panther-books.de

Ekstatische Momente

»Kompliment, mein Lieber«, lobte ich meinen alten Schulfreund John, der sich mit immerhin Mitte fünfzig noch einmal selbstständig gemacht hatte. »Aber dass es ausgerechnet ein Erotik-Laden sein muss ... Wer hätte das gedacht?«

»Aber Andrew«, erwiderte John schmunzelnd, »hast du etwas gegen Erotik?«

Ich schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil. Auch Junggesellen genießen guten Sex.«

John klopfte mir auf die Schulter. »Aber lieber im Verborgenen, was? Pass mal auf, Andrew, ich lade dich ein, meinen Laden am nächsten Sonntagvormittag zu besichtigen. Ich mache extra für dich auf, und wir sind dann ganz unter uns. Du kannst gern den Seiteneingang benutzen, falls du Angst hast, dass deine Kolleginnen und Kollegen vom Stadtrat dich entdecken.«

»Sonntagvormittags gehe ich immer in die Messe«, erwiderte ich. »Das weißt du doch.«

»Bis wann?«, fragte John.

»Bis halb elf etwa.«

»Gut. Dann erwarte ich dich um viertel vor elf am Seiteneingang. Bekommst auch ein Gläschen Champagner zur Begrüßung.«

***

Ich war pünktlich und entschloss mich spontan, am Haupteingang direkt an der Straße zu läuten. Was sollte dieses Versteckspiel? Mich interessierte Johns Laden, und das durfte ruhig jeder wissen. Von fern hörte ich noch den Klang der Kirchenglocken. John öffnete.

Umrahmt von zwei Schaufensterpuppen in sündhaft schönen roten Dessous prosteten wir uns zu. Dann führte er mich durch seinen Laden.

»Sadomaso ist heute sehr beliebt«, erklärte er mir und griff nach einem Paar Handschellen. »Die Leute wollen halt ein wenig Abwechslung in ihr tristes Liebesleben bringen.«

Ich schmunzelte und ließ meinen Blick über verschiedene Peitschen schweifen, die an der Wand befestigt waren.

»Für was steht denn dieses große X dort?«, wollte ich wissen.

»Das ist ein Andreaskreuz«, erwiderte John. »An dem hängen Sklavinnen und Sklaven und lassen sich voller Lust auspeitschen.«

Ich nickte schmunzelnd.

Nachdem wir durch die Film-Regale geschlendert waren, gelangten wir in die von John so genannte »Print-Abteilung«. Jede Menge bunter Magazine lockten mit verführerischen, teilweise bizarren Titelbildern. Auf dem letzten Regal standen ein paar Taschenbücher.

»Such dir eins davon aus«, ermunterte mich John. »Ich schenke es dir.«

»Ich kann auch gern bezahlen«, wandte ich ein.

»Geht nicht, Andrew«, erwiderte John. »Heute ist Sonntag, da darf ich nichts verkaufen.«

Ich hätte natürlich das erste Buch von links nehmen können oder auch das erste Buch von rechts. Tat ich aber nicht. Stattdessen griff ich wahllos in die Mitte. Ich ahnte nicht, dass ich – genau in diesem Augenblick, mit dieser spontanen unbewussten Entscheidung – meinem ganzen Leben eine völlig neue Wendung gegeben hatte ...

»Lass mal sehen«, sagte John, nahm mir das Buch aus der Hand und las vor: »Carla Culingus, Ekstatische Momente. Kenne ich noch gar nicht. Aber mal ganz ehrlich, Andrew: Carla Culingus ... Ich denke, der Name ist hier Programm. Was meinst du? Und dann der Verlag. Großer Gott! Black Lion Books. Na ja, das lässt zumindest auf eine spannende Kombination von Kraft und Magie schließen, oder? Du kannst mir später ja mal erzählen, ob dir das Buch gefallen hat. Brauchst du eine Tüte?«

Ich schüttelte den Kopf, bedankte mich und steckte das Büchlein in die Seitentasche meines Sakkos. Ein paar Minuten später verabschiedete ich mich.

