Frank Solberg - DIE TRAURIGKEIT DER LÖWEN

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Die bittersüße Geschichte von Lena und Matthias:
"Der Weg ist das Ziel", sagte sie. "Lass uns losmarschieren und
sehen, wie weit wir kommen und wohin es uns verschlägt."
Zwei eigenwillige, leidenschaftliche Charaktere begeben sich auf eine
gemeinsame, von Zweifeln, familiären Altlasten und gesundheitlichen
Katastrophen begleitete Reise.

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„Keine Rede, ich wollte es nur wissen. Alles ist gut.“

„Wirklich?“

„Wirklich!“ Ich fuhr ihr mit einem Finger sacht über das Kinn. „Ich wünsche dir einen schönen Tag.“

„Ich dir auch. Und was ich noch erwähnen wollte, ich habe dir vorsichtshalber einen Zweitschlüssel auf den Küchentisch gelegt. Du bist jetzt mein Key holder.“

An der Tür dreht sie sich noch einmal um. „Ich hab dich sehr lieb, Matthias mit Doppel-t. Und danke für die zuckersüße Nacht.“ Dann enteilte sie in den frischen Junimorgen und ließ mich unausgeschlafen, aber wohlgelaunt zurück.

Ich versuchte die Ereignisse der Nachtstunden zu rekapitulieren, scheiterte jedoch an der Unmöglichkeit, mir Details ins Gedächtnis zu rufen. Um eine etwas kitschige Analogie zu bemühen, es schien, als betrachtete ich ein opulentes Gemälde, ein altertümliches Gelage mit erbaulichen erotischen Szenen, das zerstört wird, wenn du Teile herausschneidest. Wir waren beide ausgehungert nach Liebe, entsprechend unmanierlich hatten wir geprasst. Ein pikanter Reigen, der unsere aufgestauten Sehnsüchte stillte und sie zugleich wieder neu entzündete.

DIE TRAURIGKEIT DER LÖWEN - изображение 10

Lenas Anruf erreichte mich gegen 15 Uhr. Ich werkelte im Geräteschuppen, um den widerspenstigen Elektromäher wieder auf Vordermann zu bringen.

„Hallo, Matthias.“ Es sprach eine dünne, kraftlose Stimme, die nicht die ihre sein konnte, und doch …

„Ich glaube, ich bekomme einen Schub. Mir ist plötzlich eiskalt geworden, dann kam das Zittern.“ Das Stimmchen wurde schwächer. „Und jetzt sind die Beine taub und mir ist schwindlig.“

„Wo bist du? Ich mache mich direkt auf den Weg.“

„Ich bin beim Arzt und komme gleich dran. Du musst nicht herkommen, Papa ist bei mir. Ich will nur, dass du Bescheid weißt und …“, sie flüsterte nur noch, „… ich kann nicht zu dir kommen.“

„Ach, Lena, das kann doch nicht wahr sein“, sagte ich hilflos. „Wie kann ich dir beistehen? Was kann ich tun?“

„Drück mir die Daumen und denk an mich.“ Dann hörte ich ihr Schluchzen. „Ich war so gut drauf und so glücklich, und nun wirft mich das Monster wieder um. Es war doch wohl …“ Mitten im Satz brach die Verbindung ab.

Ad hoc erwog ich, sie zurückzurufen, aber wem hätte das genützt? Ich sandte ihr eine WhatsApp mit dem Emoji Prinzessin , ein junges Mädchen, mit einem Krönchen auf dem Kopf. „Alles wird gut!!! Meine prinzessin!!!“ Daran wollte ich keine Zweifel hegen.

Das Telefonat hatte mich geschockt, Lenas Leid wollte mir nicht aus dem Sinn, aber zu einem klaren Gedanken war ich nicht fähig. Ich lief angespannt umher, vom Garten ins Haus, vom Haus in den Schuppen, vom Schuppen in die Garage, von der Garage wieder in den Garten. Ohnmächtig, weil ich nicht helfen konnte. Angsterfüllt, weil ich nicht wusste, wie der Zusammenbruch ausgehen würde. Wütend, weil ich mich mitverantwortlich fühlte. Irgendwann fand ich mich unter dem Kirschbaum sitzend wieder, den Rücken an den Stamm gelehnt, die Hände gefaltet. Dann betete ich, linkisch und aufrichtig, wie ein kleiner Junge: „Vater im Himmel mach, dass sie schnell gesund wird. Ich verspreche dir, dass … dass ich sonntags wieder in die Kirche gehe.“

Ich war nicht sicher, ob und wie dieses Gelöbnis bei den Verantwortlichen im Olymp ankommen würde. Ein gläubiger Christ spricht seine Gebete nicht nur in Notlagen, für ihn ist dies eine geläufige Form der Zwiesprache mit seinem Gott, die keines Anstoßes bedarf. Ich bin in Sachen Religion ein spirituell veranlagter Zweifler und konfessionell ungebundener Mitläufer, der sich freilich nicht scheut, kosmische Gewalten um Hilfe anzurufen. Es sei dahingestellt, ob ein solcher Schwur mehr ist, als Selbstbetrug oder ein infantiler Bestechungsversuch.

