Martin Jaeger - Johannas fliegende Fische

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin Jaeger - Johannas fliegende Fische» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Johannas fliegende Fische: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Johannas fliegende Fische»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der alte Werkzeugmacher van Galten muss erleben, wie der talentierteste Physiker der Grazer Universität eines gewaltsamen Todes stirbt. Er weiß, als Eingeweihter des Erfinders wird auch ihn bald sein Schicksal ereilen, denn er steht ebenfalls auf der Liste der geisterhaft auftauchenden Killer. Sie eliminieren Entwickler, bevor sie dem Fortschritt eine Brücke bauen können.
Da war dieser deutsche Journalist, der seinen Chef kurz vor dem Mord besuchte. Er wird seine Tochter Johanna warnen müssen, denn sie schwebt in Lebensgefahr – und weiß von nichts. Fast könnte man vor der Allmacht der schwarz gekleideten Männer resignieren. Dieses Problem wird der Tod selbst lösen müssen. Und der Berg.
Freiwillig unterzieht sich der Berliner Reporter und Amateurzauberer Ascher einer Gehirnwäsche durch die elegant gekleideten Repräsentanten einer obskuren Firma. Erst dann erlauben sie ihm, Erfinder neuartiger Generatoren für sie zu akquirieren. Von dem subtilen Einfluss seiner geheimnisvollen Arbeitgeber wird er sich nicht mehr erholen – er will es auch gar nicht.
Erst als im Jahr 2011 eine Katastrophe die Welt in den Abgrund zu reißen droht, erwacht er aus seiner lang anhaltenden Trance.
In einem kaleidoskopartigen Spannungsbogen begleitet der okkult-groteske Roman sieben unsichtbar miteinander verbundene Schicksale durch das deutschsprachige Europa:
Pioniere, die an der Verbesserung der Welt wirken und ihre Schatten, die Männer in Schwarz.

Johannas fliegende Fische — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Johannas fliegende Fische», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Es klingelt an der Eingangstür.

Wer mag das sein, in aller Herrgottsfrüh? Er ist täglich ab 6.30 Uhr anwesend, behördlicherseits öffnet das Institut erst um acht. Jetzt ist es 7.50 Uhr. Außer dem Professor und der Putzkraft in den Hörsälen hält sich niemand im Haus auf.

Van Galten steckt die nackten Füße zurück in die Wollsocken, die Holzschuhe, schlurft zur Tür.

Ein unscheinbarer, blasser Mann in einem schwarzen Anzug mit Sonnenbrille und Hut baut sich da vor ihm auf. Sieht offiziell aus. Aber so früh? Hoffentlich nicht wieder so ein Journalist oder Wirtschaftsvertreter wie vor sechs Wochen. Der elegante Herr nickt ihm zu:

«Bitte sagen Sie mir, wo finde ich den Institutsleiter, Professor Bulgakov, ich habe einen Termin.»

«Um diese Uhrzeit hält sich der Professor normalerweise in der Bibliothek auf. Derf i Sie anmelden?»

«Danke nein, ich kenne mich aus.»

«Fahrstuhl dritter Stock, bittesehr. Die Bücherei befindet sich gleich am Ausgang des Lifts.»

Van Galten zeigt mit dem Finger auf den Aufzug. Der für die Jahreszeit zu förmlich gekleidete Mann mit dem ausdruckslosen Antlitz schiebt sich an ihm vorbei. Selten hat er ein derart flaches Gesicht erblickt. Der Hut kommt ihm von irgendo bekannt vor. Liegt es daran, dass die Geschäftsleute heuer alle gleich aussehen? Hat er den Typen schon einmal gesehen?

Van Galten schlurft zurück in seine Portiersloge. Eine Anwandlung schläfriger Unruhe hat ihn erfasst. Warum hat er nicht nach dem Ausweis des Mannes gefragt, wie sonst auch bei fremden Gästen?

