Klaus Hönn - Grenzverletzung

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Der Student Hermann ist in den siebziger Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts in der Nähe der
Westgrenze der DDR im freiwilligen Ernteeinsatz. Er verliebt sich in die einige Jahre jüngere
Elvira. Die Grenznähe gibt Anlaß zur Verdrossenheit über die eingeschränkte Reisefreiheit nach
außerhalb des Landes.
Ein SED- Funktionär im Ruhestand will Hermann einen Besuch im Westen ermöglichen zum
Vergleich der Lebensverhältnisse beiderseits der Grenze. Er verrät einen nur ihm bekannten Tunnel
unterhalb der Sperranlagen.
Beim Versuch, gemeinsamen mit Hermann den engen Tunnel zu durchqueren, wird Elvira von
Panik erfaßt und stirbt. Hermann erreicht das Ziel schwer traumatisiert allein. Er bleibt auf Dauer
im Westen und arbeitet Jahre später als Pilot bei einer Frachtfluglinie. Er will, seelisch wieder
stabilisiert, mit seiner Freundin Rosalie aus Mittelamerika eine Familie gründen. In diese Zeit fällt
im Zug der Wende 1989 die Grenzöffnung zur DDR.
Hermann stattet dem Grenzort, aus dem die verrstorbene Elvira stammte, einen Besuch ab und trifft
dort auf ihre jüngere Schwester Gisela, die bei seinem Ernteeinsatz damals noch ein Kind gewesen war
Er fädelt eine Vertauschung zweier Neugeborener in Costa Rica ein und läßt sein und
der betrogenen Freundin Rosalies neugeborenes Kind im Flugzeug nach Europa bringen. Es wird
als gemeinsames Kind der Eheleute Hermann und Gisela ausgegeben.
Gisela ist In den Umstand der vorsätzlichen Vertauschung der Neugeborenen im
Krankenhaus in Mittelamerika nicht eingeweiht. Sie ist anfangs glücklich in ihrer
Mutterrolle, doch verstärken sich bald Gewissensbisse. Sie entfremdet sich der alten Heimat und
schließt sich im Bewußtsein der Mitschuld an einer halb legalen Adoption zunehmend von ihrer Mitwelt ab.
Bei einer Veranstaltung Jahre später treffen Hermann und Gisela auf Rosalie.. Es kommt zu einer Auseinandersetzung.
Gisela erkennt sich als hintergangen und wird krank.

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Bisher war nicht ein Wort gewechselt worden seit dem Start. Elvira brach das Schweigen. Sie machte späte Bedenken geltend:

„Was, wenn das Rohr weiter weg vom Anfang in einem Bogen liegt und unten mit Wasser voll gelaufen ist?“

Die Frage war berechtigt. Er hatte sie vorab bedacht und die Möglichkeit als wenig wahrscheinlich eingeschätzt. Schöppachs Angaben hatten sich bisher bestätigt. Beim Bau von Entwässerungskanälen achtete man aus gutem Grund auf stetiges Gefälle. Warum sollte der Arbeitsdienst damals weniger solide Arbeit abgeliefert haben als unsere Leute jetzt? Soviel war ihm als Ingenieur bekannt: Rohre werden beim Kanalbau auf ein Bett aus Kies und Sand verlegt. Darin fließt das Grundwasser ab ehe es über die Rohrsohle steigen kann. Ein Wasserdruck von außen baut sich so nicht auf. Wenn der Grundwasserspiegel trotz des Kanals dennoch hoch geblieben wäre, hätte man sich den ganzen Aufwand für die Urbarmachung der Felder damals besser eingespart.

Allenfalls konnten kleine Abweichungen vom geplanten Gefälle aufgetreten sein. Mehr als flache Lachen durch früheren Eintritt von Regenwasser war nicht zu befürchten. Das Wetter war stabil. Ereilte sie aber tatsächlich ein heftiger Wolkenbruch, war nicht unmöglich, er schwemmte die Eindringlinge mit Macht davon wie Ungeziefer.