Kurz nach 19 Uhr surrte mein Smartphone. Es war ihre Rufnummer, aber eine fremde Stimme, es meldete sich ein sonorer Bass. „Guten Abend, Herr Kemper, hier ist Walter Behring, Lenas Vater. Ich weiß nicht, wer sie sind, ich weiß nur, dass sie neben ihr wohnen, aber sie hat mir aufgetragen, ihnen auszurichten, dass es ihr besser geht, und dass sie sich nicht sorgen müssen.“

„Wo ist sie, und wie gehr es ihr?“

„Sie ist hier bei uns, und sie schläft. Sie hat Infusionen bekommen und Tabletten, jetzt müssen wir abwarten, wie es in den nächsten Tagen läuft.“

„Und, was meinen sie?“ Eine sehr viel dümmere Frage hatte ich nicht parat.

„Was soll ich meinen?“, sagte die Bassstimme schwerfällig. „Wir haben da so unsere Erfahrungen. Bis jetzt ist es glimpflich ausgegangen, bis auf kleinere spastische Störungen hat sich immer wieder alles eingerenkt. Aber man weiß nie, ob und wann es härter zuschlägt, und dann …“

Es blieb offen, was dieses „dann“ bedeuten konnte.

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Ich wusste nichts über Lenas Krankheit. Als Normalbürger, der du das Kürzel MS vorherrschend aus Überschriften oder vom Hörensagen kennst, fehlt dir die Vorstellung, was die Erkrankten und ihre Umgebung vielfach durchmachen müssen. Aber nun wollte ich es wissen und recherchierte im Internet. Der diesbezügliche Wikipedia-Eintrag machte mich nicht schlauer: „Die Multiple Sklerose (MS) oder Encephalomyelitis disseminata (ED) ist eine autoimmune chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung. … Bei ihr werden die Markscheiden, die elektrisch isolierende äußere Schicht der Nervenfasern im Zentralnervensystem (ZNS), angegriffen.“

Ich klickte mich durch diverse Internetforen und Dutzende Artikel und Erläuterungen. Je mehr ich erfuhr, desto weniger ertrug ich.

Multiple Sklerose zählt zu den Autoimmunerkrankungen, wobei, um meine Verwirrung zu vergrößern, australische Forscher erklären diese Lehrmeinung für überholt. Aber das ist ein fachlicher Diskurs, der einen medizinischen Laien überfordert. Fakt scheint zu sein, dass das Abwehrsystem, dessen originäre Aufgabe in der Bekämpfung fremder Erreger besteht, „falsch programmiert“ ist und perverserweise körpereigene Zellen und Strukturen attackiert. Die Ursachen sind nicht geklärt, es werden verschiedenste Faktoren angeführt, die zu ihrer Entstehung beitragen können: genetische Anlagen, Virusinfektionen, Vitaminmangel, Umweltgifte und und und. Nichts Genaues weiß keiner.

Die Entzündungen in Gehirn und Rückenmark zersetzen sukzessiv Teile der Nervenfasern, das behindert die Weiterleitung von Nervenimpulsen und kann neuronale Fehlfunktionen und Stoffwechselanomalien hervorrufen. Häufige Symptome sind Taubheitsgefühle, Gleichgewichts-, Seh- und Blasenstörungen, Krämpfe oder Lähmungen der Muskulatur sowie motorische und Koordinationsdefizite. Mehr als die Hälfte aller Patienten leidet zudem unter dem „Fatigue-Syndrom“, ein Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit.

Die MS ist ein Chamäleon, man nennt sie die „Krankheit der 1.000 Gesichter“, weil sie keine typische Erscheinungs- und Verlaufsform kennt. Sie ist kein Todesurteil, aber sie ist unkalkulierbar. Das einzig Sichere an ihr ist die Unsicherheit, du weiß nie, ob etwas passiert und wann und wo und wenn, in welcher Ausprägung.

Bei bösartiger Entwicklung, das trifft auf ein Drittel der Fälle zu, kann sie in undefinierbaren Etappen zur völligen körperlichen Bewegungsunfähigkeit führen, vereinzelt einhergehend mit dem Versagen lebenswichtiger innerer Organe. Ein weiteres Drittel ist zwar mittelschwer bis schwer behindert, bleibt aber selbstständig. Beim Rest sind Ablauf und Belastung zeitlebens unspektakulär. Die durchschnittliche Lebenserwartung von MS-Patienten liegt um sechs bis zehn Jahre unter der von gesunden Menschen. Aber das ist alles nur Statistik und als Voraussage für den Individualfall ungeeignet.

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