Helmut H. Schulz - Die Legenden des Karl Kirchhoff

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Dies ist die Geschichte Karls, der geboren wurde an einem grauen Aprilmontag in der Inselstraße, im Herzen der Stadt Berlin. Sein Eintritt in die Welt war durch das bemerkenswerte Ungeschick gekennzeichnet, eine erste Chance verpasst zu haben. Wenn er sich etwas beeilt hätte, wäre er ein Sonntagskind geworden, und Sonntagskinder, sagt man, sind Auserwählte des Glücks. Was aber kann man als Montagskind schon von der Welt erwarten? Die Welt – das ist das aufgeregt brodelnde Berlin von 1925. Diese Zeit soll in die Geschichte eingehen als die Goldenen Zwanzigerjahre.
Wir begleiten Karl durch die Nazi- und Kriegszeit und erleben mit ihm den Anfang des kalten Krieges und die Teilung Deutschlands.
Der Roman entstand in den 1950er Jahren.

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Der Vater macht eine heftige Bewegung. „Ihr Geschwätz interessiert mich überhaupt nicht, Herr Löwe, möchten Sie bitte bei der Sache bleiben! Ich werde das Äußerste tun, mir in dieser Sache Recht zu verschaffen. Sie sind meines Erachtens für den Beruf des Lehrers ungeeignet. Mit diesem Schild“, der Vater zeigt es mit der Hand, „das die Tiere so liebenswert findet im Gegensatz zu den Menschen, würden Sie sicher ein Unterkommen in einer Menagerie finden. Ein für allemal: Prügeln Sie, wen Sie wollen; wenn sich andere Eltern das gefallen lassen, so ist das deren Sache. Meine Meinung werde ich jedenfalls nachdrücklich vertreten.“

Der Vater schlägt sich für ihn, für Karl, der eine große Zuneigung für diesen Vater empfindet.

„Tja“, sagte der Rektor, „Herr Löwe, Sie sehen selbst, wie es steht. Ich begreife Ihre Handlung wohl, aber die Grenze haben Sie natürlich weit überschritten.“

So ist es, denkt Karl, die Grenze weit überschritten, das heißt doch, der hätte ihn nicht schlagen dürfen, nur weil er ein paar Kastanien vom Boden aufgelesen hat. So ist das.

„Ich weiß überhaupt nicht, was Sie wollen“, sagt Löwe kleinlaut, „da es nun einmal geschehen ist, kann ich doch nichts mehr daran ändern. Meine Lage ist auch nicht besonders rosig. Ich habe einundvierzig Kinder zu betreuen, da gehen einem schon mal die Nerven durch.“

Ja, was könnte denn geschehen? In die Klasse zu dem mageren Lehrer Löwe wird er nicht mehr gehen, das steht für ihn fest.

„Daran ist was Wahres“, sagt der Vater, „geschehen ist geschehen. Also, ich schlage folgendes vor: Sie entschuldigen sich bei Karl. Ich lege Wert auf diesen Akt, so lächerlich es Ihnen erscheinen mag. Karl muss wissen, dass Sie im Unrecht sind, und dass Sie Ihr Unrecht einsehen.“

Karl horcht auf, hier kommt etwas Neues in die Welt, in seine enge Welt, Recht und Unrecht.

Der Vater ist nicht mehr so erregt wie vorhin, er sitzt auf seinem Stuhl, sieht vom Rektor auf den Lehrer. Der Vater hat sich durchgesetzt. Karl geht dicht an ihn heran, an den kleinen, dicklichen Mann mit dem runden Kopf und den gutmütigen Augen. Es ist gut, dass er arbeitslos ist, sonst wäre er nicht zu Hause gewesen.

„Weiter“, sagt der Vater, „werden Sie begreifen, dass Sie mein Vertrauen verloren haben. Ob Sie darauf Wert legen, ist mir gleich. Deshalb wird der Herr Rektor überlegen, ob man Karl nicht in die Parallelklasse umsetzt. Und drittens wünsche ich, dass in Zukunft mein Sohn wie ein Mensch behandelt wird.“

„Das ist ja allerhand“, sagt der Rektor, „Sie verlangen eine komplette Abbitte. Überschätzen Sie den Fall nicht doch etwas?“

Keineswegs, meint der Vater, ganz im Gegenteil, er unterschätze ihn sogar noch, aber er sei Realist, und soweit er sehe, würde sich am Schulsystem vorerst nichts ändern lassen. Für sich selbst aber wolle er den größtmöglichen Nutzen aus der Sache ziehen.

„Ich muss zugeben“, sagt der Rektor, „Sie sind durchaus im Vorteil. Die größte Schwierigkeit besteht in der Umsetzung in die Parallelklasse. Wir haben das nach Straßenzügen vorgenommen, dieses Prinzip müsste jetzt durchbrochen werden.“

Der Vater winkt ab.

„Also schön“, sagt der Rektor, „dann wären wir am Ende. - Herr Löwe wollen Sie dann bitte?“

Ob Herr Löwe will, ist nicht ersichtlich, jedenfalls steht er förmlich auf und bittet ihn, Karl, um Verzeihung, hält ihm versöhnend die Hand hin, und sagt: „Nichts für ungut.“

Karl nimmt die Hand nicht.