Wahrscheinlich hatte Elvira die Frage nur gestellt, damit Abwechslung in ihre schweigende Vorwärtsbewegung kam. Den Kopf so weit möglich zurückgewendet, gab er zur Antwort:

„ Viel Wasser ist ausgeschlossen, höchstens mal feuchter Schlamm. Das Minenhuhn hat es ohne Problem geschafft. Wir stehen einem Huhn nicht nach. Was dieser Vogel konnte, können Elvira und Hermann allemal.“

Sie lachte und er leuchtete mit der Taschenlampe einen Augenblick lang zurück. Er die großen, gescheiten Augen in ihrem Gesicht vom Licht geblendet und knipste rasch wieder aus, noch ehe sie die Hand schützend vor sich hielt. Sogar die Mütze kleidete sie vorteilhaft, so wie jede andere Aufmachung ihr stand, in der sie bisher aufgetreten war. Wahrscheinlich trug Elvira die Kopfbedeckung sonst zum Wintersport.

Der Abstand zwischen ihnen war klein, so wie sie es abgesprochen hatten. Einmal mehr spürte er das starke Gefühl einer großen Zärtlichkeit. Nie zuvor hatte ihn eine Frau so angezogen. Sie verband Grazie mit Mut und Unternehmungsgeist in einem Ausmaß, das ihn vom ersten Tage an gefesselt hatte. So fest schien sie auf eigenen Füßen zu stehen, dass jede Stützung überflüssig war. Trotzdem fühlte er sich jetzt in der Verantwortung für sie. Verantwortung, ein großes Wort, ohne ihr Zusammentreffen bei diesem Einsatz in Engenthal hätte er es nie in den Mund genommen, schon aus Protest gegen den inflationären Gebrauch im Lehrfach ML. Jetzt erstmals gewann es Sinn. Die Unternehmung fiel, wenn sie auch nicht gerade gefährlich war, so doch weit aus dem Rahmen der alltäglichen Langeweile in ihrem Staat. Er würde für ein gutes Ende Sorge tragen.

Die einzelnen Rohrelemente konnten nicht länger als drei Meter sein, vielleicht nur zweieinhalb. Umlaufende Linien im immer gleichen Längsabstand waren erkennbar in der dunkel gewölbten Fläche, die vor ihnen ins Ungewisse lief. Der Schein der Lampe machte Fugen in der Röhre sichtbar. Sie trennten die Einzelrohre gegeneinander ab. Bei näherem Hinsehen zeigten sich ringförmige Spalte an denen vorbei sie vorwärts krochen. Wurzeln wucherten dort von außen herein. Dünne Fäden, hingen herab; einige reichten bis zu der Sandablagerung unter Schraders Bauch. Er schob die dürren Wurzeln mühelos zur Seite.

Elvira empfand sie als ekelhaft. Manche verdickten sich zum Sandbett herunter, auf dem sie krochen, bis auf Fingerdicke, ließen sich aber dennoch ohne Kraftanstrengung wegschieben an die Seitenwand. Sie bat Hermann mit Widerwillen in der Stimme um den Einsatz der Machete. Das Wort hatte sie mit Bedacht gewählt. Die besonders hinderlichen Exemplare schnitt Hermann daraufhin mit seinem Taschenmesser ab. Er blieb voll auf die Vorwärtsbewegung konzentriert und spendete Trost so gut es ihm gelingen wollte. Noch stärkere Wurzeln träten seiner Schätzung nach nicht auf. Ausgewachsene Bäume mit dicken Wurzeln, habe man auf dem Geländestreifen über ihrem Kopf vor Jahren abgeholzt, vorausgesetzt hier war jemals Wald gewachsen. Schöppachs Schilderung war ungenau gewesen in diesem Punkt. Wie konnte es anders sein? Schließlich hatte er den Bau der Entwässerung damals als kaum Erwachsener erlebt. Was allenfalls nachwuchs an Gehölzen, legte seit der Rodung die Grenztruppe umgehend wieder flach. Mindestens einmal jährlichen werde die Flur längs der Staatsgrenze West bereinigt, hatte sie ihm erzählt.