Einen Atemzug lang schließt er die Augen, versucht, sich zu erinnern, woher er diesen Druck auf der Brust kennt, dieses nicht ortbare Schwindelgefühl, seitdem der merkwürdige Besucher das Institut betreten hat. Außerdem ist da noch das immer intensiver werdende Sausen in seinem Kopf.

Für einen Augenblick setzt van Galtens Geist aus; er fällt in eine Morgentrance, die gar nicht unangenehm ist, der er aber dennoch misstraut, wie ein nachtwandelndes, mondsüchtiges Gefühl in der Früh, das er so von sich gar nicht kennt. Wie ein Nachtwächter kommt er sich vor, der sich ein Nickerchen gönnt, obwohl er weiß, dass er nicht einschlafen darf. Du – sollst – nicht – schlafen! Nur nicht wegdämmern! Wie eigenartig: Im Vergleich zu anderen verdösten Momenten am Morgen ist das innere Auge heuer so leer, dass keines der bekannten Traumbilder aus der Vergangenheit sich zu ihm gesellen will. Woher rührt dieses plötzliche Vakuum?

Aus seiner Geistesabwesenheit weckt ihn ein unterdrückter, gurgelnder Laut, gefolgt von einem stumpfen Klatschen vor dem Gebäude.

Was war das? Van Galten rührt sich nicht, kann sich nicht bewegen, verschmilzt mit dem Grau der Portiersloge wie ein Chamäleon. Wie zur Salzsäule erstarrt, sieht er wenig später aus den Augenwinkeln heraus den Schatten des Burschen in Schwarz an ihm vorbeihuschen, dem Seitenausgang entgegen und hinaus.

Erst als der Mann das Haus verlassen hat, erhebt er sich, jagt, so schnell wie es Holzschuhe und Wendigkeit gestatten, zum Haupteingang, schließt das Portal von innen auf. Nein, nicht so. Bitte nicht!

Da liegt Bulgakov in verzerrter Pose vor ihm auf dem Asphalt, gleich neben seinem Fahrrad. Van Galten schaut hoch, macht das offene Fenster der Bibliothek aus, die Feuertreppe, schaut wieder hinunter auf den Chef, der ihn so sprach- wie bewegungslos aus weit aufgerissenen Augen anstarrt. Er sieht eigentümlich aus, leuchtet merkwürdig aus der Mitte heraus. So etwas hat man noch nicht gesehen, nein, das kennt er nicht. Den Chef jetzt lieber nicht anfassen. Aber er lebt noch. «Halten’S aus, Herr Professor, warten’S, i hol Hilfe!»

So schnell wie es geht rennt er in die Portiersloge, ergreift den Telefonhörer, verständigt die Notfallambulanz. Dann läuft er zurück, beugt sich zu dem halb an-, halb abwesenden Mann herunter, der immer noch mit starren Augen durch ihn hindurch blickt, die Pupillen hin und her bewegt, als wolle er den Kopf schütteln, ihm etwas mitteilen.

«Nicht bewegen, Professor, nicht bewegen, denken’S an ihr Rückgrat, glei kommt die Rettung, i hab telefoniert.»

Er wagt nicht, den Kopf des Verletzten in die Hände zu nehmen, ihn überhaupt nur zu berühren. Bestimmt ist die Wirbelsäule gebrochen. Er sieht es genau, kann es nicht, will es nicht fassen: Hier stirbt gerade sein zweiter Chef eines unnatürlichen Todes, gute vierzig Jahre nach dem Ersten. Ein Weiterer, dem er helfen wollte, die Physik zu revolutionieren.

Noch während er auf den sterbenden Institutsleiter blickt, dessen hin und her zuckende Augen ihm sprachlos eine Nachricht mitteilen möchten, wird ihm von einem Moment zum anderen auch sein eigenes Scheitern bewusst. Augenblicklich ist auch ihm nach sterben zumute. Immer müssen die Falschen gehen.

