Helen Dalibor - Im Zeichen des Denkmals

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Moskau, September 1812. Der sächsische Soldat Heinrich Kalditz, in Diensten Napoleons, findet seinen Bruder nach dem großen Brand tot auf. Bei ihm entdeckt er eine Karte, die auf einen Ort hinweist. Mit der Hilfe des Mädchens Irina kann er diesen Ort ausfindig machen und kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.
Zweihundert Jahre später findet die Wissenschaftsjournalistin Karla Urban die herausgerissen Seiten eines Tagebuchs. Der Schreiber erzählt von einem großen Fund, den Napoleon für sich beanspruchte. Ihn an sich bringen konnte er nicht und der Schatz wurde versteckt. Die Wissenschaftsjournalistin wendet sich an ihre Freundin, die Archäologin Isis Just. Gemeinsam versuchen sie, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, was vor zweihundert Jahren in Moskau gefunden wurde und wo dieser Fund sich heute befindet. Doch sie sind mit ihrer Suche nicht allein. Eine andere Gruppe, die seit Jahren Kenntnis von dem Geheimnis hat, versucht, an die Tagebuchseiten zu gelangen. Dabei schrecken sie vor nichts zurück. Werden Isis Just und ihre Freundin das Geheimnis um den Fund rechtzeitig lösen, bevor ihre Gegner sie eingekreist haben?

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Helen Dalibor

Im Zeichen des Denkmals

Ein Isis Just - Abenteuer

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Inhaltsverzeichnis Titel Helen Dalibor Im Zeichen des Denkmals Ein Isis Just - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Helen Dalibor Im Zeichen des Denkmals Ein Isis Just - Abenteuer Dieses ebook wurde erstellt bei

Widmung Widmung Fressbeutel und alte Socke im Schicksal vereint Das Schlimmste in allen Dingen ist die Unentschlossenheit. Napoleon Bonaparte

Prolog

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Epilog

Anmerkung der Autorin

Verschiedenes

Impressum neobooks

Widmung

Fressbeutel und alte Socke

im Schicksal vereint

Das Schlimmste in allen Dingen ist die Unentschlossenheit.

Napoleon Bonaparte

Prolog

Moskau, 1583

Wo befand er sich? Hatte er sich in den Sümpfen verlaufen? Wie war er hierher gekommen?

Verzweifelt sah er sich um, versuchte einen Anhaltspunkt zu finden, wo er sich befand. Es war dunkel. Stockdunkel. Er sah die Hand vor Augen nicht. Eben waren die anderen noch da gewesen, jetzt war er völlig auf sich allein gestellt. Wo hatte er sie verloren? Wie waren sie ihm entwischt?

Er versuchte nach ihnen zu rufen, doch seinen Mund verließ kein einziger Ton. Als habe er verlernt zu sprechen. Sein Mund... Er konnte die Lippen nicht voneinander lösen, so oft er es versuchte, sie blieben aufeinander haften, bewegten sich nicht. Was war geschehen, dass er seinen Mund nicht mehr öffnen konnte? Langsam führte er eine Hand an seine Lippen, um das Geheimnis ihrer Unbeweglichkeit zu ergründen. Voller Schrecken senkte er den Arm. Das war unmöglich! Wer konnte so etwas Schreckliches tun, ohne dass er davon etwas gemerkt hatte? Jemand hatte seine Lippen zugenäht. Kein einziges Sandkörnchen konnte noch hindurch. Es war so stramm zugenäht, das nirgendwo etwas eindringen oder entweichen konnte. Er würde verhungern, elendig verhungern und verdursten, weil jemand Gefallen daran gefunden hatte, ihm die Lippen zuzunähen. Wer war so irre, dass er sich so etwas leisten würde? Den einen oder anderen Feind hatte auch er, aber von denen wäre niemand so verrückt, um sich in dieser Art an ihm zu rächen. Das machte alles keinen Sinn.

Wollte jemand an ihm testen, wie lange ein Mensch ohne Essen und Trinken überlebte? Nur warum konnte er sich frei bewegen und war in einem waldähnlichen Gelände, wo er jederzeit auf einen anderen Menschen treffen konnte? Ihn überkam ein Zittern, das von seinen Händen ausging und schließlich seinen ganzen Körper erfasste. Er hatte keine Ahnung, wer ihm das angetan hatte und warum. Eben war er noch mit seinen Kameraden unterwegs gewesen und nun irrte er allein durch eine ihm unbekannte Landschaft. Nicht einmal sehen, wohin er trat, konnte er, weil es so dunkel geworden war. Wenn er nun über eine Baumwurzel stolperte und stürzte? Bewusstlos am Boden liegend, wäre er eine leichte Beute für wilde Tiere. Oder er trat auf die Tatze eines dösenden Bären. Diese Begegnung würde er genauso wenig überleben.