Die ersten zwanzig Rohrlängen waren geschafft. Schrader spürte noch keinerlei Ermüdung. Wieder, wie nach jedem zweiten Rohr bisher, wendete er den Kopf schräg zurück und starrte in die Dunkelheit. Um sie herum absolutes Schwarz, ausgenommen den Lichtpunkt der Eintrittsstelle. Aber er hörte Elviras Atemzüge und ein schabendes Geräusch. Sie schloß zu ihm auf.

„Wir kommen nicht schlecht voran. Es kriecht sich hier drin nicht schlechter als auf eurer Wiese.“

„Mann, du hast sicher recht, ich glaube wir sind schneller als gedacht “, kam zurück. „Deshalb jetzt erst mal eine kleine Pause.“

Sie nannte ihn gerne abgekürzt nur Mann statt Hermann. Er fühlte sich geschmeichelt, trotzdem blieb sie für ihn unverkürzt Elvira.

„Genehmigt mit einem Sonderlob für unseren Stoßtrupp. Nicht ungemütlich hier trotz der elenden Wurzeln auf dem letzten Stück! Der kleine Dschungel im Rohr vorhin kann nicht mehr als die Ausnahme von der Regel sein. Und die heißt: der Weg vor uns ist frei. Soweit ich voraus sehen kann, ist die nächste Etappe ohne Einwüchse von außen.“ Dann nach einer Pause:

„ Hier unten fehlt uns jetzt nur noch eine Untermalung mit Musik, was hältst du von „Warum ist mir im Rohr so wohl?" Elvira ging auf den Einfall nicht ein, euphorische Gefühle erschienen ihr verfrüht. Stattdessen dachte sie an das Huhn, das ihr Kundschafter auf diesem Weg gewesen war.

„Hoffentlich hat das Minenhuhn nicht zuviel Spuren hinterlassen. Du würdest der sein, der es auszubaden hat“. Hermann lachte laut auf, lauter als Elvira es für ihre Lage angemessen fand.

„Bisher noch keine Feindberührung, jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Ich finde die Luft angenehm hier unten, wie in einem Sommerwald nach Regen. Das Stichwort ausbaden halten wir fest. Wenn wir erst drüben sind, ist ein Bad das erste, was wir brauchen. Schöppach hat gesagt, hinter der Grenze gibt es einen kleinen Teich.“

Elvira stimmte zu. Sie streichelte sein Bein unterhalb des Knies als Zeichen zum erneuten Aufbruch. Noch lag eine Strecke vor ihnen, die länger war als die beiden Querungen der Wiese, die sie im Training in Bauchlage bewältigt hatten. Vor dem Röhrenende erwartete sie wahrscheinlich ein zusätzlicher Aufenthalt vor dem Ausstieg. Bei den Probestrecken unter freiem Himmel hatten sie sich nach hundert Metern jeweils kurz aufgerichtet und die Arme seitlich weit ausgestreckt. Sie wussten beide: diese Freiheit war ihnen im Rohr verwehrt.

Ungemütlich, die Situation; so unbeschwert wie Hermann schätzte Elvira ihre Lage nicht ein. Sie kannte ihren Wert. Ein verständiges Elternhaus hatte sie früh zur Selbstständigkeit ermutigt, wenn auch nicht stärker als manche ihrer Altersgruppe auch. Ihr angeborenes Naturell wirkte in gleiche Richtung. Hindernisse hatte sie selten entmutigt, jede neue Herausforderung hatte gereizt zur Erprobung des wachsenden Gespürs für neue Möglichkeiten in ihrer Welt. Man bewunderte sie insgeheim unter Gleichaltrigen für ihre Unerschrockenheit. Kleine Erfolge hatten sich mehrfach wiederholt. Im Kindergarten, dann in der Schule und bei den Jungen Pionieren hatte man ihr unter den Gleichaltrigen anfangs widerstrebend, dann anerkennend, die Führungsrolle eingeräumt. Die beiden jüngeren Geschwister hatten spätestens bei Eintritt in die erste Klasse der Schule am Ort die Rivalität der ersten Jahre aufgegeben und sich mit Stolz an Elvira, ihrer großen Schwester orientiert.

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