Kira Page - SexGames | 9 Erotische Geschichten

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Dieses E-Book entspricht 208 Taschenbuchseiten …
9 erotische Geschichten voller Sinnlichkeit,
Verlangen und heißer Lust.
Ob mit dem Magier in Las Vegas, dem Astronauten in der Schwerelosigkeit, den römischen Gladiatoren im SM-Studio oder dem heißen FilmStar im Pool …
Jede Geschichte erzählt von einem anderen SexGame.
Doch immer gilt die Regel, dass aus einem Spiel schnell mehr werden kann …
Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten Szenen.

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SexGames | 9 Erotische Geschichten

von Kira Page

Kira Page ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Durch ihre langjährige Tätigkeit in der Werbebranche lebte sie u. a. in den USA, Kanada und Spanien. Ihre Geschichten verbinden prickelnde Erotik mit Spannung und Fantasie. Dabei legt die Autorin genauso viel Wert auf eine niveauvolle Sprache wie auf lebendige Figuren.

Lektorat: Nicola Heubach

Originalausgabe

© 2018 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: © Artem Furman @ bigstockphoto.com © conrado @ bigstockphoto.com

Umschlaggestaltung: MT Design

ISBN 9783862777662

www.blue-panther-books.de

NoSexDays

»Okay«, sagte Charlie zögerlich. »Ich fasse das jetzt noch mal zusammen, zumindest soweit, wie ich dich verstanden habe.« Er saß gegenüber von Lynn auf der Couch und trug noch seinen schwarzen Anzug. In seinem Gesichtsausdruck mischten sich Unverständnis, Resignation mit ein paar Anteilen Müdigkeit und einer Prise Verzweiflung.

»Ihr hattet da also ein Gespräch mit eurem Yoga-Yoda«, fuhr Charlie fort, unterbrach sich aber gleich wieder, als er merkte, dass Lynn ihm einen strafenden Blick zuwarf. Sie hasste es, wenn er zu ihrer Meditationslehrerin »Yoga-Yoda« sagte. Sie hasste es wirklich!

»Ich meinte: Ihr habt euch unterhalten. Der ganze Yoga- und Meditationskurs.«

»Es war ein Lehrgespräch, ein Satsang«, sagte Lynn frostig. Sie trug ihr helles Sommerkleid und saß im Schneidersitz auf dem großen Sessel. Mit einer ihrer Hände spielte sie in ihrem langen, schwarzen Haar, während sie Charlie streng ansah.

»Du weißt, dass es Satsang heißt.«

»Ein Satsang. Natürlich«, sagte Charlie. »Und das Thema eures Satsangs war diese ganze Energie, die in euch rumfließt.«

»Du willst, dass es lächerlich klingt, oder?« Lynn stellte das Spielen mit ihren Haaren ein und warf Charlie einen weiteren strafenden Blick zu.

»Ich habe dir ganz genau erklärt, dass wir uns mit den Chakren beschäftigt haben, den Energiezentren des Körpers, besonders mit dem Svadhisthana.« Ihre Hand zeichnete einen Kreis in die Luft vor ihrem Schoß. »Das Svadhisthana ist das Sexualchakra.«

»Das Sexualchakra. Schon klar.«

»Sag dass bitte nicht so.«

»Ich versuche nur, das Ganze zu verstehen.«

»Dann versteh es, aber sag es nicht so.«

»In Ordnung.« Charlie hatte sich nach Lynns Ankündigung, etwas Wichtiges mit ihm besprechen zu müssen, einen Flasche Bier aus dem Kühlschrank geholt. Jetzt griff er danach und nahm einen Schluck. Während er trank, flammte kurz die Lust nach einer Zigarette in ihm auf. Er verkniff sie sich.

»Ihr diskutiert also so über eure Sexualchakren und am Ende kommt raus, dass es eine gute Idee ist, einen Monat lang keinen Sex mehr zu haben.«

Lynn schüttelte ungnädig den Kopf. »Du willst alles lächerlich machen. Es geht um die Konzentration des Pranas, die innere Einkehr und die tantrischen Prinzipien. Ich habe dir das alles im Detail und in Ruhe erklärt. Das hätte jeder verstanden.«

»Okay, aber herauskommt, dass wir beide einen Monat lang nicht miteinander schlafen sollen.«

»Das ist die praktische Seite der spirituellen Übung.«

»Das ist die Seite, auf die es ankommt.« Charlie stellte die Bierflasche wieder auf den Tisch. Er war jetzt wirklich wütend, das heißt, so wütend, wie er es in Gegenwart von Lynn sein konnte. Sehr wütend war das nicht, aber er hatte das Maximum erreicht. Mit einer Hand griff er in seinen Hemdkragen und lockerte ihn etwas.

»Ihr veranstaltet einen Keuschheits-Workshop und das ausgerechnet jetzt, wo wir uns gerade verlobt haben. Kommt dir das nicht auch ein wenig ungelegen? Nur ein kleines bisschen?«

»So ist es doch gar nicht«, antwortete Lynn, aber dieses Mal musste sie sich unterbrechen. Sie senkte ihren Blick und zog nachdenklich ihre Nase kraus.