„Das genügt wohl“, sagt der Vater trocken. Ein Vertrauensverhältnis, wie es nach meiner Vorstellung zwischen Lehrer und Schüler bestehen sollte, ist doch nicht wieder herzustellen. Ich danke Ihnen meine Herren. Den Umständen nach haben Sie mich zufriedengestellt. Ich nehme Karl für acht Tage aus der Schule. Dann werde ich mit Ihrer Erlaubnis wiederkommen und mir den neuen Lehrer ansehen und die Klasse, in die Karl kommt.“

Sie gehen aus dem Rektorzimmer und können nicht mehr hören, was Löwe zu seinem Vorgesetzten sagt: „Ist das ein Aas!“

Der Rektor sieht ihn abweisend an. „Herr Löwe“, sagt er ergrimmt, „ich verspreche Ihnen, das war das letzte Mal, dass ich Ihnen in einer solchen Angelegenheit geholfen habe. Das Schild dort nehmen Sie in Teufels Namen mit.“

Nach acht Tagen Ruhe war die Angelegenheit wirklich erledigt, das Krakeln auf der Schiefertafel machte wieder Freude, der Lehrer zurückhaltend freundlich, hütete sich, den Sohn dieses streitbaren Vaters anzufassen. Es gab bessere Noten. Es ging aufwärts mit Karl. Er fasste Selbstvertrauen.

Das verdankte er dem Vater - er wusste es.

3 Politik ist ein schmutziges Geschäft

Die Fragen eines Achtjährigen zielen auf alles, sie fassen die Summe des Erstaunens über die sinnliche Welt häufig in „Warum“ zusammen. Eben deshalb sind sie nicht leicht zu beantworten. Warum kann ein Auto fahren? Warum fallen Flugzeuge nicht herunter? Warum haben Giraffen lange Hälse? Warum können Tiere nicht sprechen? Die Fragen sind ohne allen Respekt, sie verlangen nach einer handlichen Formel, die Eingang in alles Neuentdeckte verschaffen soll. Die Antworten subsummieren sich mit der vorgefundenen Wirklichkeit, und dies zusammengenommen ergibt eine innere Landschaft, eine geschlossene oder offene Welt, für die Erwachsene leider selten einen Kompass haben, Dann sagen sie: „Welch ein drolliges Kind!“ Der Drang der Achtjährigen, ihre Welt- und Lebenserfahrung in eine eigene Struktur zu bringen, ist erstaunlich. Aus diesen Gründen ist ein Achtjähriger auf Antworten versessen, die ein Stück weitere Welt eröffnen. Am Auto interessiert ihn die Fortbewegung, und er sucht das Geheimnis im Inneren des Spielzeugautos. Dabei geht das Spielzeugauto entzwei und ist nun als Erfahrungsobjekt wertlos geworden.

Was aber steckt in den Köpfen der Erwachsenen? Deren Gedanken setzen sie in Handlung um, die ein Achtjähriger oft nur allzu bedeutend zu spüren bekommt. Daher ist es so wichtig, herauszufinden, was die Erwachsenen denken.

Außerdem wollen sich Kinder nicht einfach mit Tatsachen abfinden. Das steckt schon in dem Fragewort „Warum“. Warum kann man nicht zum Mond fliegen? Wer unvoreingenommen ist, wird sich nicht damit aufhalten, einem Achtjährigen zu erklären, dies scheitere an der Entfernung und die Reisegeschwindigkeit unserer Flugzeuge sei, gemessen an der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Lichts, geradezu lächerlich gering. Was soll ein Achtjähriger von einem Erwachsenen halten, der auf seine Frage vielleicht angeregt aufsteht, hin und her wandert und einen Vortrag über kosmische Phänomene hält.

Karls Vater antwortete: „Man wird schon noch zum Mond fliegen.“

In Karl festigte diese simple Antwort die Gewissheit, dass der Mensch alles vermag.

In der Kochstube saß die Familie Kirchhoff und unterhielt sich mit einem Besucher, der die meiste Zeit ihres Gespräches auf und ab ging. Es war ein Kollege, denn der Vater hatte Arbeit gefunden, in einer Druckerei. Die Augen Karls folgten dem hin und her gehenden Mann. Der trug graue Knickerbocker, ein buntes Hemd, eine Windbluse mit Reißverschluss und rauchte hastig Zigaretten. Der Vater nannte ihn Bernhard, die Mutter sagte Herr Schreiter.

"Und Sie meinen, wir könnten diese Wohnung bekommen?“, fragte die Mutter.

Herr Schreiter nickte. „Man muss zuerst mit dem Hauswirt reden, sagte er, „der wird eine Abstandssumme verlangen. Was weiß ich, zwei- oder dreihundert Mark. Du bist lange arbeitslos gewesen, Hermann, vielleicht kann dir der Alte was vorschießen?“

Der Vater arbeitete wieder.

„Sag mal, Hermann, du bist doch Verkäufer, warum bist du es nicht geblieben?" fragte Herr Schreiter. „Diese dreckige Arbeit in unserer Bude macht doch keiner, der es nicht nötig hat."

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