Vorsichtig lief er weiter. Auf einmal begann der Boden unter seinen Füßen zu schmatzen und nur mit Mühe gelang es ihm, seine Stiefel aus dem Morast zu befreien. Jeder Schritt fiel ihm schwerer und irgendwann gelang es ihm gar nicht mehr, seine Füße anzuheben. Er versuchte es mit den Händen, doch er glitt immer tiefer in den Morast. Mit einem Mal spürte er, wie Wasser in seine Stiefel drang. Nun wurde ihm mit aller Deutlichkeit bewusst, wohin er hineingeraten war. Er war mitten in ein Sumpfgebiet gelaufen. Wieso war ihm das nicht früher aufgefallen? Das Haften seiner Stiefel auf dem weichen Untergrund hätte ihm sagen müssen, wo er sich befand.

Er sank immer tiefer. Inzwischen war er bis zu den Knien im Sumpf.

Panik erfasste ihn. Der morastige Boden würde ihn verschlingen. Nichts mehr würde von ihm übrig bleiben, sondern er würde verschwunden Sein, als habe er nie existiert.

Er begann zu schreien. Seine Stimme hallte ungehört in den Wald. Niemand kam, um ihn zu retten. Er war verloren!

Verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, um sich doch noch befreien zu können. Anstelle dessen wurde er nur noch schneller in die Tiefe gezogen. Bis zum Hals ging stand ihm der Sumpf und er wusste, dass es keine Rettung mehr für ihn geben würde. Er sparte sich das Schreien, das sowieso niemand hörte und ergab sich seinem Schicksal.

Nur warum hatte es gerade ihn dazu erwählt, so einen grausamen Tod sterben zu müssen? Hätte er nicht in einer Schlacht oder einem Duell sterben können? Gift hätte auch einen schnelleren Tod bedeutet als in einem Sumpf zu versinken. Jämmerlich ersticken würde er. Dabei wollte er noch nicht sterben. Er wollte leben!

Das brackige Wasser hatte seinen Mund erreicht. Er legte seinen Kopf in den Nacken, sah über sich nur Dunkelheit. Kein Stern stand am Himmel. Schwärze wohin er blickte.

Die unsichtbaren Hände griffen nach ihm, zogen seinen Körper tiefer und tiefer hinab. Sein Kopf wurde von der Masse verschlungen. Er hielt die Luft an, doch irgendwann ging es nicht mehr und er öffnete den Mund. Schlamm, Erde oder was immer es war, drang in seine Kehle, in seinen Hals, in seine Lunge. Er wollte husten, wollte atmen, alles gleichzeitig, doch da war keine Luft. Da war gar nichts mehr. Voller Panik öffnete er den Mund zu einem Schrei, noch mehr faule Erde drang in seinen Mund, ließ ihn würgen. Er wollte schreien, nur schreien...

Mit einem Ruck wachte er auf.

Sein Herz pochte heftig, sein Atem ging schnell. Gott sei Dank, es war nur ein Traum gewesen.

Hatte er geschrien? War er von seinem eigenen Schrei wach geworden? Wo war er überhaupt? Alles war schwarz um ihn herum. Lag er überhaupt in seinem eigenen Bett? Vorsichtig tastete er mit den Händen um sich, spürte nichts als feuchten, kalten Boden.

Angst umschloss sein Herz mit festem Griff. War das alles gar kein Traum gewesen und er war tatsächlich in dem Wald gewesen und im Sumpf untergegangen? War er nun im Himmel oder in der Hölle gelandet? Befand sich unter dem Sumpf ein unterirdisches Tunnelsystem? War er gerettet und gleichzeitig gefangen?

Er fuhr herum, als er leises Stöhnen hörte. Was war das? War er nicht der einzige, der im Sumpf untergegangen war? Waren dort noch andere gewesen?

"Wo bin ich?", hörte er eine Stimme sagen.

Das war Nikolai. Mit einem Schlag erinnerte er sich, was geschehen war. Sie hatten zu vier einige sehr schwere Kisten tragen müssen. Ihnen war nicht gesagt worden, was sich darin befand und warum sie gerade hierhin transportiert werden mussten. Sie hatten den Befehl ausgeführt, wie immer ohne zu fragen. Sie hatten zu gehorchen, sonst würde es ihnen schlecht ergehen. Seitdem Grosny nach Moskau zurückgekehrt war, hatte sich sein Geisteszustand erheblich verschlechtert. Er wandelte durch den Palast, als sei er ein Geist. Der Tod seines Sohnes hatte ihn schwer mitgenommen. Wie konnte man sich auch noch im Spiegel betrachten, wenn man mit der Schuld leben musste, den eigenen Sohn auf dem Gewissen zu haben? Grosny war früher schon unberechenbar gewesen, aber seit einiger Zeit war es ganz schlimm mit ihm. Er schien den Verstand verloren zu haben, nicht erst seit dem Tod seines Sohnes, sondern schon vorher. Aber nun wurde er immer wunderlicher. Sah überall Verschwörer, die seinen Tod wünschten, die sein Vermögen an sich raffen wollten. Niemandem traute er mehr, besonders nicht, seitdem er den Tag seines Todes erfahren hatte. Man hatte es ihm vorenthalten wollen, aber am Ende war es herausgekommen und es hatte Tote gegeben. Tote pflasterten Grosnys Weg. Seitdem er allein herrschte, hatte er sich unerbittlich gegeben, eine eigene Terrormiliz hatte für Angst und Schrecken unter der Bevölkerung gesorgt.

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