Was Charlie da sagte, war in der Tat ein schwieriger Punkt. Es war der schwierigste Punkt. Sie hatte schon während des Satsangs immerzu daran denken müssen.

Seit sie sich vor einem Monat verlobt hatten, war die Energie zwischen ihnen beiden auf einem unheimlich hohen Niveau. Gerade jetzt Verzicht zu üben, war eine heikle Angelegenheit – für Charlie wie für sie selbst. Allein der Gedanke daran war unbehaglich, fast schmerzhaft.

»Okay, ich weiß, was du meinst«, setzte sie nach einer Weile neu an. »Es wird für uns beide aber kostbar sein. Es klingt schwierig – für mich ebenfalls. Aber es ist ja nicht nur Verzicht und Askese, sondern auch eine reiche Erfahrung – eine ganze Quelle an reichen Erfahrungen.«

»Mit dir zu schlafen, ist eine reiche Erfahrung«, gab Charlie trocken zurück, während er sein Sakko auszog.

»Darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir beide uns anders und neu erleben.«

»Verdammt, Lynn, mir geht es sehr darum! Wie hast du dir das eigentlich vorgestellt? Willst du, dass wir einen Monat lang nebeneinander im Bett liegen und nichts tun? Das ist keine reiche Erfahrung. Das ist absurd!«

»Ich habe nie gesagt, dass wir nichts tun dürfen. Es geht darum, die Energie zu speichern und zu potenzieren.«

»Im Klartext: Du willst nicht kommen. Kein Orgasmus.«

»Ja, das ist ...«

»... die praktische Seite der spirituellen Übung«, fuhr Charlie ihr dazwischen. »Und meine Übung sieht genauso aus, in der Praxis, richtig?«

»Ich habe gehofft, dass wir diese Erfahrung teilen könnten.«

Charlie lachte auf, aber es war kein fröhliches Lachen und erstarb sofort wieder. Sein Sakko lag inzwischen neben ihm. »Das letzte Mal, als du das mit den Erfahrungen teilen gesagt hast, haben wir anschließend zwei Wochen nur dieses grüne Zeug getrunken.«

»Das waren naturbelassene Weizengras-Smoothies.«

»Die Pampe hat nach Wiese geschmeckt, Lynn. Mir war laufend übel davon.«

»Es hat uns total entschlackt.«

»Mich nicht.«

»Doch, du hast es dir bloß nicht bewusst gemacht.«

Charlie verdrehte die Augen. »Vergessen wir dieses Weizengraszeugs. Bleiben wir beim Thema.«

Lynn nickte.

»Also, wenn du mich fragst, waren unsere Erfahrungen in letzter Zeit gar nicht so übel. Denk doch bloß mal an heute Morgen.«

»Es war wunderschön, aber vielleicht wird es noch schöner, wenn wir es ein wenig ruhen lassen. Vielleicht wissen wir dann alles noch mehr zu schätzen.«

»Wer weiß denn hier was nicht zu schätzen?« Charlie krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch. Seine Augen funkelten beleidigt.

»Jetzt willst du mich mit Absicht falsch verstehen.«

»Verdammt, Darling, ich habe jetzt schon Schwierigkeiten, neben dir einzuschlafen. Du weißt das. Da muss nichts reicher oder potenziert werden oder was auch immer. Ich will dich einfach.«

Lynn schluckte. Es war schwer, gegen diese Art von Argumenten anzutreten. Es fühlte sich nicht gut an, aber sie musste es schaffen. Der ganze Kurs hatte sich bereiterklärt, die Enthaltsamkeitsübung zu absolvieren. Da konnte sie nicht einfach aufgeben. Es war ja auch wirklich eine wichtige und kostbare Übung. Wie es hieß, waren schon viele Menschen – Frauen wie Männer – im Zuge dieser besonderen Praxis spirituell sehr gereift. Ihre Lehrerin praktiziertes jedes Jahr zwei Monate lang Enthaltsamkeit, gemeinsam mit ihrem Ehemann, hatte sie gesagt. Bestimmt war ihr Mann nicht annähernd so schwierig wie Charlie es war. In dieser Angelegenheit war ihr Verlobter einfach ein Ignorant. Sie hatte sich alle Mühe gegeben, das zu ändern. Wie oft hatte sie versucht, Charlie dazu zu bringen, auch einen Meditationskurs zu absolvieren! Genützt hatte es bis zum heutigen Tag nichts. Leider.

Aus irgendeinem Grund wanderte Lynns Blick auf die Bierflasche, die Charlie vor sich auf dem Tisch stehen hatte. Sie sah weiter darauf, als sie sagte: »Ich bin entschlossen, diesen Weg zu gehen, und ich bitte dich, mich dabei zu begleiten.«

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