***

Am folgenden Tag wechselte ich das Sakko. Deshalb schlummerte das Buch eine knappe Woche in meinem Kleiderschrank. Erst als ich Samstagnachmittag verzweifelt nach meiner Autobrille suchte und deshalb in alle vorhandenen Kleidertaschen griff, bekam ich es wieder in die Hand.

Nicht nur der Titel versprach prickelnde Erotik. Auch das Coverbild hatte es in sich. Es zeigte die nackte Rückansicht einer jungen Frau mit einem wunderschön kleinen, herzförmigen Popo.

Nachdem ich auch die Autobrille wiedergefunden hatte, legte ich mir eine CD mit klassischer Klaviermusik auf, füllte ein Glas mit Rotwein und setzte mich in meinen Ohrensessel mit Blick auf den frühlingsgrünen Baum im Garten. Dann nahm ich das Buch zur Hand.

Zunächst blätterte ich es schnell durch – knapp 250 Seiten, gegliedert in eine Einleitung und zehn Kapitel. Ich begann mit der Einleitung und las: »Ob es Ihnen gefällt oder nicht, ich bin eine gläubige Katholikin.«

Stopp! Ich schaute mir noch einmal das hübsche Coverbild an und trank einen Schluck Wein. Schon dieser erste Satz hatte es in sich. Ich fühlte eine gewisse Seelenverwandtschaft. Warum sollte eine gläubige Katholikin nicht einen so hübschen Herzchen-Popo haben? Noch einen Schluck Wein.

Dann las ich weiter: »Ich möchte Ihnen von der größten Liebe meines Lebens erzählen. Von meiner Beziehung zu einem außergewöhnlichen Mann, mit dem ich so gut wie alle Varianten der körperlichen Lust und Leidenschaft ausprobiert und himmlisch genossen habe. Bitte sehen Sie mir meine deutliche Ausdrucksweise nach. Wie soll ich es denn anders beschreiben als so: Sein praller, leckerer Schwanz verwöhnte mich mit Hingabe in meiner Muschi ebenso wie in meinem engen Hintereingang. Mit seiner flinken Zunge streichelte er meine feuchten Schamlippen, meine zuckende Klitoris und die Rosette in meinem Popo. Es waren köstliche Sekunden, wenn ich seinen milchigen Saft oder seinen goldenen Natursekt schlucken oder ablecken durfte. Ich frage Sie: Wollen Sie wirklich noch weiterlesen? Ja? Sie sind neugierig geworden? Gut, dann erzähle ich Ihnen, wie Roland und ich uns kennengelernt haben.«

Ja, flüsterte meine innere Stimme. Ja, erzähl es mir bitte!

»Es war während der heiligen Messe am Sonntagvormittag. Ein junger Mann, den ich nicht kannte, saß neben mir auf der Bank. Offenbar hatte er sein Gesangbuch vergessen, denn plötzlich beugte er sich zu mir und sah in mein Buch. Wir sangen ein Lied über Menschen, die in dichtem Nebel steckten und erst durch Gottes Hilfe wieder herausfanden.«

Welch ein spannendes Lied, schoss es mir durch den Kopf. Ja, ja, diese Naturgewalten ...

»Beim Umblättern trafen sich unsere Finger. Es war wie ein Stromstoß, der durch meinen ganzen Körper raste. Ich spürte deutlich, dass die Hände dieses Mannes zitterten. Wir schauten uns an, und nach der letzten Strophe klopfte ich ihm ganz leicht auf die Schulter. Im Gegenzug streifte der Mann wie unabsichtlich meinen linken Oberschenkel.«

So etwas kommt vor, meine Liebe, dachte ich. Sogar dann oder gerade dann, wenn der liebe Gott zuschaut. Aber weiter.

»Nachdem die Messe beendet war, stellte sich Roland vor und lud mich in ein nahes Café ein. Wir tranken Tee, und als wir spürten, dass wir uns irgendwie mochten, bestellte er noch zwei Gläser Sekt. Wir stießen an, ich verliebte mich in seine blauen Augen, die hinter seinen Brillengläsern so schön funkelten.

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