Da kommt die Ambulanz. Leise und ohne Blaulicht. Warum nicht? Ist es zu früh für den Lärm? Zwei Sanitäter schieben den Professor auf einer Bahre in den Wagen, sagen, sie haben die Polizei verständigt. Und ob er etwas gesehen habe. Nein, hat er nicht, auf gar keinen Fall.

Van Galten und sein Chef schenken sich einen letzten, ernsten Blick. Stumm winkt Cord dem sich schnell entfernenden Rettungswagen ein «Adieu» hinterher. Er ist sich gewiss: Das war es.

In Holzschuhen und dem schäbigen Hausmeisterkittel schlurft er 300 Meter bis zu seiner Wohnung, schließt auf, setzt sich in der Küche an den Tisch, weint tonlos und mit offenen Augen. Tränen wandern die langen rötlich-grauen Barthaare hinunter, versickern in dem roten Bart, bis sie auf den schwarz-weiß gekachelten Küchenboden fallen.

Mit tränenverhangenem Blick schaut van Galten auf den Küchenschrank, wo ein Foto von der noch jungen Johanna am Schrank klebt. Der verblichene Fotoabzug symbolisiert alles, was geblieben ist von dem, was sich einmal eine Familie nannte. Sie ist noch so zart auf dem Bild und macht Übungen bei den Fischen. Laut spricht er zu dem verwaschenen Bild:

«Johanna, du liebe, meine Arbeit am Institut ist beendet, ich kann und ich will nicht mehr. Ich habe Angst, muss ich dir gestehen. Ich fürchte, ich werde ganz schnell die Stadt verlassen. Du sollst bei mir und auch hier im Haus immer einen Platz haben, mein Engel.» Vielleicht wird sie ihn verstehen. Aber er darf nicht mehr sagen. Niemandem. Immer noch nicht.

Mit sturem Blick starrt Cord auf die Tischdecke und die Brotkrumen, die vom Frühstück geblieben sind. «Zwei Stunden später und schon hat sich die Welt verändert», flüstert er den Krümeln zu, bevor er sie vom Tisch fegt. Von einem Haken an der Wand ergreift er Mareikes Schürze, die seit einem Vierteljahrhundert dort hängt, schnaubt mehrfach in sie hinein, putzt sich gründlich die Nase.

Dann wendet er sich ab, zuckt mit den Schultern, zieht eine abgewetzte, lederne Reisetasche aus dem Schrank, fährt sich nervös mit den Fingernägeln durch den zerzausten, tränenfeuchten Bart. Ein letztes Mal spricht er das Bild an:

«Ich muss dringend zum Friseur. Ich fahre in zwei Tagen. Wohin, wird sich weisen! Du wirst es erfahren, irgendwann.»

Nur ist sicher: Die Grazer Universität wird er nie wieder betreten.

Ramsau

Ein Überlandbus kämpft sich am Vormittag die Serpentinen bergan. Zweieinhalb Stunden dauert die Reise von Graz Richtung Nordwesten bis in das Gebiet des majestätischen Dachsteins, dem höchsten Gipfel der Steiermark. Je nach Saison ist der Omnibus mit Alteingesessenen oder Urlaubsreisenden besetzt, die einen Ausflug auf den Berg unternehmen wollen, der auf der Spitze in knapp 3000m Höhe selbst im Sommer Schnee verheißt. Feriengäste suchen gern die Nähe des imposanten Berges. Doch nicht jeder, der ihn sucht, findet ihn auch sofort, denn er hat bisweilen die Angewohnheit, sich dem Auge des Betrachters durch einen milchigen Nebelschleier zu entziehen, als ob er gerade nicht zugegen wäre.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Johannas fliegende Fische»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Johannas fliegende Fische» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Johannas fliegende Fische»

Обсуждение, отзывы о книге «Johannas fliegende Fische» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x